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hütet ein Geheimnis ( SANDRAS BABY ) 7

hütet ein Geheimnis ( SANDRAS BABY ) 7



Freitag, 22. August 2003

Ich kann wieder sprechen. Nicht perfekt, es fing abgehackt an, aber mittlerweile kann man mich akustisch verstehen. Wir waren dann heute nochmal beim Psychologen, er hörte sich die ganze Geschichte an und erklärte uns daraufhin, dass wir wenig aktiv unternehmen könnten, um meiner Schwester zu helfen.

Wir sollten die Beratungsstellen nochmals aufsuchen und den Kontakt zu ihr suchen. Er erzählte von einem Kollegen, der einst ein ähnliches Problem hatte. Nach seinen Worten kann ein Entzug nur funktionieren, wenn der Süchtige ihn selbst unbedingt wolle. Der Süchtige müsse sich ein neues Leben wünschen. Über diesen Kollegen hatte er von einem weiteren Vater eines Drogensüchtigen erfahren, der seinen süchtigen Sohn kurzerhand der Freiheit beraubte und ihn in einem Zweitwohnsitz regelrecht einsperrte und den kalten Entzug erzwang.

Samstag, 23. August 2003

Das Gespräch mit dem Psychologen beschäftigt mich noch immer sehr. Ich habe gerade die Fotoalben durchgeschaut und wieder musste ich weinen. Ich erinnerte mich beim Betrachten der Bilder genau daran, wie sehr ich sie mal begehrte. So jugendlich und frisch sah sie dort aus. Die Erinnerung legt sich gerade wie ein süßer Schmerz auf meine Gedanken, Ekel und Faszination. Abscheu und Begierde. Meine Krankheit bricht wohl wieder auf. Mal wieder rollen die Tränen und meine Gefühle sind ein Chaos. Ich bin nicht nur krankgeschrieben. Ich bin krank.

Sonntag, 24. August 2003

Gestern haben wir uns beim Abendessen angeregt unterhalten. Das war eine merkwürdige Stimmung am Tisch, als könnten wir Lösungen für Marie entwickeln, aber gerade deshalb war es schön hoffnungsvoll. Mal etwas Anderes. Wir beschlossen, tätig zu werden und sobald ich wieder zur Arbeit gehe, werde ich jeden Samstag nach der Arbeit bei ihr vorbeischauen und den Kontakt wieder intensivieren. Wir werden nicht aufgeben, sie zu retten!

Samstag, 13. September 2003

Seit Montag bin ich wieder arbeiten. Heute nach der Arbeit, wie immer samstags hatte ich mittags Schluss, ging ich meine Schwester besuchen. Sie sah deutlich besser aus, auch die Wohnung sah gut aus, alles komplett normal, bis auf die Utensilien auf dem Wohnzimmertisch. Sie hatte wohl auch ihre Sprache und Sprechweise sowie ihr Gehirn wiedergefunden. Dennoch bin davon besessen, sie von ihrer Sucht zu befreien.

In ihrer Küche kamen wir uns einmal ganz nah und ich bemerkte das befremdliche Begehren wieder, vor dem es mich so graust. Vielleicht sollte ich mit dem Psychologen mal über mich reden und nicht über andere.

Samstag, 1. November 2003

Sie haben mir heute nicht aufgemacht, wie die letzten Male auch schon. Womöglich nerve ich sie ja. Ich werde weitermachen, soviel steht fest. Trotzdem ist es frustrierend. Am Telefon erzählte sie mir dann, sie hätten niemanden klingeln hören. So ein Scheiß. Ungeachtet dessen liebe ich sie und kann nie so richtig sauer mit ihr sein.

Und dann noch diese anderen Gefühle. Ich ziehe wirklich in Betracht einen Arzt oder The****uten oder was auch immer aufzusuchen. Alleine schon nur mit jemanden mal reden können, so fresse ich alle Sorgen nur in mich hinein. Vergib mir, Gott, für meine Gedanken und Wünsche.

Samstag, 15. November 2003

JA!

Wie jeden Samstag wollte ich sie besuchen, aber als ich noch über fünfzig Meter vom Haus entfernt war, sah ich sie aus dem Haus kommen, aber sie lief gleich nach rechts und sah mich nicht. Das war vor einer Woche und seitdem haben sich die Ereignisse nur so überschlagen. Ich folgte ihr also, schloss zu ihr auf und als ich sie ansprach, lief ich neben ihr. Sie fragte, was es denn gibt und sagte, dass wir nicht viel zu reden hätten. Sie sah ernst aus, aber auch klar und strukturiert, wie ich sie selten gesehen hatte, seit sie drauf war.

Ich wollte sie überreden, mit nach Hause zu kommen und einen Kaffee zu trinken, mit mir und Mama und Papa. Sie hatte Bedenken, wir könnte sie wieder überreden wollen und natürlich hatte sie damit Recht. Aber das sagte ich ihr nicht, sondern dass wir sie kaum noch kennen würden und wir sie wieder mal in der Familie haben wollen und so weiter.

Sie lehnte weiterhin ab, und wie wir es vorher besprochen hatte, bot ich ihr Geld an, einhundert sofort und noch einmal einhundert danach. Mann, fühlte ich mich dabei beschissen. Sie zögerte und überlegte hin und her. Ich habe keine Ahnung, wieviel Drogen man dafür bekommt, aber sie schien es zu beeindrucken. Am Ende willigte sie ein.

Mein Vater holte uns ab und wir alle waren sprachlos, keiner wusste, ob und was er sagen sollte. Sie kam mit nach oben und wir saßen, wie geplant, bei Kaffee und Kuchen. Sie saß rechts neben mir und unsere Hände waren uns ziemlich nah.

Mein Vater holte die Handschellen und legte ein Ende um Maries linkes Handgelenk, um es sogleich demonstrativ zu schließen. Das andere Ende befestigte er an meinem rechten Handgelenk. Sie blieb seelenruhig, sie beachtete es nicht einmal, sie sah nur einmal kurz hin, als hätte jemand zum Beispiel Salz auf den Tisch gestellt. Für mich hatte es etwas Magisches, mit ihr so verbunden zu sein.

Mit Vielem hatten wir gerechnet, aber bestimmt nicht damit, dass sie sich für unsere angebotene Hilfe bedankt, doch genau das tat sie. Wir waren so perplex, dass wir dachten, sie wolle uns auf den Arm nehmen. Natürlich lösten wir die Handschellen, das Anlegen war sowieso ein symbolischer Akt gewesen und hätte sie gewollt, so hätte sie es auch beenden können.

Sie hat geweint und gesagt, es sei die Zeit aufzuhören, weil sie nicht mehr kann. Sie ist fertig und die Sucht zehrt geistig und körperlich an ihr, das habe ich gesehen. Sie schluchzte und ich sah die die Hoffnung ebenso wie die Angst vor dem Entzug in ihren Augen. Sie war so dürr geworden.

Sie bereitete uns auf das Schlimmste vor, sie sagte uns, dass der Entzug hässlich werden würde. Sie fragte nach den vorhandenen Schmerzmitteln und schließlich, als sie zu zittern und zu sabbern begann, da zogen wir uns beide in unser Zimmer zurück. Meine Eltern sollten nicht so leiden, und ich würde ihr immer beistehen, egal was passieren würde, das habe ich ihr versichert.

Sie setzte sich auf den Boden, mit dem Rücken an der Wand. Bald schon legte sie den Kopf auf ihre Beine und umschloss mit den Armen ihre Knie. Ich setzte mich neben sie und unsere Unterarme berührten sich. Ich bekam eine Gänsehaut, sie sah es und sie lächelte mich kurz geheimnisvoll an, bevor sie ihr Gesicht wieder versteckte. So nah wollte ich ihr schon immer einmal sein, und ich genoss tatsächlich diesen bizarren Moment mit all seinen Facetten.

Feine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Haut. Sie fing an, leise zu wimmern und ihren Kopf vor und zurück zu bewegen. Nach knapp einer Stunde nahm sie zwei starke Schmerztabletten. Kurze Zeit darauf begann das Kotzen. Und sie kotzte und kotzte. Ihre Temperatur war hoch. Ich begleitete sie sogar auf die Toilette, wenn sie musste, aber bei dem, was wir durchmachten, spielte es keine Rolle mehr.

Wir schrien uns an und wir weinten. Sie wurde aggressiv. Aber mir würde sie nichts antun, ich hatte keine Angst davor. Was mit ihr geschah, das sorgte mich allerdings. Sie ertrug so fürchterliche Qualen, dass ich mit ihr litt. Es wurde eine erbärmliche Nacht. Erst gegen halb vier am Morgen verfiel sie in einen zittrigen Halbschlaf und ich folgte ihr.

Der nächste Tag wurde noch viel schlimmer. Ihr lief der Sabber, sie zitterte und klagte fortwährend über stärkste Schmerzen. Sie schlug auf ihre sich verkrampfenden Gliedmaßen. Zunächst konnten wir noch Paracetamol mit Kodein verabreichen, um eine Linderung herbeizuführen. Am Mittag jedoch flippte sie derart aus, dass wir einen Notarzt rufen mussten.

