Dark Manor 8
(c) Pia1998
Hoher Besuch
Es war eine kniffelige Situation entstanden. Martin war als Böser aufgefallen und ich ebenso. Sicher waren wir in Italien. Schmerzhaft kam mir die Kugel wieder in Erinnerung. Dann kam ein alter Mann hinzu, der sich Erwin nannte und der mir eigentlich eher unsympathisch war. Klar, er nahm Martin in Schutz, aber die Frau, die Jennifer Natascha nannte, und Johannes waren nervige Frager und Hinterfrager. Zuerst fiel der Name van Düren, was dazu führte, dass Martin bereits Sekunden später in etwa zwei Metern Höhe an der Hand des Rockers hing. Als dann noch der Name Snyder fiel, schlug auch mir leichter Hass entgegen.
Dann ging es wieder in Martins Richtung. Ob er in die Fußstapfen seines Großvaters getreten wäre, fragten sie ihn. Bei seiner Antwort bekam ich eine Gänsehaut und gleichzeitig wurde ich wieder feucht im Schritt.
“Ja und ich werde noch einen drauflegen und ein Sadistenbordell eröffnen.”
Es wurde Still in dem viel zu engen Raum. Man hätte eine Feder fallen hören können und doch war ein unhörbares Knistern in der Luft, das kurz vor der Explosion zu sein schien. Irgendwie fühlte ich mich daran mitschuldig. Wäre Martin hier, wenn ich nicht wäre? Was sollte ich tun? Hätte ich denen jetzt ein Messer gereicht, wäre Martin Schaschlik.
Auflockern, ich könnte doch die Sache auflockern.
Ich ließ langsam meine Hand auf Martins Eichel gleiten und mit einem gekonnten Strich unterhalb der Eichel stand sein Glied nach wenigen Sekunden steinhart nach oben ab. Ein schöner Anblick. Ich rückte mir Martin, der mich verdutzt und ungläubig ansah, etwas zurecht, so dass ich mit dem Rücken zu ihm auf seinem Harten platznahm und ihn langsam in meine triefende Grotte gleiten ließ. Alle im Raum sahen mich ungläubig an.
„Bis ihr euch entschieden habt, auf welche Weise ihr meinen Meister töten wollt, nutze ich die Zeit
und gebe ihm einen Henkersfick.“
Doch nach wenigen Sekunden hatte eines der Mädchen eine Hand in der Bluse und eine andere ihre Hand in ihrem Schritt. Mein Anblick musste zu geil für sie sein. Langsam ritt ich auf Martin und nach wenigen Minuten kamen wir beide in einem gemeinsamen Höhepunkt.
„Pia, bevor alles Endet will ich dir noch sagen, dass ich dich liebe, von ganzem Herzen und aus
ganzer Seele. Ich wäre gerne mit dir den Weg bis zum Ende gegangen, wo immer er uns auch
hingeführt hätte. Jetzt habe ich eine Bitte an dich. Ich sehe, dass Erwin Anita mitgebracht hat. Fahr
zurück zum Bunker und nimm sie mit. Nicole wird ihre Hilfe in der nächsten Zeit benötigen. Ich
weiß, dass ich dir nur bedingt etwas befehlen kann, deshalb sage ich es als Bitte. Bleib bei meiner
Frau, bis sie sich erholt hat oder etwas anderes passiert. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass
sie alleine bleibt. Und nun geh, schau nicht zurück. Nimm mein Herz und trage es zu einem sichern
Ort.”
Anita, die inzwischn neben mir stand, hielt mir eine ihrer Jeans hin, die mehr Löcher zu haben schien als Stoff. Dazu ein Top. Naja, immerhin musste ich nicht nackt zurück fahren. Johannes sah mich grimmig beim Anziehen an, genauso wie Natascha. Johannes war es auch, der mich beim herausgehen begleitete, fast so als wollte er sicherstellen, dass ich wirklich weg war. Mit der Funkfernbedienung machte ich den Lotus auf und bat Anita einzusteigen, warum auch immer ich sie mitnehmen sollte. Als die Tür dann zu war, wendete ich mich an Johannes. Ganz nah war ich vor ihm. Mein Herz fiel mir gerade auf den Bordstein. Ein Schlag von ihm und ich würde auf der Straße liegen. Dennoch drohte ich ihm.
