Anleitung zum G-Punkt
Für viele Frauen und Männer ist der G-Punkt eine echte Neuheit – und auch den Fachmedizinern ist er erst seit
1982 bekannt. Damals veröffentlichten die beiden amerikanischen Wissenschaftler John D. Perry und Beverly
Whipple ein Buch über das Ergebnis ihrer Untersuchungen, bei denen sie vierhundert Frauen mit dem Finger
erforscht hatten. Das Buch hieß “The G-Spot” und erregte in der sexualmedizinischen Fachwelt größtes Aufsehen.
Dabei war dieser gewisse kleine Punkt schon dreißig Jahre früher entdeckt worden …
Bereits im Jahre 1950 schrieb der deutsche Gynäkologe und Geburtshelfer Dr.Ernst Gräfenberg – daher auch der
Name “G-Punkt” – in seiner Arbeit “Die Bedeutung der Urethra (Harnröhre) für den weiblichen Orgasmus” über ein
erogenes Gebiet in der Scheide, das bei sexueller Stimulation erheblich anschwillt und die Vaginalwand
entsprechend vorwölbt. Die Frau erlebe einen besonders starken Orgasmus, wobei aus zwei Öffnungen aus diesem
Drüsengewebe eine seröse Flüssigkeit ausgespritzt werde. Aber Dr. Gräfenberg konnte sich den anatomischen
Charakter dieser “Lustregion” nicht erklären. Daher tat die medizinische Fachwelt Gräfenbergs Entdeckung als
“lächerlich” ab. Galt bis dahin doch die Theorie des Wiener Psychiaters Sigmund Freud, die besagt, daß das
Erregungszentrum von der Klitoris auf die Vagina übertragen wird. Und auch der amerikanische Biologe und Doktor
der Philosophie, Alfred Kinsey wie auch das Forscherpaar Masters und Johnson waren bei ihren Untersuchungen zu
dem Ergebnis gekommen, daß einzig und allein die Klitoris den weiblichen Orgasmus herbeirufen könne. Die
Klitoris – auch “Kitzler” genannt – ist ein winziges Organ, das von einem feinmaschigen Nervennetz durchzogen ist –
noch feiner als im männlichen Glied. Es befindet sich dort, wo die beiden äußeren Ränder der kleinen Schamlippen
zusammentreffen, gerade über der Harnröhrenöffnung. Normalerweise ist die Klitoris zwei bis drei Zentimeter vom
Scheideneingang entfernt – ein Abstand, der schon unzählige Tragödien verursacht hat. Hätte die Natur nicht
diesen winzigen Fehler begangen, gäbe es hundertmal weniger Frauen, die oft fälschlich als “frigide” bezeichnet
werden, hundertmal weniger Frauen, die onanieren. Bekanntlich kann ein hoher Prozentsatz der Frauen beim
normalen Geschlechtsakt nicht zum Orgasmus kommen, weil ihre Klitoris nicht erregt wird. Biologisch äußert sich
der Orgasmus der Frau durch mehrmaliges krampfartiges Zusammenziehen der Vagina. Die Zahl der Kontraktionen
liegt zwischen drei und fünfzehn. Sie ist abhängig vom Temperament der Frau und dem Grad ihrer Erregung. Die
einzelne Kontraktion dauert weniger als eine Sekunde. Ihre Stärke nimmt zum Ende hin ab, die Zeit zwischen
ihrem Auftreten wird gleichzeitig länger. Diesen kurzen, stoßartigen Kontraktionen geht ein anhaltendes
Zusammenziehen der Vagina unmittelbar voraus. Es dauert ungefähr zwei bis vier Sekunden. Beim Orgasmus sind
aber noch andere Veränderungen am weiblichen Organismus zu erkennen: Der Blutdruck steigt, der Atem und der
Puls gehen schneller, schneller noch als beim Akt selbst. Das Gehirn “schaltet ab”, es nimmt von außen kommende
Eindrücke nicht mehr wahr. Besonders starkes Lustempfinden ähnelt deshalb auch dem Zustand der
Bewußtlosigkeit. In der Literatur hat man diesen Zustand zuweilen auch poetisch mit dem “kleinen Tod”
umschrieben.
Seit Masters und Johnson die körperlichen Reaktionen während des Geschlechtsverkehrs beobachtet und gefilmt
haben, wissen wir auch, daß die Brüste der Frau dicker werden, die Vagina sich weitet und die kleinen
Schamlippen beim Höhepunkt dunkelrot werden. Im Unterschied zum Mann kann die Frau während eines einzigen
Aktes zwei, drei oder mehrere Orgasmen erleben. Sie kann sofort danach das Liebesspiel fortsetzen oder wieder
aufnehmen, denn sie kennt nicht die Erschöpfung, die den Mann nach dem Höhepunkt überfällt. Leider gibt es
viele Frauen, die noch niemals einen echten Orgasmus erlebt haben, sondern nur ein “angenehmes Gefühl” in der
Scheide. Daher hier ein kleiner “Lehrgang”, wie eine Frau einen herrlichen Höhepunkt erleben kann und zwar durch
Masturbation: Warten Sie ab, bis Sie alleine zu Hause sind. Sorgen Sie dafür, daß Sie nicht durch das Telefon, den
Briefträger oder irgendwelche Besorgungen abgelenkt werden können. Dann trinken Sie ein Glas Sekt, gehen ins
Schlafzimmer und entkleiden sich. Legen Sie sich bequem aufs Bett, strecken sich wohlig aus und versuchen Sie,
sich völlig zu entspannen. Lassen Sie alle Sorgen und Spannungen beiseite, freuen Sie sich lieber auf die
kommende Stunde. Schließen Sie Ihre Augen und streichen sanft über Ihre Brüste. Benetzen Sie einen Finger mit
Speichel und lassen ihn sanft über Ihre Brustwarzen kreisen, bis diese hart werden und sich steil aufrichten.
Streichen Sie nun sanft tiefer, bis zum Nabel, dann tiefer bis zu Ihrer Scham. Merken Sie, wie Ihr Atem schneller
geht, wie sich das Blut in Ihrem Becken staut? Nun streichen Sie über Ihr Schamhaar und öffnen sanft Ihre
äußeren Schamlippen. Jetzt haben Sie Ihre Klitoris erreicht. Reiben Sie diese erst sanft, dann kräftiger. Nehmen Sie
sie zwischen Daumen und Zeigefinger – merken Sie, wie sich Ihre Klitoris mit Blut füllt? Fühlen Sie, wie sie
zwischen Ihren Fingern anschwillt? Streicheln Sie dabei weiterhin Ihre Vulva und dringen auch mal mit dem Finger
in sie ein. Bald werden Sie feststellen, wie sich die Spannung steigert, wie Ihr ganzer Körper erbebt. Genießen Sie
all diese Empfindungen und lassen sich völlig gehen. Und dann lassen Sie sich von diesem wunderbaren Gefühl –
dem Orgasmus – emportragen in eine andere Welt. Jetzt, da Sie sich von einer Welle davonschwemmen lassen,
bemerken Sie in Ihrem Becken ein gleichmäßiges Zucken. Danach überkommt Sie ein herrliches Gefühl der Ruhe
und Heiterkeit. Springen Sie jetzt noch nicht gleich aus dem Bett, sondern genießen Sie in Ruhe das, was Sie erlebt
haben. Streichen Sie sich noch sanft über Ihre Vulva und entspannen sich. Der Streitpunkt, ob die Frauen nur
einen klitoralen oder auch einen vaginalen Orgasmus erleben können, ließ die Fachleute nicht zur Ruhe kommen.
Immer wieder behaupteten Frauen, sie würden den Höhepunkt “tief drinnen” verspüren, obwohl doch die hinteren
beiden Scheidendrittel ziemlich unempfindlich sind. Viele Frauen berichteten auch von einem Lustgefühl, das sich
“von außen nach innen” fortpflanze. John Perry und Beverly Whipple bewiesen schließlich, daß Dr. Gräfenberg mit
seinen Thesen doch recht hatte. Schon zwei Jahre vor Erscheinen ihres Buches “The G-Spot” eröffneten sie
anläßlich der Jahrestagung 1980 der “Society for the Scientific Study of Sex” (SSSS) den Konferenzteilnehmern das
Ergebnis ihrer Untersuchungen:
1. In der Vorderwand der Vagina befindet sich eine Stelle, die sehr empfindlich auf festen Druck reagiert und etwa
drei bis fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt liegt. (Die Forscher nannten diese Stelle den Gräfenberg-
Punkt nach Dr. Ernst Gräfenberg.)
2. Diese Stelle hatte jede der vierhundert untersuchten Frauen.
3. Wird der Gräfenberg-Punkt ausreichend stimuliert, schwillt er deutlich an, worauf viele Frauen einen Orgasmus
haben.
4. Viele Frauen stoßen bei diesem Orgasmus eine Flüssigkeit durch die Harnröhre aus, die chemisch dem
männlichen Ejakulat ähnelt, jedoch keine Spermien enthält.
5. Zahlreiche Frauen glauben, dieser Erguß sei Urin und schämen sich. Daher bemühen sie sich, den Orgasmus zu
unterdrücken.
6. Wird der G-Punkt ausreichend stimuliert, können Frauen mehrere Orgasmen hintereinander haben.
7. Vielen Frauen macht es Schwierigkeiten, den G-Punkt in der Normalposition richtig zu stimulieren. In der Hocke
oder auf den Knien geht es leichter. Trägt die Frau ein Pessar als Verhütungsmittel, ist eine Stimulierung des GPunktes
sehr schwierig.
