Linas aufrichtige Bekenntnisse oder die Freuden der Wollust – Teil 2
Lina, eine 62jährige Dame, erzählt hier aus ihrem (Liebes-)Leben. Von der Jugend bis ins Alter hatte sie mit beiderlei Geschlechtern unzählige erotische Erlebnisse, die sie hier in den Worten Ihrer Zeit sc***dert. Ihre Beschreibungen sind häufig etwas „blumig” andererseits aber auch überraschend deftig und unzweideutig, wie man es für die damalige Zeit nicht vermuten würde, denn die Protagonistin ist eine Zeitgenossin von Friedrich dem Großen und Maria Theresia von Österreich. Die „aufrichtigen Bekenntnisse” wurden von einem anonymen Autoren aufgeschrieben und um 1790/95 gedruckt.
In den über 200 Jahren, die seitdem vergangen sind, kamen einige der verwendeten Wörter außer Gebrauch. Darum erfolgt hier eine kleine Erlärung:
Priap – bezeichnet einen erigierten Penis Priapos, der Sohn des Dionysos und der Aphrodite, war in der griechischen Mythologie ein Gott der Fruchtbarkeit. Er erschien als Beschützer von Vieh (Schafen und Ziegen), Bienen, Fischen und Früchten. Aufgrund der Zauberkräfte Heras war er missgestaltet. (kleinwüchsig aber mit einem enormen Penis versehen) Man opferte ihm die Erstlingsfrucht von Feld und Garten. Priapos’ Statuen, ausgestattet mit einem gewaltigen Phallus, meist aus Holz und rot bemalt, sollten in Obst- und Weingärten als Glücksbringer eine reichhaltige Ernte garantieren. Sie sollten wie eine Vogelscheuche wirken und Diebe verschrecken.
Leidet ein Mann unter einer dauerhaften, nicht zurückgehenden Erektion seines Penis, wird dieses Krankheitsbild heute medizinisch Priapismus genannt, benannt nach Priapos. In einer Fußnote zum Buch wird hierzu (Priapism) folgende Erklärung gegeben: „Eine Krankheit, welche in beständiger Ausdehnung des Amors besteht, ohne Lust und Kraft ihn mit einer weiblichen Muschel zu vereinigen.”
Godemiché – war früher die Bezeichnung für die Nachbildung eines erigierten Penis, also einen Dildo. Der Begriff stammt aus dem Französischen, die genaue Bedeutung ist aber ungeklärt. Der hier zuerst beschriebene Godemiché konnte auch als Umschnalldildo (Strapon) verwendet werden und war imstande mittels warmer Sahne eine echte Ejakulation zu simulieren.
Kupido [lat. cupido »Begierde«] veraltet für Begierde, sinnliches Verlangen, Sehnsucht. Hier weitere Bezeichnung für den Penis.
Möbel – In einer Fußnote zum Buch wird erklärt: „So nennt man diejenigen Frauenzimmer, die für baares Geld sich jedem Liebhaber überlassen.”
Anonym
Linas aufrichtige Bekenntnisse oder die Freuden der Wollust – Teil 2
Ich ward jetzt immer schöner und vollkommner. Mein Busen vergrößerte sich ansehnlich, meine Lenden wurden stärker, die Venus mehr erhaben und der kleine schattigte Busch, in dem sich mancher erhitzte Liebespriester erquickt hatte, war zu einem dichten Wald geworden. Es war daher nicht zu verwundern, wenn so viele Jünglinge und sogar Männer bey meinem Anblicke die unbezwingliche Stärke ihrer Mannheit fühlten und dieselbe an mir zu prüfen begehrten. Ich und Julie sahen dies nicht ungern, denn wir hatten ein unaufhörlich brennendes Verlangen nach Liebesgenuß; und ob wir gleich selten Mangel an turnierlustigen Rittern hatten, so wurde unser Verlangen doch selten gestillt, vielmehr noch heftiger. Ich übergehe alle Vorfälle, die mir auf die letzte Unterhaltung begegneten, weil ich nur die wichtigsten Scenen aus meinem Leben ausheben will. Auch des berühmtesten und merkwürdigsten Menschen Leben ist keine Kette von lauter wichtigen Begebenheiten. Gewöhnliche wechseln mit ungewöhnlichen und außerordentlichen ab; ohne dies würden wir gar keinen Unterschied unter denselben machen können.
Diese alltäglichen Scenen verdienen daher eben so wenig einer Erwähnung, als folgender Vorfall einer stillschweigenden Uebergehung.