“Wenn Martin etwas zustoßen sollte, werde ich mich rächen. Aber ich lade dich und Natascha gerne in den Bunker ein. Ich denke, er wird euch die Adresse geben. Gebt mir nur ein paar Tage, bis ich das Labor drin habe.”
Seine Antwort wartete ich nicht mehr ab. Ich stieg in den Lotus und fuhr los. Mein Problem war, dass ich nicht weit von zuhause weg war. Langsam fuhr ich durch die Straße. Das Auto meiner Eltern stand vor dem Haus. Doch ohne anzuhalten fuhr ich weiter. An einer Kirche hielt ich kurz an und klaute aus einem Blumenbuquet eine weiße Tulpe. Danach fuhr ich noch etwas weiter.
“Lass uns aussteigen.”
Anita folgte mir. Nach einem langen Gang blieb ich vor einem Grab stehen.
“Wer ist das? Kennst du sie?”
“Du hast vorhin nicht zugehört. Das hier ist mein Grab. Mein altes unschuldiges Leben. Und die Erinnerung daran, wieviel ich meinen Eltern Wert war.”
Ich legte die Tulpe vor den kleinen Stein auf dem mein Name stand.
“Dein Mentor ist nun gerade dabei mein zweites Leben zu gefährden. Das werde ich aber nicht zulassen können.”
Anita hüllte sich in betretendes Schweigen. Erst nach einer guten Minute fand sie dazu Worte.
“Erich ist mein Mentor, ja. Aber das alles, was ihr gemacht habt ist sehr — komisch.”
“Komm, wir haben jetzt gut vier Stunden Autobahn vor uns.”
Auf dem Weg zum Auto kamen uns zwei Mädchen entgegen. In einer der beiden erkannte ich meine langejährige Freundin Vanessa, die ich seit dem Kindergarten kannte. Vanessa sah mir zwar im Vorbeigehen in die Augen, doch schien sie mich nicht erkannt zu haben. Lange sah ich den beiden hinterher. Vanessa kniete lange vor meinem Grab und hatte Tränen in den Augen. Nur zu gerne wäre ich in diesem Moment zu ihr hin gegangen und hätte sie nur zu gerne in den Arm genommen. Aber die Zeit dafür war noch nicht reif.
“Du kanntest sie,” fragte mich Anita wenig später im Auto. Mehr als ein Nicken bekam ich aber nicht hin. Zu sehr schmerzte das Wiedersehen. Wir fuhren den Tag durch und waren gegen 17 Uhr am Bunker. Nicole diskutierte fieberhaft mit den drei Leuten, die ich selbst noch in den USA bezahlt hatte, damit diese das Labor so hier aufbauen wie Martin und Nicole es brauchen würden.
Die Umgebung des Bunkers hatte sich in ein Gewirr aus Baumaterial und Baugeräten verwandelt. Überall auf den Rasenflächen lagen Metallplatten, damit die Baumaschinen nicht einsanken. Hinter dem Bunker ragte ein riesiger Mobilkran auf, der unermüdlich Ausbauteile in den nun nachoben aufgebrochenen Fahrstuhlschacht hieften.
Ich stellte den Lotus auf den Parkplatz und blickte in Nicoles fragenden und suchenden Augen. Mir war klar, dass ich ihr jetzt keine guten Nachrichten überbringen konnte. Wenige Sekunden später stand ich bei ihr am Rollstuhl.
“Wo ist mein Mann. Wo ist Martin”
Gerade jetzt stieg Anita aus dem Auto. Mit großen Augen sah sie auf den Inhalt des ersten Seecontainer und war schneller in dem Container, als ihr einer der drei Männer sagen konnte, dass sie das sein lassen sollte.
“Pia, wo ist Martin. Bitte.”
“Martin kommt nach. Bestimmt. Er hat nur noch etwas zu erledigen mit zwei alten Freunden.”
Ich log Nicole an. Ohne rot zu werden und mit fester Stimme. Was hätte ich auch anders sagen sollen? Hey, dein Mann ist aufgeflogen und in den Händen von Rockern. Nein, das konnte ich nicht. Das wäre, so glaubte ich zumindest, zuviel für sie gewesen. Ich rief statt dessen nach Anita, die auch schnell bei uns war.
