Episode 94
Die Wunden des Demetrios waren nach kurzer Zeit versorgt denn sie waren nahezu oberflächlich, also aufgesprungene Haut und einige von Schlägen verfärbte Flecken zierten seine Haut. Demetrios wurde nach der Versorgung seiner Verletzungen zum König ins Zelt gebracht denn uns allen verlangte es nach einem ausführlichen Gespräch, wir würden jedoch nicht umhinkommen nun auch Callista und Nikolaos zu offenbaren das ihr Vater und Bruder im Besitz von Demetrios Xenos gewesen waren. Demetrios hatte soeben an der Tafel Platz genommen als er völlig entgeistert auf Callista blickte die als er das Zelt betreten hatte vor ihm niedergekniet war.
„Erhebe dich bitte Kind es ist nicht nötig vor mir zu knien, ich habe keinerlei Rang mehr auch war es nie mein Wunsch das jemand vor mir knien soll.“
„Wie es euer Wunsch ist edler Xenos doch gebührt euch diese Ehre denn ohne den schändlichen Mord an eurem Vater durch die Brut der Sophronia würdet ihr dem Rat vorstehen.“
„Dies mag sein mein Kind doch wollten es die Götter anders auch wenn ich bedaure wie es unseren Bürgern geht, egal welchen Ranges oder Standes.“
Callista genügte wohl die Erklärung von Demetrios, sie erhob sich und nahm ebenfalls am Tisch Platz sie zog es aber vor bei den nächsten Fragen die ihm der König wie auch ich stellten zu schweigen und das ganze stumm zu verfolgen. Hauptsächlich drehten sich unsere Fragen um die innere Verteidigung der Stadt, die internen Befestigungen, also alles das uns die Einnahme der Stadt erschweren könnte sollte es endlich soweit sein. Demetrios so schien es uns verheimlichte uns nichts, natürlich hätten seine Antworten falsch sein können doch wirkte er so offen und freimütig all seine Erwiderungen erfolgten rasch und ohne viel nachzudenken. Mir persönlich gefiel der Gedanke einen Verbündeten zu haben der uns soweit er sie kannte mit internen Geheimnissen versorgte, auch wenn diese spärlich waren wie wir bald merkten denn er war sehr außen vor gelassen worden wenn es um wichtiges ging. Dann als wir erfahren hatten was und drängt war er nun gekommen der Zeitpunkt Callista und Nikolaos mit der Realität zu konfrontieren.
„Edler Demetrios Xenos wie ihr wisst haben wir zwei Hopliten in der Stadt gehabt um über den Verbleib von Symeon und Miltiades Papantoniou zu erfahren, euch mag es vielleicht verwundern doch wussten Callista wie auch Nikolaos nichts von ihrem Verbleib noch von unserem Plan sie zu finden. Gerade Nikolaos sein Sohn macht sich unendliche Sorgen um seine Familie und als ihm von Onnophrios Tsantidis seine Schwester zum Geschenk gemacht wurde, so wurde uns deutlich vor Augen geführt das wir handeln müssen. Ihr edler Demetrios habt Symeon und seinen Sohn aus den Fängen des Rates befreit und gabt ihnen Unterkunft und eine Aufgabe, dies ehrt euch zutiefst auch das ihr sie vor dem Rat und seinen Häschern schützen wolltet doch könnt ihr dies nun nicht mehr. Ich frage euch edler Demetrios könnt ihr uns sagen was aus den beiden wurde oder wo sie sich zurzeit aufhalten, gerade seinen ältesten Sohn wird dies interessieren.“
Während meiner Worte erblickte ich aus dem Winkel meiner Augen heraus das eben bei Nikolaos das Gesicht einfror, er blickte fassungslos zwischen mir und Demetrios hin und her. Es war dann Demetrios der ihn aus seiner Lethargie riss in dem er seine Worte direkt an ihn richtete.