Frauen können verschiedene Orgasmus-Arten haben, und zwar den durch die Klitoris herbeigeführten “Vulva-
Orgasmus”, den durch Geschlechtsverkehr ausgelösten “Uterus-Orgasmus” sowie eine Kombination von beiden.
Dieser Vortrag von John Perry und Beverly Whipple, bei dem auch ein Film zur Unterstützung ihrer Thesen gezeigt
wurde, war für die Sexualforschung ein historischer Augenblick. Sogar einer der hartnäckigsten Zweifler, Dr.Martin
Weisberg, Gynäkologe am “Thomas Jefferson University Hospital” in Philadelphia, ließ sich schließlich überzeugen.
Er, der von sich behauptet, sein halbes Leben lang weibliche Fortpflanzungsorgane untersucht, zerschnitten,
zusammengenäht, entfernt und operiert zu haben, beharrte noch vor dem Vortrag auf dem Standpunkt, daß es
weder eine erogene Zone in der Vagina noch eine weibliche Ejakulation gäbe. Doch nachdem Dr. Weisberg den
Film gesehen und mit einer der Versuchspersonen gesprochen hatte, gab er zu, daß er sich geirrt hatte. In seiner
Arbeit “A Note on Female Ejaculation” (Anmerkung zur weiblichen Ejakulation) schreibt er, nachdem er selbst eine
Untersuchung vorgenommen hatte: “Vulva und Vagina der untersuchten Person waren normal, ohne anomale oder
krankhafte Knoten bzw. Stellen.
Die Urethra (Harnröhre) war normal, alles war normal. Ihr Partner stimulierte sie, indem er zwei Finger in die
Vagina einführte und die Urethra entlangstrich. Zu unserer Verwunderung begann die Stelle anzuschwellen.
Schließlich wurde sie zu einem festen Oval von etwa 1 x 2 cm, das sich deutlich von der restlichen Vagina abhob.
Kurz darauf schien die Versuchsperson den Valsalvaversuch machen zu wollen (Haltung, als wolle man den Darm
entleeren), und schon Sekunden später kam eine milchige Flüssigkeit aus der Urethra geschossen. Um Urin
handelte es sich offensichtlich nicht. Wenn die chemische Analyse der Forschungsergebnisse stimmt, kommt die
Zusammensetzung jener der Prostataflüssigkeit am nächsten. . .” Dr. Weisberg schreibt weiter: “Ich war völlig
konsterniert. Ich habe mit mehreren Anatomen (Anm.: Lehrer und Wissenschaftler der Anatomie) darüber
gesprochen, die mich einhellig für verrückt erklärt haben. Doch meine Patientinnen hielten mich nicht für verrückt.
Einige haben mir erzählt, daß sie einen Erguß haben. Manche wissen von der erogenen Zone um die Harnröhre
herum. Und jede, die nach Hause ging, um einen Versuch zu machen, hat den Gräfenberg sich die Dozenten der
Medizin-Punkt gefunden. Später einmal werden Gesellschaft erst 1980 die Tatsache anerkannte, daß Frauen auch
einen Erguß haben können.”
Zur genauen Position des Gräfenberg-Punktes: üblicherweise befindet sich der G-Punkt etwa in der Mitte zwischen
der Rückseite des Schambeins und dem vorderen Teil des Muttermundes an der Harnröhre, durch die der Urin
ausgeschieden wird. Am besten läßt sich die Lage des Punktes herausfinden, wenn man sich in der Vagina eine
Uhr vorstellt: Zeigt die Zwölf in Richtung Nabel, zeigt sie automatisch auch die Position des G-Punktes an.
Geringfügige Unterschiede, zum Beispiel eine “-Minuten-vor-12-Uhr-Position”, sind möglich. Der sensible Punkt ist
jedoch nicht gerade einfach ausfindig zu machen: Er liegt tief in der Wand der Vagina eingebettet; daher ist seine
Lage im Gegensatz zur Klitoris, die ja aus dem umliegenden Gewebe herausragt, recht schwer festzustellen.
Trotzdem sollte jede Frau, welche die Liebe richtig genießen will, wissen, wo ihr G-Punkt liegt. Da ist es vielleicht
vonnöten, daß sie erst einmal ihre Scheide kennenlernt. Kaum zu glauben, aber wahr: Viele Frauen sogar solche,
die sexuell recht aktiv sind wissen nicht, wie sie “da unten” aussehen! Sie haben das Gefühl, daß sich so was nicht
gehört, daß es unanständig, ja sogar “Schweinkram” sei. Dabei ist es so wichtig, daß Frauen wissen, wie ihre
Scheide gebaut ist, daß sie ihren intimen Bereich kennen. Also: Nehmen Sie sich einen Spiegel mit ins Bett und
halten Sie ihn zwischen Ihre gespreizten Beine. Nun streichen Sie mit einer Hand über die großen Schamlippen
(Labia majora), welche die äußere Begrenzung Ihrer Vulva bilden und sich vom Venushügel nach unten erstrecken.
Die Schamlippen sind äußerst empfindlich. Wie groß sind Ihre? Liegen sie eng zusammen und bedecken die
anderen Teile der Vulva? Nun entspannen Sie sich, atmen tief durch. Spreizen Sie Ihre großen Schamlippen, so daß
Sie die kleinen Schamlippen (Labia minora) sehen können. Wenn Sie sich alles so in Ruhe betrachten, werden Sie
feststellen, daß eine Vulva vielleicht für Sie ein recht ungewohnter Anblick ist, sie aber auch schön sein kann. Nun
fahren Sie vorsichtig mit den Fingern über Ihre kleinen Schamlippen, welche zwei Hautfalten sind, die mit vielen
hochempfindlichen Nervensträngen und Blutgefäßen versehen sind. Oft sind sie genauso sensibel wie die Klitoris.
Sind Ihre kleinen Schamlippen etwa größer als die großen? Das macht nichts, das ist bei rund der Hälfte aller
Frauen so. Nun betrachten Sie Ihren Damm. Das ist die Stelle, die zwischen Ihrer Scheide und dem After liegt. Hier
wird bei einer Geburt oftmals ein Schnitt gemacht, um das Herauskommen des Kindes zu erleichtern. Haben Sie
ein Kind oder mehrere Kinder und sehen noch eine Narbe? Wahrscheinlich nicht, denn sie verschwindet nach der
Operation meist schnell. Inzwischen werden Sie festgestellt haben, daß Ihre Scheide recht feucht wurde. Nun
spreizen Sie wieder Ihre Schamlippen und streichen sanft über das Gewebe. Gehen Sie mit Ihren Fingern zu der
Stelle, an der die kleinen Schamlippen beginnen. Was spüren Sie dort? Jawohl, dort befindet sich eine kleine
Hautfalte, die Ihre Klitoris bedeckt. Streichen Sie sanft über diese Klitoris-Vorhaut, und Sie werden bald feststellen,
daß Sie ein angenehmes Gefühl durchströmt. Spüren Sie, wie die Klitoris anschwillt? Zögern Sie nicht und schauen
Sie sich sie einmal im Spiegel an. Ziehen Sie die Vorhaut zurück und betrachten Sie Ihren Kitzler. Wie sieht er aus?
Ist er rosa oder leicht rötlich? Ist er frei beweglich oder verwachsen? Letzteres wäre schade, denn eine Klitoris-
Verwachsung kann Ihre Erregung negativ beeinflussen. Nun führen Sie Ihre Finger in die Vagina ein. Empfinden
Sie dabei ein unangenehmes Gefühl, so cremen Sie Ihre Finger ein. Aber meist wird sich in Ihrer Scheide bereits
genügend schleimiges Sekret gebildet haben. Sollte es Ihnen gelingen, mehrere Finger einzuführen, so versuchen
Sie, bis zur Rückseite der Oberfläche zu gelangen. Nun ertasten Sie tief drinnen Ihren Gebärmutterhals. Nach den
neuesten Erkenntnissen der Sexualwissenschaft ist auch der Gebärmutterhals druckempfindlich. Und die
Gebärmutter (Uterus) nebst Gebärmutterhals ist die Zone, in der die Zuckungen beim Orgasmus wahrgenommen
werden. Versuchen Sie, sich die Form und Lage Ihrer Gebärmutter vorzustellen. Wie eine umgedrehte Birne ruht
sie in Ihrem Unterleib. Die Haut ist mit vielen Muskeln durchzogen, und in der Gebärmutter enden auch die
schmalen Öffnungen der Eileiter, durch die das reife Ei wandert.
Nun gleiten Sie mit ein bis zwei Fingern in Ihrer Vagina direkt unterhalb Ihrer Blase entlang. Dort finden Sie das
weibliche Gegenstück zur männlichen Prostata. Wird diese Stelle stimuliert, kann es zu einer Ejakulation kommen.