“Anita, darf ich dir Nicole vorstellen, Martins Frau. Sie wird hier vor Ort deine Ausbildung übernehmen. Sie wird aus dir eine Kybernetikerin und Neurobiologin machen, die ihres gleichen sucht.”
Dann wendete ich mich an Nicole.
“Nicole, Martin ist bei Erwin gewesen und der hat uns Anita wärmstens empfohlen. Sie ist die beste Studentin, die verfügbar war. Sie wird vieles einfacher machen.”
“Was sind das für Männer?”
“Die habe ich bereits in den Staaten beauftragt, das Labor nach euren Vorstellungen in den Bunker zu bauen. Denn über das WO und WIE müsst ihr beiden euch jetzt Gedanken machen.”
Damit ließ ich die Beiden alleine und ging vor in den Bunker. Bis gut 22 Uhr sah ich keine der beiden wieder. Gerade als ich mich hinlegen wollte, war Nicole plötzlich da.
“Danke.”
“Wofür?” fragt ich.
“Für deine Lüge. Ich glaube, sonst wäre ich vorhin ausgerastet.”
Ich ließ meinen Kopf hängen: “Er wird wieder kommen. Bestimmt”
Nicole grinste mich an: “Zeig mal.”
Jetzt musste ich grinsen. Fast aufreizend und wie eine Tabledancerin versuchte ich mich zu entkleiden. Nicole musste so unglaublich lachen, dass ich mich so dermaßen tollpatschig anstellte. Doch das Gesamtkunstwerk beeindruckte sie.
“Wofür sind die Sterne?”
“Da sollen irgendwann einmal die Buchstaben meiner Kinder und meines Mannes hinein.”
Nicole grinste, verriet mir aber nicht wieso. Nicole nahm mich an diesem Abend einfach nur in den Arm und versuchte mir diese Geborgenheit zu geben, die ich bei Martin gefunden hatte.
Am Morgen sah ich Anita und Nicole wieder. Beide redeten mit einem der Arbeiter. Das eine sollte da hin, da andere dort. Für mich waren das böhmisch Dörfer. Oder anders ausgedrückt, nicht meine Baustelle. Lange starrte ich auf Anita. Sie hatte sich angepasst und war ebenfalls bis auf ein Höschen nackt. Unter ihrer Brust war das selbe Wappen zu sehen, das ich auf dem Rücken hatte.
“Hast du gespendet oder…”
“Ich bin eine der ersten Schülerinnen der Schule gewesen und hab da mein Abitur gemacht. Davor war ich 5 Jahre auf dem Babystrich. Ich weiß nicht mehr, wer meine Eltern waren, was sie gemacht haben oder warum man mich nicht vermisst hat. Die Herren der Schule haben mir eine zweite Chance gegeben. Genau deswegen will ich hier Erfolg haben.”
“Das wirst du, solange du Martin in Ruhe lässt.”
Warum hatte ich ein Brotmesser in der Hand? Sah ich Anita wirklich als Rivalin. Was wenn Martin sie vorziehen würde für das “normale” und ich nur noch seine dunkle Seite zu spüren bekommen sollte? Ich musste mir etwas Abwechslung suchen. Schnell verabschiedete ich mich von den beiden. Ich müsse nochmals für ein oder zwei Tage los. Sie kämen ja sicher auch ohne mich klar.
Minuten später saß ich in einer knallengen Jeans und einer luftigen Bluse in meinem Lotus. Nach weiteren drei Stunden stand ich vor dem anderen Bunker und klopfte an der Tür. Mia machte mir verdutzt auf und sah mehr an mir vorbei, als das sie mich ansah.
“Ist Manfred da?”
Sie nickte und führte mich zu ihm.
“Martin hat dich seinen Mechaniker genannt. Was muss ich mir darunter vorstellen?”
“Naja, wie du siehst baue ich Geräte. Den Körperscanner, oder auch ganze BDSM Bereiche.”
JA….JA….JA… Genau das hatte ich mir erhofft und auf meinem Gesicht machte sich ein Grinsen breit, das von einem Ohrläppchen zum anderen reichte.
“Der Scanner. Wie lange braucht er für einen Scan?”
