Soweit war also alles in bester Ordnung. Wenn da bloß nicht diese nagende Unzufriedenheit gewesen wäre. Simon wurde von Tag zu Tag unzufriedener und ruheloser. Im Büro, wenn er sich in seiner Arbeit verloren hatte, war es nicht so schlimm, aber sobald er die Bürotür hinter sich schloss, begann es.
Er sah sich die Frauen, die ihm begegneten oder mit denen er geschäftlich zu tun hatte, genauer an. Er spürte ein Kribbeln in seinen Lenden, wenn er nur einen Schritt weiter dachte. Er hatte Chancen, auch das registrierte er. Manch eine Frau ermutigte ihn auf dezente oder weniger dezente Art und Weise.
Noch hielt er sich zurück. Noch beschränkte er sich auf das Hinsehen, auf seine Fantasie. Es war Sommer und heiß, manchmal sogar unbarmherzig stickig in Wien. Die Wärme hatte sich in den engen Häuserschluchten festgesetzt.
Die Mädchen trugen so wenig wie möglich. Auf jeden Fall aber keine BHs. Simon bewunderte die wippenden Titten, die straffen Brüstchen, die drallen Pobacken. Er sah die herausfordernden Blicke der Mädchen, die trotzig vorgereckten Kinnpartien, die geschmeidigen, halbnackten Körper. Er schwelgte darin, ihnen nachzusehen und sich auszumalen, wie es mit der wäre oder mit jener.
Oft ging er auch ganz bewusst in der City spazieren, um solchen Tagträumen zu begegnen. In der Fußgängerzone rund um den Stephansdom, die Kärntnerstraße oder den Graben entlang, im Stadtpark am Parkring oder im Burggarten am Opernring, wo sich die jungen Leute trafen, um miteinander zu reden und zu flirten.
Und irgendwann war Simon soweit, dass er sich eingestand, dass sein Leben bisher im Grunde genommen gar kein richtiges Leben gewesen war.
Bisher bestand sein Dasein hauptsächlich aus Arbeit, Beruf, Stress. Am Anfang seiner Ehe mit Leonie war das nicht so gewesen, da hatten sie oft miteinander geschlafen, und es war auch für beide schön damals.
Was hatte sich geändert?
Simon dachte das nicht wehleidig, sondern eher trotzig. Etwas hatte sich verändert! Leonie vielleicht, vielleicht auch er. Vielleicht hatte er zu viel gearbeitet? Nein, das konnte es nicht sein. Für Leonie hatte er immer Zeit gehabt. Trotzdem. Es war vorbei. Von seinem jetzigen Dasein hatte er genug. So konnte es nicht mehr weitergehen. Stress, seiner verlorenen Frau nachtrauern, abends vor Übermüdung einschlafen.
Simon schüttelte den Kopf, gedankenverloren schlenderte er zu seinem knallroten Sportwagen zurück, den er in einer schmalen Gasse hinter dem Stephansdom geparkt hatte.
Er würde aus der Welt, die er bisher als die seine akzeptiert hatte, ausbrechen. Und — er würde sich auf die Jagd machen.
Auf die Jagd nach Mädchen!
Schluss mit dem selbst auferlegten Zölibat, in dem er lebte. Jemand rüttelte ihn an der Schulter. Simon, der sich in seinen roten Flitzer gesetzt hatte und dabei vor lauter Nachdenken die Wagentür offen gelassen hatte, schreckte zusammen.
Eine ältere Dame beugte sich besorgt zu ihm herunter.
„Fehlt Ihnen etwas, junger Mann?”
Simon lächelte irritiert. „Nein, nichts, gnädige Frau. Oder besser gesagt: Ja, und um das zu ändern, habe ich mir gerade etwas überlegt, das mein ganzes Leben verändern wird.”
„Oh, dann hoffentlich etwas Gutes.”
„Ja. Man kann es in einem einzigen Satz zusammenfassen: Es lebe die Geilheit!”
Lachend zog er die Tür zu, drehte den Zündschlüssel im Schloss, legte den Gang ein und brauste davon.
