Im Schwimmbad
Sanfte Hände strichen über meinen Rücken, streichelten ihn zärtlich. Sonnenmilch wurde darauf verteilt, gleichmäßig eingerieben und in die Haut einmassiert. Ein gutes Gefühl. Ich lag da, döste vor mich hin und genoss die Berührungen meiner Freundin. Meiner Freundin? Die Worte hallten in meinem Kopf, lösten etwas aus. Dennoch dauerte es etwas, bis der berühmte Groschen fiel. Mein Freundin saß einige Kilometer entfernt und lernte für eine Prüfung. Ich hingegen war alleine ins Schwimmbad gefahren um dem sommerlichen Schwitzen zu entgehen. Also war es jemand Fremdes, der mich da eincremte. Diese Erkenntnis ließ mich den Kopf heftig drehen und die Augen aufreißen. Ein Schritt, den ich sofort bereute. Die Sommersonne kann gnadenlos sein, vor allem zu den Augen. Geblendet stöhnte ich auf, benutzte die Hand als Schutz und schaute, wer sich da an mir zu schaffen gemacht hatte. Ganz zu meinem Erstaunen war es nicht ein schmieriger, auf eine Gelegenheit lauernder Mitlife-Crisler, sondern eine hübsche Frau. Irgendwo zwischen 30 und 40, mit gebräuntem Teint und rotem Lockenschopf. Kein Model, aber dennoch sehr attraktiv. Die Brüste weder zu groß noch zu klein, nur knapp bedeckt von ihrem bunten Bikini. Ihre Augen ruhten auf mir, abschätzend vielleicht, aber auch freundlich. „Du warst fast gar und ich wollte nicht, dass du noch weiter brutzelst.” Ihre Stimme klang sanft, einschmeichelnd. Dennoch war da ein unverkennbar selbstsicherer Unterton. Erst jetzt spürte ich jenes leichte Brennen, mit dem sich die Haut für die übermäßige Sonneneinwirkung bedankte. Ohne es zu sehen, konnte ich mir gut vorstellen, wie mein Rücken aussah. Rot und leuchtend wie eine Verkehrsampel, mit einem großen, leider unsichtbaren „Don’t touch”. Meinen Kolleginnen würde es gefallen, mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den Buckel zu klopfen – und sei es nur um mich jaulen zu hören. Ich hasse den Sommer. Noch immer schaute mich die Fremde an, schien auf eine Reaktion meinerseits zu warten. Was sollte ich sagen? Mit fiel nichts Passendes ein. Danke, sehr nett, wäre völlig deplaziert gewesen. Sollte ich ihr anbieten, sie ebenfalls … Nein, zu aufdringlich. Sie nahm mir die Entscheidung ab. „Was ist? Soll ich weitermachen oder möchtest du es selbst versuchen und dir dabei den Arm auskugeln?”
Lachend nickte ich und ließ meinen Kopf sinken. Ihre Hände waren sanft, die Sonnenmilch würde mir gut tun und was war schon dabei? „Gut, aber du weißt ja, eine Hand wäscht die andere. Auch meine Haut kann anschließend eine Einreibung vertragen.” Da war er wieder, dieser Selbstsichere Klang, diesmal deutlicher als zuvor. Nickend schloss ich die Augen. Es war wie immer: Kein Genuss ohne Gegenleistung. Ihre Hände waren jetzt, da ich wach war und mich darauf konzentrieren konnte, noch sensibler. Mit den Kuppen zeichnete sie meine Wirbelsäule nach, strich bis zum Poansatz und zurück. Es war eine entspannende Massage, sensibilisierend, erotisierend. All meine Sinne waren auf ihre Berührungen ausgerichtet, hungerten danach. Zu schnell endete dieses vielleicht nur in meiner Phantasie lustvolle Spiel. Mit einem leichten Klaps auf den Po gab sie mir zu verstehen, dass nun der Rollentausch anstand. Einen Moment brauchte ich um aus meinem fast tranceähnlichen Zustand zu erwachen, die Kraft zu finden mich aufzusetzen. „Ich heiße übrigens Anne”, stellte sich die Fremde vor, während sie