Wieder Mal: zweiter Einstellversuch
Einführung
Manfred erklärte mir „ich habe gleich Sportunterricht mit der 10 und muss noch einiges vorbereiten, Walter hat heute frei.“
Wir zogen los, da Pause war gingen wir zuerst ins Lehrerzimmer. In dem Raum, der wie ein Wohnzimmer aussah, saßen 8 Lehrer, unterhielten sich und aßen eine Kleinigkeit.
Walter stelle mich vor und erklärte „das ist unser neuer Finanzverwalter und er wird auch für andere Aufgaben gebraucht, mehr dazu später.“
Freundlich wurde ich von allen Anwesenden begrüßt.
Danach ging es weiter. Walter zeigte mir einen gut ausgestatteten Fitnessraum, die Sporthalle und die Mensa. Dabei erzählte er „die meisten Schüler sind aus dem Umland und wurden von Ihren Eltern hier untergebracht. Da das Entgelt hierfür aus sozialen Gründen sehr niedrig ist, können sie sich das gut leisten. Dann haben wir noch einige echte Notfälle, die uns von Jugendämtern übergeben wurden.“
Dann kamen die Klassenräume dran. Es war erstaunlich, die Schüler waren wieder von der Pause zurück und in den Klassen waren nicht mehr als 10 Schüler. Ich wurde neugierig aber freundlich begrüßt. Interessant war, dass bis auf wenige Schüler die jüngsten 16 Jahre alt waren. Die jüngeren hatten Klassen übersprungen. In dem letzten Klassenraum saß unter anderen auch meine Tauchgruppe. Als ich eintrat brach unter diesen Jubel aus und Lukas, der wohl Klassensprecher war, rief freudig aus „Du bist ja schon da, klasse!“ Ich begrüßte alle, auch die `Fremden´.
Einer von ihnen meinte „Lukas hat erzählt, dass sie gut massieren können, ich hab da ein Problem mit meinen Waden.“
„Langsam“ stoppte Walter „lasst Peter doch erst mal ankommen und sich seiner Hauptaufgabe widmen.“
Damit war der Rundgang beendet und ich fragte Walter „was hat es eigentlich mit den Sicherheitseinrichtungen draußen auf sich?“
„Die haben wir vom Vorbesitzer, dem Land, übernommen. Hier war früher ein Kongresszentrum für hochrangige Wirtschaftsbosse. Das wurde dem Land dann zu teuer und wurde an uns bzw. Arno verkauft. Dem kamen die Sicherungen natürlich recht, da hier eine ziemlich schwulenfeindliche Stimmung im Umland ist. So sind wir abgesichert. Zusätzlich laufen draußen im Gelände 50 Gänse herum, die sind wachsamer und lauter als Hunde. Wir können das jetzt mal testen. Du gehst mal alleine in einen der Höfe, da wirst du sehen was passiert“
Ich ging raus in den Garten. Nach ca. 20 Metern sah ich das erste Federvieh allerdings sah mich die Gans auch. Es dauerte nicht lange da fing an zu schnattern und wollte auf mich losgehen. Immer mehr Vögel kamen angewatschelt und stimmten in den Chor ein. Ich glaube wenn nicht Walter ganz schnell zu mir gekommen wäre hätten die mich angegriffen. Erst als Walter mir eine Hand auf die Schulter legte und etwas zu den Gänsen sagte, kehrte Ruhe ein und die Gänse zogen wieder ab.
