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Die Zeit verging schnell. Layla war die ganze Zeit ängstlich und unruhig was auch Tanja auffiel. Sie lebte nur auf, als ihr neues Auto kam. Zuhause waren die beiden mittlerweile wie ein Ehepaar, zärtlich aber ohne Sex. Wegen der immensen Arbeit verbrachten sie sehr viel Zeit in der Firma und kamen abends spät nach Hause um todmüde in die Betten zu fallen. Dennoch wurde Layla nachts oft wach und dachte schweißgebadet zurück an ihre Kindheit. Nie in ihrem Leben würde sie das Bild der alten Frau vergessen wie sie schreiend umher rannte, sich das Auge zuhielt, das kleine Mädchen brutal und eng zunähte und anschließend mit den ausgestreckten Fingern auf sie deutete und verfluchte.
Doch durch die Nähe zu Jörg und dessen Art wie er sie behandelte, sanft in seinen Armen hielt, tröstete und küsste, wurde sie immer sicherer das Richtige zu tun. Er hatte ihr klargemacht, dass die Beschneiderin sie hier in Deutschland niemals würde erreichen können.
Dann war es so weit. Der Eingriff stand an. Als sie im Krankenhaus von Jörg getrennt wurde, war sie fast am Weinen und bekam eine Beruhigungsspritze. Nach einer knappen halben Stunde kam die Ärztin noch im grünen OP-Kittel und bat Jörg in ihr Zimmer.
„Wir haben die Fäden restlos entfernt. Die Beschneidung war furchtbar schlecht durchgeführt. Die kleinen Schamlippen wurden entfernt und das so schlampig, dass noch ganze Hautfetzen und Wülste vorhanden waren. Diese haben wir weggemacht, geglättet und die Wunden vernäht. Überrascht war ich, dass die Klitoris komplett vorhanden ist. Entweder wollte die Beschneiderin dem Mädchen etwas Gutes tun, was ich nicht vermute, oder aber sie konnte ihre Arbeit nicht vollenden.”
Er erzählte von Laylas Geschichte mit dem Fußtritt und dem Fluch. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, doch dann wurde sie schnell wieder sehr ernst.
„Ich habe etwas plastisch gearbeitet um die Klitoris zu verbergen. Wenn diese nicht von den kleinen Schamlippen verborgen wird, ist sie dauernd gereizt und das ist auch nicht angenehm. Die größte Umstellung für sie wird sein, dass beim Pinkeln ein Strahl herauskommt und es nicht mehr nur tröpfelt. Außerdem habe ich das Hymen zerstört um die Vagina zu reinigen. Das Blut konnte bei der Menstruation nie richtig abfließen, ist gestockt erst nach und nach unter Schmerzen als einzelne Klumpen ausgeschieden worden. Sie ist jetzt physisch keine Jungfrau mehr, aber psychisch immer noch.
Frau Deboire hat sehr viel mitgemacht und die Beziehung zu ihrem Unterleib bestand bisher nur aus Schmerzen. Sie wird einige Zeit benötigen bis sie die körperlichen und vor allem die seelischen Leiden überwunden hat. Wenn sie die Frau mögen, sollten sie Layla alle Zeit geben die sie braucht bis sie sich selber in der Lage fühlt, körperlich zu lieben. Zeigen sie ihr durch Zärtlichkeit und liebevolle Zuneigung, dass sie ein besonderer Mensch für sie ist”.
Er nickte schweigend und ging zu Layla in den Aufwachraum, saß neben ihr und hielt einfach nur die Hand. Sie wurde mit einem Rollstuhl bis ans Auto gefahren, zuhause trug er sie ins Haus, legte sie ins Bett und versorgte seine Patientin mit Lektüre, da sie ihn drängte, unbedingt in die Firma zu gehen. Tanja wusste lediglich, dass Layla zu einem kurzen Eingriff ins Krankenhaus musste, war besorgt und atmete auf, als sie erfuhr, dass es ihrer Kollegin gut gehe.
Die Ärztin hatte gesagt, sie solle bereits am späten Nachmittag wieder laufen und am Abend in der Badewanne ein Bad nehmen.