Er war verständiger, als wir erhofft hatten, und gab uns richtige Kracher. Uns würden sie fast umbringen und ihr half es gerade mal ein wenig. Aber es half, auch wenn sie uns anbettelte, den Notarzt ein weiteres Mal zu rufen. Als sie einschlief, wischte ich fortwährend den Schweiß von ihr, das ganze Bett war klitschnass. Dieser zweite Tag war der schlimmste, danach besserte sich die Situation allmählich. Sie sah so schlecht aus, so energielos. Seit dem Kuchen hatte sie keinen Bissen mehr angerührt.

So zogen die Tage ins Land, sie litt Qualen, die ich nicht verstand, aber sehen konnte. Es wurde trotzdem besser und besser, am dritten Tag duschte sie endlich und ich auch, nun traute ich mich, sie fünfzehn Minuten allein zu lassen. Die Hoffnung in mir wurde immer stärker.

Am Donnerstag erwachte ich zerknirscht, sie schlief noch. Ruhig und gleichmäßig ging ihr Atem, allein dies war schon märchenhaft. Kein Schweiß glitzerte auf ihrem Gesicht. Sie war so zart in ihrem Aussehen und während sie schlief konnte ich mich an ihr gar nicht sattsehen, so schön fand ich sie. Ich rührte mich kein Stück, damit sie bloß nicht erwachte. Meine schönen schlimmen Gedanken brachen mit Macht wieder in mein Bewusstsein, als ich ihrer Schönheit gewahr wurde.

„Was habe ich bloß getan?”, waren ihre ersten Worte, so klar und deutlich und nüchtern. Unsere Eltern brachten uns Kaffee und Frühstück und sie aß erstmals, wenn auch nicht üppig. Ich setzte mich hin und lehnte mich an die Wand, wie sie es vor fünf Tagen gemacht hatte. Dann heulte ich los. Alle Anspannung, Angst, Verzweiflung, Liebe und Traurigkeit konnten weichen, es war zu viel für mich. Ich hatte einen emotionalen Zusammenbruch und Marie legte die Arme um mich und spendete still Trost. Über eine Stunde ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf. Daraufhin fühlte ich mich seltsam gekräftigt und emotional gestärkt.

Wir bezogen das Badezimmer und ich schickte sie in die Badewanne und ich selbst duschte. Das Gefühl war herrlich und der Tag voller Optimismus. Das ganze Leben war plötzlich voller Zuversicht, ich fühlte mich unglaublich stark. Ich duschte gründlich, zog mir einen Bademantel an und trat zu ihr.

Mit ihren Haaren fing ich an, viermal habe ich sie gewaschen und ich kämmte sie und massierte Spülungen ein. Ich rasierte ihre Beine und merkte, dass ich dabei Hitze bekam, die Art von Hitze, die ich wegen meiner Schwester eigentlich nicht bekommen darf. Den Intimbereich erledigte sie selbst. Als ich dies im Spiegel klammheimlich beobachtete, warf sie mir blitzschnell einen Blick zu, durch den Spiegel. Ertappt errötete ich, und ein Ziehen in meinem Unterleib konnte ich mir selbst nicht verleugnen.

Ich schrubbte ihren Rücken und ihre Arme und ihre Beine. Um die Intimbereiche machte ich natürlich einen Bogen, zu gewissenhaft, wie ich fand, ich wirkte ja fast verkrampft. „Intimophob”, schoss es durch meinen Kopf, obwohl ich mir sicher war, dass es diesen Begriff gar nicht gab. Ihre intimen Stellen waren für mich so heiß, dass ich mich im Falle einer Berührung verbrennen würde. Wie immer wollte ich das Gefühl wegschieben. Mir war zum Heulen, des Gefühl wurde immer stärker.

Ich trocknete sie ab und cremte ihre Haut ein, ich wollte sie pflegen und heilen und für immer gesundmachen. Das Cremen wallte mich, ihre Haut unter meinen Händen. Ich keuchte, ich musste mich konzentrieren und zusammenreißen, damit sich meine Atmung beruhigte. Ich massierte die Creme in ihren Rücken und achtete penibel darauf, nicht ihr süßes Hinterteil zu cremen, von dem ich meine Augen nicht mehr wenden konnte.

Abrupt drehte sie sich zu mir um. Ihr Gesicht war meinem ganz nahe, ich konnte ihren Atem spüren. Sie kam immer näher und grinste mich dabei neckisch an. Als ihre Lippen fast meine berührten, da bewegte ich mich nach hinten, um ihr zu entkommen. Mein Herz schlug so heftig, dass ich einen Schauder bekam. Sie machte sich einen Spaß daraus, mir nachzugehen und ich verbog mich immer weiter nach hinten.

Ich glaube, sie fürchtet sich vor gar nichts. Sie wirkte so unbefangen, sie kannte meine widersprüchlichen Gefühle nicht. „Hast du Angst vor mir? Seit wann denn das?”, fragte sie salopp und lächelte. Ich fühlte mich in die Ecke gedrängt, aber ich sah durchaus die Faszination in ihren Augen, die unruhig nach einer Erklärung suchten.

Nackt stand sie vor mir und drohte mit einem Kuss, nach dem ich mich seit Jahren verzehrte. Aller Mut verließ mich und ich floh in unser Zimmer. Mama hatte es aufgeräumt und gesaugt, alle Flächen geputzt und das Bett neu gemacht. Ich ließ mich auf das frische Bett fallen und schloss sorgfältig den Bademantel, sie musste ja nicht mitbekommen, dass ich nass war, wie lange nicht mehr. Ich wollte das alles nicht. Oder doch?

Sie kam ebenfalls im Bademantel und legte sich neben mich auf das Bett. Ich starrte an die Decke und sie fixierte mich von der Seite. Sie legte die Hand auf meine Brust und schob sie unter meinen Bademantel. Ein nicht zu beschreibender, erschreckter Laut entfuhr mir und ich sprang auf, wie von der Tarantel gestochen.

Ihr neugieriger und verstehen wollender Blick machte mich fix und fertig. Ich wusste gar nicht, wohin mit mir. Mir war heiß und kalt. Sie lag locker dort und beobachtete mich, als wäre ich ein Versuchskaninchen. Ich beschloss, mich erst einmal anzuziehen. Dabei achtete ich peinlich darauf, dass sie mich nicht nackt sah. Ich war verhaltensauffällig und merkte es. Sie hingegen wirkte fast amüsiert.

Ich kleidete mich locker, mit Jeans und Rollkragenpulli und setzte mich in unsere kleine Schminkecke, um mich ein bisschen hübsch zu machen. Im Spiegel sah ich, wie sie sich näherte. Sie stellte sich hinter mich und legte ihre, von mir gepflegten, Hände auf meine Schultern. Sie waren schwer Blei. „Warum weichst du meinen Berührungen aus? Bin ich so abschreckend für dich geworden? Ich verstehe es nicht.”

Mein Hals war so trocken, dass mir nicht klar war, ob ich überhaupt einen Ton rausbringen konnte. „Ich verstehe es selbst nicht, Marie, glaube mir. Ganz bestimmt schreckst du mich nicht ab. Das hast du noch nie. Nur deine Drogen haben es bisweilen geschafft. Aber du? Nie!”

Wir schauten uns im Spiegel an und ihre Hand strich über mein Gesicht. Wie ein Schwarm Bienen, der jederzeit zustechen kann. Hastig stand ich auf. „Ich muss mal.”, und ich stürmte auf die Toilette und verriegelte sie und atmete erst einmal kräftig durch. Meine Gefühle waren das reinste Chaos. Ich versuchte, in mich hineinzuhorchen, um sie zu verstehen. Ich spritzte kaltes Wasser in mein Gesicht und beruhigte mich einigermaßen.

Trotzdem musste ich allen Mut zusammennehmen, um wieder unser Zimmer zu betreten. Jetzt saß sie in der Schminkecke und rief fröhlich: „Johanna, bitte, würdest du mich schminken? Ich möchte mal wieder so richtig elegant und attraktiv sein. Vielleicht gehen wir nachher einkaufen, ein paar schöne Sachen für mich? Ich habe ja noch hundert Euro.” „Können wir machen. Du hast übrigens zweihundert. Wo willst du denn hin?” „Irgendein Einkaufszentrum halt. Sind doch ohnehin alle gleich. Und in ein schickes Restaurant. Mal sehen.”

Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich zu ihr. Meine Hände zitterten, als ich ihre Augen schminkte. Sie nahm es natürlich wahr und das Zittern war so stark, dass es so nichts werden konnte. Sie nahm den Eyeliner aus meiner Hand, legte ihn auf den Tisch und nahm meine Hand. Sie blickte mich an, sah mir scharf in die Augen, und ich konnte nicht standhalten. Mein Blick sank zu Boden.