Eines Tages, eben als Julie bey mir war, besuchte uns in der Dämmerung Haßlo mit einem seiner Freunde und bat, die Nacht bey uns zubringen zu dürfen. Wir erlaubten es ihnen recht gern und erwarteten mit nicht geringer Sehnsucht den Anbruch der Nacht; denn eher wollten wir dieses süße Geschäft nicht beginnen, damit wir nicht die Nacht entbehren dürften, was wir uns jetzt vorausgeben ließen. Wir legten sämmtlich unsre überflüssigen und entbehrlichen Kleidungsstücke ab, und vergnügten uns jetzt nur mit wechselseitigen Liebkosungen und Betasten der verborgensten Glieder unserer Leiber. Mir wurde Haßlos Freund, Liebau, zu Theil. Ich öffnete das Gemach, in welchem sein Amor eingesperrt war, und zog ihn hervor. Er wuchs nach und nach zu einer fürchterlichen Länge, und zu einer Stärke, die ich nicht mehr in meiner Hand fassen konnte. Ob ich dieses ungebärdige Thier gleich aus allen Kräften umklammerte, so konnte ich es doch nicht stets festhalten. Es schnellte mir mit einer Gewalt aus der Hand, die Thüren hätte aufstoßen können. Wenn ich ihm das Eindringen in mein Mäuschen etwas erschweren konnte, so fürchtete ich doch immer noch die Gewalt seiner Stöße. An dem Ende seiner Raspel hing ein Behältniß, das haarigt wie eine Bärenhaut war. Es schloß zwey eyförmige Knollen in sich, in Größe eines Taubeneyes, an Schwere glich es einem Glockenklöpfel, wenn er hin und her schleuderte, und in Ansehung der Ausdehnung war es dem elastischen Gummi völlig ähnlich.
Liebau war auch nicht müßig. Er entblößte mir den Busen, drückte und küßte ihn. Brünstig legte er dann seinen Mund an meine niedlichen Wärzchen und indem er sie zärtlich mit seinen Lippen knipp, saugte er, einem neugebornen Kinde gleich, mit großer Wollust an denselben. Seine rechte Hand fuhr hierauf unter meinen Rock zwischen den Schenkeln hinauf nach dem Thal der Liebe hin. Rasch öffnete er meine Schenkel und begriff alle einzelnen Theile der Muschel. Behutsam öffnete er die Lefzen und drang zu erst mit einem hernach mit zwey Fingern hinein. Ich gestehe, daß meine Begierden ziemlich ungestüm wurden, und daß es mir Mühe kostete, sie zu unterdrücken. Julie und Haßlo waren in einer ähnlichen Unterhaltung begriffen. Diese mußte auf den Tisch treten, wo er ihr in die mit den Fingern geöffnete Grotte sah, so weit als die Lichtstrahlen hineindringen konnten. Er beleckte dann dieselbe und mehrere ähnliche Theile derselben mit der Zunge, und wie es schien, mit vielem Wohlbehagen. Unterdessen zog Liebau ein Ding, wie eine Fingerdüte gestaltet, an dessen hinterm Ende zwey seidne Bänder befestigt waren, hervor. Auf die Frage, was für ein Instrument dies wäre? erhielt ich die Antwort: Es sey ein Cotton oder Stangensäckchen, worein man den Priap verhüllte, um das Eindringen des Saamens in die Mutterscheide zu verhindern.