Einige Frauen haben erst ein unangenehmes Gefühl, wenn sie über diese Zone den G-Punkt streichen oder darauf
drücken. Wird diese Bewegung jedoch fortgeführt, kann es zu einem überaus großen Lustgefühl kommen. Für viele
Frauen wird es jedoch in der Rückenlage überaus schwer sein, den sensiblen G-Punkt zu finden. Schuld daran ist
die Schwerkraft: Liegt die Frau auf dem Rücken, werden die inneren Organe nach unten und vom Scheideneingang
weggezogen. Es wären demnach sehr lange Finger notwendig, um in der Rückenlage die Position des G-Punktes zu
bestimmen. Viel besser sind die Chancen, wenn die Frau sitzt oder in die Hocke geht. Sucht eine Frau zum
erstenmal nach ihrem G-Punkt, ist es am besten, wenn sie dies auf der Toilette tut. Denn bei der Stimulierung
dieses Lustpunktes wird es zu einem außerordentlichen Gefühl kommen, das dem Harndrang ähnlich ist. Hier ein
Tipp: Urinieren Sie erst einmal, bevor Sie das erstemal Ihren G-Punkt ertasten wollen. Sonst glauben Sie vielleicht,
Sie hätten eine gefüllte Blase. Anschließend führen Sie am besten zwei Finger in die Scheide ein und streichen über
die Vorderwand, wobei Sie einen festen Druck nach oben ausüben. Dabei drücken Sie mit der anderen Hand von
außen unmittelbar oberhalb des Schambeins auf den Unterleib. Sobald Sie den G-Punkt richtig stimulieren, werden
Sie feststellen, wie er anzuschwellen beginnt – oft erreicht er dabei die Größe eines Fünfpfennigstückes, manchmal
sogar die eines Markstückes. Das ist bei den Frauen unterschiedlich, genauso, wie sie verschieden große Brüste
und die Männer verschieden lange Penisse haben. Dabei haben die unterschiedlichen Größen oder Längen dieser
Geschlechtsmerkmale keinerlei Einfluß auf die sexuellen Empfindungen. Wenn es allerdings um die Stimulierung
des G-Punktes geht, da reagiert jede Frau anders. Genauso, wie manche Frau beim Berühren der Brüste sofort
erregt ist, während eine andere dies völlig kaltläßt. Außerdem haben Arzte festgestellt, daß der Gräfenberg-Punkt
bei Frauen, die ihre Wechseljahre bereits hinter sich haben, oftmals kleiner ist. Jedoch unterscheidet sie bei einer
Stimulierung des sensiblen Punktes nichts von den Frauen, die noch jung und fruchtbar sind. Wenn eine Frau
immer wieder ihren G-Punkt stimuliert, indem sie fest (!) über diesen Lustpunkt streicht, wird sie schnell mit
sexueller Erregung überflutet. Kurz darauf wird es in ihrer Gebärmutter zucken oder zu heftigen Kontraktionen
kommen. In ihrem Inneren erlebt sie eine überaus starke Erregung – anders, als wenn sie über die Klitoris
masturbiert: Bei einem Orgasmus, der durch die Kitzler-Stimulierung ausgelöst wird, findet dieses rhythmische
Zusammenziehen eher im äußeren Bereich der Scheide statt. Beim G-Punkt-Orgasmus gehen die Kontraktionen
vorwiegend von der Gebärmutter aus und werden daher “tief drinnen” empfunden.
Über dieses “herrliche Gefühl tief drinnen” berichtete die 27jährige Hausfrau Vera L. aus Ludwigshafen einem
Eheberater. Sie hatte ihn aufgesucht, weil sie nach vierjähriger Ehe mit ihrem Mann im Bett immer noch nicht
klarkam, sehr selten einen Orgasmus hatte und daher vom Ehemann als “frigid” bezeichnet wurde. Der Eheberater
hatte Vera L. geraten, nach ihrem G-Punkt zu suchen. Hier ein Ausschnitt aus dem Gespräch, das mit Wissen von
Frau L. auf Tonband mitgeschnitten wurde: “Als mein Mann morgens zur Arbeit gegangen war, sagte ich mir:
‘Heute willst du es wissen!’ Ich legte mich wieder ins Bett, führte Zeige- und Mittelfinger in meine Scheide, aber da
tat sich nichts. Ich suchte und suchte in meiner nach oben und habe zwei Finger in meine Scheide getan. Dabei
rieb ich immer rein und raus, so wie das früher mit dem Penis meines geschiedenen Mannes ging. Irgendwie muß
ich an diesem Abend mehr Schwung drauf gehabt haben oder mehr Druck. Zumindestens wurde mir auf einmal
ganz mulmig, ich verspürte einen wohligen Schmerz – und dann kam ein Ding in mich reingeschossen, daß mir
beinahe die Luft wegblieb. Ein Wahnsinns-Höhepunkt war das, kann ich Ihnen sagen! Ich mußte danach erstmal
eine Weile daliegen und Luft holen. Und weil ich so gut in Stimmung war, habe ich es mir dann gleich nochmal
besorgt. Dabei kam der zweite Hammer, und dieser Orgasmus war noch stärker als der erste. Ich glaube, ich bin
sogar einen Moment ohnmächtig gewesen, und hinterher mußte ich mich erst einmal eine Weile erholen. Ich bin
froh, daß ich’s mir nun mit dem G-Punkt selbst machen kann. Meinen Kitzler habe ich jetzt stillgelegt, denn die
Höhepunkte, die der mir beschert hatte, waren wie ein Säuseln im Wind gegenüber dem Sturm, den der G-Punkt in
mir entfacht!”
Wie bereits angedeutet, ist es für manche Frau alleine zuweilen etwas schwierig, den G-Punkt zu finden. Zu zweit
geht das viel einfacher – und macht sicherlich auch mehr Spaß! Hier also eine Anleitung für Frauen, die zusammen
mit ihrem Partner auf G-Punkt-Suche gehen wollen: Legen Sie sich auf den Bauch und spreizen die Beine, wobei
Sie die Hüften leicht anheben. Dann sagen Sie Ihrem Partner, daß er einen oder besser zwei Finger mit nach unten
gerichtetem Handteller behutsam in Ihre Scheide einführen soll. Nun sollte er die Vorderwand Ihrer Vagina im
Uhrzeigersinn abtasten, wobei er einen gewissen Druck ausübt. Dabei wird die Scheidenschleimhaut hin und
hergeschoben. Helfen Sie ihm, indem Sie Ihr Becken bewegen, damit er leichter die Stelle findet. Und zögern Sie
nicht, ihm zu erklären, was Ihnen guttut und was nicht ! Wollen Sie aber lieber auf dem Rücken liegen, sollte Ihr
Partner ein oder zwei Finger mit nach oben gerichtetem Handteller in Ihre Scheide einführen. Allgemein wird er
dann den G-Punkt finden, indem er mit den Fingern die obere Wand der Vagina “bearbeitet”. Dabei müßte er auf
die Stelle in der Mitte zwischen der Unterseite des Schambeins und dem Ende der Vagina, wo sich der Muttermund
befindet, einen nicht zu zaghaften Druck ausüben. Gleichzeitig sollte Ihr Partner die andere Hand auf Ihr
Schambein legen dadurch kann der G-Punkt leichter stimuliert werden.
Es gibt aber auch eine Position für die G-Punkt-Suche, bei der sich der Penis des Partners in der Vagina der Frau
befindet: Dabei liegt der Mann auf dem Rücken, die Frau sitzt auf ihm. So kann sich die Frau frei bewegen und die
beste Position finden, damit der G-Punkt durch das männliche Glied stimuliert wird. Geschieht dies, wird die Frau
vielleicht mehrere Orgasmen haben. Anfangs kann es passieren, daß die Frau dabei kein so großes Vergnügen
empfindet, denn sie muß sich doch zu sehr auf diese neue Technik konzentrieren. Aber Übung macht den Meister”
und eines Tages wird sie doch Spaß an dieser Art Liebesspiel haben und nicht mehr darauf verzichten wollen.
Doch was ist das für eine rätselhafte Flüssigkeit, welche die Frauen beim Orgasmus aus sich herausspritzen?
Kommt diese Nässe etwa aus denselben Drüsen, welche die Scheide bei einer erregten Frau “schmieren” und somit
ein besseres Eindringen des Penis in die Vagina ermöglichen? Und überhaupt: Sondern die Frauen beim Orgasmus
erst neuerdings diese Flüssigkeit ab, oder wie oder was? Von wegen neuerdings: Schon Aristoteles (griech.
Philosoph, 384 – 322 v. Chr.) hat über die Ejakulation der Frau berichtet. Und auch Galen, der im zweiten
Jahrhundert vor Christi lebte, erzählte dies von den Frauen der römischen Kaiserzeit. Kobelt schrieb in seinem
berühmten Werk über die “Wollustorgane der Menschen” (1844): “Manche Frauen ergießen im höchsten Moment
der Wollust eine große Menge Schleim, während andere keine ähnliche Erscheinung zeigen.” Und der Gelehrte Otto
Adler berichtete im Jahre 1904 sogar von Frauen, “bei welchen pollutionsartige Vorgänge, d.h. eine Entleerung des
Sekretes der Scheidendrüsen und der Gebärmutterschleimhaut sowie der am Scheideneingang gelegenen
Bartholinschen Drüsen zu beobachten sind.” Diese Pollutionen kämen jedoch “niemals bei keuschen oder reinen
Jungfrauen vor, sondern nur bei solchen Frauen, die bereits den Genuß des geschlechtlichen Verkehrs kennen,
aber zur Enthaltsamkeit gezwungen sind.” Daher seien diese Pollutionen “ein Leiden junger Witwen”.
