von Andrew_K
Lehrer gesucht
„Ihr habt für 14 Mädchen drei viertel unseres Barvermögens geopfert? Seit ihr beiden von allen guten Geistern verlassen?”
Max stand wie Zeus persönlich in der Eingangshalle des Internats und starrte böse Henry und Natascha an. Er sah so böse aus, dass sich die neuen Mädels, von denen noch immer keine mehr als ein Kettchen trug, versucht waren, sich hinter den beiden zu verstecken.
„Was hätten ich deiner Meinung machen sollen? Eskels Schwester von Nataschas Vergewaltiger kaufen lassen?” motzte Henry dagegen.
„Was?” Max sah aus, als hätte ihn einer geschlagen.
„Ich habe den Typen wieder gesehen, der mich vor zwölf Jahren als erstes nahm”, sagte Natascha. „Er hat sich kaum verändert. Und er scheint tief im Mädchenhandel drin zustecken.”
„Außerdem habe ich die Jungs mobilisiert. Sie werden den Laden ausheben. Vielleicht ist das Geld ja noch nicht weg.”
„Wenn ich 26.000.000 in großen Koffern da liegen hätte, würde ich das so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. Was ist das mit dem Typen? Natascha, bist du dir 100% sicher?”
„1000%. Er ist es. In den letzten zehn Jahren hat der sich kaum verändert. Ist nur geringfügig grauer geworden.”
Max nickte. Er glaubte Natascha. Auch wenn er noch immer sauer über diesen Alleingang war, so einem Typen sollte man kein Mädchen überlassen. Vor allem nicht so junge. Er hatte ja schon an Natascha bewiesen, was er für ein Monster war. Max schaute um die beiden herum und sah nach den Mädchen, die versuchten sich seines Blickes zu entziehen. Da standen vierzehn weiter Probleme, die jetzt nach einer Lösung verlangten. Zehn Schwestern von Eskel, die sich nicht mehr daran erinnerte, dass sie überhaupt Schwestern hatte. Er seufzte.
„Dann kommt mal mit”, sagte er und drehte sich zum Gehen. Auf halber Strecke zum Wohnzimmer stellte er fest, dass ihm niemand folgte.
„Ich bin mir nicht sicher, ob jemand von ihnen Deutsch kann”, warf Natascha ein.
„Wird ja immer besser.”
Max ging weiter und sah im Wohnzimmer Mia auf der Couch herum lümmeln. Wie üblich in möglichst wenig Stoff gehüllt. In ihrem Fall war das ein Longshirt in Extraweit.
„Mia? Kannst mir helfen? Wir haben da neue, die wahrscheinlich kein Deutsch können. Kannst du sie zur Kleiderkammer und anschließend zurück in die Küche führen? Irgendwie?”
Mia schaute auf und sich um und sagte dann: „Geht klar, Dad.”
Im Flur begrüßte sie erst Henry, in dem sie ihm um den Hals viel und wild mit ihm knutschte und dann Natascha, wo diese Begrüßung nur ein wenig zurückhaltender ausfiel. Dann begann sie die Mädels vehement in die von ihr gewünschte Richtung zu schubsen. Als sie aus der Sicht war, fragte Henry: „Dad?”
„Meine Frau hat mich gezwungen, Mia quasi zu adoptieren. Inoffiziell natürlich, aber seitdem nennt sie mich, wann immer sie sich mit mir alleine wähnt, Dad.”
„Sie ist ein kleines verrücktes Huhn.”
„Das mag vielleicht sein. Aber wir lieben sie trotzdem.”
„Und wir werden mit ihr noch jede Menge Spaß bekommen”, stellte Natascha fest.
„Das glaube ich auch.”
20 Minuten später saßen Mia und die 14 Mädels am Esszimmertisch und Mia sprudelte ihre Erkenntnisse von sich. Eskels Schwestern konnten alle Deutsche, aber noch keine von ihnen war in einer Schule gewesen. Nur die ältesten drei hatte der Vater dort hingeschickte, aber die waren vor Jahren von einem Mann mit den grünen Augen verschleppt worden. Die vier anderen konnten ein bisschen Englisch. Und die dunkle habe komische Titten, die unten drunter eine Narbe hätten. Und sie sei eigentlich viel zu jung dafür und sie hätte etwas von einer Klinik gesagt, wo sie dann mit den Dingern aufgewacht sei. Außerdem hätten alle Hunger und hätten Angst vor Männern.
„Die haben alle versucht, sich vor Sasa zu verstecken. Hinter mir”, sagte Mia amüsiert.
„Die hat man in einen Teppich eingerollt in einen Raum voller Männer getragen, die sie dann auch noch überall angefasst haben. Ich möchte dich sehen, wenn dir das passiert”, wand Natascha ein.