„Die wissen jetzt, dass du hierhin gehörst“ erklärte mir Walter „so jetzt zeige ich Dir noch Deine Wohnung, dann kannst du Deine Sachen holen und das Auto in die Garage unten im Haus unterstellen.“
Die Wohnung, 3 Zimmer, Küche Bad und überdachter Balkon, war voll eingerichtet, sodass ich von meiner alten Einrichtung nur noch persönliches holen musste. Schnell waren meine Sachen in den Schränken verstaut. Walter verabschiedete sich „mach Dir nen schönen Abend, morgen früh kannst Du dann mit deiner Arbeit anfangen, die Zeiteinteilung liegt bei Dir, da macht Dir niemand Vorschriften.“
Ich war alleine und machte es mir bequem und setzte mich entspannt auf den Balkon und lauschte der Natur. Dabei spürte ich, dass ich doch müde geworden war und beschloss nach einer ausgiebigen Dusche in Bett zu gehen. Schnell war ich eingeschlafen.
Ich bin Frühaufsteher, so wurde ich am nächsten Morgen bei Hellwerden wach. Machte mich fertig und ging zum Internatsgebäude in die Mensa, wo ich auch mein Frühstück einnehmen würde. Es saßen schon einige Schüler mit ihrem Frühstück an den Tischen.
Hübsche Kerlchen so um die 16 Jahre. Zwei könnten jünger sein, denn sie hatten statt Bartansätze nur leichten Flaum auf den Lippen. Sie schauten zu mir und ich dachte mir `kann nicht schaden wenn ich mich dazusetze, dann lerne ich sie schon Mal kennen´.
„Kann ich mich zu Euch setzen?“ fragte ich.
Sie nickten und ich setzte mich.
Als ich fast fertig mit dem Frühstück war fing einer von ihnen an zu sprechen „Ich bin der Manuel und 16 Jahre alt und das sind Kurt, Willi und Werner auch 16, die beiden anderen sind Julius und Moritz 15 fast 16 Jahre alt. Wir haben gestern mitbekommen, dass Sie jetzt im Internat arbeiten und neben Bürotätigkeiten auch mit uns zu tun haben werden. Lukas unser Schulsprecher hat gestern in der Pause erzählt, dass Sie massieren können?“
„Ja das stimmt genau so. Ich bin für Euch der Peter. Bitte nennt mich so, sonst komme ich mir so fürchterlich alt vor.“
„Gerne“ kam es von Julius „da werden S… wirst Du ne Menge zu tun bekommen, hier haben ne Menge Jungs Probleme. Unser Sportlehrer nimmt uns immer ordentlich ran.“
„Warum nicht, aber erst muss ich mich um die Verwaltung kümmern. Dann werde ich mit der Leitung besprechen ob wir einen geeigneten Raum zum massieren finden“ antwortete ich.
Alle wollten sich gleich anmelden.
„Langsam Jungs, erst muss das mit der Internatsleitung besprochen werden, dann muss ein Raum her, aber Ihr könnt ja schon Mal mit Lukas zusammen eine Liste machen und die Reihenfolge festlegen. Und denkt bitte daran, mehr wie drei schaffe ich nicht an einem Nachmittag.“
Damit waren Sie zufrieden und zogen ab. Ich ging in die Verwaltung und fing an mich um die Finanzen zu kümmern. Bis zum Mittag hatte ich einigermaßen Ordnung geschaffen, so groß war das Internat mit seinen 80 Personen ja nicht. Das Beste war, dass ich im Laufe des Vormittags herausgefunden hatte, dass mein Vorgänger versucht hat 1,5Millionen € auf die Seite zu bringen. Er hatte aber einen Fehler gemacht, sodass ich durch einen geschickten Zug verhindern konnte dass das Geld abfloss und so dem Internat kein Schaden entstand. Das teilte ich telefonisch Arno mit. Der war sichtlich begeistert und mir gleich zusagte, dass ich alle Mittel bekäme die ich zur Ausführung meiner Tätigkeiten benötige. Auch einen gut eingerichteten Massageraum bewilligte er mir mit den Worten „dann werden die Jungs fitter und müssen nicht dauernd zum Arzt gehen.“
Das war doch mal ne Ansage.