Sie beugte sich zu mir herüber und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Danke, dass du es versucht hast, Schwesterherz. Ich werde es wohl selbst machen. Du bist zu aufgeregt, warum auch immer.” Als ihre zarten Lippen meine Haut berührten, setzte mein Herz aus und ich musste laut hörbar Luft holen. Sie musste es bemerkt haben, es war offensichtlich.

Wir kamen erst zum Mittagessen aus unserem Zimmer und meinen Eltern standen die Tränen in den Augen. „Willkommen zurück, Marie. Du bist so außergewöhnlich hübsch heute.”, sagte meine Mutter, und damit fiel sie in ein Schluchzen. Aber sie riss sich zusammen. Mein Vater sagte: „Hallo Marie. Willkommen. Ich bin so stolz auf dich.” Auch er hatte feuchte Augen und wegen der ganzen Gefühle machten wir uns schnell über das Essen her. Wir sprachen über Gott und die Welt, bloß nicht über Drogen, Maries Vergangenheit oder ihren Freund.

Marie hatte nicht den großen Appetit, es schien für sie nicht ganz einfach mit der Nahrungsaufnahme. Aber mir ging es nicht besser. Ihre Blicke brachten mich in den Abgrund, teilweise blieben mir die Bissen im Halse stecken. Ich musste mir eingestehen, dass sie eine gewisse Macht über mich besaß. Womöglich war das sogar hoffnungslos untertrieben. Auch ich aß nicht viel. Trotz dieser Einschränkungen war es insgesamt eines der besten familiären Ereignisse der vergangenen Jahre.

Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg. Ich sah meinen Eltern ihre Unsicherheit und ihre Angst an, und mein Ausdruck sollte ihnen suggerieren, dass ich alles im Griff hatte. Wir machten uns auf den Weg, zwei Schwestern, die einkaufen gingen, eigentlich nichts Besonderes. Als wir dahin schlenderten, da nahm sie einfach meine Hand. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sich das für mich anfühlte. Als würde ich eine von diesen glühenden Briketts aus dem Grill nehmen. Damit durch die Straßen laufen, während der Geruch meiner verbrannten Haut in meine Nase zog. Sie hatte offenbar keinerlei moralische Bedenken und so war es wie immer. Ich, die Korrekte und sie, die tat, was sie wollte.

In einem großen Kaufhaus suchten wir Kleidung für sie. Hosen und Oberbekleidung in erster Linie. Wir waren beide in der großzügigen Umkleidekabine, da fasste sie mich mit beiden Händen und erzwang meine Aufmerksamkeit. „Ich habe ein Problem!”, sagte sie direkt in mein Gesicht. „Ich habe Suchtdruck, massiv.” „Was bedeutet das, Marie? Es hört sich nicht gut an. Kann ich helfen?”

„Es ist, als könnte nichts Anderes mir helfen, je wieder glücklich zu werden, außer sofort ein Blech zu rauchen oder mir einen Druck zu setzen. Mein Verstand spielt mir Streiche. Es zieht mich runter, ganz tief. Bitte hilf mir!” Ich wurde ganz aufgeregt. Es wäre ja auch zu einfach gewesen. In den Reportagen und Berichten, da hatte ich die Leute gesehen. Junkies, ständig Party und immer gut drauf, den nächsten Arbeitstag schaffen und dann wieder volles Leben. Beim Entzug knieten sie dann vor Blumenbeeten und ihr ‚Seelsorger’ sprach: „Dieses Beet werden wir jetzt richtig schönmachen. Und die Pflanzen wachsen sehen.” Da kam selbst mir die Galle hoch, vor Langeweile. Der Ausgleich muss hochwertiger sein, dachte ich.

„Wie kann ich dir helfen? Bitte!”, gab ich rastlos zurück. Ich spürte ihre Leiden. „Nimm mich in den Arm, Johanna. Halte mich fest!” Ich nahm sie, wie von ihr gefordert, in die Arme. Jedoch hielt ich sie nicht wirklich fest, vielmehr legte ich meine Arme um sie, darüber hinaus jedoch unternahm ich nicht mehr. „Nimmst du so jemanden in die Arme, der dir nahesteht? Ist das dein Ernst? Ist das Alles? Ich bin deine Schwester!”

Ich wusste nicht mehr weiter und sie fuhr fort: „Ich brauche dich jetzt. Bitte. Sei für mich da. Halte zu mir, wie du noch nie zu jemanden gehalten hast.” Eine Träne lief aus ihrem Augenwinkel. Mein Brustkorb wurde zu eng für diese Geschichte, meine Atmung wurde flach und schnell. Sie schlang ihre Arme um mich und drückte mich fest an sie. Richtig fest. Sie näherte sich bedächtig mit ihrem Gesicht dem meinen und ich wich zurück, bis mein Kopf an der Wand der Kabine anlag.

Unaufhaltsam kam sie näher und kurz bevor sie ihre Lippen auf meine pressen konnte, drehte ich meinen Kopf zur Seite. Gnadenlos grub sie ihre Lippen in meinen Hals und küsste mich und ich jauchzte auf. „Nein. Bitte nicht.”, sagte ich in hoher Tonlage und versuchte ihren Kopf wegzudrücken. Vergebens, meine Kraft war lächerlich, mein Widerstand eine Farce. Wild küsste und leckte sie mich, als ich ihre Hand oberhalb des Knies an meinem Schenkel spürte.

Ihre Hand ging sogleich auf Wanderschaft. Als sie in der Mitte des Oberschenkels ankam, versuchte ich energisch sie zu stoppen, indem ich das Handgelenk umklammerte. „Nein, bitte. Hör auf. Marie. Wir dürfen nicht. Aaaaah.” Ein langgezogener Laut. Ich hielt die Hand so fest, wie ich nur konnte, jedoch verhielt es sich, wie in einem Traum. Mühelos überwand die Hand meine Gegenwehr. Kurz bevor die Hand meine Scham erreichte, riss ich mich von ihr los und stürmte aus der Umkleidekabine hinaus. Mein Atem ging stoßweise und überrascht schaute sie mich an. Sie war nicht sauer, glaube ich, sondern tatsächlich eher verwundert. Sie kam auch raus und sagte zu mir: „Siehst du, schon besser, durch die Ablenkung.”. Unbeschwert nahm sie meine Hand und führte mich durch das Kaufhaus. Und ich ließ mich führen. Es fühlte sich falsch und richtig an.

Wir landeten bei den Hüten, sie zog einen großen Strohhut mit einem grünen Band heraus und setzte ihn auf meinen Kopf. Wir alberten richtig herum in dieser Abteilung. Sie schob mich zu einem Spiegel, ich war Hüte nicht gewohnt, trotzdem sah es gut aus. Sie umfasste meine Taille mit beiden Händen und sie schob ihr Antlitz neben das meine, unter der Krempe, so, dass wir beide in den Spiegel schauten.

Ihre Hände verschränkte sie auf meinem Bauch und ich bekam kaum noch Luft dorthin. Mit ihrer Schläfe drückte sie gegen meine Wange und lächelte mich an, unsere Blicke trafen sich im Spiegel. Mir gefror das Blut in den Adern, als sich ihre Hände schon wieder auf den Weg nach unten machten. „Der steht dir aber. So hübsch, unglaublich.”, flüsterte sie in mein Ohr.

Wieder entzog ich mich und warf den Hut zurück und rannte weiter. Sie spielte mit mir. Ein heißes und gefährliches Spiel und ich hatte tatsächlich eine gewisse Angst, dass, wenn ich mich ihr hingebe, ich in ein schwarzes Loch falle und nie wieder herausfinde. Wir alberten weiter durch das Kaufhaus, wie Kinder flitzten wir durch die Spielwarenabteilung und zeigten uns gegenseitig Kuscheltiere.

Von ihrem Geld kaufte sie mir dann tatsächlich einen Eisbären, ich konnte sie nicht davon abbringen. „Kalt wie du.”, sagte sie in einer Mischung aus Flaps und Ernst. Wie sie mich angucken konnte, immer wieder verlor ich mich in ihrem Blick, der sowohl ihre Begierde als auch ihre Überlegenheit und Selbstsicherheit spiegelte. Ich war hoffnungslos in sie verknallt, sie wusste es, und sie würde mich irgendwann in die Ecke drängen und mich abholen. Aber moralische Bedenken lasteten auf mir, und ich wollte es in der Fantasie belassen, dort parken für die Ewigkeit. Da war es gut aufgehoben. Es Realität werden zu lassen, bereitete mir Sorge, wenngleich mein ganzer Schoß beim Gedanken daran wollüstig erzitterte.

Am Abend schauten wir gemeinsam fern. Sie ging gegen halb elf schlafen, sie gab vor, müde zu sein. Ich hatte ihre Blicke gesehen und wusste es besser. Ich kam erst um eins ins Bett, ich hatte ja frei, die ganze nächste Woche hatte ich ebenfalls noch Urlaub. Meine Eltern mussten tags darauf, also am Freitag, arbeiten.