Ein Schlüsselerlebnis im wahrsten Sinne des Wortes hatte er am nächsten Tag.
Leonie fragte ihn ob sie den Sportwagen haben könnte; sie wollte mit Jasmin in den Wienerwald hinausfahren und dort spazieren gehen.
Simon gab ihr die Schlüssel, sie bedankte sich mit einem artigen Küsschen auf die Wange und schwebte aus der Wohnung.
Es war bereits sieben Uhr.
Er trank hastig seinen Kaffee, verdrückte schon halb im Weggehen begriffen ein trockenes Brötchen und wollte gerade die Wohnungstür ins Schloss ziehen, als er sein Handy klingen hörte.
Kurz überlegte er, ob er den Anruf annehmen sollte oder nicht. Als das Klingeln beharrlich weiterging, seufzte er und holte das Smartphone aus der Tasche.
Er nahm den Anruf entgegen. „Ja?”
„Ausnahmsweise einmal noch nicht im Büro?” Der spöttische Tonfall in der hellen Stimme war überdeutlich.
„Marie!”
„Ah. Du kennst mich also wenigstens noch. Dann kann ich ja noch hoffen.
Sie machte eine kurze Pause, dann fragte sie ernster: „Was ist denn mit dir los, Onkel Simon? Wenn ich bei dir im Büro anrufe, dann sagt mir diese Zicke, dass du von niemand gestört werden willst, und zu Hause erreicht man dich auch nie.”
„Erbarmen!”, versetzte Simon schuldbewusst. „Ich habe der guten Theresa tatsächlich Anweisung gegeben, mir alle Anrufer vom Leib zu halten.”
„Auch mich?”
„Dich habe ich ganz vergessen.”
Sie schniefte. „Du machst vielleicht Komplimente”, meinte sie dann trotzig.
„Nicht absichtlich. Ich meine… äh, ich habe dich nicht absichtlich vergessen. Es war nur so viel los. Ich weiß nicht, wo mit der Kopf steht. Und daran bist du schuld.”
Sie stieß einen gespielt empörten Schrei aus. „Das ist mir zu hoch, Onkel Simon. Erst vergisst du mich, und dann soll ich schuld sein.”
„Indirekt. Unser Abenteuer. Du weißt schon. Das im Keller.”
„Hat´s dir gefallen? Bitte, bitte, sag´s mir noch einmal, ich kann´s wirklich nicht oft genug hören!” Sie kicherte, ihr Atem ging schneller.
„Es hat mich umgehauen. Seither weiß ich erst, was ich alles in meinem Leben versäume…” Er biss sich auf die Unterlippe, weil er unabsichtlich zu viel gesagt hatte.
Marie schwieg kurz. „Ja, aber…”, setzte sie dann an, und Simon wusste, welche Frage jetzt kommen würde.
„Ich kann´s dir am Handy nicht erklären. Sei nicht böse, Marie.”
„Dann treffen wir uns. Deshalb rufe ich ja auch an. Ich habe doch bloß noch zwei Wochen Ferien, dann muss ich wieder in dieses doofe Internat in der Schweiz zurück. Bisher hat mich meine Mutter eingespannt gehabt, deshalb hab´ ich ja auch nur Zeit gehabt, dich hin und wieder mal anzurufen — und dabei hab´ ich noch nicht einmal mit dir reden können. Ich hab´ so Sehnsucht nach dir!”
„Ich auch nach dir, Marie.”
„Also, wann sehen wir uns?”
Er überlegte kurz. Nachher musste er sich noch mit der Frau Opperhaim im Kaffeehaus Rendl treffen, um mit ihr gemeinsam den Rohbau ihrer Villa in Gänserndorf zu besichtigen. Am Nachmittag stand eine Besprechung mit seinen Mitarbeitern auf dem Programm. Er wollte die Aufgabenbereiche umverteilen.
„Morgen Mittag, im Burggarten. Okay?”, schlug er daher vor.
Marie jubelte. „Prima, Onkel Simon. Ich freue mich schon riesig, weißt du das? Ich bin jetzt schon ganz nass unten. Oh, wenn du jetzt doch hier sein könntest. Ich bin gerade im Bad!”