„Ich werde die nächsten 14 Tage nachmittags im nahegelegenen Krankenhaus einen Kursus für Rettungs-Sanitäter machen. Das Krankenhaus hat mit zugesagt, dass er für das Internat selbstverständlich kostenlos ist“ teilte ich Arno gleich mit.
Der war begeistert und ich bekam grünes Licht dafür.
So vergingen die nächsten 2 Wochen. Morgens Büro nachmittags Schulung im Krankenhaus und abends todmüde ins Bett.
Meinen Abschluss als Rettungs-Sanitäter habe ich locker bestanden und das Krankenhaus zeigte sich großzügig und stellte dem Internat kostenlos eine komplette Erstausrüstung zur Verfügung.
„Dann kann vor Ort eine Erstversorgung stattfinden, sollte es mal nötig sein. Das macht uns die Arbeit leichter“ erklärte der Leiter der Klinik.
Nun konnte meine Arbeit im Internat richtig losgehen. Meine Aufgaben waren klar definiert, zuerst die Finanzen. Da die aber nicht allzu viel meiner Zeit beanspruchte war ich frei für andere Aufgaben. Ich nahm an allen Aktivitäten als Gast teil. Die Lehrer banden mich ein, indem sie mich Aufsicht führen ließen, wenn Klausuren geschrieben wurden, beim Sport gab ich die eine oder andere Hilfestellung bei den Schülern (das war für mich das Beste, da konnte ich ungestraft festes Jungenfleisch anfassen) und auf den Außenflächen beim Gartenbau mit anfassen.
Der Hausmeister, Hubert ein frühpensionierter Polizeibeamter, hatte einen Raum in der Nähe der Sportanlagen gefunden und zusammen mit mir eingerichtet. Lange unterhielt ich mich dabei mit Hubert und erhielt dabei manch interessante Information.
„Vor knapp 2 Jahren bin ich aus dem Dienst ausgeschieden, ich habe die 55Jahre Regelung der Landesregierung wahrgenommen, da die Polizeiarbeit sich im Laufe der Jahre sehr verändert hat und mit den neuen jungen Kollegen, die oft andere Ansichten über ihre Tätigkeit hatten als ich, kam ich nicht mehr klar. Den Ausschlag gegeben hat ein Fall einen schwulen Jungen, der von meinen jungen Kollegen als Lügner und Märchenerzähler abgestempelt wurde als er seine Mutter angezeigt hatte. Der Schüler ist jetzt hier in dem Internat.“
„Ich glaube den kenne ich“ sagte ich „ein Schüler hat mir im Urlaub seine Geschichte erzählt, Lukas.“
„Genau der“ bestätigte er mir „der war total von der Rolle als er erzählte, dass seine Mutter ihn entmannen wollte. Hier hat er sich aber prächtig entwickelt und ist jetzt sogar Schulsprecher.“
So vergingen die Tage und am letzten Tag des ersten Monats wurde ich zu Arno ins Büro gerufen. Dort wurde mir erklärt, dass meine Probezeit vorzeitig abgebrochen würde.
„Ich bin entsetzt und enttäuscht“ erklärte ich Arno.
Der grinste nur und klärte mich auf „ab sofort bekommst Du einen unbefristeten Arbeitsvertrag und dein Gehalt wird auf 2.800€ festgesetzt. Das Wohnen und Essen bleibt natürlich frei.“
Ich war erleichtert und Arno legte mir einen fertigen Arbeitsvertrag vor.
„Lies ihn genau durch und gib ihn mir unterschrieben zurück.“
Durchgelesen und für gut befunden unterschrieb ich den Vertrag, gab ihn zurück und war ab sofort festes Mitglied der Teams.
Wir gingen in Lehrerzimmer und dort verkündete Arno den Lehrern die Vertragsunterzeichnung. Es wurde gratuliert und für den Abend wurde eine kleine Feier angekündigt.
Fortsetzung folgt
Wie immer, Anregungen und Kommentare sind erwünscht.