Sie war hellwach und wartete auf mich. „Mir ist kalt, komm zu mir.”, sagte sie sogleich und schmiegte sich an mich. „Warum bist du nicht früher gekommen? Du wusstest doch, dass ich auf dich warte. Du bist so gemein zu mir.”, flüsterte sie. Ich hörte sie leise schluchzen. „Was ist denn?”, fragte ich und sie antwortete: „Ich liege hier und denke an dich. Aber ich kann dich nicht haben. Dann denke ich an das Heroin, wie es wäre, nur noch einmal zu naschen. Einmal. Nichts von dem, was ich wirklich will, kann ich haben.”

Die Nachttischlampe war noch an und ich konnte die Tränen in ihren Augen sehen. Und die Verzweiflung. „Aber dir geht es wieder gut. Das ist doch das Schöne. Willst du je sein, wie vorher? Du siehst so gut aus!” „Das ist ja das Schlimme. Es geht mir gut und ich mache alles richtig und schon ist es zu langweilig. Viel zu langweilig. Ist das mein Leben? Spießer-Leben?” Sie weinte lauter und sah mich todernst an: „Soll das alles sein? Da kuschele ich mich doch lieber in meinen wohlig-warmen Rausch.”

„Das ist doch nicht dein Ernst?” Auch mir kullerten die ersten Tränen die Wangen hinab. „Es ist unbeschreiblich, Johanna. Es ist dumm. Ich weiß es genau, aber es hat so viel Macht. Und bitte, lass mich nie wieder über zwei Stunden allein, hörst du? Bitte! Noch nicht.” Sie bebte jetzt und kuschelte sich an mich. Es wirkte nicht nach Spielchen, es wirkte real und bedeutungsvoll.

Ich löschte das Licht. Sie kuschelte sich an mich und ich rückte immer näher an die Bettkante. Ihre Hände waren überall, es war ein Traum und ein Alptraum gleichzeitig. Ihre Hände führten mich an den Abgrund. Ich war kurz davor, mich in diesen Abgrund fallen zu lassen, als ich eilig aufstand. Mein Herz wummerte wild und ich war unsicher auf meinen Beinen. Ich hörte ihre weinerliche Stimme: „Wenn Du jetzt gehst, Johanna, dann gehe ich auch. Und kehre nicht wieder.” Schlimm und schön war das. Die Entscheidung wurde mir abgenommen.

Mir flossen gleichermaßen die Tränen. „Wohin gehst du dann?”, fragte ich stotternd. „Zurück!” „Willst du mich erpressen?”, gab ich zurück, obwohl mich die Angst vor einer Eskalation fast verrückt machte. Sie schluchzte: „Nein, ich will dir nie etwas Böses. Bis hierher haben wir es geschafft. Ich brauche dich jetzt, so wie noch nie. Hilf mir, bitte! Lass mich nicht allein.” Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte sehen, wie sie ihre Arme ausbreitete.

Ich legte mich zu ihr und wir schmeckten unsere Tränen. Und unsere Lippen. Und unsere Zungen. Und alles, was man einander schmecken kann. Meine Zunge verbrannte an ihr. Ich fiel tief wie noch nie und kostete den Himmel und das Paradies.

Und dieses Paradies schaut mir gerade zu, wie ich in dieses Tagebuch schreibe. Sie ist der Himmel. Und sie ist die Hölle und ich schäme mich so sehr, für das, was wir getan haben. Ich ekele mich, nicht vor ihr, sondern vor mir selbst. Andererseits brenne ich lichterloh, wenn ich daran denke, den Fluss von Milch und Honig erneut zu kosten.

Wir haben fast keine Geheimnisse mehr voreinander, trotzdem sage ich ihr noch einmal, dass es für sie verboten ist, in dieses Buch zu schauen. Nur von meinen inneren Widerstreitigkeiten, davon weiß sie nichts. Ich sehe gewisse Parallelen zwischen meiner Sucht nach ihr und ihrer Drogensucht. Ich weiß, wie falsch es ist, und doch ist es mein größter Wunsch. Verrückt.

Sarinya

Sandra hob den Kopf und blickte ins Leere. Die nicht zu bändigende Liebe der beiden Schwestern zueinander, die das Tabu der Gesellschaft letztlich brach, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie fand es unheimlich schön. Unheimlich und schön. Sie dachte über die innere Zerrissenheit Johannas nach. Und verglich dies mit ihrer eigenen Situation. Aus dem Nichts kam die löwenköpfige Lidia in ihren Sinn, die ihr Kind im Mund trug. Und Johanna war bei Lidia. Ein Flash der Visionen zuckte durch ihre Gedanken und sie drückte den Fingernagel in ihre Schläfe und musste sich ruckartig mit Gewalt wieder besinnen.

Sie sah, dass alle anderen Gäste des Raucherbereiches bereits gegangen waren und sie allein mit der Asiatin war, die noch Tische putzte und Aschenbecher ersetzte. Kurz darauf trat die Bedienung an ihren Tisch. Weich und gütig und offenherzig blickte sie Sandra an.

“Wir schließen gleich. Es tut mir leid. Darf ich sie fragen, wie sie bezahlen möchten? Bar oder mit Karte?”

“Was, jetzt schon?” Sandra hatte erst etwa die Hälfte des Buches gelesen, obgleich sie etliche Seiten übersprungen hatte. Johannas Schrift war klein und die Seitenanzahl unklar, sie schätzte jene mittlerweile auf insgesamt an die dreihundert. Einige Einträge waren derart unleserlich, dass sie sich mit Vermutungen zufriedengeben musste, dazu kam ein steter Wechsel der Größe und der Buchstabengestaltung.

“Ja, es tut mir leid. Wir schließen jetzt.” Sandra wunderte sich, wie die Asiatin Demut und anziehende Ausstrahlung in dieser Art miteinander verbinden konnte. Sie zahlte bar, konsumierte noch einen Kao Liang auf Kosten des Hauses und verabschiedete sich dann freundlich. Geistig hing sie noch immer in Johannas Universum. Sie stieg, beschwipst und verwirrt, die Treppe hinab und musste sich auf die Stufen konzentrieren. Unten angekommen stellte sie fest, dass auch im unteren Teil des Restaurants keine Gäste mehr anwesend waren. Sie löste ihre krampfhafte Umklammerung des Treppengeländers und ging zum Ausgang.

Als sie die Tür nach außen aufdrückte, spürte sie die kühle Luft, die feucht um die erleuchteten Lampen der Laternen waberte. Hinter ihr wurde die Tür versperrt und das Licht erlosch. Es war gespenstisch still und die klebrige Luft legte sich wie ein Nebel um sie. Sie fröstelte und ihre magische Stärke ließ rasch nach.

Am Bordstein stehend suchte sie auf ihrem Telefon eine Taxirufnummer. Nebenbei bemerkte sie die zwei Anrufe in Abwesenheit von Dennis’ Telefon, drückte die Information aber beiseite. Sie wollte schnell sein, es behagte ihr hier überhaupt nicht, die dicke Luft schluckte alle Geräusche, es waren keine Menschen unterwegs. Sie fühlte sich schutzlos, die Laternen standen weit auseinander und waren nur Funzeln. In den Häusern um sie herum brannte kein Licht, die ganze Häuserschlucht mit ihren Altbauten wirkte wie ausgestorben.

Sie witterte die Bewegung hinter sich. Ihre Härchen stellten sich auf und ihr Adrenalinspiegel stieg. Sie zitterte, etwas löste sich aus der Häuserwand hinter ihr, sie hörte es und wie es näherkam. Sie erstarrte, als ihr klar wurde, dass es keine Einbildung war und sich ihr rasch ein Lebewesen näherte. Kampf oder Flucht waren ihre Optionen.

Sie drehte sich um und schrie laut „Stopp” und die Person wich erschreckt zurück. Sie erkannte die Bedienung aus dem Restaurant und atmete tief durch.

“Was soll das? Du hast mich erschreckt.”

“Entschuldigung. Bitte. Ich wollte sie nicht erschrecken.”

“Ist ja gut. Was machst du denn hier? Kannst gerne auch ‚du’ zu mir sagen.”

“Ich wollte fragen, ob du noch weiterlesen willst, dann kannst du mit zu mir kommen und in Ruhe zu Ende lesen. Was meinst du?”

“Ich verstehe nicht, warum dich mich dafür fast zu Tode erschrecken musstest. Warum hast du mich nicht drinnen gefragt?”

Sandra war noch aufgeregt, nur langsam beruhigte sich ihre Atmung und sie bekam das Zittern unter Kontrolle.

„Tut mir leid, da bekommt es mein Onkel mit, der erzählt es seiner Frau und bald weiß es jeder. Kenne ich schon. Wie sieht es nun aus? Kommst du?”

Sandra blickte zurück zum Restaurant und fragte sich, ob nicht auch so jeder, der es wollte, sie beobachten konnte. Sie dachte, die Asiatin würde es schon wissen.

„Ein tolles Angebot. Ich wollte es sowieso komplett kennen, bevor ich heimfahre. Wo wohnst du denn? Und wie heißt du? Ich glaube, meinen Namen kennst du bereits, oder?”