Ihre Stimme klang unregelmäßig, ihr Atem kam keuchend.
„Nackt?”, fragte Simon und spürte seinen Schwanz pochen.
„Völlig nackt. Ich stehe vor dem Spiegel, betrachte meinen geilen Körper, meine rechte Hand ist ganz lieb zu meinem süßen, nassen kleinen Schlitz. Jetzt drücke ich gerade den Mittelfinger in meine Spalte…”
Simon hörte ein leises Schmatzen und Klatschen. Er konnte sich sehr lebhaft vorstellen, was seine kleine, geile Nichte jetzt gerade anstellte.
„Heb dir noch ein bisserl was von deiner Lust für morgen auf, hörst du?”, ermahnte er sie.
„Aber wo! Bis morgen bin ich doch schon wieder so geil, Onkel Simon.”
Stoßweise kam ihr Atem, sie stöhnte. Simon begann zu schwitzen und hielt das Handy verkrampft in der Hand.
„Komm, wichs doch auch mit. Wir masturbieren gemeinsam am Handy. Bitte, bitte!”
Simon ließ sich nicht zweimal bitten. „Du kleine Hexe!”, stieß er hervor, während seine linke Hand auch schon den Hosenschlitz aufzog. Sein Glied drängte sich prall und geschwollen gegen den Stoff des schmalen Slips, den er unter der Hose trug.
„Hast du deinen geilen Schwanz herausgeholt?”, fragte Marie stöhnend.
„Ja. Er ist bereits groß und hart.”
„Mehr. Erzähl mir mehr von ihm!”
„Die Adern sich dick angeschwollen, der Schaft lang und rot, die Eichel lugt vorn heraus. Jetzt schiebe ich die Vorhaut zurück. Oh, Marie…”
„Mehr!”, keuchte sie. „Ich wichs mir einen ab, Onkel Simon, ich sehe deinen tollen Schwanz jetzt ganz deutlich vor mir! Oh, ich lutsche an ihm, ich sauge an deiner Eichel… so schön dick und prall… herrlich… gib ihn mir…”
Simons Wichsbewegungen wurden schneller, kräftiger schob er die Vorhaut auf und nieder, massierte mit der flachen Hand über die blutdurchpulste Eichel, genoss den Schauer der Erregung, den diese Bewegung durch seinen durchtrainierten Körper jagten. Er stöhnte und merkte es kaum.
„Ich stoße dich, Marie. Ich… ahhh, ich ficke dich…”
„Ja, fick mich. Schieb ihn mir tief rein! Ich will dich ganz in mir drinnen spüren, Onkel Simon… oh… oh…”
Mit einem heißeren Röcheln brach sie ab, eine Weile blieb es ziemlich still. Simon konnte die leisten Geräusche am anderen Ende der Leitung nicht genau deuten, was ihm aber auch momentan nicht wichtig war.
Genussvoll rieb er seinen dicken, steifen Schaft entlang, knetete die Eichel, strich rund um den empfindlichen Eichelkranz, genoss die Wärme des Gliedes, die pralle Kraft, die unter der samtig-feinen Haut pulsierte.
Er war bald soweit, mit einigen schnellen Wichsbewegungen putschte er sich weiter hoch.
„Komm”, sagte er hastig. „Erzähl du mir jetzt etwas von deiner heißen Spalte. Sag mir, wie sich deine nasse Muschi anfühlt. Bist du schon gekommen, Marie? Komm, schnell… erzähle es mir…” Er stöhnte. Noch ein paar Sekunden, dann würde er kommen.
Aber plötzlich hörte er wieder Maries helle, kindhafte Stimme, die ihn noch mehr erregte. Dann erst verstand er, was sie sagte.
„So, das ist die Strafe dafür, dass du mich ganz vergessen hast, Onkel Simon! Ich habe meinen Orgasmus gehabt, so, und jetzt lege ich auf. Sei brav und bis morgen! Und vergiss mich nicht wieder!”
»Klick«
Marie hatte tatsächlich auferlegt.
Dieses kleine, durchtriebene Biest!