„Zu allererst Nikolaos Papantoniou es erfreut mein altes Herz das es nur Gerüchte waren das ihr euer Leben vor Athen ausgehaut habt, denn der Schmerz den eure Familie ertrug war unermesslich. Bei euch Callista meine liebe bedaure ich zutiefst das ich euch vor dem Zugriff von Onnophrios nicht erretten konnte doch ließ er nicht mit sich handeln was euch betraf denn er wollte mich euch sein Vergnügen wie haben wie er sagte. Doch eines vermag ich euch allen mit Sicherheit zu sagen kaum das die beiden Hopliten eurer Streitmacht bei mir waren, sandte ich euren Vater und Bruder nach Aggios Maleas um dort für mich nach dem rechten auf meinem Anwesen dort zu sehen von dem selbst der Rat keinerlei Kenntnis hat. Mein ausdrücklicher Befehl an beide war das sie erst nach Lavronia zurückkehren sollen wenn ich nach ihnen schicken lasse, sie sind in Sicherheit um dies müsst ihr euch nicht sorgen.“
Es war durchaus erleichternd zu hören das Vater und Bruder von Nikolaos und Callista in Sicherheit waren, wir diesbezüglich keinerlei Sorge haben mussten das der Rat an ihnen ein Exempel statuieren könnte. Es war den beiden nicht zu nehmen Demetrios mit weiteren Fragen zu bedrängen doch dieser beantwortete diese bereitwillig und mit stoischer Ruhe, auch hatte er immer ein Lächeln auf den Lippen. Trotz der Lockerheit die nun hier vorherrschte war es an der Zeit ihn wieder auf wichtiges anzusprechen denn es interessierte besonders mich weshalb es gerade er war der vom Rat auserkoren worden war als Sündenbock herzuhalten. Demetrios erklärte bereitwillig seine Vermutungen auch wenn er nicht wirklich konkretes wusste deshalb teilte er uns eben mit an was er dabei dachte. Gerade der König war dann aber vielmehr daran interessiert was wir am heutigen Tage bereits öfter vernommen hatten. Demetrios Familie war es nämlich die bis vor etwas mehr als einem Jahr der Stadt und dem Rat vorgestanden hatten während dieser Zeit gab es eben auch keine Leibeigenschaft beziehungsweise nur wenn dies freiwillig geschah und vom Rat abgesegnet worden war. Bis in den späten Abend zogen sich noch unsere Besprechung so dass der König uns ein Mahl reichen ließ ehe wir uns zurückzogen und Demetrios zu seinem ihm angedachten Zelt geleiteten ehe wir uns zurückzogen. Kaum das wir uns im eigenen Zelt befanden überkam uns alle die Müdigkeit doch musste ich zuvor noch mit Sebastianos eine verstärkte Bewachung besprechen nun da die Zeichen auf Schlacht deuteten.
Ich traf ihn vor meinem Zelt an da er zu eben jenem Zeitpunkt gerade dort seinen Dienst versah und so ging ich mit ihm einige Schritte und besprach was es zu besprechen gab ehe er dann noch ein persönliches Anliegen vortrug.
„Damianos kann ich dich noch um einen Gefallen bitten?“
„Sprich frei heraus Sebastianos, wie ich euch allen sagte könnt ihr jederzeit mit euren Anliegen zu mir kommen, wenn es in meiner Macht steht werde ich euch immer helfen.“
Trotz meiner Worte wirkte er angespannt, ja sogar nervös und ihm war anzusehen das ihm das folgende schwer viel, auch wenn ich persönlich nicht annahm das sein Anliegen unlösbar war.
„Also Damianos es ist so dass du mich damals mit Callista in die Stadt sandest und wir einander kennen und schätzen gelernt haben, ja ich gebe zu es ist da mehr. Heute als du bei Nikos und Jorgos warst erzählte sie Nikolaos alles und legte ihm unsere Gefühle offen, doch reagierte er anders als von ihr erwartet. Mir ist nicht bewusst ob Nikolaos bereits mit dir gesprochen hat doch muss ich es dir sagen denn Callista steht im Moment unter deinem Schutz deshalb muss es so sein.“
Es stimmten also meine bereits bemerkten kleinen Auffälligkeiten in ihren Verhalten und es schien dass Aphrodite ihr Werk vollbracht hatte. Es würde mir jedoch nicht obliegen ihrer Verbindung meinen Segen oder auch nur die Zustimmung zu geben, dies Vorrecht hatten einzig und alleine die männlichen Mitglieder ihrer Familie. In mir keimte der Verdacht das es nicht Ablehnung war die Nikolaos anders reagieren lies als Callista es erwartet hätte doch würde ich mit ihm sprechen müssen um es genau zu erfahren.