“Ja, ich habe mitbekommen, dass du Sandra heißt. Ich bin Sarinya. Wir müssen nur ungefähr einen Kilometer bis zu mir gehen. Ich würde mich freuen, wenn du mit mir mitgehst. Kommst du jetzt?”

Ihre Art zu fragen, war so vertraut und so eindeutig zweideutig, dass Sandra eine angenehme Gänsehaut bekam.

Sandra hakte sich einfach bei ihr ein, eine knisternde Spannung entstand zwischen den beiden und sie gingen durch die Dunkelheit.

Sarinya erzählte von ihrem Leben, dass sich hauptsächlich in dem Restaurant abspielte. Von früh bis spät arbeite sie, sieben Tage die Woche. Nicht einmal im Nebensatz sprach sie von Familie oder anderen Beziehungen. Sandra ihrerseits gab Sarinya einen Abriss über ihre Situation.

Ohne zu fragen, hörte Sarinya ihr zu. Abwechselnd drückten sie die Arme der anderen an ihre Körper, bis sich schließlich ihre Hände fanden und sich gegenseitig mit verschränkten Fingern festhielten. Beider Finger wurden regelrecht gequetscht und die Schmerzen in ihren feinen Gliedern spiegelten die wachsende Verlockung.

Sie passierten eine einsame Brücke, die hell erleuchtet war. Sarinyas hohe Schuhe klackerten hell auf dem Gehweg, während sich Sandra mit ihren Turnschuhen fast lautlos fortbewegte. Sie bleiben kurz stehen und ihre Atemwölkchen kamen sich bedenklich nah, aber keine machte den ersten Schritt. Sie lächelten sich an und gingen weiter. Es gab nicht peinliches zwischen ihnen.

Sie erreichten das Wohngebiet und trotzdem blieb die Gegend trostlos. Wenigstens brannten hier einige Lichter. Sarinya führte sie in einen zwischen die Altbauten gequetschten Neubau, der Aufzug stank nach Ammoniak. Im vierten Stock öffnete sie eine der drei Haustüren. Nach dem Durchqueren eines winzigen Vorraums standen sie in der Wohnküche, dem einzigen Raum der Wohnung.

Rechts eine kleine Küche, vor dem Fenster ihr Bett, direkt daneben ein kleines Sofa, so dass beides ein ‘L’ um einen rechteckigen, niedrigen Wohnzimmertisch bildete. Es war sehr ordentlich, Sandra setzte sich auf das Sofa und Sarinya holte zwei Gläser sowie hellen, kalten Wein.

Sie prosteten sich zu, kurz darauf erklärte Sarinya:

“Mach es dir gemütlich. Ich geh duschen.”

Sandra zog ihre Schuhe aus und brachte sie in den Flur. Dann ließ sie sich gemütlich in die Kissen der Couch fallen und schloss die Augen. Die Bilder des Tages zogen durch ihren Kopf. Die Suche auf dem Dachboden. Wie ihr Mann sie in seinem Bürozimmer überrascht hatte. Sein hassverzerrtes Gesicht, weil sie das Buch im Kofferraum gefunden hatte. Jana und David und ihre Wortspielchen im Restaurant. Die Milch, die beim Hören von Lidias Stimme aus ihrer Brust in den Büstenhalter gelaufen war.

Und Sarinya, die gerade den Geruch des Restaurants von ihrem Körper spülte. Sie dachte an die nackte Asiatin unter der Dusche. Sie wurde fahrig und unvermittelt mischten sich alle Bilder zu einer Vision, sie konnte Einbildung und Realität nicht trennen, wenn sie diese Flashs hatte. Sie suchte den Knopf zum Ausschalten und ein weiteres Mal fand ihr Zeigefinger ihre rechte Schläfe.

Mit einem lauten Räuspern riss sie sich wieder zusammen und holte das Telefon, um Dennis und Lidia anzurufen. Weitere vier Mal hatten sie es versucht, Sandras Telefon war jedoch auf lautlos gestellt. Lidia nahm sofort das Gespräch an.

“Sandra, endlich! Wann kommst du denn?”

“Nicht mehr heute. Es ist ein Tagebuch, ich muss es zu Ende lesen, ich muss es wissen.”

“Wir haben uns Sorgen gemacht, wo bist du denn?”

“In einer Pension, nahe bei einem asiatischen Restaurant.”

“In einer Pension? Wie heißt diese Pension?”

“Pension Sarinya, glaube ich. Ist doch egal. Kommt ihr mit Johanna klar?”

“Ja, alles bestens. Sie schläft. Und trinkt mir deine Milch weg. Komm bald wieder und pass auf dich auf, ja?”

Der kleine Spruch mit der Milch erzeugte einen wohligen Blitz von ihrer Brust bis in den Unterleib. Milch lief aus ihren Brüsten und sie zog Bluse und Büstenhalter aus.

“Ja, bis morgen, mein Telefon ist an, falls noch etwas sein sollte, okay?”, erklärte Sandra.

“Gut zu wissen. Schlaf schön. Gute Nacht.”, wollte sich Lidia bereits verabschieden.

“Lidia, kannst du mir einen Gefallen tun?”

“Jeden, den du willst. Was denn?”

“Bitte schlafe nicht mit ihm. Bitte!”

“Warum?” Lidias Akzent und die Tonlage waren hart und unterstrichen, wie verletzt sie noch war, als sie fortfuhr: “Du bist es doch, die nicht in die Burg will!”

“Was, welche Burg?”

“Die belagerte Burg, weißt du nicht mehr?”

“Ach so, ja, bitte, wir können später darüber reden. Bitte, heute nicht.”

“Bin sowieso müde. Ich lege mich zu deiner Tochter ins Zimmer. Gute Nacht, nochmal.”

“Gute Nacht. Danke, Lidia!”

Sie betrachtete das abgenutzte und beschädigte Tagebuch auf dem Tisch und ließ den Inhalt samt der Warnung nochmals Revue passieren, als Sarinya aus der Dusche kam.

Sarinya trug eine Art Kimono aus seidigem Stoff, mit einem dunklen Blumenmuster. Die Haare hingen nass und wild in ihr zartes Gesicht, welches durch seine Feinheit und ihren sanften Blick zerbrechlich wirkte. Ihre kleinen, festen Brüste konnte Sandra nur ahnen. Sarinya nahm ihr Glas, leerte den Rest in einem Zug und sagte:

“Ich lege mich gleich hin, ich bin so müde. Du kannst in Ruhe dein Buch lesen. Das Licht stört mich nicht.”

Sandra hatte damit gerechnet, dass Sarinya in irgendeiner Art und Weise auf ihren freien Oberkörper oder die nackten Brüste mit ihren harten, milchfeuchten Nippeln reagieren würde. Der Asiatin jedoch war nichts anzumerken, sie verhielt sich, als sähe sie derlei tagtäglich.

“Danke, du bist wirklich lieb. Hast du ein Handtuch für mich? Ich würde auch gerne duschen.”

“Such dir eines aus, es hängen genug dort.”

Als sie sich im Badezimmer auszog, sie hatte nicht abgeschlossen, und sich nackt im Spiegel sah, überkam sie eine spontane, gierige Erregung. Heftig massierte sie ihre Knospe, in der Hoffnung, die Tür würde gleich geöffnet. Sie wollte dabei erwischt werden, triebhaft genoss sie die Situation in einer fremden Umgebung ihrem Verlangen zu unterliegen. Sie stöhnte und kniff kurz darauf schon die zitternden Oberschenkel zusammen.

Sarinya musste sie gehört haben, war aber, was Sandras bedauerte, nicht erschienen, um sie zu überraschen. Sie duschte ausgiebig und nach dem Abtrocknen entdeckte sie einen zweiten Kimono, in den sie schlüpfte, da ihr das wesentlich bequemer erschien, als weiterhin in der Jeans auf dem Sofa zu sitzen. Der Stoff des Kimonos streichelte anregend ihre nackte Haut, sie zog nichts darunter und die Wollust flackerte schon wieder in ihrem Schoß auf, wenn sie an die Asiatin dachte. Sie knotete den Kimono und trat in das Wohnzimmer.

Sandra war erstaunt über die neuen Eindrücke die sich ihr boten. Etliche Kerzen und Teelichter erzeugten ein flackerndes, helles und warmes Licht. Die Lichtquellen standen teilweise in farbigen Gläsern, so dass sich vielfältige optische Effekte ergaben. Die Schatten zahlreicher Pflanzen, überwiegend Palmen, tanzten über die Wände. Die Atmosphäre verzauberte Sandra, es wirkte märchenhaft und faszinierend.

Sarinya lag dort auf dem Bett und schlief augenscheinlich. Sandra setzte sich auf das Sofa und legte das Tagebuch vor sich auf den Tisch. Das ominöse Licht ließ das Tagebuch fast mythisch wirken, die Stimmung im Raum brachte Sandra nahe eines psychedelischen Zustands. Ihr Blick wanderte wieder zu Sarinya, sie lag auf der Seite, so dass Sandra ihr Hinterteil sah. Sarinya hatte den Kimono wohl ein wenig hochgezogen oder er war beim Hinlegen verrutscht. Sandra konnte jedenfalls den Ansatz ihrer verlockenden Backen sehen.