»Und worzu tragen Sie das Ding heute bey sich?«
»Ich habe es gewöhnlich bey mir, weil sich nicht jedes Frauenzimmer ohne Cottons beywohnen läßt, aus Furcht, die hineingeworfenen Funken möchten nach einiger Zeit zur Flamme werden.«
»Dies können nur einfältige Frauenzimmer fürchten, die es nicht verstehen, wie man dieses Uebel abwenden kann. Ein Mädchen, welches sich diesem Vergnügen geweiht hat, weiß diesem Falle schon vorzubeugen. Jene müssen sicht wissen, daß die größte Wollust in der Ausspritzung des Lebensbalsams besteht. Bey mir können Sie sich dieser Sorge entledigen. Seyn Sie vielmehr darauf bedacht, daß Ihr Füllhorn sich im reichen Maaße ergießt. Ein lebendiges Produkt habe ich gewiß nicht zu befürchten.«
»Desto besser! Aber man hat in dem Falle, wenn man sich der Cottons bedient, auch weniger Gefahr zu befürchten.«
»Ich verstehe Sie; Sie meynen den Tripper. Sollten Sie aber noch so unerfahren seyn, daß Sie kein Merkmal kennten, welches Sie vor dem Anstecken bewahren kann?«
»Ich halte sie alle für trüglich.«
»So irren Sie sich! Das sicherste unter allen ist dieses: Stecken Sie einen oder mehrere Finger in die Grotte so tief Sie können; riechen dann die Finger nach Schweiß oder Böcklingen, so haben Sie leicht nichts zu fürchten. Haben sie aber den Geruch fauler Eyer, oder ähnlicher Dinge, so können Sie abmarschieren und Ihre Stange wieder einziehen.«
»Sollten aber keine Spezereyen den faulen Geruch vertreiben können?«
»Diese können nur den schweißigten und bockigten Geruch benehmen; der faulende Gestank aber geht über alle Spezereyen, und wenn sie aus Indien wären.«
Unter solchen Gesprächen und Liebkosungen brach die Nacht herein. Nach einer kräftigen Mahlzeit entledigten wir uns aller Kleider. Wie Adam und Eva im Paradiese standen wir jetzt beysammen, nur mögen wir mehr Vergnügen an einander empfunden haben, als jene, weil die Nacktheit für uns einen größern Reiz hatte. Eva mochte wohl mit eben der Gleichgültigkeit Adams Freudengeber ansehen, mit welcher die nackenden Indianer beyderley Geschlechts einander betrachten, oder mit nicht wärmern Empfindungen, als solchen, welche ein bloßer Arm oder entschleyertes Antlitz bey uns hervorbringt, weil die Gewohnheit uns gegen alles gleichgültig macht, wenn es uns vorher auch noch so viel Vergnügen machte. Nur die Neuheit hat Reiz.
Im schönsten Feyerkleide stand Luna am blauen Firmament und musterte mit forschenden Blicken die geheimen Handlungen der Menschen. Auch auf uns warf er einige verstohlne Blicke; doch schien sein freundliches Lächeln uns seinen Beyfall erkennen zu geben.
»Sind Sie turnierfähig, Lina?« fragte Liebau.
»Wohl bin ichs;« entgegnete ich ihm. »Hier ist mein Wappen.« Mit diesen Worten zeigte ich ihm mit vorgestrecktem Unterleibe meine muschelähnliche Form, die schon manchen Abdruck erhalten und gegeben hatte.
»Nun so stehen Sie fest,« fuhr derselbe fort. »Wir wollen ein Ringstechen anstellen. Schon habe ich meinen Speer eingelegt; stellen Sie das Ziel auf.«
Ich that schnell die Schenkel weiter auseinander und reckte meinen Ring, nach dem das Stechen ging, weiter hervor. Seinen Speer in der Hand prallte er auf mich los, brachte ihn aber nicht weiter als bis an den Rand desselben. Er that den zweyten Gang, wo er schon tiefer eindrang. Jetzt wurde er ungeduldig, und beym dritten Rennen stach er denselben einige Zoll tief hinein. Durch den Widerstand wurde er wild. Fester legte er nun den Speer ein, der mir sogar größer zu werden schien, und beym vierten Angriff, den er in größter Wuth that, traf er das Ziel glücklich. Er trieb seinen Speer so tief in den Ring, daß er prasselte. Indem er mich fest umklammert hielt, gab er mir noch einige Dolchstiche, die mir aber das größte Vergnügen machten. Ich umschloß ebenfalls seinen Hintern und drückte ihn mit einer Gewalt an mich, die seinen Speer bis an das äußerste Ende hinein trieb. Jetzt brach sein heißer Schweiß hervor. Kaum war ich für Entzücken meiner bewußt, und ich würde mich gewiß nicht aufrecht erhalten haben, wenn mich Liebau nicht gehalten hätte. Im dumpfen Bewußtseyn saugte meine Vulva seinen Balsam aus, und nur erst nach dessen Ausleerung kam ich wieder zu mir selbst.