„Sebastianos es ehrt dich das du mit diesem deinem Anliegen an mich herangetreten bist doch steht es mir nicht zu eure Liebe zueinander zu beurteilen dies Vorrecht haben einzig und alleine Nikolaos und ihr Vater. Sorge dich nicht über eine vielleicht vorrübergehende Ablehnung eurer Verbindung durch Nikolaos ich denke hier handelt er im Moment mehr zu ihrem Schutz als er dies tun sollte. Nikolaos hat erst vor kurzem erst wieder seine Schwester in die Arme schließen können und deshalb ist er nun übersorgsam, dies Verhalten wird sich ändern dessen bin ich mir sicher.“
„Ich kann sein Handeln zum Teil verstehen Damianos doch waren die Worte die er zu Callista sagte für sie verletzend und schon manch Träne musste sie seither vergießen.“
„Sag mir Sebastianos was waren seine Worte sofern du sie von Callista kennst?“
„Er sagte er würde ihrer Verbindung mit mir einem Spartaner niemals solange er atmet zustimmen, es wäre an ihm oder ihrem Vater ihr einen Gemahl zu suchen der ihrem Stand entspräche.“
Die von Nikolaos gewählten Worte waren zugegeben hart und entbehrten jeglicher Logik denn gerade er sollte eben diese Denkweise abgelegt haben.
„Ich werde mit Nikolaos noch heute sprechen und während ich dies tue wirst du Callista Mut und Zuversicht zusprechen, wenn ich es vermag werde ich seine Meinung diesbezüglich ändern doch versprechen kann ich nichts. Doch eines Sebastianos musst du mir versprechen, sollte uns die Befreiung Lavronias gelingen und Vater und Bruder der beiden bei uns Sicherheit sein musst du seinen Vater um die Verbindung bitten. Ich bin der festen Überzeugung ich vermag Nikolaos Meinung zu ändern doch obliegt die Zustimmung eurer Verbindung am Ende bei seinem Vater, den wirst du von deinen ehrenhaften Absichten überzeugen müssen.“
„Ich will tun wonach du verlangst Damianos auch werde ich ein Gebet zu Aphrodite sprechen um unsere Verbindung zu segnen auch wenn ich daran nicht zweifle. Auserwählter um eines jedoch will ich euch bitten ihr als mein einziger Herr neben Zeus ihr sollt es sein der in meinem Namen um die Hand von Callista bei ihrem Vater anhält. Ich weiß ich verlange viel doch auch wenn der Vater der beiden im Rang unter mir steht so achte ich die Familie von Nikolaos so als ob es die eure wäre deshalb steht es mir nicht zu diese Anfrage zu stellen.“
„Nun gut Sebastianos so soll es sein ich werde dies tun doch nicht als Auserwählter ich werde dies als dein Freund tun der mit Sicherheit nicht euren Herzen zuwiderhandeln will. Doch zuerst da ich nun alles weiß will und muss ich mit Nikolaos sprechen und ihn zur Vernunft bringen deshalb lass uns zu meinem Zelt zurückkehren damit ich dies unverzüglich zu tun vermag.“
„Ich danke dir Damianos und stehe in einer Schuld die ich niemals zurückgeben kann.“
„Du schuldest mir nichts Sebastianos so etwas werde ich niemals als Schuld einfordern, dies ist etwas das ich für dich tun kann als Freund und dies tue ich gerne und nun komm.“
Gemeinsam kehrten wir zu meinem Zelt zurück in welches ich mich sofort begab, dort fand ich Callista wie auch Nikolas wie schon früher am Tage einander anschweigend und sich keines Blickes würdigend vor. Es lag nun an mir dies Schauspiel zu beenden deshalb ergriff ich die Hand von Nikolaos und führte ihm aus dem Zelt, wir begaben uns dann, jedoch diesmal ohne Garde, zu jenem Feld wo wir seine Mutter den Flammen übergeben hatten und ließen uns dort nieder.