Sie schlug das Buch auf und schaute wieder zu den wohlgeformten Backen. Sie schluckte und überlegte, ob sie wohl Sarinyas Muschi sehen konnte, wenn sie nur nahe genug im richtigen Blickwinkel schaute. Sie stand auf, ging zu ihr hin und ließ sich auf die Knie nieder, um Sarinya zwischen die Beine schauen zu können.

Ihr Herz schlug höher, sie kam sich wie ein Eindringling vor, wie eine Spannerin. Aber sie wurde wie an einem Faden gezogen, zu mächtig wirkten Faszination, Neugier und eine unergründliche, geile Angst auf sie ein. Ein heftiges und forderndes Ziehen ging leicht schmerzhaft durch ihren Unterleib und sie atmete schwer. Wie in einem erotischen, unklaren Traum beobachtete sie den Licht- und Schattentanz auf Sarinyas Körper. Sie brachte sich in Position, um unter den Kimono zu schauen, im Bewusstsein, etwas Verbotenes zu tun. Das Zittern bemächtigte sich ihres ganzen Körpers und als sie sich auf ihren Arm abstützen wollte, knickte dieser fast weg.

Kurz bevor Sandra die gewünschte Perspektive erreichte, zog Sarinya, wie eine schlafende Person, unter Strecken der Beine, den Kimono zurecht, herunter bis zur Mitte der Oberschenkel. Sandra hielt ihren Atem an und blieb mit Absicht völlig reglos. Die Anspannung besorgte ihr eine heißkalte Gänsehaut. So lautlos wie möglich stand sie wieder auf und setzte sich wieder vorsichtig zu ihrem Buch. Mit zittrigen Händen schlug sie es auf und versuchte zu lesen, kam aber nie weit, regelmäßig ging ihr Blick zu der schlafenden Sarinya und ihren glatten, reizenden Beinen.

Sie konnte sich nicht auf das Buch konzentrieren. Sie spielte permanent mit der Idee, die schlafende Sarinya zu berühren. Der Gedanke peitschte die Begierde in ihren Unterleib und der Kimono schien jede Haut, die er berührte, in erogene Zonen zu verwandeln. Wie ein Feuer der Lust brannte er auf ihrer Gänsehaut. Der Kimono sog bereits einen Teil ihrer Nässe auf. Sie schaute wieder auf das, mittlerweile wieder geschlossene, Tagebuch, dessen Seiten durch die reichlich eingeklebten Fotos unregelmäßig aufeinanderlagen. Dann hörte sie Sarinya hüsteln und bemerkte, dass es nicht klang, wie das Hüsteln einer schlafenden Person. Sarinya stellte sich weiterhin schlafend, aber Sandra hatte ihr Spiel durchschaut. Sandra fühlte, wie der Jagdinstinkt in ihr erwachte und sie ihre Beute mit den Augen fixierte.

Zögernd näherte sich Sandra der Asiatin, sie legte sich direkt neben sie, ihre Brust an Sarinyas Rücken. Sarinya bewegte sich nicht ein Stück, weder wich sie noch begrüßte sie die Berührung in irgendeiner Art. Sandra drückte sich hart an die Schlafende und legte ihre Hand auf deren Oberarm und begann, sie zu streicheln. Sie ließ ihre Handfläche sanft über den glatten Stoff gleiten, über Taille und Hüfte bis zum Ende des Kimonos.

Im Zeitlupentempo fuhren ihre Finger dann in entgegengesetzter Richtung wieder zurück, allerdings unter dem Kimono, auf Sarinyas sanfter Haut. Sandra spürte winzige Zuckungen unter ihren Fingerkuppen. Sie hörte, wie Sarinyas Atemfrequenz stieg und der ganze Körper neben ihr in Wallung geriet. Sarinya wiederum versuchte, jede Erregung zu verbergen. Kurz bevor Sandras Hand ihr feuchtes Ziel fand, wurde diese von Sarinya ergriffen und festgehalten.

“Was ist denn?”, haucht Sandra ihr ins Ohr, durch ihre Stellung war ihr Mund nahe an Sarinyas Kopf.

“So einfach bekommst du mich nicht.”

“Wie meinst du das?”

“So, wie ich es sage.”

Sandra ließ ihren Oberkörper über Sarinyas gleiten, sie lagen jetzt über Kreuz, Sandras Bauch auf Sarinyas Taille, im Bett und Sandra näherte ihr Gesicht dem der Anderen, ganz nahe, dass sich ihre Lippen fast berührten. Ein lüsternes Lächeln lag in Sandras Gesicht und sie sah Sarinya scharf an, als sie sagte:

„Ich will dich aber, jetzt. Und du willst mich auch, ich weiß es.”, und Sandra bewegte ihren Kopf nur ein wenig vor, so dass sich ihre Lippen kurz berührten, bevor Sarinya zurückwich.

Sandra nahm mit ihrer rechten Hand Sarinyas Kopf, um ihn heranzuziehen und den Kuss zu erzwingen, wenn die Asiatin es so wollte. Aber diese ließ wiederum nur eine kurze Berührung ihrer Lippen zu und wehrte sich weiter. Sandra verstand das nicht ganz, sie wurde heftiger und packte nun Sarinyas Kopf mit beiden Händen und zog kräftig daran, aber sie konnte den Widerstand der Anderen nicht überwinden, die jetzt auch ihre Arme zwischen sie beide gebracht hatte.

Sandra legte sich ganz auf Sarinya, die sich auf den Bauch rollte und die Arme fest anzog. Dass die Asiatin sich jetzt derartig zierte, steigerte Sandras Entschlossenheit, sie in ein wildes Liebesspiel zu verwickeln.

„Jetzt lass es doch geschehen. Küss mich.”, forderte Sandra nachdrücklich, unterbrochen von ihren stoßweisen Atemgeräuschen.

Sarinya antwortete nicht, sie bewegte sich auch kaum, nur ihr Brustkorb und senkte sich sichtbar. Sandra begann, an ihr zu zerren. Immer stärker, aber Sarinya machte genau die gegensätzlichen Bewegungen. Sandra wurde heftiger, sie zog und rüttelte an Sarinyas Schulter. Es entwickelte sich eine Kabbelei, als Sandra beide Arme unter sie schob um sie komplett umzudrehen, was sich Sarinya aber nicht gefallen ließ.

Es wurde wilder und es wuchs sich zu einem Ringkampf aus. Die Bandagen wurden härter. Sie wälzten sich hin und her und zogen und zerrten gegenseitig an sich. Sandra war jetzt oben und ihr Oberschenkel gelang zwischen die Beine der Anderen und mit Kraft schob sie diesen aufwärts, so dass die Beine der Asiatin auseinandergetrieben wurden. Sandras Knie wand sich weiter und fand die klatschnasse Spalte und presste ungestüm dagegen, was Sarinya spitze, kurze Schreie entlockte, begleitet von wohligem Stöhnen.

Sie kämpften wild und ihre Auseinandersetzung wurde untermalt von Schnaufen und Stöhnen und Ächzen. Jede versuchte, in die obere Position zu kommen und so die Andere zu besiegen. Schließlich riss Sarinyas Kimono, so dass ihre kleinen, harten Brüste sichtbar wurden. Sandra spürte das Gebiss der Anderen in ihrer Schulter. Beide keuchten lautstark und Sandra setzte sich auf ihren Bauch, hielt sie an den Handgelenken fest und fixierte ihre Oberarme mit den Knien. Triebhaft starrte sie auf die kleinen, festen Brustwarzen der Asiatin. Sie waren hart wie Stein.

Sandra schaute die unterlegene wütend an. “Was willst du eigentlich?” Schmerzhaft drückte sie ihre Knie in die Oberarmmuskulatur der unten Liegenden. Diese ließ jegliche Wehrhaftigkeit fallen und stöhnte lüstern auf: “Ja. So ist es gut!”

“Was?”

“Füge mir Schmerzen zu. Besiege mich.”

“Was?”, fragte Sandra ungläubig zurück.

“Prügel mich windelweich. Wenn du es nicht tust, mache ich es mit dir.”

Sandra ließ locker und überlegte. Diese Gelegenheit nutzte Sarinya, entriss ihre Arme und drehte sich zur Seite. Sie stürzte sich sogleich auf Sandra, errang die Oberhand und saß nun auf Sandra. Sie gab ihr eine kräftige Schelle, dass ihr Kopf zur Seite flog. In der Rückwärtsbewegung zog sie ihren Handrücken durch Sandras Gesicht, so dass Sandras Lippe aufplatzte.

Sandra schaue sie entsetzt an, während sie ihre Lippe betastete. “Spinnst du jetzt völlig?, schrie sie, noch immer laut japsend. Die Asiatin umklammerte Sandras Handgelenke und presste diese auf das Bett, ähnlich wie zuvor umgekehrt.