es sich auf dem großen Badetuch gemütlich machte, den Bikini öffnete und mir so ihren Rücken präsentierte. Auch ich stellte mich vor, nahm die Sonnenmilch, gab einen kleinen Klecks in meine Hand und erwärmte sie kurz. Nichts kann einen mehr erschrecken als kalte Creme auf warmer Haut. Während meine Hände über ihre weiche, gepflegte Haut glitten, konnte ich Anne näher betrachten. Nun ja, jedenfalls ihre Rückseite. Der Po wölbte sich klein und fest unter der etwas zu engen Bikinihose. Lange, schlanke Beine und schöne, wohlgeformte Füße vervollständigten das Bild einer durchaus anziehenden Frau. Verrückte Gedanken schossen durch meinen Kopf. Wie es wohl war, diesen Po zu berühren, durch das Höschen zu streicheln? Sie selbst hatte am Ende der Wirbelsäule gestoppt, jene Grenze nicht überschritten. Sollte ich es tun? Es reizte mich, ebenso wie ihre Scham, die deutlich zwischen den etwas gespreizt liegenden Beinen hervorlugte. Vor meinem geistigen Auge stellte ich mir vor, wie sie wohl nackt aussehen würde. Die Farbe ihres Schamhaars, ihr Intimstes. Auch die Brüste waren bestimmt herrlich anzuschauen. Ein leises Seufzen riss mich aus meinen Gedanken. Anne lag da, räkelte sich, während meine Hände auf ihrem Po ruhten. Verdammt, ich hatte es getan, ohne es zu merken. In Gedanken ihren Körper erkundend, hatte ich mich weiter vorgewagt, als es gut sein konnte. Was dachte sie nun von mir? Und vor allem, was hatte ich getan? Wenn ich sie in natura so angefasst hatte, wie ich es in meiner Vorstellung tat … Meine Pause und das etwas hastige Davonziehen meiner Hände interpretierte Anne als Ende der Massage. „Ich denke, eine kühle Dusche wäre jetzt genau richtig. Auch für deinen geschundenen Rücken. Komm!”, rief sie, stand geschmeidig auf und hielt mir eine Hand hin. Gemeinsam schlenderten wir über die Wiese. Aber zu meiner Überraschung gingen wir nicht zu den Duschen, sondern liefen zum anderen Ende des Schwimmbades, dorthin, wo nur wenige Leute lagen. Ein großes Gebüsch begrenzte das Gelände des Bades. Dahinter kam noch einmal ein kleiner Streifen mit Gras, dann der unvermeidliche Zaun. Und eben auf jenem schmalen Streifen stand eine alte Duschkabine, so, wie man sie früher häufig fand. „Hier wird man nicht ständig gestört und begafft. Zudem gibt es keine Wartezeiten, da nur wenige von ihrer Existenz wissen.” Annes Erklärung klang logisch. Von der Wiese aus nicht zu sehen, geschützt durch das Gebüsch, fand man die Kabine höchstens einmal durch Zufall. Etwa dann, wenn spielende Kinder ihren Ball zu weit warfen. Aus Holz bestehend war die Kabine gerade groß genug für zwei Personen. Und dies nutzten wir aus, verschwanden gemeinsam darin und schlossen ab. Gute alte Handarbeit, noch mit einer stabilen Tür versehen statt nur mit den heute üblichen Plastikvorhängen. Schnell streiften wir unsere Badesachen ab und stellten uns unter die Brause. Das Wasser spritzte aus hunderten kleiner Düsen auf uns, verteilte sich auf der eingecremten Haut und perlte ab. Verstohlen ließ ich meinen Blick über Annes Körper wandern. Ihre Brüste waren, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Klein und fest, Apfelförmig vielleicht, mit kleinen, durch das kalte Wasser hart gewordenen Nippeln. War wirklich nur das Wasser daran schuld? Oder erregte sie die intime Situation mit mir in der Duschkabine? Auch wenn wir nicht wie die Heringe aufeinander hingen, brachte es die Enge