„Sie würde abgehen”, sagte Henry und wurde rot, als ihm auffiel, dass er das laut gesagt hatte.
„Würde ich nicht. Das ist eine böswillige Unterstellung”, sagte Mia und setzte einen Schmollmund auf.
Max gab jeden der Mädchen eine Portion Reis Pfanne mit Hühnerklein, über die Mia sofort herfiel, als hätte sie noch nie im Leben etwas gegessen.
„An eurer Stelle würde ich anfangen zu essen. Mia schafft es glatt, den Topf allein leerzumachen. Und wenn der Duft erstmal die Zimmer der anderen erreicht, geht das noch schneller.”
„Zu spät”, nuschelte Mia mit vollem Mund und zeigte zur Treppe, wo Leonie gähnend herunter wankte. Ein Halsband um den Hals war das einzige, was sie trug.
„Meine Herrin hat gesagt, ich soll zwei Portionen mit nach oben bringen.”
„Wenn Freja was essen will, dann soll sie runter kommen. Und du bleibst jetzt hier und isst hier unten.”
„Da wird meine Herrin nicht begeistert sein.”
„Wenn deine Herrin gegen die Regeln verstößt, dann ist deinen Herrin selber schuld.”
Leonie schaute verwirrt und fasste sich dann an den Hals und sagte: „Oh, das habe ich ganz vergessen.”
Max schaute missbilligend auf den Rest. Leonie tat so, als wäre es normal.
Zehn Minuten später stand Freja in Shorts am Tisch, aber bevor sie was sagen konnte, grätschte Max dazwischen.
„Wer hat Leonie mit Halsband zum Essen holen geschickt?”
„Ich, Herr. Tut mir leid, Herr. Wird nicht mehr vorkommen, Herr.”
Mia erstickte beinahe vor Lachen. Die neuen Mädchen schauten dem ganzen Treiben mit großen Augen zu. Als nächstes tauchte Ines mit Augusta auf dem Arm auf.
„Schatz? Wann kommst du ins Bett? Deine Mädchen vermissen dich.”
„Meine Mädchen müssen sich noch etwas gedulden. Zuerst muss ich unsere neuen zum Essen bringen und auf ihre Zimmer verteilen.”
„Ich würde die alle mit Mia ins Büro stecken und die Zimmeraufteilung auf morgen verschieben”, stellte Ines fest. „Sonst bist du noch die ganze Nacht dran. Du hast morgen eine Lehrerkonferenz – mit deiner Mutter.”
Das hatte Max vergessen. Seine Mutter war zum ersten mal auch dabei. Das hatte ihn jetzt schon tagelang nervös gemacht. Im Gegensatz zu den bisherigen Lehrern hatte sie schon eine echte Lehrerkonferenz mitgemacht. Ob sie mit der lockeren Art von Max zurecht kam? Es war zudem ihre offizielle Einführung als Lehrerin.
„Du hast recht. Mia? Du bringst die neuen nach dem Essen ins Bad und dann ins Büro. Du weißt ja wo die Decken liegen.”
„Alles klar. Max.”
„Ihr macht was zu essen und sagt nichts?” kam da die nächste verschlafene Stimme aus Richtung der Treppe, die Max gerade überhaupt nicht hören wollte. Eskel wankte schlaftrunken auf den Tisch zu und pflanzte sich neben eine ihrer Schwestern, eine der älteren, die sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Eskel würdigte sie keines Blickes, nur der dampfende Teller vor ihr war von Interesse.
„Man könnte meinen, ich lasse euch verhungern”, sagte Max feixend.
„Tust du ja auch, statt drei warme Mahlzeiten bekommen wir nur Mittags was ordentliches und dabei müssen wir dir sogar helfen. Abends gibt’s dann ja nur Brot.”
„Immerhin.”
Neben Eskel setzte ein heimliches aufgeregtes Geflüster ein, was bald die Aufmerksamkeit vieler am Tisch auf sich zog. Nur Eskel blieb zunächst vollkommen unbeeindruckt, bis sie vorsichtig am Ärmel gezupft wurde. Sie drehte sich kauend zu dem Mädchen hin.
„Was willst du, ich esse.”
„Du bist Eskel?”
„Ja, aber woher weißt du das?”
„Ich bin Esen.”
„Aha, hallo Esen”, Eskel drehte sich wieder zu ihrem Teller und aß weiter.
Wieder flüsterten die Mädchen miteinander. „Sie sieht genauso aus wie Mama” und „sie muss unsere Eskel sein, ganz sicher” war aus dem Geflüster herauszuhören und das bekam nun auch Eskel mit. Wieder drehte sie sich zu dem Mädchen um.
„Ihr glaubt mich zu kennen? Wer bin ich denn eurer Meinung nach?”
„Eskel Sahin. Unsere große Schwester.”