Also: Die Frauen von heute “leiden” bestimmt nicht unter ihren Ejakulationen. Die meisten lassen es munter
“sprudeln”, “verströmen”, “das Bächlein fließen” oder wie sie ihren Erguß auch immer nennen mögen, weil sie
dieses “Laufenlassen” genießen. Einen Erguß, der durch die Stimulation des G-Punktes hervorgerufen wurde, einen
Erguß, der von der “weiblichen Prostata” kommt “Wie bitte, eine weibliche Prostata?” werden Sie jetzt vielleicht
fragen. “Wieso hat eine Frau eine Prostata, so was haben doch nur Männer!” Irrtum: Auch die Frauen können mit
einer Prostata aufwarten! Wenn sie auch nur winzig und lange nicht so ausgebildet ist wie bei den Männern, aber
eine Prostata ist da. Muß ja auch sein, denn: Wird ein menschliches Ei befruchtet und bildet sich ein Embryo,
entwickeln sich in den ersten sechs Wochen die Genitalien gleich. Erst dann beginnt eine unterschiedliche
Entwicklung der Gonaden (Keimdrüsen im Hoden bzw. Eierstock), anschließend bei den inneren und danach bei
den äußeren Genitalien. Hoden und Eierstock haben also einen gemeinsamen Ursprung, der sich in männliche oder
weibliche Genitalien entwickeln kann. Diese “unterschiedlichen Übereinstimmungen” bei Mann und Frau nennen
Anatomen auch “rudimentär” (nicht voll ausgebildet) oder “atrophiert”. Sie wollen damit die zahlreichen
Übereinstimmungen bei Mann und Frau aufzeigen, bei denen bisher keine klare Funktion festzustellen ist und wo
“nur” embryonale Überreste der jeweiligen Drüsen und Organe des anderen Geschlechts vorhanden sind.
“Das mag ja alles ganz schön und gut sein”, mögen Sie jetzt denken, “aber was hat die Prostata mit Penis und
Erguß zu tun? Immerhin haben viele Männer mit ihrer Prostata genug Probleme . . . ” Das stimmt. Die Prostata
(Vorsteherdrüse) hat schon sehr vielen Männern – und deren Familien – Kummer und Leid gebracht. Wird sie doch
oftmals von einer großen Geißel der Menschheit, dem Krebs, befallen. Also, Männer ab 40: Konsultieren Sie doch
ab und zu (mindestens alle zwei Jahre) Ihren Arzt – die Krankenkasse zahlt diese Vorsorgeuntersuchung !
Doch die Prostata kann dem Mann auch Genuß bereiten, weil sie genauso wie der G-Punkt mit dem Finger oder
Penis stimuliert werden kann (was für den Mann allerdings schlecht möglich ist, es bei sich selbst zu tun). Doch
hier eine kleine Anleitung für Männer, die es sich an der Prostata “selbst besorgen” wollen: Legen Sie sich im Bett
auf den Rücken, ziehen die Knie an und stellen Ihre Füße flach auf das Bett- oder Sie ziehen die Beine noch weiter
hoch. Nun führen Sie Ihren Daumen in den After ein und pressen ihn gegen die Vorderwand des Rektums.
Massieren Sie nach unten in Richtung Anus. Spüren Sie Ihre Prostata? Sie ist eine weiche Masse ein paar
Zentimeter innerhalb des Darms und zwar an der Vorderseite. Seien Sie nicht gleich so stürmisch, denn Sie werden
zu Anfang Ihrer Prostata-Stimulation (wie beim G-Punkt) nicht gerade ein angenehmes Gefühl empfinden. Seien
Sie zärtlich zu sich selbst. Oder bitten Sie Ihre Partnerin, es zu tun, das wird mit Sicherheit viel angenehmer. Viele
Männer berichteten, sie hätten “dabei” ein wunderbares und vorher nie gekanntes Gefühl gehabt ganz anders, als
sie es von der liebevollen Behandlung der Eichel her kannten. Merken Sie, wie Sie erregt werden, obwohl nicht Ihr
Penis, sondern die Prostata gestreichelt wird? Und noch etwas Erstaunliches werden Sie feststellen: Sie bekommen
einen Erguß! Wenn Sie nun genau hingucken, fließt der Samen aus Ihrem Penis, er wird nicht herausgestoßen.
Gleichzeitig werden Sie erkennen, daß Sie einen anderen Höhepunkt haben: Er geht meist “nach innen” so, wie es
auch die Frauen empfinden, wenn sie von ihrem G-Punkt-Orgasmus sprechen. Womit festzustellen wäre: Es gibt
für Frau und Mann die Möglichkeit, einen Orgasmus “anders” zu bekommen: für die Frau durch den G-Punkt, für
den Mann durch die Prostata. Bei beiden Geschlechtern passiert’s “drinnen”. Und beide haben noch eine
Gemeinsamkeit: Es “strömt” ein Ejakulat, es “fließt ein Bächlein. . . “
Karin H. und Winfried S. (beide 26) leben wie sie selbst sagen seit zwei Jahren in Göttingen in “wilder Ehe”
zusammen. “Aber am Anfang ging’s in unserer Liebe gar nicht so wild zu”, erklärt Karin. “Denn im Bett lief’s nicht
so, wie wir uns das erwünscht hatten. Wenn Winfried in mir war, hatte er zwar sein Vergnügen, und er kam auch
zum Höhepunkt, aber ich hatte wenig davon, weil sein Glied meinen Kitzler nicht erreichte. Immer wenn er fertig
war, mußte ich mich an meiner Klitoris noch selbst befriedigen.” – “Dabei wollte sie aber immer, daß noch etwas in
ihr ist”, erzählt Winfried weiter. “Aber ich hatte ja meinen Orgasmus gehabt, und es gelang mir danach nie, mein
Glied steif zu halten. Also tat ich einen oder zwei Finger in ihre Scheide. Eines Tages ich weiß noch genau, es war
ein Sonntagmorgen muß ich da wohl eine ganz besondere Bewegung als sonst in ihrer Vagina.
Etwas ungewöhnlich verlief die “Entdeckung” des G-Punktes bei einem anderen Paar. Dort hatte die “beste
Freundin” der Frau dazu beigetragen, daß das Bett nicht nur zum Schlafen da ist: Beate und Klaus R. (sie 38, er
40) aus Hamburg sind seit 14 Jahren verheiratet. Sie haben zwei Kinder, ein eigenes Häuschen und könnten
eigentlich mit sich und der Welt zufrieden sein. Klaus R. erzählt: “Heute sind wir auch glücklich, aber das sah vor
einem Jahr noch ganz anders aus. Schuld daran war die Eintönigkeit beim Sex. Was sich da tat, kann man nur als
‘rauf, rein, runter’ bezeichnen. Doch dann …”, er sieht seine Frau liebevoll an, “… hat Beate eines Tages wieder
Hochstimmung in unser Liebesleben gebracht !” – “Nee, das war mehr meine Freundin Irene, die mein Mann
damals überhaupt nicht leiden konnte!” wirft Beate lachend ein. “Das kam so: Als Klaus mal für zwei Tage auf ‘ner
Dienstreise war, habe ich Irene zum Kaffeeklatsch eingeladen. Wir sprachen über dieses und jenes na ja, und auf
einmal kamen wir auch auf unser Intimleben zu sprechen, was mein Mann ja nun auf den Tod nicht leiden kann.
Aber er war ja nun nicht da und da ging’s. Ich erzählte also meiner Freundin, daß in unserem Bett sozusagen
Funkstille herrscht. Da sah sie mich eine Weile nachdenklich an und fragte mich dann: ‘Hast du schon mal was vom
G-Punkt gehört?’ Irgendwie muß ich sie etwas ratlos angesehen haben. Denn Irene stand auf, nahm mich bei der
Hand, sagte nur: ‘Komm mit!’ und zog mich ins Schlafzimmer. Dort entkleidete sie sich und sagte mir, daß ich das
auch tun solle. Sie kniete sich völlig nackt auf das Bett und sagte mir, daß ich zwei Finger in ihre Scheide stecken
solle. Mir war das Ganze peinlich und unheimlich, doch schließlich hab’ ich’s getan. ‘Schön und kräftig reiben’,
sagte Irene, und sie bewegte ihr Becken hin und her, damit ich mit meinen Fingern immer eine bestimmte Stelle
massieren konnte. Tja, und auf einmal schwoll in Irene diese Stelle an ich glaube, so groß wie eine Murmel. Erst
seufzte sie, dann begann sie laut zu stöhnen, denn sie hatte einen starken Orgasmus. Nachdem sich Irene
einigermaßen erholt hatte, sagte sie: ‘Siehste, das ist der G-Punkt. Komm, ich zeig dir, wo er bei dir liegt!’ Sie
bedeutete mir, daß ich mich aufs Bett knien sollte. Dann führte sie zwei Finger bei mir unten ein und machte das,
was ich vorher bei ihr getan hatte. Sie rieb und rieb, preßte und massierte, und weil sie das so kräftig tat, war’s mir
am Anfang etwas unangenehm. Doch dann verspürte ich mit einemmal, daß in meiner Scheide irgendwas
anschwoll. Und dann ich kann es kaum beschreiben begann alles in mir zu zucken. Mich überkam so ein starkes
Wahnsinns Gefühl, das man mit den Orgasmen, die ich vorher erlebt hatte, nicht vergleichen kann. Es war der
Super-Höhepunkt überhaupt !” – “Und den hat sie jetzt immer”, sagt Ehemann Klaus R. nicht ohne Stolz. “Als ich
damals nach Hause kam und mir Beate erzählte, was sie mit ihrer Freundin ausprobiert hatte, war ich natürlich
stinksauer. Aber dann hat mir Beate gezeigt, was und wie sie mit dieser Luststelle empfindet. Und sie legt jetzt
Wert darauf, daß ich es immer bei ihr mache. Das steigerte irgendwie auch mein Selbstwertgefühl, was sich auch
sehr positiv auf mein Sexleben auswirkt. Also, der Irene bin ich heute überhaupt nicht mehr böse.”