Nach in voller Arbeit waren Julie und Haßlo, als sich Liebau bemühte, seinen Speer aus der aufgeschwollenen Wunde heraus zu ziehen. Leichter war die Stellung, in welcher sie der Venus opferten, als die unsrige. Mit dem Steiße hatte er sie auf den Tisch gesetzt. Von ihren Schenkeln umschlungen, stand er aufrecht und arbeitete, daß es Lachen erregte. Ich holte frisches Wasser nebst einen Schwamm, womit ich und Liebau einander die besalbten Theile abwuschen. Dies erfrischte unsre Liebeswaffen und das leise Krappeln und Streicheln meiner Muschel von Liebau’s Hand, ergötzten mich ungemein. Hierauf ergriff eine Büchse mit Jasminpomade, mit welcher ich durch Hülfe eines feinen Pinsels dieselben bestrich. Wir legten uns nach dieser Einbalsamierung mit einander ins Bette, wo sich Liebau, der lieber a u f, als neben einem Mädchen lag, mit seinem ganzen Körper auf mich legte, so daß Brust mit Brust, Mund mit Mund, Bauch mit Bauch sich vereinigte, sein Amor aber, einem Klöpfel gleich, mir zwischen den Schenkeln hing, und bisweilen ziemlich derb an die Thüre meiner Grotte anklopfte. Wir beschlossen eine Stunde zu ruhen, damit er sich von seiner Arbeit erholen und dann mit neuen Kräften den Kampf beginnen konnte. Neben uns stand in einer großen Kanne Fleischbrühe, die aus dem besten Rindsmark bereitet war und uns zur Stärkung dienen sollte.
»Sie sind ein derber Hengst, Liebau! Gewiß haben Sie lange gefastet, oder sind Sie von Natur so tapfer?«
»Ich liege zwar das ganze Jahr hindurch auf der Brunst,« antwortete Liebau, »und liebe jede Venus, deren mein Amor sich nicht zu schämen braucht. Aber jetzt hat er seit zwey Tagen ruhen müssen; vermuthlich liegt die Ursache an dem Schnupfen, der mich hindert, dem Geruche nachzugehen.«
»Das wundert mich! An öffentlichen Oertern ist doch selten Mangel daran.«
»Es kommt auf den Geschmack an. Ich für meine Person danke für eine zerstörte Venus, die man gewöhnlich bey den Möbeln findet, und sollte mein Amor sein Mützchen auch schon abgenommen haben, so setzt er dasselbe ruhig wieder auf und zieht sich gelassen zurück. Ein besonderer Vorfall begegnete mir gestern. Ich lag in einem öffentlichen Garten, einem ziemlich entlegenen Orte, ins Gras hingestreckt und hatte mich einem leichten Schlummer überlassen. Plötzlich wurde ich durch ein leises Kitzeln, das ich an der Thüre zu meinem Heiligthume bemerkte, erweckt. Indem ich die Augen aufschlage, werde ich ein bejahrtes Weib gewahr, die ihre verblichenen Reize durch einen halb offnen Busen zu ersetzen glaubte.«
»Was befehlen Sie? Madam!« redete ich dieselbe an.
»Ich erblickte Sie,« entgegnete sie mir, »in einiger Entfernung. Ihr kraftvolles Ansehen schien einen ungewöhnlichen Cupido zu verrathen; und ich fand mich bey gegenwärtig angestellter Untersuchung nicht getäuscht. Wollen Sie mich in jenes Gebüsch begleiten?«
»Ich bin bereit, Madam,« antwortete ich. »Wir wollen sehen, ob sich unsre Liebesinstrumente zusammenfügen lassen.« Wir gingen hierauf in ein Gebüsch, in dessen Mitte ein freyer Platz war, der ganz zum geheimen Tummelplatz der Liebe gemacht zu seyn schien. Als wir uns gelagert hatten, entblößte ich zuerst ihren Busen, der zwar nicht die völlige Härte eines Mädchenbusens besaß, doch aber von außerordentlichem Umfange war. Die großen rothen Zitzen standen im genauen Verhältnisse mit dessen Größe. Ich setzte meine Lippen an und zog mit geringer Mühe einen nicht unangenehm schmeckenden Milchsaft heraus. Dann entblößte ich ihre Muschel; aber wie schauderte ich zurück! Ein Thier, das an Größe und Pelzwerk einer ungeheuern großen Katze glich, kam meinen Händen und Blicken entgegen. Blau waren die dicken Lefzen, die ein fürcherliches Maul zogen und mir eine Einsicht bis an den Nabel öffneten. Die Spalte sah schwarzgrau und erregte mir Ekel.
»Mein Amor, Madam,« sprach ich, »hat keine Lust, Ihre Grotte zu besuchen. Sie ist so abscheulich groß, daß er sich darin zu verirren fürchtet. Bedienen Sie sich der Godemiché, oder wenn Sie etwas Lebendes haben wollen, eines Esels, der möchte dieses ungeheure Wollustthal eher ausfüllen, als mein kleinerer Cupido.« Mit diesen Worten knöpfte ich meine Hosen wieder zu und verließ sie.