Es dauerte zwei Stunden, bis alles erklärt und berichtet wurde, was die große Familienzusammenführung betraf. Eskel hatte nach wie vor keine Erinnerung an das, was vor der Pigfarm gewesen war. Aber das zehn Mädchen unumstößlich behaupteten, dass sie ihre große Schwester sei, dass konnte auch sie nicht ignorieren. So entschloss sie sich, auch im Büro zu übernachten. Das beruhigte die Schwestern ungemein, da sie allen anderen nicht so recht trauten.
Als Max um drei Uhr nachts ins Bett kam, war Ines bereits fest am Schlafen. Nachdenklich strich er ihr sanft über den nackten Hintern und dachte daran, dass er diesen die nächsten 4 Monate des Sommersemester nicht mehr so häufig sehen würde. Vielleicht sollte er sie wecken. Er verwarf den Gedanken und kuschelte sich nur eng an sie.
Am nächsten Morgen saß er schon sehr früh mit einem Haufen Papier im Lehrerzimmer und wartete darauf, dass auch die anderen Lehrer sich den Schlaf aus den Augen gerieben hatten. Julius kam als erster. Anna lieferte ihn pünktlich beim Lehrerzimmer ab.
„Siehst du? Wir hätten problemlos noch eine Runde liegenbleiben können”, maulte Julius.
„Damit du dann als letzter kommst und ich mir in der Klasse den entsprechenden Kommentar von Max abholen kann? Nichts da. Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Ich warte auf dich” und weg war Anna.
„Scheiße, wenn die Frau vernünftiger ist als der Herr”, feixte Max.
„Als wenn dich deine Frau heute morgen ran gelassen hätte.”
„Hätte sie”, sagte Ines. „Aber ihr Mann ist vernünftiger als sein Frau und hat sich seit einer Stunde hier drauf vorbereitet.”
„Es ist doch nur eine Konferenz. Warum macht ihr so ein Aufhebens darum?” wollte Julius wissen.
„Heute kommt doch seine Mutter”, sagte Renate von der Tür aus. „Eine Lehrerin mit 40 Jahren Berufserfahrung. Da muss man doch ein gutes Bild abgeben, so als Direktor.”
„Hast du dich deshalb so in Schale geworfen und auf die Strapse verzichtet?”, wollte Julius wissen.
„Klar. Will sie nicht am ersten Tag verschrecken. Damit warte ich bis zum zweiten Tag.”
„Ihr seit ja voll gestylt. Da muss ich wohl doch noch was mehr anziehen”, sagte da Beate und wollte kehrt machen, was jedoch Melanie verhinderte, die genau wie sie nur das schuleigene Longshirt trug. „Okay, dann bin ich ja nicht die einzige.”
„Womit bist du nicht die einzige, oh…”, sagte Melanie und sah dann Renate in ihrem Hosenanzug. „Damit siehst du voll streng aus.”
Als nächstes kamen Titus und Marc-Anton herein, ordentlich mit Jeans und Hemd bekleidet und setzten sich an frei Plätze am Tisch. Titus ergriff das Wort.
„Max? Wir brauchen doch noch immer Lehrer, oder?”
„Das ist richtig, kennst du jemanden?”
„Ja und ich war so frei, sie auch einzuladen. Aber sie könnte ein Problem sein.”
„Wieso könnte sie ein Problem sein?”
„Sie benötigt einen Rollstuhl. Sie hatte einen Unfall und ihr fehlen seit dem die beiden Unterschenkel.”
„Okay, dass könnte ein Problem werden. Wir haben keinen Aufzug. Sie bräuchte also Hilfe beim Stockwerkwechsel. Da sehe ich aber so dann kein unüberwindliches Problem.”
„Das ist gut, ich habe sie nämlich heute hierher eingeladen.”
„Okay, dann solltest du sie auch zu uns Hoch bringen.”
Titus verließ den Raum und ein Mann im Alter von Max trat ein.
„Guten Tag, ist das hier das Lehrerzimmer?”
„Das ist richtig, was kann ich für sie tun?”
„Ich soll mich hier mit Frau Anemi Kontermann treffen.”
„Die ist noch nicht da Herr..?”
„Helmut Siebenkötter. Sie sagt, ich soll mich hier vorstellen. Ich bin Lehrer.”
„Du heisst Kontermann?” feixte Melanie mit Ines.
„Du gehst mit mir seit einem Jahr auf die Uni und das fällt dir erst jetzt auf?”
„Voll lustiger Name.”
„Stimmt, ist viel Lustiger als Roden. Wenn das die Mädels erfahren, wie schnell glaubst du ist das r weg und ein h an der Stelle.”
„Untersteh dich, dass denen zu sagen.”