Dann ließ sie die Handgelenke los und griff in Sandras Kimono, schnappte sich beide Brustwarzen jeweils mit Daumen und Zeigefinger und zwirbelte sie mit hoher Kraft. Sandra wurde schwarz vor Augen, sie schloss ihre Lider vor Schmerz und instinktiv griff sie nach ihren Brustwarzen, konnte sich Sarinyas peinigendem Griff aber nicht entziehen.

Sarinya ließ unvermittelt ab und schaute sie freundlich an. Brav, wie ein Unschuldslämmchen, lächelte sie, ihre braunen Augen leuchteten voller Lust. “Hau mich jetzt, oder ich verhaue dich, Prinzessin.” Damit ließ sich von Sandra herunter, direkt neben sie, auf den Rücken fallen und legte die offenen Hände neben ihren Kopf. Sie lieferte sich völlig aus und räkelte sich schutzlos und erwartungsfreudig. „Jetzt mach schon, Sandra! Gib’s mir.”

Sandra sog erst einmal scharf die Luft ein, dass in die Brustwarzen schießende Blut stach schmerzhaft. Sie war stocksauer, setzte sich auf Sarinya und gab ihr, noch rasend vor Wut, mehrere kraftvolle Schellen. Blut lief aus Sarinyas Nase.

“Ja, du kannst es ja doch. So war es richtig. Mach weiter. Es macht mich geil. Bitte schlag mich!””

Die Schatten huschten über Sarinyas geheimnisvolles Gesicht und Sandra fand die Situation gespenstisch. Auch wenn ihr Unterleib längst genauso nass war, wie der der Asiatin, hielt sie eine moralische Grenze von ihrem Tun ab.

Sandra wandte sich ab. “Ich kann das nicht. Ist mir zu heftig. Du blutest!” Sie stand auf und wollte ins Badezimmer gehen, um sich anzuziehen. Aber Sarinya war aufgesprungen, schlang ihren rechten Arm um Sandras Hals und rang sie wieder auf das Bett. Sie hielt Sandra im Schwitzkasten. Der Kampf wurde nochmals ernsthafter und sie japsten regelrecht nach Sauerstoff. Die Lichter der Kerzen gerieten in Aufruhr und das ganze Zimmer wurde von einem Flimmern der Lichtquellen erfasst.

Dann hieb die Asiatin ihre linke Faust mit Schwung in Sandras Magen. Sandra stöhnte dumpf und sofort spürte sie den zweiten Einschlag der kleinen Faust schmerzhaft. Der dritte Schlag landete hart in ihrem Unterbauch und sie klappte auf dem Bett zusammen. Sie hielt sich den Bauch, auf dem sie lag und atmete tief, um neue Kraft zu sammeln.

Schmerzen zogen durch ihre Magengegend und sie wurde wütend. Als der Schmerz für sie halbwegs erträglich war, ging sie auf Sarinya los, wie eine Furie. Beider Umhänge waren weit geöffnet, als Sandra zu ihrem Angriff ansetzte. Doch es gab keine Verteidigung. Die Asiatin legte sich einfach wieder auf den Rücken um sich schutzlos ihrer Gespielin zu präsentieren. Sie gab sich Sandra hin, ohne zu wissen, wie diese mit ihrer Macht umgehen würde. Sandra stutzte kurz und setzte sich dann auf den Bauch der Anderen und diese spürte die heiße Nässe Sandras auf ihrer Haut. Sarinya verschränkte beider hinter dem Kopf und symbolisierte damit ihre Unterwürfigkeit.

Sandra sah sie zornig an, aber Sarinya schaute lasziv zurück und schloss die Augen. Zunächst wollte Sandra es ihr heimzahlen und zwirbelte hart die Brustwarzen und grub ihre Daumennägel in das zarte, dunkle Fleisch. Sarinya jammerte und wand sich unter der Pein, ihr Körper zuckte und sie streckte den Kopf zur Seite. Ihr Mund war leicht geöffnet, sie ließ ihre Hände hinter dem Kopf und ihr Gewimmer war eine Mischung aus wohligem Seufzen und wehklagendem Schmerzausdruck. Sie raunte:

„Ja, so ist es richtig. Mach mich fertig. Haue mich. Du machst mich so geil. Besorge es mir, bitte!”

Ein Rausch der Sinne erfasste Sandra, sie geriet in einen Tunnel der Triebhaftigkeit und rieb ihre auslaufende Muschi an der Taille der Asiatin, bevor sie sich wieder aufsetzte. Sarinya schlug die Augen auf und die beiden sahen sich ernst an. „Jetzt tue es!”, sagte Sarinya nur, bevor sie ihre Augen wieder zumachte.

Zaghaft begann Sandra nun, die Andere zu schlagen. Mit der flachen Hand gab sie ihr Backpfeifen, leicht klatschte sie die Wangen mit der flachen Hand. Die Asiatin hielt sich ganz still und empfing die Schellen, die sie wohlwollend maunzend quittierte.

„Ja, bestrafe mich. Fester.”, hauchte die Geschlagene.

„Du schweinegeile Nutte. Du niederes Drecksstück!”, entgegnete Sandra und steigerte die Intensität ihrer Schläge auf mittelfest. Im Flimmern der Kerzen wisperte Sarinya zurück: „Ja. Ja, das bin ich. Ziehe meine Haare und hau mein Gesicht. Bitte!” Wie Flammen züngelten die Schemen der Kerzen über das Bett und die sich ausliefernde Asiatin.

Mit der linken Hand nahm Sandra ihr Haar und zog es straff. Mit der rechten hieb sie Sarinya ins Gesicht, abwechselnd mit der Handfläche und -rücken. Sarinyas Schmerz- und Lustgeschrei hallte durch den Raum, sie schrie: „Das ist so schön. So geil. Ich sterbe vor Geilheit. Mach weiter. Fester!”

Einige festere Schläge später wechselte Sandra ihre Position. Sie fetzte den Kimono der Anderen herunter und setzte sich auf deren Gesicht, so dass sie dem nassen Schoß der Asiatin zugewandt war. Sie schlug mit den Handflächen energisch auf die Innenschenkel und trieb die Beine ihres Opfers weit auseinander. Sie spürte Sarinyas Zunge in sich und ritt ihr Gesicht, während sie deren Leib züchtigte. Sandras ganzer Unterleib zitterte bereits vor Wollust und mit jedem Schlag entfuhr ihr ein Stöhnen.

Sandra nahm sich Sarinyas Kimono und fing an, damit Sarinyas Spalte zu verhauen. Abermals begann sie erst vorsichtig um den seidigen Stoff immer fester auf den flehenden Unterleib der Asiatin niedersausen zu lassen. Diese war so nass, dass der Stoff sich mit ihrem Saft vollsog und somit schwerer und schmerzhafter auf sein Ziel niederging. Sarinya bedankte sich, indem sie sich an Sandra regelrecht festsaugte und mit ihrem wohlgefälligen Gestöhne. Sandra hielt inne, zog ihre Arschbacken weit auseinander und befahl:

“Stecke deine Zunge in meinen, Arsch, du Geilstück!”

“Ja! Bitte haue auch meine gierige, kleine Mumu.”

Die Vorstellung machte Sandra wahnsinnig und sie spürte die warme, weiche Zunge in ihren After eindringen. Sie drückte ihr ganzes Gewicht darauf und gab leichte Schellen auf Sarinyas äußere Schamlippen. Sie erhöhte die Intensität und sah, wie Sarinyas ganzer Unterkörper unkontrolliert zuckte.

Sandra haute mehrmals direkt auf die klatschnasse Spalte und die Klitoris. Sie drückte ihren Popo so gut es nur ging, auf Sarinyas Gesicht. Dann bewegte sie ihren Unterkörper auf und ab, um ihn immer fester auf das Gesicht drücken zu können. Sie verhaute nun Sarinyas Muschi ziemlich derb. Unter ihr zuckte und wand sich die Asiatin wie wildgeworden. Sandra bemerkte den ersten Strahl gelber Flüssigkeit, der aus dem Schoß der Anderen auf das Bett entwich.

Sie hieb weiter auf den kleinen Brunnen und durch die Nässe klatschten die Schläge laut durch den Raum. Ein Schub nach dem anderen verließ Sarinyas zitternden Unterleib und jeder gelbe Strahl wurde von Sandras Hand wieder niedergeschmettert. Sarinya pisste ihr Bett voll und feuerte Sandra an, mit dem Schlagen weiterzumachen. Es dauerte länger als eine Minute, bis der Brunnen versiegte und Sandra merkte, dass sich die Asiatin langsam entziehen wollte.

Der feuchtheiße Schoß der Asiatin war eine Verlockung für Sandra, sie beugte sich hinab und tauchte ein, fühlte weiterhin die spielende Zunge in ihrem Anus und massierte sich ihre Klitoris. Als die Wellen ihren Höhepunkt erreichten, schrie Sandra ihren Orgasmus in das nasse Organ ihrer Gespielin. Sie drückte ihr Gesäß so stark auf die Andere, dass diese kaum noch Luft bekam.