“Bei meiner Frau haben wir den G-Punkt entdeckt, nachdem sie vor vier Jahren unseren Sohn geboren hatte”,
erzählt Jochen W. (32) aus Remscheid. “Ob sich nach der Geburt bei ihr innendrin etwas verändert hatte, weiß ich
nicht. Aber eines Tages, als wir es gerade in unserer Standardstellung machten, also ich auf ihr da wollte es
Andrea auf einmal ‘andersrum’ haben. Sie stieß mich von sich herunter und kniete sich hin. Ich bin von hinten in
sie rein. Nein, nicht in ihren After, in die Scheide natürlich. Mensch, war das ein riesiges Gefühl, denn ich war auf
einmal viel tiefer drin. Das machte mich noch schärfer, und ich habe Andrea mit viel stärkeren Stößen bearbeitet
als sonst. Aber sie wehrte sich nicht im Gegenteil, sie gab’s mir tüchtig zurück. Dann ging bei ihr die Post ab:
Andrea stöhnte laut, was sie vorher noch nie getan hatte, schüttelte wie eine Wahnsinnige mit dem Kopf hin und
her und keuchte nur: ‘Weiter, weiter!, Gib’s mir!’. Da kam’s mir natürlich auch. Hinterher waren wir beide
klatschnaß, aber Andrea erzählte mir, daß sie den Sex noch nie vorher so schön empfunden hatte. Nun machen wir
es immer von hinten.”
Von hinten das ist auch eine sehr gute Möglichkeit, mit dem Penis den G-Punkt zu stimulieren. Das hatte bereits
Dr.Ernst Gräfenberg erkannt, denn er schrieb: “Die Lage der erogenen Zone an der Vorderwand der Vagina
beweist, daß das menschliche Tier genau wie die anderen Vierfüßler gebaut ist. Bei der üblichen und häufigsten
Position, die von den Menschen der westlichen Welt beim Geschlechts verkehr eingenommen wird, berührt der
Penis beim Eindringen den urethralen (zur Harnröhre gehörenden) Teil der Vagina nicht, wenn der erigierte Penis
nicht in einem sehr steilen Winkel zustößt oder die Beine der Frau über die Schultern des Mannes gelegt werden.
Ich stimme mit LeMon Clark darin überein, daß der Mensch als Vierfüßler geplant war und die normale Position
beim Geschlechtsverkehr daher ‘a poste riori’ (der Mann dringt von hinten in die Vagina ein) wäre.” Alex Comfort
schreibt in seinem Buch “Die wundervollen Spiele der Liebe” über die Position von hinten: “Diese Stellung
funktioniert hervorragend im Stehen, Liegen, Knien, Sitzen oder mit der Frau rittlings obenauf. Daß man einander
dabei nicht in die Augen sehen kann, wird mehr als ausgeglichen durch besondere Tiefe und
Hinterbackenstimulierung, durch bequemes Erreichen der Brüste und der Klitoris und durch den Anblick einer
hübschen Rückansicht . . . Sie können es erst einmal so versuchen, daß der Mann auf dem Rücken liegt und das
Mädchen mit dem Gesicht nach oben auf ihm, oder daß es mit abgewandtem Gesicht rittlings auf ihm kniet, wenn
auch diese beiden Stellungen keine so einzigartige Tiefe und vollkommene Stimulierung der Dammgegend bieten,
wie die kniende Position von hinten. Der Mann kann ihre Brüste oder den Venushügel festhalten oder auch ihre
Handgelenke hinter ihrem Rücken fassen, wenn sie sich gern unter Kontrolle halten läßt . . . Manche Frauen haben
es gern, wenn man während des Koitus mit dem Finger an der Klitoris spielt, und das ist bei allen Stellungen von
hinten leicht. Sie können auch kurz aus ihr herausgleiten, den Penis mit der Hand führen und mit der Eichel ein
paarmal über die Klitoris streichen . . . “
Alex Comfort weiter: “Während die kniende Stellung eine der härtesten sein kann, ist die in Seitenlage von hinten
eine der sanftesten überhaupt. Am besten ist es, wenn die Partnerin den obenliegenden Schenkel ein wenig
hochzieht und das Hinterteil herausstreckt . . . Es lohnt sich, mit allen Positionen von hinten zu experimentieren,
denn es wird zumindestens eine geben, die Sie gern neben der Missionarsstellung und deren Varianten und den
Stellungen, bei denen die Frau rittlings sitzt, anwenden werden.” – “Seitdem mein Mann und ich bei mir den GPunkt
entdeckt haben, machen wir’s nur noch von hinten”, beschreibt die Wiener Hausfrau Renate V. ihr
Sexualleben. “Ich habe ihn dann viel tiefer in mir drin, glaube ich. Ich empfinde viel intensiver, wenn er hart
zustößt und dabei meine Brüste massiert. Und das Wichtigste: Ich komme jetzt immer zum Höhepunkt. Früher, als
wir es noch in der ‘Missionarsstellung’ machten, geschah dies sehr selten. Damals mußte ich mich oft, wenn mein
Mann fertig war, an meiner Klitoris selbst befriedigen. Das tue ich jetzt schon lange nicht mehr!” Nun gibt’s da
allerdings eine Reihe von Frauen, die sich in ihren Emanzipationsbestrebungen “selbst verwirklichen” wollen und
daher die Position von hinten ablehnen, weil sie sich “nur benutzt”, ja sogar “erniedrigt” fühlen. Diese Damen
sollten sich einmal überlegen, was wichtiger ist: “Selbstverwirklichung” oder höchster Liebes genuß. So erzählt die
43jährige Anke D. aus Hildesheim: “Mein Mann und ich hatten uns nach fünfzehn Jahren Ehe nicht mehr viel zu
sagen. Wir lebten so nebeneinander her, er ging oft in die Kneipe und der Sex interessierte mich schon lange nicht
mehr. Ich hielt eben wie man so sagt ein- oder zweimal pro Woche hin, aber zum Orgasmus war ich schon lange
nicht mehr gekommen. Ich hatte die Nase gestrichen voll vom Alltagstrott und überlegte, wie ich das ändern
könnte. Ich wollte endlich wieder ich sein und besuchte auch öfter einen sogenannten ‘Frauenladen’, wo ich mich
mit einigen ‘Feministinnen’ über meine Situation unterhielt. Du lieber Gott, was hatten die für radikale Ansichten!
Sie rieten mir, ich solle mich scheiden lassen, mit anderen Frauen zusammenziehen usw. Das machte mich doch
sehr nachdenklich. An unserem sechzehnten Hochzeitstag haben mein Mann und ich dann unsere Liebe wieder
entdeckt. Das war gar nicht so schwierig. Ich hatte nämlich beschlossen, an diesem Abend mit meinem Mann über
alles zu reden. Also kaufte ich zwei Flaschen Champagner und machte mich so hübsch wie schon lange nicht mehr.
Was meinen Sie, wie mein Mann geguckt hat, als er nach Hause kam. Und dann haben wir miteinander über all
unsere Probleme gesprochen. Dabei kam heraus, daß sich mein Mann auch von mir angeödet fühlte. Als wir ins
Bett gingen, hatte der Champagner bei uns beiden seine Wirkung getan. Wir waren beschwingt und beschwipst.
An diesem Abend habe ich nicht nur hingehalten. Mein Mann und ich liebten uns wie in alten Zeiten. Erst mit
Petting, dann mit Mundverkehr, anschließend von vorne und hinten. Beim Koitus von hinten habe ich auch den
schönsten Höhepunkt gehabt, den ich jemals erlebt habe. In mir brach ein regelrechter Vulkan aus, so daß ich vor
Wollust sogar ins Bett gemacht habe! Erst später habe ich gelesen, daß mein Mann mit seinem Glied meinen GPunkt
erreicht hatte und daß ich einen regelrechten Erguß hatte.” Soweit der Bericht von Anke D., die, wie sie
schreibt, jetzt eine “überaus glückliche Ehefrau” ist.