„Mädchen, bitte!”, sagte Max. „Herr Siebenkötter? Bitte setzten sie sich erst einmal. Meine Mutter wird sicher bald kommen.”
Es dauerte etwas, aber zuerst schob Titus eine junge Frau im Rollstuhl ins Zimmer, die kaum älter als Ines und Melanie war. Sie lächelte und stellte sie als Sina vor. Als letztes kam Max Mutter mit noch einer Frau in ihrem Alter an und gab Max einen Wink, dass er beginnen könnte. Der fühlte sich wie bei der Abschlussbesprechung seiner Doktorarbeit in Psychologie. Damals hätte er am liebste das Zimmer verlassen und in den Flur gekotzt. Aber dies hier war seine Schule und statt nur seiner Mutter zu beweisen, dass sie eine echte Schule waren, hatten sie gleich drei neue Lehrer dazu geladen. Es konnte jetzt nicht schlimmer werden? Er hatte sich geirrt.
„Max? Du musst sofort mitkommen. Eskel geht es nicht gut”, platzte Mia nur in Slip ins Lehrerzimmer.
„Was ist passiert?”
„Die Schwestern haben ihr von einem Tag im Mainpark erzählt. Jetzt sitzt sie ganz erstarrt da. Ich habe Angst, sie sieht aus, als wenn sie einen Schock hat oder so.”
„Sie entschuldigen mich bitte?” und er war raus aus dem Zimmer, zum einen froh, so einen Aufschub bekommen zu haben, zum anderen in Sorge um Eskel.
„Das Mädchen war nackt”, stellte die ältere Frau neben Anemi fest.
„Sie hatte noch was an, Dolores”, stellte Anemi fest.
„Ein absolutes nichts an Unterhöschen. Absolut nicht schicklich”, stellte Dolores weiter fest.
„Ich habe dir gesagt, dass es hier etwas anders ist. Das ist einer der Aspekte.”
„Was sind die anderen?”
„Das unsere Schülerinnen auch mal nackt im Unterricht sitzen”, stellte Julius beiläufig fest, während er auf seine Finger schaute.
„Vollkommen?”
„Absolut vollkommen. Vor allem, wenn sie unter Stress geraten, z.B. in Prüfungen”, bestätigte Titus.
„Wie können sie so etwas zulassen?”
„Warum soll ich meine Energie darauf verschwenden, sie davon abzuhalten, wenn ich die Zeit besser dafür nutzen kann, ihnen Wissen in die Köpfe zu stecken. Ob es angebracht ist, nackt oder angezogen zu sein, ist nicht mein Fach. Ich unterrichte Wirtschaftslehre”, stellte Titus fest.
„Deshalb wolltest du mir nichts genaues über die Schule sagen. Hier herrscht ja Sodom und Gomorra”, richtete sich Dolores empört auf.
„Soweit würde ich jetzt aber nicht gehen”, warf Ines ein. „Okay, Soddom lasse ich gelten, aber Gomorra ist zu weit gedacht. Bei uns gibt es noch immer Regeln.”
„Kein Sex mit Schülerinnen unter achtzehn. Sex hat keine Einfluss auf die Noten.”
„Soll das heißen, es gibt intime Kontakte zwischen Lehrern und Schüler?”
„Ja Dolores, genau das heißt das”, sagte Anemi. „Das ist aber nicht schlimm.”
„Nicht schlimm? Wie kannst gerade du so etwas sagen? Was ist das für eine Schule, wo man offen über so etwas redet, wo die Kinder nackt herumlaufen und”, sie schaute abfällig zu Melanie und Beate herüber, „Die Lehrer wohl auch.”
„Es ist eine Schule”, sagte Ines vehement, „in der junge Frauen, die die Gesellschaft aufgegeben hat, in zwei bis drei Jahren vom Niveau der Grundschule auf das Niveau von Einserabiturienten nach oben schießt. Es ist eine Schule, die eine sicher Zuflucht ist vor Menschen, die diese Mädchen nur als eines sehen: billige Sexobjekte, die zu ihrer Befriedigung existieren und alles mit sich machen lassen, weil sie es nicht besser wissen. Einmal hier angekommen wird ihnen beigebracht, dass sie aber mehr wert sind als das. Was macht es da schon, dass sie nicht ganz normal sind. Wer ist denn schon normal.”
„Dolores, was Ines, die vor etwa zwei Jahren noch selber auf der Straße gelebt hat und nun Referendarin dieser Schule ist, dir damit sagen will, Max holt alle Mädchen, die hier lernen, selber von der Straße und ermöglicht ihnen hier ein neues Leben. Was macht es da, dass sie etwas von der Straße mitbringen. Also ich kann damit leben.”
Dolores schaute Anemi zweifelnd an.