Jörg lag auf der Couch als Layla danach zu ihm kam. Plötzlich hörte er sie schluchzen.
„Layla, Liebling was ist denn los, hast du Schmerzen?” fragte er erstaunt, als er sah, dass sie Tränen in den Augen hatte
Sie kam zu ihm, legte die Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn.
„Es ist gar nichts. Ich weine nur weil ich so glücklich bin. Das erste Mal in meinem Leben habe ich keine Schmerzen, wenn ich laufe, auch auf der Toilette geht das pipi machen ganz schnell und ohne dass es weh tut. Es schmerzt nur noch ein klein bisschen. Das habe ich dir zu verdanken. Ich liebe dich so sehr”.
Am nächsten Tag stand sie mit ihm auf und zog sich an. „He du kannst liegenbleiben. Du bist doch krank”.
„Ich gehe mit dir. Tanja schafft die Arbeit nicht alleine. Es ist zwar im Sitzen unangenehm, aber das ist nicht schlimm. Außerdem hat Tanja gesagt, dass sich vier neue Frauen für das Büro vorstellen und die möchte ich auch sehen”.
„Sehen darfst du sie, aber ich bin der Chef und stelle ein junges, hübsches, blondes Mädchen ein. Damit habe ich die freie Auswahl zwischen braun, schwarz und blond”.
„Dann kratze ich der die Augen aus”.
„Du wirst ja ein richtiges Biest”.
Die Vorstellungsgespräche führte er alleine, aber nachdem die letzte Bewerberin ging, teilten die Mädels mit, dass sie eine der beiden letzten Frauen bevorzugen würden. Gemeinsam entschieden sie sich für Zita, eine hübsche Brünette mit langen Haaren, und einem festen Blick, die im Betrieb ihres Mannes gearbeitet hatte, bis sie ihn mit seiner Sekretärin erwischte, der sich daraufhin von ihr scheiden ließ, wobei Zita total leer ausging. Sie wohnte lediglich eine Straße von Jörg entfernt im Haus ihres Bruders und da ihr Mann das Arbeitszeugnis so geschrieben hatte, dass sie keine Arbeit bekommen konnte, war sie bereits mit ihren 27 Jahren auf Sozialhilfe angewiesen.
Jörg übergab die Unterlagen Layla und bat sie, Zita morgen anzurufen und mit ihr den Arbeitsvertrag zu regeln, denn er wollte zu einer zweitägigen Reise nach Österreich aufbrechen, da ihn die beiden gedrängt hatten. Layla fühlte sich stark genug, alleine eine Nacht im Haus auszuhalten. Sepp passte ja auf sie auf.
Die Rundreise verlief nicht erfreulich. Der Vorgänger hatte natürlich die Firma schlecht gemacht und so bekam er kurze Gespräche mit Einkäufern, oder wurde nur aufgefordert, Unterlagen zu hinterlassen. Am Donnerstag landete er nahe Linz bei einem größeren Händler. Dort standen im Hof zwei Seecontainer und Teile eines Baggers lagen davor. Neben drei Arbeitern sah er einen besser gekleideten Herren der wild gestikulierte. Ein paar Minuten später stand er vor ihm.
„Sie wissen schon, dass mir ihr Vorgänger einen riesigen Mist eingebrockt hat”, fuhr er Jörg an.
„Was glauben sie warum man sich von ihm getrennt hat. Was hat er denn angestellt?”
„Mir einen 20 Tonnen Bagger aus China verkauft, der heute eingetroffen ist, zerlegt in zwei Containern. Wir müssen ihn erst zusammenbauen, was mindestens vier Tage dauert und es ist nur eine chinesische Anleitung dabei.”
Er musste sich beherrschen um nicht triumphierend zu grinsen.
„Ich habe einem sehr guten Kunden für morgen früh um sieben den Bagger versprochen und jetzt kann ich ihm nur die Einzelteile geben. Der erschlägt mich. Er hat auch noch einen Radlader und einen kleineren Bagger bestellt”, tobte er weiter.
„Woher soll ich jetzt so ein Gerät bekommen?”
„Lassen sie mich mal kurz telefonieren,” antwortete Jörg.