„Sprich Nikolaos was ist es das dein Herz betrübt? Ich weiß mit Sicherheit das es nicht der Ausgang der Verhandlungen ist der dich betrübt seit heute Morgen bereits bedrückt dich etwas.“
„Es ist nichts Damianos du irrst dich.“
„Nikolaos ich mag zwar nicht so ein feines Gespür wie du haben doch bitte ich dich verschweige nicht vor mir deine Gefühle und Empfindungen. Beleidige nicht meine Auffassungsgabe denn mir ist nicht entgangen das du und Callista euch seit heute Morgen anschweigt.“
Nikolaos blickte nun in einer Mischung aus entsetzen und Verwunderung in meine Augen, ehe sich die seinen leicht mit Feuchtigkeit füllten.
„Sie will mich einfach nicht verstehen Damianos sie ist stur und hört nicht auf meine Einwände.“
„Nikolaos auch wenn ich vermute was du meinst und um welche Dinge es geht so musst du mir schon mehr sagen damit ich Rückschlüsse schließen kann.“
„Callista sie meint sie ist verliebt und will sich binden an einen Spartaner Damianos, nicht das ich etwas dagegen hätte doch weigert sie sich mir seinen Namen zu nennen, ich werde meine Schwester nie und nimmer in die Hände eines Spartaners geben der mir unbekannt. Ich meine ich darf am wenigsten urteilen über die innige Liebe zwischen zwei Menschen denn auch zwischen uns war es ohne Zweifel ab dem ersten Blick so doch will sie mir nicht seinen Namen nennen. Auch wenn ich dies verurteile so will ich nicht das sie in Sparta lebt denn dort wird die Frucht ihrer Liebe eines Tages die Agoge durchleben müssen und dies wird sie brechen, wir sind anderes gewöhnt.“
Da war er also der Punkt der ihn so tief verletzte das er ihr jeglichen Kontakt mit ihrem geliebten verbot, er war nicht bereit sie gehen zu lassen, sie von sich getrennt in einer fernen Stadt die auch noch eine andere Kultur pflegte zu wissen. Nun da ich wusste das er nicht wusste das es sich hier um Sebastianos handelte musste ich noch behutsamer als gedacht vorgehen den die Offenbarung seines Namens oblag nur den beiden selbst.
„Nikolaos nun da ich deine Meinung kenne so muss ich dir sagen das ich so etwas bereits vermutet habe denn mir viel eine deutliche Veränderung an ihr auf. Du Nikolaos hast ihr gegenüber jedoch deutlich schärfere Worte benutzt, Worte die deine geliebte Schwester zutiefst verletzten. Du sagtest du würdest ihrer Verbindung mit einem Spartaner niemals solange du atmest zustimmen, es wäre an dir oder deinem Vater ihr einen Gemahl zu suchen der ihrem Stand entspricht. Ich verurteile diese deine Worte nicht doch denkst du nicht das sie hier nicht weise gewählt waren, es steht mir nicht zu dich zu belehren Nikolaos doch gerade du solltest über dieses Standesdenken hinweg sein oder hat dich die Zeit in Athen nichts gelehrt?“
Nikolaos sprach eine ganze Weile kein Wort und ich tat nichts um dies zu ändern denn es war klar zu erkennen dass er in Gedanken versunken war. Wieviel Zeit er für sich benötigte vermochte ich nicht zu sagen doch wartete ich geduldig bis er seine Überlegungen abgeschlossen hatte und sich an mich wandte.