Weniger glücklich war anfangs Frau Julika M. aus Zürich, die ihren G-Punkt einfach nicht finden konnte. Hier ihr
Bericht: “Mehrere Wochen lang hatte ich mich selbst mit mir beschäftigt und mit den Fingern in meiner Scheide
‘Ausschau’ nach diesem Lustpunkt gehalten doch ich hatte keinen Erfolg. Aber ich wollte diese Stelle finden; denn
mein Kitzler hatte mir bis dahin niemals die richtige Freude bereitet. Er ist so kurz, daß mein Mann ihn beim
intimen Beisammensein nicht erreichen kann na ja, und wenn mein Mann fertig ist, hatte ich bisher noch nie das
Verlangen, den ‘Nachzügler’ zu spielen, mich also selbst zu befriedigen. Nachdem ich also bei meiner G-Punkt-
Suche erfolglos war, bat ich meinen Mann, nach ihm zu forschen. Aber auch er hatte kein Glück. Schließlich sprach
ich mit meinem Frauenarzt darüber. Er riet mir, daß ich auf mein Pessar, das ich bis dahin als Verhütungsmittel
trug, verzichten solle. Ich nahm also das Ding heraus, und tatsächlich klappte es: Mein Mann fand den G-Punkt
sofort und ich hatte kurz darauf einen wunderbaren Orgasmus !” – “Bei einigen Frauen ist die Stimulierung des GPunktes
sehr schwierig, wenn sie zwecks Geburtenkontrolle ein Pessar benutzen”, das hatten auch John Perry und
Beverly Whipple erkannt. Und schon im Jahre 1944 schrieben Dr. Ernst Gräfenberg und Robert L. Dickinson in
“Conception Control” (Kontrazeption): “Gelegentlich berichtet eine Patientin, daß sie nicht mehr zum Orgasmus
kommt, weil sie ein Pessar in der Vagina trägt, weil der Hauptteil oder die ganze erogene Zone an der
suburethralen Fläche der Vorderwand der Vagina liegt. “Das Pressar, dessen Erfinder übrigens Dr. Ernst
Gräfenberg ist, besteht aus einem Ring, über den eine Membrane aus Gummi gespannt ist. Es wird in die Vagina
eingeführt und dient als eine Art Verschluß des Muttermundes. Noch heute wenden viele Frauen diese Art der
Geburtenkontrolle an, wenn sie die Pille nicht vertragen und sich auf die Verhütungsmaßnahmen des Mannes nicht
verlassen wollen. Doch das Pessar hat auch Nachteile: Erstens weiß nur ein Fachmann, also ein Frauenarzt, welche
Größe passend ist und wo es sitzen muß. Nur so ist es wirksam. Zweitens muß es nach jedem Liebesakt noch acht
Stunden dort bleiben. Und es genügt der kleinste Riß, ein Loch in der Größe eines Nadelstiches, um es undicht zu
machen. Außerdem kann es verrutschen, ohne daß man es bemerkt. Und es gibt noch einen anderen Nachteil:
Während des Geschlechtsaktes kann der Mann oder die Frau das Pessar spüren, was unangenehm sein und unter
Umständen das Glück des einen oder anderen Partners mindern, wenn nicht sogar ganz verhindern kann. Ein
Pessar sollte also nur dann angewendet werden, wenn beide Partner seine Existenz während des Aktes ganz
vergessen können.
So, wie Brigitte P. (27) aus Gelsenkirchen, die schrieb, daß sie ein Pessar trage und trotzdem der G-Punkt
stimuliert wird, “aber nur, wenn ich meine Beine ganz hochlege oder es mein Mann von hinten bei mir macht!” Wie
ist das nun bei den alleinstehenden Frauen? Sollen sie auf den Liebesgenuß verzichten, weil es doch etwas
schwierig ist, die Position des G-Punktes allein auszumachen und der Partner fehlt? Auch diese Frauen können den
G-Punkt-Orgasmus erleben, wenn sie sich beispielsweise einen G-Punkt-Stimulator anschaffen. Dieser Vibrator aus
hautfreundlichem Gummi hat eine der weiblichen Anatomie angepaßte Krümmung und tastet sich wie von allein
vor. Hier eine Möglichkeit, wie der G-Punkt-Stimulator eingesetzt werden kann: Schaffen Sie im Schlafzimmer eine
sinnliche Stimmung, schalten leise Musik ein und freuen sich darauf, bald in Ekstase zu geraten. Entkleiden Sie sich
und legen sich völlig nackt aufs Bett. Nun nehmen Sie den G-Punkt-Stimulator und schalten ihn auf langsame
Geschwindigkeit. Streichen Sie mit dem Gerät erst vorsichtig über Ihre Brüste und um Ihre Brustwarzen, bis diese
hart werden und sich aufrichten. Sicherlich wird Ihre Scheide schnell feucht (wenn nicht, sollten Sie sie vorher mit
einer Gleitcreme einschmieren). Nun führen Sie den G-Punkt-Stimulator langsam in Richtung Unterleib. Merken Sie,
wie es schon in Ihrem Bauch angenehm kribbelt? Jetzt spreizen Sie Ihre Schenkel weit auseinander und fahren mit
dem Stimulator ganz zärtlich über Ihre großen Schamlippen und über den Damm. Achtung: Berühren Sie mit dem
Stimulator nicht den After dort befinden sich Bakterien, die auf keinen Fall in die Scheide dürfen, weil sie dort
Infektionen hervorrufen können. Nun kommen auch die kleinen Schamlippen und die Klitoris dran aber halt:
Verweilen Sie mit dem Stimulator nicht zu lange am Kitzler, sonst erleben Sie einen klitoralen Höhepunkt, den Sie
sicher schon seit Jahren kennen. Also weiter: Führen Sie nun den Stimulator ganz vorsichtig in Ihre Vagina ein. Sie
brauchen gar nicht kräftig zu schieben, durch seine Vibrationen tastet er sich schon allein vor Sie müssen nur dafür
sorgen, daß die gebogene Spitze nach oben zeigt. Spüren Sie ein leichtes Brennen? Toll der Stimulator hat den
Lustpunkt erreicht! Nun können Sie am unteren Drehknopf die Stärke der Vibrationen einstellen, wie es Ihnen am
angenehmsten ist. Schließen Sie nun die Augen und genießen Sie, Sie werden bald auf einer Woge der Wollust
davon schwimmen. Und wenn Sie wollen, dann nochmal und nochmal …
Ganz begeistert äußerte sich die 53jährige Sekretärin Verena L. aus Stuttgart über diesen G-Punkt-Stimulator. Sie
schrieb: “Ich bin seit vier Jahren verwitwet und hatte früher mit meinem Mann viel Spaß beim Sex. Nun starb er ja
leider bei einem Verkehrsunfall, und ich mußte auf seine körperliche Liebe verzichten. Doch ich hatte schon
Sehnsucht nach sexueller Erfüllung. Also habe ich mich oft mit dem Finger an meiner Klitoris selbst befriedigt. Aber
ich mußte immer sehr lange warten, bis ich zum Höhepunkt kam manchmal tat mir unten alles weh, weil es so
lange dauerte. Eine echte Befriedigung, verbunden mit einem herrlichen Glücksgefühl, fand ich eigentlich nie. „
„Ich hätte nie gedacht, daß mir so ein Kribbelding eine solche Befriedigung verschaffen kann”, schrieb Hausfrau
Hanna B. aus Kiel. “Mein Mann hatte im Prospekt vom G-Punkt gelesen und daß es dafür einen Stimulator gibt. Da
wir immer wieder gern etwas Neues ausprobieren, bestellte er diesen G-Punkt-Stimulator, und wir haben ihn sofort
getestet. Während mein Mann meine Brüste massierte und mich über den ganzen Körper streichelte und küßte,
führte ich den Stimulator bei mir unten ein. Als die Spitze meinen G-Punkt erreichte, spürte ich dort erst ein etwas
unangenehmes Gefühl, aber dann – ich kann es eigentlich gar nicht so richtig beschreiben. Mich durchströmte ein
völlig neuartiges Lustgefühl. Es war alles ganz anders als sonst. Durch meinen ganzen Leib flutete ein wohliges
Glühen. Dann war ich plötzlich ganz weg. In meinem Bauch kam es zu einer explosionsartigen Entladung, und aus
meiner Scheide schoß eine Menge Urin heraus.” Hier irrt Frau B. ! Denn die Flüssigkeit, die sie bei ihrem Orgasmus
absonderte, war kein Urin. Hätte sie sich die feuchten Stellen in ihrem Bett genau betrachtet und beispielsweise
daran gerochen, hätte sie feststellen können, daß diese Flüssigkeit nicht so gelb wie Urin ist, sondern eher glasklar
oder milchig weiß.
Aber welche Drüsen produzieren diese Flüssigkeit bei der Frau? Sind’s nun die Bartholinschen Drüsen (benannt
nach dem dänischen Anatom Caspar Bartholin d. J. 1655-1738), über die in den zwanziger Jahren der
Wissenschaftler Oskar F. Scheuer bereits schrieb: “Bartholinsche Drüsen sind zwei bohnengroße Drüsen, die an der
Innenfläche der großen Schamlippen zu beiden Seiten des Scheideneinganges liegen. Diese Drüsen liefern ein
Milchiges, geruchloses Sekret, das der Schlüpfrigmachung der weiblichen Genitalien dient.” Also, das ist schon mal
klar: Wird eine Frau sexuell erregt, bildet sich in der Scheide eine Gleitsubstanz. Liebeserfahrene Männer fassen
ihren Partnerinnen schon mal unter den Rock, um festzustellen, ob sie ein “feuchtes Höschen” haben, also zum
Liebesakt bereit sind. Dieses Sekret hat nichts mit der Flüssigkeit zu tun, die beim Orgasmus ausgestoßen wird –
und die auch kein Urin ist. Aber wo entsteht diese Flüssigkeit? Die Wissenschaftler diskutierten jahrelang über
dieses Problem, sie stritten sich, ob es nun eine weibliche Ejakulation gibt oder nicht. Dabei hätten sie das nur mal
im Anfang der zwanziger Jahre erschienenen Buch “Die vollkommene Ehe” des holländischen Frauenarztes Theodor
H. van de Velde nachlesen müssen. Dort werden neben den “Bartholinschen Drüsen” auch die “Skeneschen
Drüsen” erwähnt, “deren zwei Ausgänge sich dicht neben dem Harnröhrenausgang der Frau befinden”. Dr. van de
Velde schreibt: “Diese Vulva-Schleimdrüsen sondern einen vollkommen klaren, dünnen, sehr schlüpfrigen Schleim
ab – und zwar speziell unter seelisch betonter sexueller Erregung der Frau.” Und er fährt fort, “daß bei
ungenügender Funktion dieser Drüsen bei der Geschlechtsvereinigung Schwierigkeiten entstehen können, denen
auf künstlichem Wege abgeholfen werden könne, liegt auf der Hand. Weniger bekannt sind die Fälle, wo die
Schwierigkeiten gerade in einer besonders starken Absonderung liegen, wodurch kein genügender Reibreiz beim
Koitus eintreten kann.”