“Zu lange. Fünf bis zehn Minuten. Und man darf sich nicht bewegen in dieser Zeit. Für die Ausarbeitung der Daten anschließend nochmal 30 Minuten.”
“Sagen wir mal so. Wenn ich die Rechenzeit auf unter dreißig Sekunden bekomme, habe ich dann zwei Wünsche frei?”
Jetzt war es an Manfred zu Grinsen.
“Schnecke, wenn du das schaffst auch mehr.”
“Du müsstest das Gerät abbauen und zu Martins Bunker bringen.”
Manfred nickte und begann mit der Arbeit. Am Abend war alles verladen in einem Anhänger, den er hinter seinen Kombi setzte. Ich schlief in einem der Gästezimmer und hörte Mias spitze Lustschreie. Ach wenn Martin doch jetzt hier wäre.
Am Nachmittag der folgenden Tages waren wir gemeinsam wieder am Bunker. Ich wies einen der Arbeiter an, den Scanner in das Labor zu integrieren und mit dem Hochleistungsrechner zu verbinden. Jeff war nicht nur Kybernetiker. Nein, er hatte auch einen Hochleistungsrechner in das System integriert, der alles steuern konnte und genug Reserven haben würde, um den Scanvorgang zu beschleunigen. Manfred sah nur starr auf seinen Scanner, der jetzt auf seinen Einsatz wartete. Mia stand neben ihm und sah fast ungläubig zu mir, als ich mich entkleidete und mich in den Scanner stellte.
“Drückst du bitte auf den Startknopf?”
Dann schloß ich meine Augen. Einen der Scanlaser wollte ich nicht im Auge haben. Dann hörte ich das Surren der Aufbauten, die sich in knapp zehn Sekunden um mich drehten. Nicht einmal nach der halben Minute, kam am anderen Ende eine zweite Pia aus dem Drucker. Formfleisch. Aber jede Haarfaser, ja sogar die Tattoos waren deutlich zu erkennen. Mit einem Grinsen starrte ich auf das Ergebnis.
“Jemand Lust auf Schweinefleisch am Spieß?”
Dabei zeigte ich auf den Formkörper.
“Ok, Schnecke. Du hast gewonnen. Was für Wünsche hast du?”
“Folge mir.”
Ich führte Manfred wieder in die erste Etage. Hier standen wir in dem nahezu entkernten Bunker. Einzig die Aussenwände waren noch da und weitere wenige Pfeiler, die alles abstützten.
“Was siehst du?”
“Nichts.”
“Genau das ist das Problem. Ich möchte hier in dieser Etage eine Disco und einen SM Club einbauen.”
Mias Blick verfinsterte sich.
“Du willst was?”
“Einen Club bauen, in dem sich perverse Sadisten ausleben können. An Fakekörpern oder auch an ihren Sklavinnen.”
“Wir reden davon, dass du hier was genau haben willst?”
“Zum einen etwa 10 SM-Räume mit unterschiedlichen Themen. Z.B. Einen für Elektrotorture, einen für Bondage, Nadelspiele, Klinik usw. Die feinen Herren sollen doch ihren Spaß haben und ihr Geld hier lassen.”
Manfred sah mich an, grinste und machte dann ein forsches Gesicht.
“Schnecke, das wird aber nicht billig werden.”
“Für die Kosten komme ich selber auf. Soviel kannst du nicht verbauen, glaube es mir.”
“Wir reden hier von ein bis zwei Millionen.”
Ich grinste nur, zuckte mit den Schultern und ging weiter. Allerdings nur wenige Meter.
“Wenn es mehr nicht ist. Zudem möchte ich hier eine kleine private Disco einrichten. SM angehaucht und mit einem verruchten Charakter.”
Dann jedoch wurde ich auch wieder ernst.
“Kriegst du das alles hin?”
“Ich denke schon.”
“Auch in zwei Wochen?”
“Das könnte eng und noch teuerer werden?”
“Wo soll ich es hinüberweisen?” ich hatte ein Tablett in der Hand und mein Konto aufgerufen. “Reichen 2 Millionen als Anzahlung?”
Einige Tage später glich der Bunker nochmehr einer Baustelle als einer Hochburg für das Kannibalenspiel in Europa. Der SM Bereich war nach wenigen Tagen nahezu eingerichtet. Manfred und fünf seiner Freunde arbeiteten schnell und gewissenhaft.