„Du hast Recht Damianos nun da du mir meine Worte so direkt sagtest muss auch ich eingestehen dass sie wahrlich unklug gewählt waren und für Callista zutiefst verletzend gewesen sein müssen. Es ist mir durchaus bewusst das dies denken in den Ständen nicht angebracht ist doch sie wünscht sich mit einem Spartaner zu verbinden, einem Spartaner der den Zwängen seiner Kultur und Erziehung unterworfen ist, ich kann mir nicht vorstellen das sie in Sparta ihr Glück finden wird. Damianos ich liebe Callista viel zu sehr als das ich ihr Wünsche vielleicht jetzt glücklich zu sein doch in wenigen Jahren wenn sie ihr Kind an die Agoge verliert daran zerbricht. Es ist besser wenn sie mich jetzt vielleicht hasst und verabscheut doch eines Tages wenn sie den richtigen gefunden hat wird sie mir dankbar sein.“
„Nikolaos mein Herz, es steht mir nicht zu dir den Namen ihres angebeteten zu sagen dies gebührt nur ihr doch sei dir dessen sicher das eben jener Spartaner es aufrichtig mit seiner Zuneigung zu ihr meint. Ich kann dir versichern das wenn du dieser Verbindung zustimmst ihr Herz niemals wegen der Agoge gebrochen werden wird, ihr Kind sollte es den Göttern gefallen ihnen eines zu schenken wird niemals diesen barbarischen Ritus durchlaufen müssen. Mehr mein Geliebter kann und darf ich dir nicht sagen doch bitte ich dich sprich noch einmal in Ruhe mit ihr und lausche einzig ihren Worten und antworte mit Bedacht dann wirst du es verstehen.“
„Deinen Worten nach zu urteilen Damianos kennst du den Namen des Spartaners doch akzeptiere ich dein Zögern mir seinen Namen zu nennen auch will ich dir, auch wenn es mir widerstrebt, glauben dass ich nichts gegen diese Bindung einwenden sollte. Wenn du sagst er liebt meine Schwester aufrichtig so will ich dies glauben und werde deshalb sobald wir zurück sind mit ihr sprechen doch will ich dich dabei an meiner Seite wissen, willst du dies tun?“
„Wenn du dies wünscht werde ich dir dies nicht abschlagen, doch nun sollten wir gehen du hast noch mit deiner Schwester zu sprechen.“
Noch ehe ich mich erheben konnte griff Nikolaos meinen Kopf zog ihn zu sich und küsste mich inniglich was ich nur zu gerne geschehen ließ. Danach erhoben wir uns kehrten zu unserem Zelt zurück damit er dies notwendige Gespräch das zwischen den beiden stand führen konnte. Beim Näherkommen erblickte ich Sebastianos der noch beziehungsweise nun wieder vor dem Zelt stand wenn er meinen Auftrag an ihm erfüllt hatte und Callista Mut zugesprochen hatte. Als wir durch den Eingang des Zeltes traten fiel mir sofort auf das Callista auf ihrem Bette lag und leise aber doch hörbar vor sich hin weinte, Nikolaos denn ich nun anblickte zuckte nur mit den Schultern ehe er sich ihr langsam und voller Vorsicht näherte. Leise und für mich nahezu unhörbar sprach er einige Worte mit ihr ehe sie sich erhob und sich zu mir, der ich bereits am Tisch Platz genommen hatte, gesellte und sie mir gequält aber doch mit einen lächeln zunickte. Nikolaos der seinen Platz neben mir hatte sprach zuerst kein Wort, ihm schien dies ebenso schwer zu fallen wie es auch bei ihr war doch atmete er dann tief durch und begann das Gespräch.
Das Gespräch das sich zu anfangs noch schleppend entwickelte gewann schon sehr bald an Heftigkeit und Lautstärke denn beide hatten ihre Ansichten und wollten von diesen kein Stück abweichen. Es war dann Nikolaos der Callista entgegenkam und ihr klar vor Augen führte weshalb er genau gegen eine Verbindung mit einem Spartaner sei doch ließ Callista sich nicht aus der Ruhe bringen und hielt weiterhin seinen Namen vor ihm verborgen. Dies Gespräch gipfelte dann nach langem währen in einem Eklat, Nikolaos der ihr klar und deutlich zu verstehen gab das er niemals zustimmen würde ohne das er diesen Spartaner kennen würde, was wiederum Callista mit einem verächtlichem schnauben quittierte. Auch wenn ich dies Schauspiel bisher schweigend hingenommen hatte so war es nun an der Zeit zu handeln denn sie beide zerstörten hier durch ihre gegenseitige Sturheit alles an Verbindungen die zwischen ihnen bestand.