„Dolores, ich mache es dir ganz einfach. Das hier ist Ines. Sie ist die Mutter meiner Enkelin und war vor fast zwei Jahren die erste Schülerin der Schule. Sie hat ihr Studium in acht Monaten zur Hälfte geschafft und wird wohl ab dem nächsten Jahr hier Vollzeit arbeiten, wenn sie so weiter macht. Und mit diesem Lerntempo ist sie nicht die einzige. Wenn du also endlich mal Schüler haben willst, die dein Wissen aus dir heraussaugen, so wie du dir das immer erträumt, aber nie bekommen hast, dann bist du hier genau richtig. Und hier wird dich auch keine Schülerin schräg anschauen, wenn rauskommt, dass du eigentlich keine Frau bist.”
Der letzte Satz platze wie eine Bombe. Alle schauten die beiden an. Dolores hatte einen hoch roten Kopf.
„Warum hast du das gesagt.”
„Weil es ehrlich ist. Und das ist etwas, was dir hier an der Schule als erstes entgegen schlägt. Diese Mädchen sind ehrlich und direkt. Also sollte man es auch zu ihnen sein”, Anemi schaute sich um. „Und ich denke nicht, dass dich hier in diesem Kreis jemand deswegen verurteilen wird.”
„Wie könnten wir”, sagte Renate und zog das Oberteil ihres Hosenanzugs aus. Darunter trug sie nichts, was den Blick auf ihre zahlreichen Tattoos versperrte. „Wir haben alle so unsere Geheimnisse gehabt. Ich war jahrelang Domina.”
„Ich war Callgirl”, sagte Beate, „um mein Studium zu finanzieren und bin dran hängen geblieben. Bis Max mir hier eine Chance bot.”
„Ich bin normal”, sagte Julius. „Aber man hat mich trotzdem hier reingelassen.” fügte er grinsend hinzu.
„Wo muss ich unterschreiben?” fragte Sina. „Diese Schule klingt anders. Ich glaube, hier ist auch für mich ein Platz.”
„Was unterrichtest du denn?”, fragte Ines
„Chemie und Physik.”
„Chemie ist gut, dass können wir derzeit nur als Block in den Sommerferien anbieten, wenn der Professor Zeit hat.” Ines stand auf und holte aus dem Schrank einen der vorgefertigten Verträge raus. „Bleibt nur die Frage ob Heimschläfer oder Mitbewohner.”
„Was bedeutet das?”, fragte Sina.
„Sie will wissen, ob du Lust hast, hier einzuziehen”, sagte Titus.
„Das geht?”
„Ja, sind noch 6 Lehrerwohnungen frei. Und die Schüler machen deine Wäsche mit”, grinste Titus.
„Das ist mal ein Argument, dass sticht. Ich nehme dann Mitbewohner.” und leiser „Dann komme ich endlich von Mama los.”
Nachdem das geklärt war, schauten alles zu Helmut.
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich zu euch passe.”
„Warum nicht?”, wollte Ines wissen, die Max Platz übernommen hatte.
„Ich bin alt. Ich bin normal. Und ich unterrichte Fächer, die scheinbar schon vertreten sind.”
„Und warum sollte das ein Grund sein? Ich frage mich nur, warum du nicht unterrichtest.”
„Ich habe mich von einer Schülerin verführen lassen und wurde angezeigt.”
„Wie alt war sie?”
„Nicht alt genug. Sie wollte sich eine bessere Note erpressen. Es hat mich meinen Job und meinen Ruf gekostet. Danach habe ich immer nur als Aushilfslehrer gearbeitet.”
„Hier wirst du garantiert auch verführt. Keine der Schülerinnen erwartet dafür einen Vorteil. Mich würde nur interessieren, wie Anemi dich kennen gelernt hat.”
„Er wohnt bei mir im Dorf. Wir sind uns beim Hund ausführen begegnet. Diese Geschichte hat er mir zwar nicht erzählt, aber ich habe da meine Kontakte. Ich dachte, hier wird ihn niemand wegen dieser Geschichte schräg anschauen.”
„Nein, das wird wohl eher nicht passieren. Aber er sollte sich trotzdem mit Liebesdiensten an Schülerinnen zurückhalten”, sagte Marc-Anton. „Sonst wird es schwer für ihn, sich angemessen auf den Unterricht vor zu bereiten.”
„Du sprichst aus Erfahrung”, grinste Julius.
„Oh ja. Ich habe schon überlegt, dass ich sie Nummern ziehen lasse und dann einfach keine mehr reinlasse.”
Dolores hatte die ganze Zeit sich die Geschichten angehört. Es widerstrebte ihr, sich hier drauf einzulassen. Andererseits hatte ihre Freundin Anemi recht. Hier konnte sie wohl zum ersten Mal einfach sein, wer sie war. Sie seufzte. Sie zog sich die blonde Perücke vom Kopf und holte die Einlagen aus ihrem BH. So wirkte sie fast schon lächerlich. Aber es war ihr egal. Das war jetzt einfach nur sie.