Nochmals etwa eine Woche später wurde wir durch das laute Motorengeräusch von zwei Harleys mit Beiwagen von der Arbeit abgelenkt. Nicole fuhr mit dem Rollstuhl auf die beiden Maschinen zu.
“Kann ich ihnen helfen?”
Nicole in ihrer immerwährenden freundlichen Art traf auf Johannes, dem Rocker, der Martin in der Hand hatte und den ich eingeladen hatte. In seinem Beiwagen saß Natascha, der man ihre Schwangerschaft nun deutlich ansehen konnte. Auf der anderen Maschine saß Lea-Marie, die gerade ihre Helmhaare schüttelte und Erwin kletterte steif aus dem Beiwagen. Ein Bild für die Götter. Zwei alte Säcke und zwei junge Kücken. Fast die Klienteel, die unser Club anlocken sollte.
“Hallo Johannes, Erwin. Schön das ihr meiner Einladung gefolgt seid. Sollen wir die Führung beginnen?”
Johannes nickte, aber Erwin wollte bei Nicole bleiben. Es war offensichtlich, dass die beiden sich kannten. Nur Lea-Marie folgt mir noch nach. Ich kam direkt auf den Punkt. Im Vorbeigehen sagte ich noch Manfred, er solle meinen Fakekörper auf den Spieß packen. Er musste eh aus dem Kühlhaus heraus. Er begann zu zerfallen.
“Hier auf der obersten Etage des Bunkers gibt es einen kleines Speisezimmer mit anschließendem Küchenbereich, der bereits arbeitet. Hier wird es nachher auch einen Leckerbissen geben. Wir haben den Bunker inzwischen nahezu entkernt und begonnen die einzelnen Etagen neu auszubauen.”
Ich ließ keine Fragen zu. Ich wollte Johannes und die beiden Frauen beeindrucken. Dafür hatte ich mich jetzt fast zwei Wochen lang geschuftet. Ich ging mit ihnen runter in die erste Etage.
“Hier in diesem Bereich wird auf der linken Seite eine kleiner privater Discobetrieb öffnen. Daneben, bereits fast fertig, gibt es schon jetzt nutzbare Räume für unseren Club-X.”
Langsam ging ich die Treppe herunter in die nächste Etage. Hier war auf fast 100000 Quadratmetern Fläche unser dolcett Bereich. Ich konnte bereits riechen, dass da etwas im Ofen schmorte. Doch ich ging mit Absicht gleich in die nächste Etage weiter zum Labor.
“Auf dieser Etage sowie auf der hier drunter ist unser neuer Laborbereich. Die Fläche ist auf rund 200000 Quadratmeter ausgelegt und bietet mehr als genug Platz für alles erdenkliche an Material incl. der Zuchtstation.”
Ich zeigte Johannes nach und nach die Geräte, von denen weder ich noch Johannes eine Ahnung hatten. Einzig den Scanner kannte ich und konnte ihn auch bedienen. Doch den ließ ich mir als Schmankerl für das erste Ende der Führung.
“Die nächste Etage ist noch nicht ausgebaut und noch in einem Urzustand. Aber ich denke auch diesen möchtet ihr sicher sehen.”
Johannes und Natascha nickten, nur Lea-Marie hatte schon jetzt leichte Magenprobleme. Das ließ in mir den Plan reifen genau sie in den Scanner zu stecken. In der Etage unter der Neurologie war noch alles beim Alten. Lange Gänge und Zellen, die irgendwann einmal Krankenzimmer und Schlafquatiere werden sollten.
“Hier seht ihr eine Etage in ihrem Urzustand. Jeder dieser Räume sollte im ersten Weltkrieg noch Soldaten Unterschlupf gewähren. Albert von Düren hat die Holztüren gegen Metallgitter getauscht. In einer dieser Zellen war ich gefangen. Zwei Wochen lang habe ich mich vom Wasser in einer Toilette ernährt. Bevor Nicole, die Frau im Rollstuhl und Martin mich gefunden, gerettet und wieder aufgepeppelt haben.”
“Wofür ist diese Rinne im Gang und die Kettenzüge an der Decke?”