„Ich wollte mich nicht in diese eure Familie betreffenden Streitigkeiten einmischen doch muss es nun hier und jetzt so sein, ich kann und werde nicht dabei zusehen wie ihr euch hier gegenseitig verletzt und alles zunichtemacht das zwischen euch ist. Callista nennt Nikolaos den Namen dessen der euer Herz besitzt und dem ihr das eure geschenkt habt oder ich werde dies tun denn es entbehrt jeder Logik dies nicht zu tun. Der dessen Herz ihr nun besitzt schüttete mir das seine bereits aus und gestand mir alles, deshalb bin ich mir völlig sicher dass wenn Nikolaos seinen Namen hört nichts gegen eure Verbindung haben wird. Entscheidet euch jetzt Callista oder ich werde für euch entscheiden auch wenn ich dies nicht möchte.“
Callista nickte mir verstehend zu und so nahm ich an das ich es sein sollte der Nikolaos den Namen des Mannes ihres Herzen nennt. Ich erhob mich und rief nach Sebastianos der auch unverzüglich das Zelt betrat und stur mich anblickte wohl um mit einem Blick auf Callista sich nicht sofort zu verraten.
„Ihr habt nach mir gerufen Herr, womit kann ich euch dienen?“
„Sebastianos ich beauftrage dich hiermit jenen Spartaner ausfindig zu machen der das Herz von Callista erobert hat und trage dafür Sorge das er hier vor Nikolaos im Zelt niederkniet und ihm darum bittet das er seine Schwester weiterhin treffen kann mit seiner Zustimmung.“
„Wie ihr befehlt Herr, ich werde tun wonach ihr verlangt.“
Ich hatte mit vielem gerechnet aber nicht das Sebastianos sich nun umdrehte und das Zelt verließ, musste er erst allen seinen Mut sammeln um sich vor Nikolaos erkennen zu geben als der dem nach Callista verlangte? Ich persönlich konnte sein zögern verstehen denn es war für ihn ein großer Schritt deshalb wunderte es mich nicht von vor dem Zelt Stimmen zu vernehmen die wild durcheinandersprachen und so war mir bewusst das er seine spartanischen Brüder eingeweiht haben musste. Es waren wenige Minuten verstrichen als das Tuch welches den Eingang bedeckte zur Seite geschlagen wurde und zu meiner Verwunderung Jorgos das Zelt betrat und sich direkt an mich wandte.
„Damianos wie ich erfuhr so hat ein Spartaner das Herz von Callista erobert als er mir dies eingestand deshalb ist es nun an mir als dein oberster Gardist ihn hierhin zu befehlen umso wie du es wünscht sein Anliegen Nikolaos vorzutragen. Wenn du Damianos mir dies gestattest will ich nun mit Nikolaos sprechen.“
Ein wenig über seine gewählten Worte verwundert gab ich Jorgos mittels einer Handbewegung zu verstehen das er fortfahren sollte in seinem handeln. Auch wenn ich gewollt hätte das Sebastianos dies selbst tun würde so verstand ich auch den Weg den er nun beschritt den es oblag Jorgos als seinem normalen Vorgesetzten seinen Wunsch zu überbringen gemäß den Riten von Sparta.
„Damianos Papantoniou ich Jorgos Eileithyia von Sparta oberster Gardist des Auserwählten der Götter und Herr über eben jene Spartiaten stehe hier vor euch mit der bitte dem jenigen eine Vorsprache zu gewähren der sein Herz an eure Schwester verlor. Mir als seinem vorgesetzten obliegt es nun eure Worte zu hören und ihm bei Zusage vor euch zu bringen damit er sein Anliegen euch selbst vorbringen kann.“
Nikolaos Gesicht hatte sich bei den Worten von Jorgos aufgehellt vermutlich war ihm nun klar das eben jener Spartiat einer aus den uns nahestehenden Reihen sein musste und er sich nun sicher war das seine Schwester nicht in Sparta leben würde.