Zehn Minuten später hellte sich seine Miene auf, denn der sagte die Lieferung für den nächsten Morgen um sieben Uhr zu.
Der Truck war unterwegs. Aber ein Händler im Umkreis der Niederlassung hatte seinen Zug frei. Dieter sollte den Bagger verladen, Jörg würde am nächsten Tag gegen drei Uhr morgens losfahren und sollte es bis zum vereinbarten Zeitpunkt schaffen.
Layla begrüßte ihn abends zuhause, als ob sie Monate getrennt gewesen wären. „Darf ich morgen früh mitfahren?” bettelte sie.
„Ich kann dich auch beim Fahren ablösen. Der LKW ist kleiner als unser eigener, ich habe ihn schon angeschaut und der Bagger hat auch keine Überbreite”.
Jörg glaubte nicht richtig zu hören. „Hast du den LKW-Führerschein?”
Sie nickte, holte das Kärtchen aus ihrem Portmonee und hielt es ihm unter die Nase. Tatsächlich durfte sie LKW-Züge fahren. Jaques hatte auf den Führerschein bestanden, als sie im Lager war und die Geräte bewegen musste. Gelegentlich war sie auf dem Betriebsgelände mit einem großen LKW des Werks gefahren. Man hatte ihr diesen Spaß gegönnt.
Kurz vor drei starteten sie. Nach einer knappen Stunde setzte sich Layla ans Steuer und fuhr bis ans Ziel. Die Hoftore des Betriebes der sich in einer Sackgasse befand, waren noch geschlossen und so dirigierte er sie bis an das Ende der Straße wo Platz zum Wenden war. Ein weiterer LKW mit Tieflader wendete ebenfalls und hielt neben ihnen mitten auf der Straße.
„Hallo ich bin der Loisl. Bringt ihr den Bagger aus München?” fragte der junge Fahrer grinsend.
„Ja, sieht so aus”.
Er sah auf seine Uhr.
„So ein Mist. Jetzt können wir dem alten Halsabschneider doch nichts abziehen”.
„Wieso?”
„Mein Vater hat mit ihm ausgemacht, für jede Minute die der Bagger nach sieben Uhr kommt zieht er ihm 200 Euro ab”.
„Und sie zahlen 100 Euro mehr, für jede Minute die er früher da ist”, konterte Jörg.
„Nein, eine Kiste Bier pro Minute, die er früher verladen ist.”
Schnell war umgeladen. Jörg lief gerade in den Hof und sah Huber mit dem Telefon am Ohr auf das Büro zu laufen als sich sein Handy meldete.
„Wo sind sie mit dem Bagger?” fragte Huber.
„Guten Morgen Herr Huber, drehen sie sich mal um”.
Gegenüber dem offenen Tor hielt der beladene Zug. Lois stieg aus und kam in den Hof.
„Der zahlt zwölf Kasten Bier”, sagte Jörg gelassen und deutete nach hinten.
Huber war erleichtert. „Dann muss ich aber das Gerät schon mal anschauen, damit ich zumindest weiß, was ich verkauft habe”.
Lois schüttelte den Kopf. „Keine Chance, ich muss sofort weiter. Kauf dir selber einen – geht klasse, die Kabine hat alle Schikanen und die Bedienung ist easy. Außerdem gibt es eine super Einweisung”.
Er strahlte Layla an, die soeben auf sie zukam.
„Verkauf den Chinesen aus dem Container als Schrott, bestell unseren kleinen Bagger und den Lader auch bei den beiden, Layla kommt wieder mit, zum Erklären.”
Dann verabschiedete er sich mit einem „bis bald”, verbeugte sich vor Layla, gab ihr einen Handkuss, lief eilig zu seinem LKW und fuhr davon.
Am Nachmittag erreichten sie den Betriebshof. Franz, Lars, Dieter und Tanja waren sprachlos als Layla auf den Hof fuhr.
Die war immer noch überwältigt. Sie saß die meiste Zeit am Steuer, Jörg telefonierte viel, hatte sie überhaupt nicht kritisiert und angewiesen wie sie zu fahren habe. Bei Huber ließ er ihr die Maschinen anhand der Kataloge erklären griff nur gelegentlich ein, wenn ihr die deutschen Begriffe nicht einfielen, oder sie den österreichischen Dialekt nicht verstand. Der Mann war ebenfalls sehr freundlich hatte sie zum Frühstück eingeladen und erteilte ihr Aufträge für zwei Maschinen, die er selber abholen wollte. Würde Jörg auch diese Geräte auf ihr Konto bestellen?