»Wie konnten Sie auch,« fragte ich, »ein so häßliches Weib zum Gegenstande Ihres Priaps nehmen?«
»Ich muß Ihnen gestehen,« entgegenete er mir, »daß bey jedesmaliger Erblickung eines Weibes und wenn sie auch wirklich nicht so schön ist, mein Amor mit seinen Flügeln schlägt. Außerdem probire ich jedes Frauenzimmer gern einmal, welches sich diesem Vergnügen überläßt.«
Während diesem Gespräche wurde die Kanne mit der Fleischbrühe oft in Bewegung gesetzte. Am meisten setzte ihr Liebau zu, und es währte nicht lange, so zeigte sich die Wirkung an seinem Cupido. Von dem häufigen Genusse des Trankes aufgeschwollen, gebehrdete er sich wie ein Betrunkener. Er taumelte von einem Schenkel zum andern und pochte bisweilen mit großem Ungestüm an die verschlossene Thüre meines Tempels. Endlich erbrach er sie sogar und schlüpfte hinein. Ungebehrdig war seine Aufführung. Ueberall warf er seine neugierigen Blicke umher, und stieß und raspelte wie unsinnig. Meine Warnung, daß einem Trunkenen starke Bewegung schädlich sey, war vergebens. Er tobte ohne alle Mäßigung, bis meine Vorhersagung in Erfüllung ging. Es wurde ihm übel, und er spie mit einer Heftigkeit, die mich beynahe zittern für ihn machte. Meine Vulva badete sich von innen und außen, und meine Schaam wurde mit seinem Speichel so angefüllt, daß sie überlief. Nun wurde er zahmer und ging heraus ins Freye. Aber welch ein Anblick! Blaß und zusammengeschrumpft und von seinem Unflath bedeckt, verursachte er Ekel und Abscheu. Das Waschen und Balsamieren wurde wiederholt, nicht nur um einen stärkern Appetit dadurch zu erwecken, sondern auch um die kämpfenden Theile zu erquicken und zu stärken. Julie lag mit Haßlo ebenfalls im Bette, und ihr süßes Stöhnen war uns Beweis, daß sie kein geringeres Vergnügen, als wir, genossen.
Nach diesem zweyten Akt überraschte uns, Körper auf Körper gestreckt, der süße Schlaf. Wir mochten etwa einige Stunden in seinen Armen gelegen haben, als wir erquickt und gestärkt erwachten um nun zum dritten Akt zu schreiten.
Jetzt wollte ich zur Veränderung Liebaus Stelle vertreten. Mit ausgebreiteten Schenkeln legte ich mich auf ihn und brachte nach einiger Mühe seine Ruthe in meine Scheide hinein. Liebau legte seine Beine über meine Schenkel und umfaßte mich mit seinen Armen. Rasch stieß ich seine Lanze in meinen Leib hinein, bis der Balsam floß. Zwar floß derselbe mehrentheils aus meiner Grotte heraus, aber diese Abwechslung war mir überaus angenehm. Während dieser herrlichen Belustigung brach der Morgen an. Liebaus Amor war so abgemattet, daß ich ihn, alles Reibens und Kützelns ohnerachtet, nicht wieder starr machen konnte. Ich hatte daher aufrichtiges Mitleid und wollte ihn auf heute entlassen, als er wieder anfing, sich ein wenig zu regen. Dies gab Liebau’n neuen Muth und er wollte seinen Köcher noch einmal leeren. Aber seine erwachende Kraft war die Kraft eines Kranken, der, sein Lager verlassend, erst anfängt zu geneßen.