„Ich hätte dann gerne auch so einen Vertrag zum Unterschreiben. Und ich bleibe Heimschläfer.”
So nahm die Schule an diesem Tag vier neue Lehrer in ihre Reihen auf. Als Max ins Lehrerzimmer zurück kehrte, waren seine Lehrer schon dabei, sich selber einen Stundenplan zu basteln und die Schüler unter sich aufzuteilen. Für Max blieb nur noch übrig, die neuen Mädchen auf die Klassen zu verteilen. Er ließ sie mit einem Lächeln zu Ines wieder alleine und ging wieder zurück zum Büro.
Eskel war noch immer verwirrt. Sie hatte eine Erinnerung zurückerhalten, die lange in ihr versteckt war. Es war ein glücklicher Tag in ihrem Leben gewesen, der in einem Albtraum geendet hatte. Max hatte sie von ihren Schwestern getrennt, damit sie mit ihnen keine schlechten Eindrücke verknüpfte. So saß er jetzt mit ihr in ihrem und Sophies Zimmer. Sophie war im Chemielabor und bereitete dort Experimente vor.
„Möchtest du mir erzählen, was am Abend dieses Tages geschah?”
Eskel sah jetzt zu Max auf. Sie hatten schon oft andere gesehen, wie sie so bei Max gesessen hatten. Sie hatte sie dafür beneidet, weil sie ihm einen Teil ihrer Vergangenheit hatten geben können und sie es dafür los waren. Eskel hatte immer gewusst, dass da etwas war. Etwas, das sehr wirkungsvoll verhinderte, dass sie mit einem Mann intim werden konnte. Sie sehnte sich danach, es wie die anderen erleben zu können. Aber wenn ihr ein Mann mit einem nackten Glied zu nahe kam, nahm sie instinktiv reizaus.
„Würdest du dich bitte ausziehen?”, fragte sie nun schüchtern.
„Eskel?”, max hob eine Augenbraue.
„Ich will etwas probieren.”
„Willst du nicht erst einmal deine Erlebnisse berichten?”
„Es hat etwas mit dem dort zu tun, ich sehe immer wieder diese Bilder. Ich habe immer körperliche Schmerzen, wenn ich ein männliches Glied sehe. In diesen neuen Erinnerungen sind die zuerst aber nicht da. Sie kommen erst später.”
„Okay, wenn es hilft…”, Max stand auf und zog sich für Eskel komplett aus. Danach setze er sich auf die Seite im Bett, auf der normalerweise Sophie schlief. Eskel drehte ihm während der ganzen Zeit den Rücken zu.
„Ich bin bereit.”
Eskel saß weiter nur so da, als wenn sie Angst vor dem hätte, was da hinter ihr lag. Dann ging ein Ruck durch sie und sie stand auf und zog sich auch aus. Sie drehte sich nicht um, sondern setzte sich wieder und legte sich dann in den Arm von Max und schaute an die Decke.
„Mach ruhig langsam, wir haben Zeit.”
„Nein haben wir nicht. Ich habe keine Zeit mehr. Ich will es endlich los werden. Solange ich noch hier bin. Solange ich noch nicht mit Sophie bei Jan in der Uni bin. Ich möchte nicht mehr bei jeder männlichen Annäherung vollkommen ausrasten, ohne selber zu wissen, warum das so ist. Ich habe das Gefühl, dass es an dieser einen Erinnerung liegt. Und sie ist noch nicht ganz klar.”
„Okay, Was ist den damals nach dem Tag im Park passiert?”
Eskel sah weiter zu Decke.
„Wir waren alle mit Mama im Park und haben auf einer Decke gesessen. Ich hatte mit Mama einen Streit, weil die wollte, dass ich bald die Burka trage. Das wollte ich nicht. Es wäre ein Zeichen dafür dass ich in das heiratsfähige Alter käme. Und ich hatte doch noch so viel vor. Mir kam dieses Kleidungsstück und die Tradition unserer Familie und unseres Volkes wie ein Gefängnis vor. Ich wollte für mich etwas anderes. Meine Mutter sagte, es sei ein Schutz für die Frau und eine Ehre. So wäre nur noch ein Mann berechtigt, mich zu sehen. Einer, der mich auch verdient, bzw. meinen unbedeckten Anblick.”
Max sah eine Träne an Eskels Wange und nahm sie vorsichtig mit einem Finger auf.