Noch mehr wog die Tatsache, dass sie keine Schmerzen beim Besteigen des Baggers verspürte. Alleine schon dafür hätte sie ihn bereits auf dem LKW umarmen können. Nur ein leichtes ziepen fühlte sie manchmal noch. Es machte Freude zu laufen, sie hatte keine Angst mehr vor dem Pinkeln. Wo sie früher immer ihren Urin schmerzhaft herauspressen musste, schoß jetzt sofort ein breiter Strahl in die Schüssel. Sie wollte es Jörg so schnell wie möglich danken, nicht nur mit küssen, das sie mittlerweile gut und ausdauernd gelernt hatte, sie dachte, dass ein Mann die Liebe zu einer Frau in erster Linie daran maß, wie gut er in sie eindringen konnte und wollte ihm unbedingt diese Liebe zeigen, hatte Angst er würde sie auch behandeln wie er andere zuvor beschrieben hatte – lieben und wegwerfen.
Am Abend gingen sie bald zu Bett. Mittlerweile schliefen beide wegen der Sommerhitze immer ohne Oberteile. Doch an diesem Tag zog Layla keine Schlafanzughose an und legte sich nur im Slip zu Jörg. Dessen allabendliche Erektion nahm dadurch nochmals etwas zu.
„Willst du heute in mich eindringen?” fragte sie.
„Nichts lieber als das, aber du bist erst ein paar Tage operiert, es würde dir sehr weh tun und die Schnitte könnten sich öffnen. Wir warten auf alle Fälle bis die Frau Doktor sagt, dass wir es dürfen.”
Sie schmiegte sich eng an seine Brust. Er atmete den Duft ihrer frisch gewaschenen Haare ein und dachte an die Worte der Ärztin. Ihre Hand glitt auf seinem Bauch zum Bund der Hose, langsam und zögernd über den Stoff und blieb auf der steifen Latte liegen.
„Darf ich das?” fragte sie vorsichtig.
„Ja, du darfst ihn anfassen und drücken. Aber lass ihn bitte aus der Hose raus sonst ist es für mich nicht angenehm”.
Er half ihr dabei und merkte wie sie erschrak.
„Der ist viel zu groß für mich”, flüsterte sie ängstlich.
Jörg lachte. „Glaube mir, dass es viele Männer gibt die einen größeren haben und die auch Frauen geliebt haben, wenn sie zugenäht gewesen sind. Aber sei beruhigt, ich werde erst in dich eindringen, wenn du ganz gesund bist, es wirklich willst und dann auch so, dass du jederzeit bestimmen und unterbrechen kannst.”
Sie spielte leicht und vorsichtig an seinem harten Pfahl, erkundete ihn mit den Fingern, fuhr über den Rand der Eichel, strich über die Vorhaut und rieb leicht über die Spitze. Er tastete nach ihren Brüsten, begann sie vorsichtig zu streicheln und mit den Warzen zu spielen.
Layla atmete plötzlich tiefer und er glaubte ein leichtes Stöhnen zu hören. Ihre Nippel wurden hart er umkreiste sie mit den Fingerkuppen und berührte sie nur gelegentlich wie unabsichtlich.
„Was machst du mit mir?” flüsterte sie.
„Soll ich aufhören?”
„Nein, mach bitte weiter. Das ist ein wunderschönes Gefühl”.
Er küsste sie innig. Sie hatte viel dazugelernt in den letzten Wochen, stellte er fest, nicht nur sprachlich, sondern auch was das Küssen anbelangt. Layla ergriff die Initiative, forderte ihn und es machte unheimlich Spaß mit ihr. Sie saugte sich an seinen Lippen fest und drang in die Mundhöhle ein. Ihre Zungen absolvierten einen richtigen Ringkampf und ihr Griff wurde immer härter und lustvoller. Er merkte gar nicht, wie sich ihr Unterleib ihm entgegendrängte und auch nicht, dass er vor Erregung ihre Brüste mittlerweile fester knetete. Doch mit einem Male ließ sie von ihm ab, zuckte zurück und sah angestrengt geradeaus.