doch mit sich, dass wir uns berührten. Anfangs nur zufällig, wiederholten sich die Berührungen immer öfter und auch gezielter. Wussten wir nicht beide, warum wir hier waren? Ganz aus Versehen glitt Annes Hand über meinen Po, während ich mich bemühte gänzlich unbeabsichtigt ihre Brüste zu streicheln. Irgendwie hatte das Ganze etwas von einem Schauspiel. Duschspiele, eigentlich in die Schulzeit gehörend, wurden von zwei erwachsenen Frauen gespielt. Wenn man mit 31 denn schon erwachsen ist. Nun ja, jedenfalls bildete ich es mir zu der Zeit ein. Irgendwann, nach fünf oder zehn Minuten, erkannten wir die Lächerlichkeit der Situation, kicherten und küssten uns stürmisch. Unsere Zungen fanden sich, Hände glitten über nackte, nasse Haut, suchten die zentralen Punkte um das Blut in Wallung zu bringen. Ein heißes Spiel an einem heißen Tag und auch das kalte Wasser konnte uns nicht mehr abkühlen. Anne war wesentlich erfahrener als ich, lenkte und führte mich, zeigte mir, wie sie es gerne wollte. Und ich folgte ihr hinein ins Reich der puren Lust, ließ mich davontreiben auf jenen Wolken der Ekstase … Ihre Lippen knabberten an meinen Brüsten, glitten tiefer, küssten den Bauchnabel und verharrten schließlich zwischen meinen Schenkeln. Es war nicht mein erstes Erlebnis mit einer Frau, aber vielleicht mein bestes. Sie wusste genau, wie sie ihre Zunge einsetzen musste, knetete und massierte gleichzeitig meinen Po, ließ Scharen von Schauern über meine Wirbelsäule nach unten jagen. Ihr Finger drang in mich ein, stieß mich, liebkoste mein Innerstes. Dann traf sie einen Punkt, der mich zum Erschauern brachte. Im Grunde sehr lustvoll löste er gleichzeitig das dringende Bedürfniss in mir aus zu pinkeln. Unter Stöhnen gab ich es ihr zu verstehen, versuchte mich ihr zu entziehen. Sie aber lachte nur, setzte ihr Werk fort und ließ ihre Zunge mit Nachdruck über meine Klitoris gleiten. Der Drang in mir wurde stärker, ließ sich kaum noch unterdrücken. Nun wurde ich energischer, drückte Anne von mir weg, wollte nur noch schnell raus ins Gras und dort … Sie ließ mich nicht, schaute an mir hoch und gab mir mit Blicken zu verstehen, dass sie es wollte. Gleichzeitig verstärkte sie den Druck auf jenen Punkt im Innern meines Unterleibs, ließ mir keine andere Wahl. Es war eine Wohltat, dem Drang nachzugeben, es einfach laufen zu lassen. Ihr Finger in mir, der Druck, den er ausübte, ihre Zunge, die trotz des herablaufenden Urins noch immer meine Klitoris verwöhnte, das alles sorgte für einen heftigen, explosiven Orgasmus. Wellen der Erfüllung schüttelten meinen Körper, ließen mich fast den Verstand verlieren. Ob ich meine Lust hinausschrie oder unterdrückte, ich weiß es nicht mehr. Wieder und wieder zogen sich meine Muskeln zusammen, verlängerten meinen Höhepunkt ins schier Unerträgliche. Dann ebbte der Orgasmus langsam ab, ließ ein leichtes Kribbeln zurück. Anne kniete noch immer vor mir, lächelte wissend. Sanft zog ich sie hoch, legte meinen Kopf an ihre Schulter, suchte Nähe. Sie gab sie mir. Minutenlang standen wir da, hielten uns fest und genossen das Zusammensein. Noch einmal küssten wir uns zärtlich. Dann duschten wir schnell und kehrten zurück zu unseren Plätzen. Eigentlich wollte ich mich bei Anne revanchieren, aber sie ließ es nicht zu. Wenn ich es wirklich wollte, könnte ich sie nach Hause begleiten. Und ob ich wollte!
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