„Als der Tag zum Ende neigte, kam mein Vater. Ich mochte ihn nicht, weil er uns wie seine Sklaven behandelte. Ich habe mir das damals nur mit einem Zähneknirschen gefallen lassen und weil ich keine Lust darauf hatte, dass er mich mit seinem Rohrstock bearbeitete. Meine damalige Freundin Leonie, an die ich mich jetzt auch wieder erinnern kann, hat das mal mitbekommen und hat meinen Vater solange provoziert, bis er sie auch schlug. Damals habe ich das nicht verstanden und so wirklich verstehe ich das noch heute nicht. Aber ich weiß nun, dass man jemanden mit Schlägen so zusetzen kann, dass etwas zerbricht.”
Max überlegte, ob es die neue oder die alte Eskel war, die da sprach. Eskel war schon vorher innerhalb der letzten Monate erblüht. Vor allem ihr Selbstbewusstsein hatte stark an Kraft zugenommen. Aber so viel Selbstreflektion hatte er ihr noch immer nicht zugetraut.
„Man kann auch das reparieren”, sagte er, obwohl er das nicht wirklich glaubte.
„Es ist trotzdem schwer, die Programmierung zu übergehen. Wenn Freja Leonie etwas befielt und ich bin in der Nähe, dann kommt immer der Gedanke an Kina zurück und mein Körper will einfach folgen. Wenn ich das zulasse, sitze ich bald neben Leonie. Und ich würde mich selber dafür hassen.”
„Deshalb habe ich Freja verboten, es außerhalb ihrer vier Wände zu machen. Du bist ja nicht die einzige, der so etwas passiert ist.”
„Weißt du eigentlich, wie lange ich damals gebraucht habe, mit euch in den Keller zu gehen. Damals als Melanie ihre Geburtstagsparty hatte. Ich habe mit Sophie 2 Wochen geübt, nur um den Anblick des Raumes zu ertragen. Wenn Jan mich nicht mit Chemie abgelenkt hätte, ich wäre wohl nach 10 Minuten geflüchtet. Ab da war der Raum nur noch ein Raum. Obwohl ich ihn lieber wenig betrete. Er erinnerte mich immer an etwas und an jemanden. Er erinnerte mich an grüne Augen, an gefährliche Grüne Augen und an ein falsches Lächeln.”
„Was hast du dann gedacht, als du mich gesehen hast?”
„Ich was verwirrt, du hast da schließlich nur eines von und es ist auch nicht so grün wie bei ihm. Und dein Lächeln ist echt und unglaublich warm. Das Lächeln dieses Mann ist wie das von Natascha, wenn sie einem dieser Loverboys gegenübertritt. Es ist ein Lächeln über die kalte Gewissheit, dass dein Schicksal ab sofort nicht mehr von dir bestimmt wird und du keine Möglichkeit hast, daran was zu ändern.”
Eskel sah nun flehend zu Max und drehte sich zu ihm hin und legte sich sehr eng an ihn. Sie legte ihr nacktes Bein auf seines und ihre Hand auf seine Brust. Es schien so, als hätte sie Angst davor ihre Augen zu schließen und so wieder das Bild von unheimlichen Grünen Augen zu bekommen. Max streichelte beruhigend ihre Seite hinab, von der Schulter bis hinunter zum ihrem Po und wieder hoch. Eskel beruhigte sich wieder und löste den Blick und legte ihren Kopf auf seine Brust. Ganz vorsichtig ließ sie ihren Blick bis zu dem Ort sinken, wo ihr größtes entsetzen lauerte, so dachte sie zumindest. Aber als sie Max Glied sah, war nichts daran ungewöhnlich. Lag es daran, dass es seiner war und nicht der eine? Vorsichtig ging ihre Hand nach unten und strich durch die kurz rasierten weichen Schamhaare, die dennoch leichte feine kleine Locken bildeten.
„Er sah anderes aus. Wie eine fleischgewordene Gefahr”, Eskel überlegte. „Und er war Tättowiert. Mit einer Schlange.”
Eskel zitterte wieder. Dann schüttelte sie unmerklich den Kopf. Und als wenn sie eine Entscheidung getroffen hätte, rollte sie sich nun auf Max drauf und lag so, dass sein Schwanz nun zwischen ihren Schenkeln lag. Es war vollkommen anders, als sie erwartet hatte. Es war von angenehmer weicher Wärme und hatte nichts von der Härte, an die sie sich erinnerte.
„So anders. Nicht so wie an dem Abend”, Eskel fing wieder den Blick von Max mit ihren Augen. „Der Mann mit den grünen Augen kam mit meinem Vater in den Park und zeigte nach ein kurzem Augenblick auf mich. Ich habe noch meine Mutter flehen gehört, dass ich doch noch eine Zukunft hätte, doch dann schlug mein Vater sie und fragte, ob sie an meiner Stelle gehen wolle? Danach wurde ich fort geführt. Das war mein Ende von der Unbeschwertheit. Danach landete ich in einem Albtraum.”
