(Kein Hardcore – eine Fingerübung)
Das Licht der Schreibtischlampe zeichnet ein Oval in den Raum. Ihr Gesicht ist im Dunkel verborgen. Meine Augen folgen ihren Händen, die langsam, Knopf für Knopf, ihre weiße Bluse öffnen. Jetzt hebt sie ihre Arme und löst ihr Haar. Dunkle, lockige Kaskaden gleiten an ihrem schlanken Hals und über ihre schmalen Schultern hinab. Dann lehnt sie sich in ihrem Sessel zurück. Ihre Bluse öffnet sich in dieser Bewegung und ihr Rock rutscht hoch. Wo ihre Nylons enden, sehe ich ihre schimmernde Haut und ein Stück weißer, spitzenumsäumter Stoff.
Sie lässt ihre linke Hand in das BH-Körbchen gleiten und schiebt dabei den zarten Stoff zur Seite. Die langen Finger schmiegen sich an die Rundung ihres Busens. Dann beginnt sie mit der offenen Handfläche kreisend ihre Brustwarze zu reiben. Fast meine ich zwischen meinen eigenen Fingern zu fühlen, wie ihr Nippel, jetzt zwischen Daumen und Zeigefinger gerollt, hart erigiert. Sie hebt ihr Kinn und ihr Haar gleitet nach hinten. Mein Blick wandert aufwärts und bleibt an ihren vollen, roten Lippen hängen, die ein Lächeln formen. Ein fast spöttisches, herausforderndes Lächeln.
Jetzt streicht sie mit den Fingernägeln über die Haut ihrer andern Brust, fährt mit ihrem Mittelfinger der anderen Hand über ihre Lippen und beginnt an ihm zu knabbern. Erst nur die Fingerspitze. Dann senkt sie ihren Kopf, um in weiter in sich aufzusaugen. Ihr Haar rutscht dabei vor ihr Gesicht. Nur eine flüchtige Sicht auf ein dunkles Brillengestell und Lichtreflexe von den Gläsern. Dann, in einer einzigen Bewegung, hebt sie wieder ihr Kinn, legt einen Unterschenkel auf die Schreibtischplatte und ihre feucht schimmernden Finger gleiten unter den Stoff des Spitzenhöschens. Mein Blick hastet zwischen dem sich rhythmisch aufwölbenden Stoff, dem sich von der Ferse gelösten und genauso rhythmisch am Spann baumelnden Stöckelschuh und ihrem sich hebenden Busen, aufreizend über den Bügeln des BHs thronend. Dann sehe ich über ihrem spöttischen Lächeln ebenso spöttische Augen, die genau in meine Richtung blicken.
Mir wird heiß und meine Zunge klebt plötzlich an meinem trockenen Gaumen. Diese Frau weiß, dass ich noch da bin. Wahrscheinlich hatte sie durch ihr Fenster genau mitverfolgen können, dass ich das Licht gelöscht, aber dann die Bürotür wieder geschlossen hatte, ohne auf den Flur zu treten. Wie blöd von mir zu übersehen, dass das Restlicht der Dämmerung meine Seite des Gebäudes noch hell genug ausleuchtete, während ihr Büro bereits vollständig im Schatten lag.
Sie hat mich also bemerkt und ist sich vollkommen bewusst, dass ich zu ihr rüber starre – wie schon so oft – in der Hoffnung einen kurzen Blick auf sie zu erhaschen, wenn sie gedankenverloren beim Telefonieren an ihrem Ausschnitt nestelte oder sogar ihren Busen massierte oder sich im Büro kurz noch eine andere Bluse anzog, bevor sie zu einem Date nach der Arbeit aufbrach. Und aus dem Voyeur, dem Jäger, war mit einem Mal der Gejagte geworden, mit dessen Geilheit diese Frau eindeutig spielte. Und der das offensichtlich selbst und sehr viel handfester Lust bereitete.
Unwillkürlich weiche ich vom Fenster zurück, lasse mich in meinen Schreibtischstuhl fallen. Ich lockere Krawatte und ersten Hemdknopf als das Telefon klingelt. Ich zögere, räuspere mich und sehe mir zu, wie ich den Hörer abnehme.
„Gefällt Dir, was Du siehst?”
Diese Stimme reißt mich vom Stuhl hoch, lässt mich herumfahren und tatsächlich, sie hält einen Hörer in der Hand.
„Ich weiß, dass Du da bist. Ich kann Deinen Atem hören. Na? Gefalle ich Dir?”
Sie spreizt tatsächlich ihre Schenkel noch weiter auseinander. Kein Stoff mehr. Ich starre wie gebannt auf die Bewegung ihrer Hand.
„Oh mein Gott!”
Habe ich das wirklich gerade gesagt? Ich höre ein aufreizend zufriedenes Lachen.
„Du darfst mich gern Kate nennen.”