Über diese “Skeneschen Drüsen” (benannt nach dem Arzt Alexander Skene, der sich um 1880 mit den
verschiedenen Drüsen an der Urethra (Harnröhre) der Frau befaßte) schrieb im Jahre 1941 der Arzt Dr. George
Caldwell: “Sie besitzen eine Struktur- nur mit den Prostatadrüsen des Mannes vergleichbar – und erzeugen ein
Sekret.” Und im Jahre 1943 erschien ein Artikel im “Journal of the American Medical Association”, der über
‘Vergrößerungen der Prostata bei Frauen’ berichtete, die operiert werden mußten. Die Sexualwissenschaftler
wollten dies alles nicht zur Kenntnis nehmen. Sie beharrten auf dem Standpunkt: “Ein weibliches Ejakulat gibt es
nicht!” und damit basta! Sie horchten noch nicht einmal auf, als der amerikanische Urologe Samuel Berkow im
Jahre 1953 entdeckte, daß das Gewebe um die Urethra “erigibel” ist, sich also versteifen kann wie das Gewebe im
männlichen Penis. Kinsey wollte von einem weiblichen Erguß nichts wissen, genausowenig Masters/Johnson. Erst
1968 war das Forscherpaar endlich bereit zuzugeben, daß es von “weiblichen Ergüssen” zwar etwas gehört, diese
aber noch nicht untersucht habe. Heute allerdings erkennen zahlreiche Ärzte – so auch der Kieler
Sexualwissenschaftler R. Wille – an, daß es
a) den Gräfenberg-Punkt gibt und
b) es bei sexueller Stimulation dieser Lustzone zu einer intensiveren orgastischen Intensität kommt. Die Arzte
wissen auch, daß dabei
c) eine seröse Flüssigkeit ausgespritzt wird.
Andere Doktoren, die wegen dieser Ergüsse von ihren Patientinnen befragt werden, beharren immer noch darauf,
daß dies Urin sei, denn: “Ein weiblicher Erguß? Das ist gar nicht möglich!” – “Und ob ein Erguß bei der Frau
möglich ist!” ereifert sich die 26jährige Sekretärin Hanna M. aus Berlin. “Ich habe schon oft beim Höhepunkt ins
Bett gemacht und Riesenkrach mit meinem Mann bekommen, weil er diese ‘ekelhafte Schweinerei’ nicht mehr
mitmachen wollte. Also ging ich zu meinem Hausarzt und habe ihm mein Leid geklagt. Er meinte, ich hätte eine
schwache Blase und verschrieb mir irgendwelche Tabletten. Das half aber nichts. Jedesmal, wenn ich einen
besonders starken Orgasmus hatte, ging’s bei mir unten wieder los. Es sprudelte aus mir heraus – ich konnte es
wirklich nicht aufhalten. Und das, obwohl ich immer kurz vor dem Verkehr mit meinem Mann auf der Toilette war.
Mein Göttergatte wurde immer saurer und wollte schon gar nicht mehr mit mir schlafen. Eines Tages habe ich bei
einer Routine-Untersuchung meinem Frauenarzt dieses Problem erzählt. Der lächelte mich nur vielsagend an und
meinte, wenn mich das Bettnässen so stören würde, sollte ich mein Geschlechtsleben nicht so intensiv genießen.
Außerdem gratulierte er mir zu meinem Mann, der ein hervorragender Liebhaber sei, denn er würde mir die
höchste Wollust schenken, bei der ich einen Erguß bekomme.” Hanna M. Iacht: “Na, abends habe ich meinem
Mann erzählt, was der Frauenarzt gesagt hatte. Besonders das mit dem Liebhaber und dem Erguß habe ich ihm
unter die Nase gehalten. Sie hätten mal sehen sollen, wie der auflebte! Mit stolz geschwellter Brust ging er im
Zimmer auf und ab – und dann sprachen wir darüber, wie’s nun weitergehen sollte. Natürlich wollten wir den Sex
weiter genießen – und wir fanden auch schnell eine Lösung, wie wir’s jetzt machen, ohne daß das Bett jedesmal
schwimmt: Ich habe eine Gummi-Unterlage gekauft, so wie sie Kleinkinder in ihren Betten haben, und die breite
ich immer auf dem Teppichboden aus. Dann kommt ein Laken drüber – und schon können wir loslegen. Jetzt kann
ich den Verkehr mit meinem Mann wieder richtig auskosten. Wenn’s bei mir kommt – ich meine nicht nur den
Orgasmus, sondern auch den Erguß-, dann lasse ich es richtig aus mir herausströmen. Was ich dabei so
merkwürdig finde: Manchmal spritzt es kräftig aus meiner Scheide, ein andermal sprudelt es langsam und wohlig
warm heraus. Also, ich kann mir einen Höhepunkt ohne dieses ‘Herausströmen’ gar nicht mehr vorstellen. Und
mein Mann spricht schon lange nicht mehr von ‘Schweinerei’. Ich glaube, er würde sich sogar Sorgen machen,
wenn’s bei mir nicht mehr so herauslaufen würde.”
Die 38jährige Friseuse Gabriele R. (verheiratet, zwei Kinder) aus Solingen ist seit drei Jahren, wie sie es selbst
bezeichnet, “ergußfähig”. Ihre erste Ejakulation erlebte sie, als sie während eines Urlaubs, den sie getrennt von der
Familie auf der Nordseeinsel Sylt verbrachte, sich mit einem anderen Mann einließ. Gabriele R. erzählt: “Ja, damals
hatten mein Mann und ich viele Probleme miteinander. Wir stritten nur noch, im Bett war auch nichts mehr los –
ich hatte das Gefühl, die Liebe ist kaputt. Da habe ich eines Tages klammheimlich die Koffer gepackt und bin
abgehauen. Einfach nach Sylt gefahren, um mich vom täglichen Ärger und der Familie zu erholen. Meinem Mann
habe ich nicht gesagt, wo ich bin. Eifersüchtig, wie er damals war, wäre er bestimmt nachgekommen und hätte mir
eine höllische Szene gemacht. Nachdem ich mich eine Woche lang erholt hatte, ging’s mir schon viel besser. Ich
sah das Leben nicht mehr so verbissen und hatte mir vorgenommen, mich mit meinem Mann auszusöhnen. Denn
daß auch ich in unserer Ehe gravierende Fehler gemacht hatte, war mir schon bewußt. Aber ich will erzählen, wie
ich auf Sylt zu dem ‘anderen Orgasmus’, wie ich ihn nenne, gekommen bin: Ich saß eines Abends in einer kleinen
Bar in Kampen und hatte mir ein Fläschchen Sekt gegönnt. Um mich herum waren lauter braungebrannte Leute,
und ich bemerkte auch ein paar Männer, die es darauf anlegten, ein Mädchen für eine Nacht aufzureißen. Und
plötzlich kam er auf mich zu und forderte mich zum Tanzen auf. Ein sehr gutaussehender, muskulöser, blonder
Mann mit herrlichen blauen Augen. Ein Mann, den man – wie man so schön sagt – nicht ohne zwingenden Grund
von der Bettkante schubst. Das habe ich später auch nicht getan. Aber vorher haben wir noch ein paarmal getanzt,
und Herbert lud mich noch zu mehreren Gläsern Champagner ein. Ich wußte genau, daß er mit mir schlafen wollte,
und ich hatte plötzlich gar nichts mehr dagegen. Ich freute mich sogar darauf. Später ging ich mit Herbert in sein
Appartement, wo wir uns sofort gemeinsam auszogen und unter die Dusche gingen. Dann trockneten wir uns
gegenseitig ab – herrlich, wie er das machte. Ganz zärtlich strich er mit dem Handtuch über meinen Körper, und als
er auf meine intimsten Stellen traf, tupfte er sie ganz sanft ab. Mich überlief ein Schauer nach dem anderen, und
ich bemerkte, wie sich sein Penis langsam erhob. Schließlich nahm mich Herbert auf seine Arme, trug mich zum
Bett – und dann zeigte er mir, was wahrer Liebesgenuß ist: Während ich mich wohlig ausstreckte und die Beine
leicht spreizte, küßte Herbert wohl jede erreichbare Stelle meines Körpers. Mich überkam das Gefühl, daß er zehn
Hände hätte, denn er streichelte mich überall. Ein wohliger Schauer nach dem anderen durchjagte mich – und ich
konnte es kaum erwarten, bis er mich nahm. So legte ich mich entspannt zurück und spreizte die Schenkel weit
auseinander. ‘Komm’, flüsterte ich und griff nach seinem Glied, ‘ich will dich in mir spüren ! ‘ Herbert hob aber nur
kurz den Kopf und sah mich liebevoll an. ‘Nein, nicht so! Ich möchte, daß du diese Nacht nie vergißt. Du sollst
zerfließen. . . ‘ Damals wußte ich noch nicht, was er damit meinte, und so ließ ich ihn gewähren. Behutsam drehte
er mich auf die Seite und legte sich hinter mich. Dann schob er meine Schenkel nach vorne und drang sanft von
hinten in meine Scheide ein. Ich war so erregt, daß ich sofort einen Orgasmus bekam – aber es war ein Höhepunkt,
wie ich ihn schon immer erlebt hatte. Daß es noch viel schönere, intensivere Orgasmen gibt, sollte ich erst später
erfahren. Herbert hatte bemerkt, daß es bei mir ‘gefunkt’ hatte, und wartete einen Moment ab, bis ich mich von
dem Orgasmus erholt hatte. Dabei spürte ich sein hartes, pulsierendes Glied in mir. Anschließend begann er, sich
ganz langsam hin- und her zu bewegen, und ich spürte, daß diese Von-hinten-Position in mir völlig neue Gefühle
erweckte. Der Penis hatte einen ganz anderen Winkel in meiner Vagina – er drückte so nach vorne. Ja, und was soll
ich noch lange herumreden – auf einmal ging es in mir los! Ich spürte eine neuartige, vorher nie gekannte Wärme
in mir unten, auf die ein explosionsartiger Orgasmus folgte. Ein Höhepunkt, wie ich ihn bisher niemals hatte, der in
mir ein wunderbares Gefühl erweckte, der mich wie auf Wolken schweben ließ – und der mich schrecklich
beschämte. Denn ich konnte nicht anders, aber ich mußte ins Bett machen. Es lief bei mir unten und lief und lief –
ich konnte es einfach nicht mehr aufhalten. Oh, war mir das hinterher peinlich, und ich begann zu weinen.”