„Was ist denn los?”
„Ich hatte plötzlich ein Gefühl, so ähnlich als müsste ich Pipi aber es war doch etwas anders, schöner. Das ist jetzt wieder vorbei”.
„Mädchen”, lachte er, „du warst kurz vor einem Orgasmus. Da brauchst du keine Angst zu haben”.
Die Woche darauf begann Zita ihre Arbeit, Jörg zog für die ersten vier Wochen Bilanz, ermittelte Löhne und Provisionen. Die Auszahlung erfolgte aber erst, wenn der Kunde bezahlt hatte, wodurch Layla nur eine geringe Summe bekam.
Sie ging alleine ins Krankenhaus zum Ziehen der Fäden. Die Ärztin hatte sie gesund gemacht, Layla vertraute ihr und wollte Dinge erfragen die auch ein Jörg nicht unbedingt hören musste, sie würden einander schon verstehen. Alles war gut verheilt, die Frau in Weiß nahm sich Zeit für ihre Patientin, freute sich, anstelle des ängstlichen und verstörten Mädchens vom ersten Besuch, einer überglücklichen und dankbaren jungen Frau gegenüber zu sitzen, die Fragen über ihren Körper und Sex stellte, musste gelegentlich über deren Naivität grinsen, dachte an ihren Begleiter, der sie liebte und stellte fest, nachdem Layla mit einem Rezept für die Pille gegangen war, dass ihr Beruf an solchen Tagen richtig Spaß machte.
Als Jörg abends nach Hause kam, hatte Layla im Kalender einen dicken roten Kreis gemacht. „Ab diesem Tag dürfen wir alles machen, was ein Mann und eine Frau tun wollen”, sagte sie strahlend.
Dann zeigte sie ihm eine kleine Tablettenschachtel und erklärte grinsend, dass sie diese ab einem bestimmten Zeitpunkt täglich einnehmen müsse.
An einem Samstag überraschten sie Jörgs Eltern. Er rief kurzerhand an und sagte, dass er in drei Stunden mit seiner Freundin vorbeikommen würde um sie ihnen vorzustellen. Die beiden waren erstaunt, Layla sehr nervös doch ihre sympathische Art führte dazu, dass sie die Herzen der beiden eroberte, seine Mutter ihn beim Abschied ermahnte er solle lieb zu ihr sein, während sein Vater Layla den Rat gab, sich nicht zu viel gefallen zu lassen.
Da seine Sondergenehmigung für die Fahrten mit Überbreite und Übergewicht verlängert werden musste, meldete er Layla zu diesem Lehrgang als Neuling an. Sie schaffte die Prüfung und war richtig stolz.
Der „rote” Tag rückte immer näher und auch Jörg freute sich darauf wie ein kleiner Junge. Am Tag zuvor reiste er nach Nordbayern, als Layla anrief. Hofer aus Innsbruck hatte kurzfristig die Möglichkeit einen 50 to. Bagger in einen Steinbruch zu verkaufen, der allerdings bis morgen Abend geliefert werden müsse, da das alte Gerät irreparabel war. In Reims stehe eine solche Maschine, aber es gäbe keine Transportmöglichkeit, da die Speditionen kein Sonderfahrzeug frei hatten, Lars auf Einweisungstour unterwegs war, während Franz mit ausgereizten Fahrstunden am späten Nachmittag in München eintreffen sollte.
„Rufe in Österreich an, wir liefern. Die müssen allerdings die Sondergenehmigung für Übergewicht und Überbreite ab der Grenze besorgen. Sage, die schnelle Lieferung kostet extra einen Tausender. Jaques soll die Maschine zur Abholung morgen früh fertig machen.”
„Und wer fährt und liefert aus?”
„Wir zwei. Ich komme sofort zurück. Du holst zuhause ein paar Decken und Arbeitsklamotten. Wir fahren abwechselnd, sind heute Nacht im Werk und laden morgen früh.”
„Aber ich bin noch nie mit dem großen Laster gefahren”.