»Geben Sie sich keine Mühe, Liebau! Kein Mittel vermag ihm die erforderliche Stehkraft zu geben. Treten Sie vor diesesmal vom Kampfplatz ab.«
»Es thut mir Leid, daß ich nicht im Stande bin, noch einmal recht kräftig deinen Leib zu zerstoßen. Siehst du nicht aus meinen Blicken, daß mein Wunsch noch nicht befriedigt ist? O, daß unsre Wünsche doch immer unserm Vermögen nachstehen müssen! Meine Begierden sind noch so stürmisch, daß ich wünschte, in hundert solchen angenehmen Grotten auf einmal wühlen zu können. Mit einer Wuth wollte ich meinen Priap hineinstoßen, daß er bis an das heilige Bein reichte.«
»Unsre Gesinnungen stimmen sehr mit einander überein. Zwanzig solche Lustbehälter wünschte ich an meinem Leibe zu haben, und daß jeder so beschaffen wäre, daß drey Priape in demselben herumstören könnten.«
»Unsre Wünsche werden stets unerfüllt bleiben, so lange der Mensch die bisherige Leibesform behält. Bin ich auch untüchtig, Dir eine ordentliche Unterhaltung zu verschaffen, so bin ich doch noch nicht untauglich zum Brustfick. Lege Dich gerade auf den Rücken und presse Deine Mämelchen zusammen.«
Ich that es. Liebau rückte nun weiter mit seinem Cupido herauf und näherte ihn meinen Brüsten, so daß mein Leib zwischen seinen krumm gebogenen Schenkeln zu liegen kam. Er legte dann seinen kleinen Cupido, der jetzt etwas straffer geworden war, in die zwischen meinen zwey milchweißen und strotzenden Hügeln liegende Höhle. Ich drückte die Brüste zusammen und er fitschelte nun auf und unter, so gut er konnte. Es dauerte lange, ehe sein Priap schäumte. Mehr als fünfzehn Stöße hatte er gethan, als ein dünner Saft mir unter das Kinn spritzte. Die Portion war so klein, daß es schien, als hätten sich die Tropfen aus allen Theilen des Körpers zusammengezogen. Mögen andere an dieser Art von Wollust, die, von einem starken und kräftigen Priap erregt, nicht ohne Reiz und Annehmlichkeit seyn mag, noch so ein großes Vergnügen empfinden, Mir gefällt die gewöhnliche Art, wo der Amor in das rechte Zimmer geht, am besten. Ich bezeigte meinem Liebhaber die größte Zufriedenheit über die Unterhaltung, die er mir die Nacht hindurch gemacht hatte und entließ ihn, da Haßlo eben falls bereit war, uns zu verlassen.
Mit freudiger Miene näherte sich mir Julie und versicherte mir ihre Zufriedenheit mit ihrem Liebesritter, der die ganze Nacht hindurch nicht vom Sattel gekommen war und den schärfsten Trab ausgehalten hätte. Ich that ebenfalls dasselbe und äußerte den Wunsch, daß uns das Glück alle Nächte solche Ritter zuführen möchte. Unsre Grotten fanden wir nach einer allgemeinen von uns angestellten Untersuchung in ziemlicher Unordnung und Ausdehnung. Wir badeten uns daher bald darauf in einem bey meinem Hause angelegten Bade, wuschen die Grotten mit Citronensaft und brachten das verworrene Haar vermittelst eines Kammes wieder in natürliche Locken. In dieser Beschäftigung überraschte uns Herr von Halbau. Er kam eigentlich um uns einen Morgenbesuch abzustatten; da er uns aber an diesem Orte fand, so bat er um Erlaubniß, uns Gesellschaft leisten zu dürfen. Er erhielt sie, und nach wenig Minuten hatte er sich seiner Kleider entledigt. Das Wasser war ziemlich kalt und so tief, daß es uns bis an die Brüste reichte. Unsre Muscheln und Brüste waren klein und fest geworden, was Halbau an seinem Priap ebenfalls gewahr wurde. Durch das wechselseitige Betasten und Reiben fing er allmählig an sich zu vergrößern. Er fragte mich, ob ich ihm nicht erlauben wollte, daß er, um des Sonderbaren willen, seinen kleinen Amor in meine Grotte führen dürfte? Sein Antrag war mir nicht zuwider, da ich eine solche Unterhaltung im Wasser noch nie gehabt hatte. Ich spielte mit seiner Ruthe, um sie so groß als möglich zu machen. Meine Bemühungen brachten aber nur eine mittelmäßige Länge und Stärke hervor; doch war sein Priap steif und fest wie Eisen. Wir umfaßten einander, nachdem ich seinen Venuspriester an meine Lefzen geführt hatte. Das Wasser hatte meine Geburtstheile zusammengezogen und das Eindringen etwas erschwert. Ob aber gleich sein Priap nicht von sonderlicher Größe war, so füllte er doch meinem Ring ganz aus und machte mir viel Entzücken; und dieses war auch das einzige, denn das Zusammentreffen unsers nassen Körpers erweckte wenig Reiz.
Fortsetzung folgt