Gabriele R. macht eine kleine Pause und guckt einen Moment verträumt vor sich hin, bevor sie mit ihren
Erinnerungen fortfährt: “Ja, ich schämte mich schrecklich, und die Tränen liefen mir in Strömen die Wangen runter.
Doch Herbert nahm mich gleich liebevoll in die Arme und erzählte mir, daß ich diese Flüssigkeit einfach
ausscheiden mußte. Dann erklärte er mir die Sache mit dem G-Punkt und daß viele Frauen bei dieser Art
Höhepunkt ins Bett machen, weil sie eben eine andere Flüssigkeit als Urin ausscheiden. Nun begriff ich auch, was
er vorher meinte, als er sagte, ich solle ‘zerfließen’. “Soweit der Bericht von Gabriele R., die nach dem Sylt-Urlaub
“mit sehr schlechtem Gewissen” zu ihrer Familie zurückkehrte. “Dort habe ich meinem Mann meinen Seitensprung
gebeichtet und ihm eine Trennung vorgeschlagen. Aber er verzieh mir, denn auch er hatte über uns beide
nachgedacht. Er meinte, es wäre wohl besser, wenn wir noch einmal ganz von vorne anfangen sollten. Das haben
wir versucht – und geschafft! Jetzt verstehen wir uns prima – und auch im Bett läuft’s hervorragend.” Gabriele R.
Iächelt: “Besonders, wenn ich einen G-Punkt-Orgasmus habe . . . ” Beim G-Punkt-Orgasmus, der des öfteren als
“Höhepunkt der Höhepunkte” bezeichnet wird, ziehen sich die Scheidenmuskeln rhythmisch zusammen. Genauer
gesagt, ist es der “Pubococcygeus-Muskel”, der die Sexualorgane umgibt und großen Anteil am weiblichen – und
männlichen! – Lustempfinden hat. Die meisten Ärzte sprechen vom PC-Muskel – ist doch das Wort “Pubococcygeus-
Muskel” nicht ganz einfach auszusprechen. Dieser Muskel, der bei Mann und Frau gleichermaßen vorhanden ist,
verläuft vom vorderen Schambein bis zum Steißbein. Er liegt meist zwei bis drei Zentimeter unter der Haut und
stützt den Anus sowie die angrenzenden Organe. Der PC-Muskel wird vom Pudendusnerv angereizt, der die
Erregung des Scheideneingangs, der Schamlippen, des Kitzlers und Anus wahrnimmt und diese Signale zum Gehirn
weitergibt. Außerdem ist der Pudendusnerv für das rhythmische Zusammenziehen (Kontraktionen) beim Orgasmus
verantwortlich. Leider ist bei vielen Frauen dieser “Liebesmuskel” sehr schwach ausgebildet. Das haben die Männer
schon im Altertum zur Kenntnis genommen und ihre Frauen aufgefordert, diesen Muskel zu trainieren – mit Erfolg.
Die in ihren Ursprüngen zweitausend Jahre zurückreichende indische Liebeslehre “Kamasutra” nennt unter den
vierundsechzig “Künsten”, mit denen eine Ehefrau vertraut sein sollte, die Scheidengymnastik und die Frau, deren
Scheide so kräftig ist, daß sie damit einen Penis festzuhalten vermag, hochachtungsvoll eine “Zaraotastriayan”
(Nußknackerin). Die Fähigkeit des “Vadhavakha” (Schlingenmundes) – das Gefangennehmen des Mannes durch
Zusammenziehen des ringförmigen Scheideneingangsmuskels – kann aber keine große Seltenheit gewesen sein,
denn sie gehört zu der Aufzählung der “verschiedensten Arten des Beischlafs und der Vereinigung”: “Hält die Frau
den ‘Lingam’ des Mannes gewaltsam mit ihrer ‘Yoni’ fest, so nennt man dies ‘Stutenstellung'”. In einem anderen
Liebeslehrbuch des alten Indien, dem “Anangaranga”, wird der bewußte Einsatz des Scheidenmuskels als “Zangentechnik”
beschrieben. Ein wesentlicher Satz der Beschreibung lautet: “Der ‘Lingam’ wird zur Zitze und die ‘Yoni’ zur
Hand, welche die Lebensessenz durch Drücken und Pressen abzapft.” Auch von Kleopatra, die nun auch schon seit
über zweitausend Jahren das Zeitliche gesegnet hat, wird berichtet, daß sie ihre inneren Muskeln beherrscht habe –
und mit ihnen die römischen Kaiser Cäsar und Antonius. Von Ägypten aus hat die Sache im ganzen Orient ihre
Anhängerinnen gefunden – und selbstredend auch ihre Anhänger! Sir Richard Burton, der Übersetzer von
“Kamasutra” und Arabiens “Tausendundeiner Nacht”, ein Sprachgenie und Abenteurer, berichtet über die
“Qebbadze’h”, wie sie auf Arabisch heißt: “Sie kann auf einem Mann sitzen und den Orgasmus allein durch
Anspannen und Lockern ihrer das männliche Glied haltenden Scheidenmuskeln herbeiführen, kann ihn also
gleichsam melken und ist deshalb dreimal so teuer wie andere Konkubinen.” In unserer westlichen Welt waren
derlei Kunstfertigkeiten mehr oder weniger Zufall. Falls wirklich mal eine Frau dahintergekommen war, wird sie sich
sehr wohl gehütet haben, dies in die Welt hinauszuposaunen, weil es ihr eine solche Macht über die Männer gab,
daß man sie glatt als Hexe verdächtigt hätte. Soweit sich feststellen läßt, war es der als Dermatologe (Hautarzt) in
Berlin praktizierende Iwan Bloch, einer der Begründer der modernen Sexualwissenschaft, der 1908 als erster davon
sprach, daß es der Frau und ihrem Partner ungewöhnliche Lusterlebnisse eintrage, wenn eine Frau sich darauf
verstehe, ihre Scheidenmuskeln einzusetzen. In den vierziger Jahren begann der Deutschamerikaner Arnold Kegel,
sich mit dem PC-Muskel zu beschäftigen. Zum Beispiel stellte er fest, daß manche Frauen aufgrund ihres
schwachen PC-Muskels beim Husten, Niesen, Lachen unwillkürlich “ins Höschen machen”, und riet ihnen, ihren PCMuskel
zu trainieren. Vielen seiner Patientinnen ersparte er damit nicht nur eine Operation, sondern er verhalf
ihnen damit sogar zum ersten Orgasmus. Kegel erfand sogar ein Gerät, womit er die PC-Muskeln seiner
Patientinnen überprüfen konnte, und das den Frauen ein Training ihres Liebesmuskels ermöglichte. Das Gerät, das
aus einem kleinen, hohlen Gummikegel bestand, an dem ein Luftdruckmeßgerät befestigt war, wurde an der Stelle
in die Vagina eingeführt, die vom PC-Muskel umgeben ist. Nun konnte die Patientin am Anzeiger feststellen, wie
sehr sich ihr PC-Muskel zusammenzuziehen vermag – und sie konnte anhand dieses Apparats ihren Muskel stärken.
Heute gibt es modernere Geräte zum Trainieren des PC-Muskels: 1976 erfand John Perry den
“Vaginalmyographen” mit hochempfindlichen Sensoren, der visuelle und akustische Angaben über die
Beschaffenheit des PC-Muskels macht. Auch der Vaginalmyograph, der aus weichem Plastik besteht, wird wie ein
Tampon in die Vagina eingeführt. So kann aufgrund der Sensoren die Stärke der Kontraktionen sehr genau
abgelesen werden. Meist heißt es, das anzustrebende Ziel des PC-Muskel-Trainings sei es, daß er imstande sei,
einem eingeführten Penis eine wohltuende Massage zu verabfolgen. Dagegen ist eigentlich nichts zu sagen –
außer, daß es ein bißchen zu sehr auf der Linie liegt, die der ansonsten sehr verdienstvolle Dr. Bloch einschlug, als
er befand: “Was die Steigerung des Lustgewinnes bei einem guttrainierten PC-Muskel betrifft, so kommt sie
hauptsächlich dem Mann zugute.” Dabei ist es so, da