Sie brachen aufeinander zusammen und blieben eine Weile so liegen, bis Sandra sich langsam von ihr löste. Sie legten sich nebeneinander und liebkosten und streichelten sich, hin und wieder fanden sich ihre Lippen.

Die Asiatin war völlig ausgelaugt. Behäbig stand sie auf, um das feuchte Bettzeug zu wechseln. Sandra verwunderte nicht, dass die Asiatin eine wasserundurchlässige Matratzenauflage unter dem Bettlaken hatte. Sandra ging ins Badezimmer, während Sarinya im Tanz der Lichter das Bett schneeweiß bezog.

Sandras Kimono umspielte locker und weit offen ihren Körper, Sarinya hingegen war einfach nackt und stopfte ihren Kimono mit der Bettwäsche in die Waschmaschine.

Beide duschten sich nochmals, Sandra setzte sich auf die Couch und legte wieder das Buch auf dem Tisch zurecht. Sie goss sich noch ein Glas Wein ein und bat Sarinya um einen Aschenbecher. Sarinya legte sich hin und schaute fasziniert zu Sandra. Sie sah Sandra beim Lesen zu und kurz bevor sie einschlief, murmelte sie: „Danke.”

Sandra blickte kurz zu ihr hinüber und widmete sich wieder dem Buch. Sie spürte die Schmerzen am ganzen Körper, den bittersüßen Nachgeschmack ihrer Eskapade mit der zart aussehenden Asiatin.

„So, Johanna und Marie, jetzt verratet mir mal, wie ihr zwei hübschen und gut situierten jungen Schwestern so enden konntet. War es eure Liebe zueinander, die euch erneut in die Drogen trieb? Kam euch jemand auf die Schliche? Und was hat mein Mann Felix damit zu tun?”, sprach sie fast lautlos vor sich hin.

Sie fing an, zu lesen.

Tagebuch der Johanna, Teil 2, Auszüge

Freitag, 2. Januar 2004

Marie hat es geschafft, bis Ende des Jahres sauber zu bleiben, sie hat nichts i*****les mehr angerührt. Allerdings erzählt sie oft von den Drogen, und dass sie so gerne noch ein einziges Mal naschen würde. Aber ich passe auf. Naschen darf sie nur an mir. Sie kompensiert ihren Suchtdruck mit Alkohol und Sex mit mir. Sie frisst mich dann regelrecht auf und vereinnahmt mich zu einhundert Prozent.

Seit heute wohnen wir gemeinsam in einer kleinen Wohnung. Schöne drei Zimmer, die neuen Möbel kommen in der nächsten Woche und unsere beiden Zimmer werden dann fast identisch aussehen. Unsere Betten haben wir mitgebracht, aber wir werden zumindest ein größeres bestellen, damit wir bequem zusammen schlafen können. Zwillingsschwestern, die zusammenwohnen, ja und? Wir sind glücklich zusammen.

Trotzdem belastet mich mein schlechtes Gewissen manchmal hart, zu anderer Zeit wiederum nur wenig. Meine Stimmung schwankt diesbezüglich stark, ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Marie scheint so etwas gar nicht zu kennen. Ich traue mich nicht, mit ihr darüber zu sprechen, schon oft habe ich es mir vorgenommen und dann doch einen Rückzieher gemacht. Ich habe auch Angst, dass meine Zweifel sie verletzen könnten, ihr womöglich das Gefühl geben, ich würde sie nicht voll und ganz lieben. Sie ist diesbezüglich, glaube ich, irre sensibel.

Sie badet gerade, das Badezimmer ist wunderschön, mit einer weißen Doppelbadewanne in der Ecke. Tropische, bunte Muster sind auf den Fliesen, welche die Wand und die Wanne zieren. Außerdem haben wir ein milchiges Fenster darin und zusätzlich eine ebenerdige Dusche und sogar ein Bidet. Mir wird schon ganz warm beim Gedanken daran, was dort so alles passieren kann.

Ich werde nun noch ein paar Kartons auspacken. Wenn sie mich rufen sollte, dann werde ich für sie da sein. Ganz.

Sonntag, 11. Januar 2004

Jetzt haben wir es uns richtig gemütlich gemacht hier. Alles in unserer Wohnung ist hell und voller kitschiger Deko. Die Möbel kommen größtenteils aus Schweden. Ich finde es mehr als behaglich, es ist richtig gut geworden. Wir fühlen uns wohl.

Morgen wird Marie ihre Ausbildung im Einzelhandel fortsetzen. Nach zwei Jahren Pause! Sie hat mir von dem Gespräch mit dem Geschäftsführer berichtet, es war gut für sie gelaufen. Mir wird bange bei der Vorstellung, dass sie so lange allein unterwegs ist. Wahrscheinlich aber besser, als sich zu Hause zu langweilen und an Drogen zu denken.

Diese Woche schien ihr schon fast die Decke auf den Kopf zu fallen, sie war jeden Tag unterwegs und kaufte ein. Lebensmittel, Konserven und Kosmetika und auch ziemlich viel Alkohol, wir haben im Weinregal bereits eine beachtliche Reserve. Sie war auch im Sexshop gewesen und hat uns Spielzeuge besorgt. Einen schwarzen Vibrator, einen Kunstpenis und Gleitgel.

Gestern, nach fast drei Flaschen Wein, da fiel sie damit über mich her. Es wirkte ein wenig erzwungen und trotzdem machte es mich rasend. Ich habe ein bisschen Pipi in unser Bett gemacht. Die ganze Nacht lagen wir eng umschlungen und heute nervt mich wieder mein blödes Gewissen. Wieder mal erinnere ich mich an Eva und den Apfel.

Gestern kam die Jahresübersicht meines Aktiendepots. Das Jahr 2003 ist gut gelaufen. Aus 14.000 Euro sind über 22.000 Euro geworden. So viel Geld kann ich mir gar nicht vorstellen. Meine Schwester hat ihre Aktien noch nicht überschrieben bekommen. Sie müsse mindestens ein Jahr ohne Drogen bleiben, um ihren Anteil vorzeitig zu erhalten, sagte Papa. Das wäre dann Anfang November dieses Jahres. Aber es geht uns auch so gut, wir brauchen es nicht und obendrauf zahlen unsere Eltern die Miete.

Montag, 12. Januar 2004

Marie hat ihren ersten Arbeitstag absolviert. Ich bin stolz auf sie. Am Abend waren wir gemeinsam beim Sport in einem Fitnesscenter und das gemeinsame Saunieren und Duschen hat mich fast irr gemacht. In Der Dusche war ich zu allem bereit, aber es kamen weitere Leute dazu. Zum Glück? Mit meiner Schwester erwischt zu werden, ich glaube, das könnte ich nicht verkraften. Es wäre so schändlich.

Wir sind jetzt gute zwei Monate, sozusagen, zusammen. Trotzdem kann ich mich nicht recht daran gewöhnen, es fühlt sich nicht normal an. Aber es hat seine Reize, durchaus. Sie schaut gierig zu mir herüber und macht die zweite Flasche auf. Sie sagt mir oft genug, dass nur ich den Drogenkonsum ersetzen kann. Irgendwie ist es Erpressung, aber, Gott verzeih mir, es gefällt mir sogar. Außerdem muss ich doch alles für meine Schwester tun, oder? Ich werde sie beschützen.

Samstag, 17. Januar 2004

War für eine tolle Woche das war. Fast jeden Tag Sport und Marie fordert viel und heftigen Sex. Meine Gewissensbisse drücken, aber die Lust überwiegt, sie gewinnt immer wieder die Oberhand. Diese Woche wurde ich gerne bezwungen. Alles hat seinen Sinn.

Wahrscheinlich haben mir unsere tiefgreifenden Gespräche in dieser Woche sehr geholfen. Es tut gut, sich auszutauschen und über den Sinn des Lebens zu diskutieren. Wir nennen es nicht nur so, wir diskutieren tatsächlich, nehmen die Argumente des Anderen ernst und überdenken auch eigene Standpunkte kritisch.

Ich habe, als unser Gespräch ins Philosophische kam, auch das Thema Geschwisterliebe, extra im Nebensatz, angesprochen. Aber sie stieg darauf ein, sehr ernsthaft sprachen wir über Aspekte des Inzests in der Geschichte und verschiedenen, auch gegenwärtigen, Gesellschaften.

Sie gestand, dass gerade der Tabubruch, das Verbotene, eine höchst vergnügliche Steigerung ihrer Gefühle hervorruft. Im Umkehrschluss denke ich mir, dass sie also doch eine Form von Moralvorstellung haben muss, da sonst eine Überschreitung ja gar nicht möglich wäre.

Über den Autor

Erotische Geschichte

Ich schreibe täglich erotische Geschichten. Ich bin Redakteur auf der Website, auf der wir aktuelle und lange Sexgeschichten veröffentlichen.

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