„Jorgos ich danke für deine Worte und die von dir gemäß dem Ritus übernommene Aufgabe und will jenem Spartiaten die Bitte der Vorsprache gewähren auch will ich das du ihm übermittelst das ich ihm oder Callista nicht böses will. Es ist mein Wunsch das er mir sein Anliegen persönlich vorbringt, sobald dies geschehen ist werde ich entscheiden ob ich einer Verbindung der beiden uneingeschränkt zustimmen kann.“
Jorgos verbeugte sich kurz vor Nikolaos und mir und verschwand dann kurz vor das Zelt um gemeinsam mit Sebastianos an seiner Seite zurückzukehren. Es war nun Sebastianos der schon beinahe zögerlich vor Nikolaos trat und vor ihm niederkniete.
„Ehrenwerter Nikolaos Papantoniou von Lavronia und Athen ich Sebastianos Kralkos von Sparta Mitglied der Garde des Auserwählten knie hier vor euch voller Stolz mit einem Anliegen des Herzens.“
Nikolaos der bereits beim Betreten des Zeltes von Sebastianos der Mund leicht offen stand ließ die soeben gehörten Worte einige Momente auf sich wirken ehe er seine Worte fand.
„Sprich Sebastianos Kralkos von Sparta lass mich dies Anliegen hören, wähle deine Worte weise und mit Bedacht denn sie werden darüber entscheiden wie ich urteilen werde.“
Während er diese Worte sprach hatten sich seine Gesichtszüge deutlich entspannt und es kam ihm auch bereits wieder ein Lächeln über die Lippen.
„Nikolaos Papantoniou ich komme nicht umhin euch zu gestehen das ich in den wenigen Tagen ihrer Anwesenheit und der wenigen Stunden die ich mit ihr verbringen durfte mein Herz hoffnungslos an eure Schwester Callista verloren habe. Ihr freundliches und unbefangenes Wesen hat mich verzaubert und mir das Herz geraubt ohne das ich dies auch nur geplant hätte doch trieb mich eben jenes Herz immer wieder an ihre Seite. Eure Schwester und mich edler Nikolaos verbindet etwas was ich nicht zu verstehen vermag, einzig was ich verstehe ist das mir jeder Moment den ich nicht an ihrer Seite verweilen kann endlos erscheint.
Nikolaos ich musste meinen Herrn Damianos Passadakis vom Zustand meines Herzens berichten und von ihm erfuhr ich auch was wie er vermutet der Grund für eine Ablehnung unserer Verbindung sein könnte. Ich Sebastianos Kralkos versichere euch das ich, solltet ihr einer Verbindung zustimmen, niemals zulassen würde sollten die Götter uns in jener Verbindung einen Sohn schenken das dieser die Agoge durchlaufen muss. Sollten die Götter uns das Geschenk von Kindern gewähren so sollen diese im Geiste Athens aufwachsen bis zu jenem Tage an dem er oder sie selbst entscheidet worin ihr Weg liegt.
Ich bitte euch Nikolaos gewährt uns unseren innigsten Wunsch gestattet diese Verbindung ich schwöre euch bei allen Göttern das meine Liebe zu eurer Schwester wahrlich aufrichtig ist. Ich will tun wonach ihr verlangt um eure Zustimmung zu dieser Verbindung zu erhalten, sprecht aus wonach ihr verlangt und ich will dies ohne Überlegung tun.“
Ohne eine Bewegung hatte Nikolaos seine Worte schweigend verfolgt und blickte nun mit teilnahmsloser Mine in Richtung von Sebastianos eher er dann seinen Kopf zu Callista wandte.
„Entsprechen die Worte von Sebastianos der Wahrheit Callista ist er es an den du dein Herz verschenkt hast?“
„Ja Bruder er ist es mit dem ich mein Leben teilen möchte, mein niederer Stand ist ihm bekannt doch zögerte er keinen Augenblick mir seine Liebe zu gestehen. Abgesehen vom Stand der uns trennt ist da vieles das uns bereits verbindet auch wenn wir uns nur wenige Augenblicke alleine bisher stehlen konnten. Ich bitte dich mein Bruder gewähre mir die Freundlichkeit und gib der Verbindung von Sebastianos und mir deine Zustimmung.“
Nikolaos hatte nachdem er ihre Worte gehört hat sich erhoben und stand nun vor dem vor ihm knienden Sebastianos.