Simons wusste nicht, ob er grinsen oder wütend sein sollte. Ernüchtert war er jedoch allemal, sein Penis schlaffte ab, hing traurig hinunter. Das Prickeln in seiner Hüften blieb.
Er zuckte die Schultern, entschied sich dafür, das Wichsen für heute aufzugeben — so schön es auch war — und zu gehen.
Wenig später hatte er sein kostbarstes Stück wieder in der Hose verstaut und verließ die Wohnung.
In Gedanken war er bei seiner Nichte.
Da dachte er fast ununterbrochen an das geile Mädchen, und das geilste hatte er doch glatt sträflich vernachlässigt. Vielleicht, weil er sich unbewusst eingeredet hatte das sie längst einen anderen, jüngeren Hengst gefunden hatte, der sie voll beanspruchte. Vielleicht hatte auch ein bisschen die Tatsache mitgespielt, dass sie seine Nichte war. Man vögelt nicht einfach wie selbstverständlich seine Nichte. Ja, möglicherweise hatte er sie deshalb so aus seinen Gedanken verdrängt gehabt. Jetzt aber war sie wieder da.
Und die Jagd war eröffnet! Er würde alles tun, um Marie zu versöhnen.
Vorerst aber stand ihm — ohne dass er dies ahnte — noch ein anderes, geiles Abenteuer bevor. Auf jeden Fall konnte er von Glück reden, dass er an diesem Morgen sein Sperma noch nicht verspritzt hatte.
„Ich muss Sie loben, Herr Pilgram, unsere Villa wird ein Prachtstück! Wenn nur die Arbeiten etwas schneller vorangehen würden. Der Rohbau steht, man sieht, wie alles wird, und da möchte man einfach so schnell wie möglich einziehen.”
Isabell Opperhaim lächelte und blickte ihm in die Augen.
„Das kann ich gut verstehen, gnädige Frau.” Er widerte ihr Lächeln. „Ich kann es auch immer kaum erwarten, bis eines meiner Projekte realisiert ist. Obwohl ich nicht einziehen kann.”
„Architekt aus Berufung?”
Er zuckte die Schultern. „Es macht Spaß. Man kann gut davon leben. Man trifft interessante Leute. Wie Sie, zum Beispiel.”
„ Ach, Sie Schmeichler!”
Isabell Opperhaim nahm ihr Weinglas auf und nippte behutsam daran. Über den feingeschliffenen Glasrand hinweg sah sie ihn mit einem neu erwachten Interesse an. Als würde sie ihn jetzt plötzlich mit ganz anderen Augen sehen.
Simon spürte den Blick und gab sich betont locker. Fast automatisch hatte er es begonnen, das Spiel mit dem Feuer.
Er saß mit Isabell Opperhaim im Kaffeehaus Rendl. Außer ihnen waren noch zwei Paare anwesend. Es war schummrig. Simon und seine Auftraggeberin saßen in einem kleinen, vom übrigen Gastraum halb abgetrennten Séparée. Vor ihnen, auf dem Tisch, brannte eine Kerze. Silberne Reflexe tanzten auf den Weingläsern und auf den Kaffeetassen.
Isabell studierte den Architekten, und Simon studierte sie. Sie mochte knapp vierzig sein; ihr Alter sah man jedoch nur, wenn man ihr tief in die rehbraunen Augen sah, es waren sehr wissende, sehr lebenserfahrene Augen, um die sich feine Fältchen zogen. Ansonsten war Isabell hübsch, brünett, mittelgroß. Die Nase war klein und gerade, der Mund schön geschnitten, mit einladenden, prallen Lippen. Die Dauerwellenfrisur war das einzige, was Simon irgendwie störte, sie ließ die Frau spießig und kleinbürgerlich erscheinen. Ihr Busen war beachtlich groß und beachtlich straff. Sie schien nur einen dünnen Seiden-BH zu tragen, denn bei jeder Bewegung, die sie machte, gerieten die Titten in leichte, erregend zu beobachtende Bewegung. Das lindgrüne, teure Kostüm bändigte diese Oberweite nur mühsam.