Wieder zitterte Eskel. Max legte sanft seine Hände auf ihren Rücken und an ihren Hintern und ließ sie da einfach nur liegen. Eskel spürte die Wärme, die diese auf ihn übertrug. Ganz anderes als damals, wo alles kalt war.
„Er brachte mich in eine Metzgerei zog mich aus und hängte mich an einen Haken an den Kettenzug. Eine Stange zwischen den Beinen verhinderte dass ich meine Scham verstecken konnte. So ließ er mich da drei Tage hängen, bis ich außer Schmerzen und Kälte nichts mehr spürte. Und dann kam er, alles war in dem Moment nur kalt. Seine Blicken waren es, seine Hände, sein Glied. Alles an ihm.”
Eskel dachte, daran und dachte an ihre Gefühle und verglich sie mit den jetzigen. Es war ohne jede Verbindung. Sollte sie es wagen? Sie hockte sich auf Max Beine und schaute auf sein Glied. Vorsichtig umfing sie es mit ihrer Hand und mit der anderen tastete sie nach ihrem Eingang. Dort war kaum Feuchtigkeit. Kurz waren ihre Gedanken zwischen den nackten Fakten eines Aktes. Wenn es nicht richtig feucht war, wurde es für beide etwas schmerzhaft. Aber man konnte es mit Speichel umgehen. Sie ließ einen Tropfen auf die Eichel fallen und platzierte sich über ihm. Ganz langsam ließ sie sich auf sein festes, aber trotzdem weiches und warmes Glied sinken.
Eskel schloss die Augen und überließ sich nur diesem Gefühl. Das Gefühl von dem leise in ihr Pochenden warmen Glied, dass sie zwar nicht komplett ausfüllte, aber das wie ein warmer Finger in ihr war und seine Wärme auf sie übertrug. Die anderen hatten recht. Kein Vergleich mit einem Strapon oder einem Dildo. Und vor allem komplett anders als ihr erstes Mal. Es fühlte sich an, als wenn es wieder ein erstes Mal war.
„So anders”, flüsterte sie. „Er war nur kalt, hart und unerbittlich. Es war ihm nichts wert, mich zu nehmen. Er fickte mich einfach ab und nahm mir damit alles weg. Und weil ich scheinbar nicht reagierte, wie er mich haben wollte, schlug er mich. Nicht mit einer Peitsche, auch nicht mit einem Stock. Er schlug mich mit Strom, bis ich nichts mehr wusste. Er machte es, bis ich nur noch auf Worte und stimmen reagierte und mein Bewusstsein weg war. Ich bin erst hier langsam wieder erwacht, an der Seite von Sophie. Nach dem Kina mich gehen ließ um meiner selbst willen.”
Sie sah zu Max runter, der nur seine Hände auf ihren Oberschenkeln hatte und sie dort sanft auf und ab bewegte. So unglaublich zärtlich.
„Fick mich”, flehte sie jetzt. „Bitte nimm mich, als wenn ich deine Geliebte wäre.”
Max drehte sie nun beide um und Eskel lag auf dem Rücken unter ihm. Er küsste sie nun und berührte mit seiner Zunge ihre Lippen. Sie öffnete ihre und ließ ihn ein. Als er nun ihre Zunge berührte, spürte sie auch, wie sein Glied sich sanft in ihr bewegte. Er zog sich zurück und drang wieder ein. Langsam, sanft, aber auch unaufhaltsam. Sie spürte, wie sie ähnlich wie in ihrem Mund auch dort unten feuchter wurde und so die gleitenden Bewegung erleichterte.
Max wurde nun etwas schneller und auch schien er weiter in sie vordringen zu wollen. Unwillkürlich stöhnte sie bei dem Gefühl auf. Sie fasste ihm ihrerseits an den Hintern und knetete ihn. Sie tastete sich an ihm entlang, während er sie stieß. Aber sie waren noch immer in diesem Kuss verbunden, in dem sie immer ergebener hinein keuchte. Auch er blieb nun nicht mehr ruhig, Schwer atmend bewegte er sich in ihr.
Eskel schlang nun ihre Beine um Max Hüfte und hielt ihn damit zu einem Näher zum anderen öffnete sie sich ihm weiter, was ihn noch tiefer stoßen ließ. Immer wieder füllte er sie und er war auch härter als zu Anfang. Aber er war auch heißer und glühte regelrecht ihn ihr. Sie wünschte sich, dass es nicht aufhört. Immer mehr fühlte sie, wie diese Glut auf sie überging und sie erfüllte. Komplett bis in die letzte Zelle. Und als diese Hitze unerträglich wurde spürte sie, wie etwas in ihr explodierte.
So musste sich eine Supernova fühlen, dachte sie und sie lachte glücklich und befreit in ihren Orgasmus.