„Erhebe dich Sebastianos Kralkos von Sparta, Gardist des Auserwählten und höre meine Entscheidung.“
Etwas zögerlich erhob sich Sebastianos wagte es aber dennoch nicht Nikolaos in die Augen zu blicken. Auch wenn es uns nicht betraf was hier geschah so war Jorgos wie auch mir deutlich die Anspannung anzusehen von der einzig Nikolaos uns erlösen konnte.
„Deine gewählten Worte waren weise und wohlüberlegt Sebastianos, wie es auch jene von Callista waren deshalb hört nun alle meine Entscheidung. Ich stimme eurer Verbindung die ihr beide wünscht zu, auch wenn ich nun meine Schwester an euch verliere so gewinne ich auch einen Bruder in euch hinzu. Ich stimme dieser eurer Verbindung zu Sebastianos wenn ihr mir euer Ehrenwort als Spartaner und Gardist des Auserwählten gebt sie steht’s wie eine ehrenvolle Frau zu behandeln und ihr euer Wort haltet was die Agoge betrifft. Sebastianos stimmt ihr meinen Bedingungen zu so geht nun hin zu meiner Schwester und lasst ihn uns sehen den Kuss eurer Liebe, wenn ihr dies tut so will ich nicht gegen euer Herz handeln.“
Nachdem seine Worte verklungen waren dauerte es nur wenige Augenblicke bis Sebastianos aus seiner Starre erwachte und sich leicht vor ihm verneigte und sogleich in die Richtung von Callista ging diese ergriff und beide dann in einen inniglichen Kuss versanken der kaum enden wollte. Nikolaos der nun an meiner Seite stand ergriff meine Hand und drückte sie fest so als ob er halt suchen würde.
„Ich wusste du würdest richtig handeln Nikolaos, ich weiß es ist dir nicht leicht gefallen jetzt wo sie wieder an deiner Seite ist sie gehen zu lassen, doch bin ich von der Ernsthaftigkeit seine Absichten überzeugt.“
Nikolaos zog mich dann zu sich und gab mir einen Kuss ehe dann alle anwesenden sich an den Tisch setzten und noch einige Gespräche führten. Sebastianos und Callista weihten uns dann in alles ein wie es zu ihrer Liebe kam und wo sie einander immer im geheimen trafen ohne bei uns einen Verdacht zu wecken. Obgleich Nikolaos ihrer Verbindung zugestimmt hatte so verbrachte Callista die Nacht bei uns im Zelt, mag sein das es deshalb war weil Sebastianos seinen Dienst versehen musste und er so nicht abkömmlich war.
Der folgende Tag verlief ohne große Vorkommnisse lediglich hielten wir mehrmals einen Kriegsrat mit dem König wie auch ich mich mehrmals mit meinen nun unterstellten Tagmatarches traf um uns zu bereden. Der König gewährte einer jeden Tagma Athens auf meine Bitte hin mehrere Spartiaten die die Männer Athens in der spartatischen Kampfkunst unterwiesen was zu meiner Freude äußerst interessiert angenommen wurde. Bis in die späten Abendstunden übten die Hopliten mit den Spartanern, ja selbst die Tagmatarches beteiligten sich überaus gerne an diesen Unterweisungen wenn ich sie nicht für Besprechungen benötigte. Ich selbst nahm bei Jorgos einige Unterweisungen so wie es Nikolaos mit Nikos tat um für die Schlacht bestens gewappnet zu sein.
Am Morgen des letzten Tages vor der Schlacht wurden wir von den Hörnern Spartas geweckt die von der Ankunft der zusätzlichen Tagma kündeten. In der Ferne vernahmen wir ebenfalls die Hörner Spartas aber auch uns unbekannte deswegen eilten wir uns zu bekleiden und einen Blick zu riskieren wer hier an der Seite der Truppen Spartas marschierte.