Ich drückte in dem Raum die Spülung und promt lief das Wasser die Rinne entlang.
“Zum einen war sie als Abfluss gedacht. Später dann, als von Düren hier angefangen hat, sein Leben einzurichten, war es eher für den Ablauf von Blut gedacht.”
Johannes blickte nach oben, dann wieder nach unten und dann nochmals nach oben. Auch er wurde, alleine schon wegen dem dunklen bildlichen Horror, langsam nervös. Ich jedoch ging wieder hoch und die drei blieben in meiner Nähe. Fast so als wollten sie verhindern, dass ich mich in dem Labyrint aus Gängen absetzte. Dann standen wir wieder vor dem Scanner.
“Möchte jemand unser Herzstück der Kannibalenverarsche ausprobieren?”
“Euere was?”
Lea-Marie war frech und das kam mir gerade recht. Ich schnappte sie mir und mit wenigen Handgriffen lagen ihre Kleider auf dem Boden. Danach schubste ich sie in den Scanner hinein.
“Komm, ich mach dich hier mal fest. Die Maschine scannt deinen Körper. Nur von außen, keine Angst. Mach bitte deine Augen zu.”
Ich startete den Vorgang und wenig später kam ein Körper, der aussah wie Lea-Marie aus dem 3D Drucker.
“Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich deinen Körper bei einem der zukünftigen Feiern dem Ofen zuführen werde”, grinste ich mit meinem fiesesten Lächeln.
Dann ging ich mit unserem Gästen hoch in den Dolcett-Bereich. Am Anfang war nochmals eine überdimensionierte Küche eingebaut. Auf einem drei Meter langen Spieß brutzelte mein Erstversuch auf dem Scanner. Ja selbst die Tattoos waren unter der gebräunten Haut noch sichtbar. Johannes stand mit offenen Mund vor dem Grill, Lea-Marie musste sich übergeben und Natascha holte ein kleine Schußwaffe aus der Innenseite ihrer Jacke.
“Wie ihr sehen könnt, wenn ihr genau hinschaut, brutzelt da gerade mein Fakekörper auf dem Grill. Ich habe den Scanner als erstes Ausprobieren dürfen. Keiner wird einen Unterschied schmecken. Keiner. Und genau damit gedenken wir unsere Anlage zu finanzieren. Hier soll kein Mensch mehr sterben. Martin hat dies hier aufgebaut um Leben zu retten. Das hier ist das leidige Übel, um das andere zu bezahlen, was sich wahrscheinlich gerade Erwin von Nicole und Anita erklären lässt.”
Der Gasgrill piepte und nach einem Knopfdruck wurde der gegrillte Fakekörper nach außen befördert. Ich nahm ein langes Messer zur Hand.
“Darf ich jemanden ein guten Stück von mir abschneiden?”
Eigentlich hatte ich neben Lea-Marie jetzt auch noch zumindest mit Natascha gerechnet die sich übergeben müsste. Doch wieder Erwarten ließen sich alle drei etwas abschneiden. Am Ende nahm ich das Messer und schnitt ein großes Stück von dem Cuntsteak heraus. Ich hatte es so geschnitten, dass auch ein deutlicher Bereich des Tattoos zu sehen war. Auch Ringe zierten die Künstlichen Lippen dieser Scham. Ich verpackte es in einen Microwellen geeigneten Behälter. Dazu legte ich noch etwas Sauerkraut und einen Knödel. Dies reichte ich dann Johannes.
“Gib dies bitte Martin.”
Nicht viel später fuhren die vier wieder von dannen. Als sie außer Sichtweite waren, stand Anita hinter mir.
“Dieser SM-Bereich? Wirst du dich da auch quälen lassen?”
“Nein. Dafür habe ich den alten BDSM Bereich erhalten.”
“Darf ich den sehen?”
“Wenn Martin dich dort hineinführen mag, dann ja. Wenn nicht, wirst du dich mit einem der Sadisten auf der Partyebene austoben müssen.”
“Aber ich weiß doch noch gar nicht, ob das etwas für mich ist.”
Ich musste wissend Grinsen. Sie würde es herausfinden. Entweder bei Martin oder bei einem dieser Schweine. Wo sie jedoch besser aufgehoben sein würde, wusste ich nicht.