„Zufrieden?”, erkundigte sie sich lächelnd. Wieder nippte sie an dem blutroten Wein. Den Kaffee hatte sie nicht angerührt, wahrscheinlich war er nur pro forma bestellt worden. Schließlich war erst früher Vormittag, normalerweise trank man um diese Zeit noch keinen Wein. Ihr aber schien er zu schmecken.
Er war so in die Betrachtung versunken gewesen, dass er jetzt verlegen wurde. Er lächelte etwas unsicher. „Ja. Durchaus.”
„Sie scheinen auch den geraden, den direkten Weg zu bevorzugen, Simon.”
„Wie meinen Sie das?”
„Wissen Sie das wirklich nicht?”
Sie stellte das Weinglas ab, lächelte breiter, ihre Hände legten sich auf seine. Sie berühren sich. Der Kontakt mit ihr war wie ein elektrischer Schlag.
Sie erregte ihn, sie erregte ihn sogar unheimlich. Sein Penis drückte gegen die Hose, wollte aus dem Gefängnis befreit werden, wollte stoßen, wollte geleckt werden, wollte einen Tittenfick! Liebe Güte, allein bei dieser Vorstellung rann ihm das Wasser im Munde zusammen. Und nicht nur dort.
„Ich bin glücklich verheiratet”, sagte sie. Noch immer lagen ihre Hände auf den seinen.
„Ja”, brachte Simon nur heraus.
„Mein Mann ist zweiundsechzig, er ist lieb, aber er… nun er ist nicht mehr ganz so… aktiv, wenn Sie verstehen, was ich meine.”
Er nickte nur. Ihm wurde heiß und kalt. Warum erzählte sie ihm das alles?
„Sie sind ein guter Architekt. Sie verstehen Ihren Beruf. Sie bauen schöne Gebäude. Ich liebe Häuser. Hört sich eigentümlich an, nicht? Ich bin verwöhnt, zugegeben. Ich besitze vier Häuser. Mit dem in Gänserndorf werden es fünf. Ein prächtiges Nest.”
Sie hielt inne, starrte ihn an.
Eines der Paare, die in ihrer Nähe gesessen hatten, bezahlte, erhob sich wenig später und verließ das Kaffeehaus. Isabell schwieg, und auch Simon tat nichts, um die Unterhaltung wieder aufleben zu lassen. Weshalb hatte sie ihm anfangs Hoffnungen gemacht? Nur, um sie gleich darauf wieder zunichte zu machen? Spielte sie mit ihm?
„Hoppla!”, machte sie plötzlich. Auf den Boden war ein leises, kaum hörbares Klimpern zu hören. „Mein Ring!”
Isabell beugte sich hinunter, ihre Hände tasteten über den Parkettboden. Simon wollte ihr behilflich sein, hatte sich schon halb erhoben, als die Frau plötzlich verschwunden war!
Sie war unter den Tisch gekrochen.
Und dazu muss jetzt gesagt werden, dass die Tische im Kaffeehaus Rendl nicht sehr hoch und nicht sonderlich groß waren, das blütenweiße Tischtuch reichte jedoch bis zum Boden hinunter. Saß jemand unter dem Tisch, so hatte er dort ein perfektes Versteck.
Simon kapierte im nächsten Augenblick.
Er setzte sich brav wieder hin und tat, als könne ihn kein Wässerchen trüben. Einen einzigen vorsichtigen Blick in die Runde riskierte er: das Serviermädchen, ein hübsches, dralles, pummeliges Ding, stand an der nierenförmigen Theke im vorderen Teil des Kaffeehauses. Mag. Rendl, der Inhaber, der oft auch selbst im Gastraum saß und in der Kronenzeitung schmökerte, solange nicht zu viel Betrieb war, war nirgends zu sehen. Das andere Paar war in einer leisen Unterhaltung vertieft. Gut. Niemand hatte Isabells Verschwinden bemerkt.
Sie kicherte unter dem Tisch. Dann spürte Simon auch schon ihre ungeduldigen Hände. Sie zerrte ihm den Hosenlatz derartig ungestüm auf, dass er Angst bekam, ein jeder im Lokal könne das durchdringende Sirren seines Reißverschlusses hören.