„Dann wird es Zeit dazu”.
Nach drei Stunden Fahrt übernahm Layla. Ihre anfängliche Angst verflog bald, sie merkte, wie einfach der große Tiefbettsattel mit den technischen Hilfen zu steuern war.
„Darf ich?”, fragte sie, als am nächsten Morgen das Tor geöffnet wurde, vor dem sie gegenüber geparkt hatten.
Jörg nickte und ging zu Fuß über die Straße zum Pförtner. „Bon jour, Jaques nous attend” begrüßte er ihn.
Der sah auf die Fahrerin. „Est-ce Layla?” fragte er entsetzt.
„Oui” entgegnete Jörg lachend, winkte Layla vorbei, sprang auf die Ladefläche und setzte sich auf die Kiste mit den Zurrketten. Sie fuhr zur großen Lagerhalle, rangierte rückwärts durch das Tor, welches Jaques gerade öffnete. Der begrüßte ihn wie einen alten Freund, doch dann fiel ihm das Kinn herunter als Layla aus der Kabine stieg.
„Du bist doch nicht gefahren?” fragte er ungläubig.
„Oui”, lachte sie stolz.
„Jaques, das ist meine beste Verkäuferin. Seit sie bei uns ist, läuft der Laden.”
Er nickte. „Wir merken das. Ihr räumt langsam mein Lager leer. Aber pass auf, dass euch Monique nicht begegnet. Die wünscht dir den Tod”, sagte er zu Jörg.
Das Gerät wurde verladen, zwei Arbeiter befestigten die riesige Maschine nach Laylas Anweisungen, die sich immer wieder suchend umblickte. Jörg ging mit Jaques in dessen Büro um das Schriftliche zu erledigen.
Als er wieder zurückkam war Layla nicht zu sehen. Dann entdeckte er sie, etwas abseits zwischen zwei Baggern, die Arme um einen Mann geschlungen, der mit dem Rücken zu ihm stand. Trauer und Eifersucht stachen ihm ins Herz. Hatte sie ihn angelogen und die ganze Zeit eine Liebe in Frankreich verheimlicht? Zuerst wollte er hingehen, doch dann besann sich dann. Keine Szene machen. Aber wie sollte er mit ihr nach diesem Zwischenfall zurückfahren und weiterleben? Außerdem – sie wollte nicht zurück nach Frankreich. Was war da los? Jörg überprüfte nochmals die Ketten und Warntafeln. Plötzlich hörte er Layla hinter sich reden, drehte sich um und da stand sie zusammen mit dem Mann, der nicht viel größer, aber um einiges älter war als sie selber. Beide hatten Tränen in den Augen.
„Cherie, darf ich dir meinen Papa vorstellen”.
Natürlich – er schimpfte sich innerlich ein riesiges Rindvieh, sprang erleichtert vom Laster und streckte ihm die Hand entgegen.
„Freut mich sie kennenzulernen Messieurs Deboire”.
„Es ist sehr schön, dass mein großes Mädchen so einen Mann gefunden hat wie sie. Layla geht es sehr gut, sie muss bei ihnen glücklich sein”.
Dann musste er ans Telefon und verabschiedete sich eilig.
Layla merkte schnell, dass es schwieriger war mit dem hohen Gewicht und der Überbreite zu fahren, als mit dem leeren Truck. An der Grenze zu Österreich wurden sie von Polizei und Begleitfahrzeug empfangen. Die Beamten kontrollierten Fahrerkarten und Führerscheine. Sie konnten nicht glauben, dass die kleine Layla den schweren Sattel lenken konnte. Allerdings fuhr Jörg in Österreich alleine. Das ganze Personal des Schotterwerkes staunte, einige fotografierten als Layla den riesigen Bagger vom Laster lenkte. Sie fuhr in die Grube und wies die Bediener ein, während Jörg das Schriftliche erledigte.
Es war schon nach elf Uhr, als sie das Haus betraten. Sein Blick fiel auf den Kalender und den rot angezeichneten heutigen Tag. Layla lächelte ihn müde an.
„Wir verschieben auf morgen. Ich bin jetzt hundemüde.”
Fortsetzung folgt