Aber niemand sah zu ihm herüber. Das Séparée war gut gewählt. Man konnte es auch nicht auf den ersten Blick einsehen. Die vielen Zierpflanzen im Raumteiler verhinderten es.
Isabell holte seinen Pint aus der Hose. Sie riss ihm den Slip herunter, fuhr mit beiden Händen hinein, wuchtete das pralle Stück Fleisch aus der Enge heraus und begann, es zu streicheln.
Simon unterdrückte ein lüsternes Aufstöhnen. Er biss sich auf die Lippen und dachte jetzt nicht mehr an die Zierpflanzen, sondern nur noch an seinen Schwengel –an seinen dicken, geilen Kolben, der unter dem Tisch — unsichtbar für alle anderen im Kaffeehaus -, verwöhnt wurde. Und zwar nach allen Regeln der Kunst.
Simon schloss die Augen und faltete die Hände vor sich auf dem Tisch. Ein bisschen war er noch verkrampft, aber das kam mehr von der ungewohnten Situation als von der Angst, »erwischt« zu werden.
Er schob alle diese Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf seinen Schoß. Sein Schwanz stand wie ein Mast von seinem Körper weg, ihre Zunge spielte aufreizend darüber, er spürte die Rauheit und Steife dieser Zunge, dann das zärtlich Schaben ihrer Schneidezähne.
Mit festem Druck hatten ihre beiden Hände seinen Pfahl umspannt, rieben die blutdurchpulste Säule, bewegten sich auf und ab, ließen die Vorhaut über der Eichel zusammenkommen — und zogen sie wieder auseinander. Dann wieder waren kleine, geile Bewegungen an seinem Hodensack zu bemerken. Es juckte und brannte.
Simon schob seinen Unterleib vor, verlagerte ganz leicht sein Gewicht auf dem lederüberzogenen Stuhl.
Isabell machte unter dem Tisch weiter. Sie küsste seinen Schwanz, ließ den Schaft kurz los, saugte gierig die Vorhaut über die Eichel — tief, tief in ihren Schlund hinein, dann bewegte sie ihren Kopf — vor, zurück, vor, zurück. Mit einem fast schmerzhaften Liebkosen bedachte sie seine Nüsse in dem runzligen Hodensack. Ihre Zunge bohre sich in die Vorhautöffnung hinein, stieß auf den Nillenkopf, fand das Pissloch, züngelte darüber. Hin und wieder hörte Simon sie leise gepresst stöhnen. Die Erregung ließ sie unvorsichtig werden.
Simon saß wie auf glühenden Kohlen. Er war so unsagbar brünstig und konnte dieser Geilheit nicht Luft machen.
Wie gebannt, wie eine Statue musste er hier am Tisch sitzen und so tun, als langweile er sich. Er spreizte seine Beine ein wenig. Isabell forcierte ihre Schwanzmassage, rieb und streichelte heftiger, drängender, ihre Lippen wurden fester, zogen sich zusammen. Ihr heißer, nasser Mund molk seinen Schwanz — und wie! Ein wundervoller, steter Fickrhythmus brachte ihn hoch. Seine Hüften begannen sich zu bewegen. Isabell schmatzte vernehmlich. Keuchend und stöhnend atmete sie. Ihre Haare fielen auf seinen Schwanz, wurden mit in den herrlich lutschenden Mund eingesogen, er spürte es.
Er war jetzt ganz Schwanz, alles wollte er genau spüren — ganz genau. Sie streichelte wieder seine Eier. Ihr Kopf wurde immer schneller. Er hob sich, senkte sich, die Lippen drückten und pressten, schmatzten, saugten. Isabell saugte wie in Ekstase, und er tauchte ein in eine faszinierende Welt unglaublicher Wildheit, er krümme sich, seine Muskeln verknoteten sich miteinander, seine Brust hob und senkte sich.
„Ich will, dass du in meinem Mund ejakulierst!”, kam wie aus endlosen Weiten ihre Stimme. Dumpf, unwirklich, rau. Und gerade so laut nur, dass er allein sie hörte.