Episode 44
Er steigt aus dem Becken entfernt seine Kleidung und steht nun vor uns völlig nackt doch schenke ich dem keinerlei Bedeutung denn ich habe meinen Nikolaos und Aigidios wäre mir viel zu jung. Er lässt sich wieder in das Becken sinken sitzt uns nun gegenüber und es entsteht eine nette Unterhaltung in der er erzählt was er nicht schon alles in Athen gesehen und erlebt hat. Aigidios schwärmt in den höchsten Tönen von seinem Unterricht beim Grammatikos und allem das er bereits gelernt hatte. Er schien ein absolut wissbegieriger junger Mann zu sein der so wie er sagte es kaum erwarten könne dass der Unterricht fortgesetzt würde. Wir waren gerade von seinen Erzählungen gebannt und ich lächelte ob der Wissbegierigkeit die Aigidios an den Tag legte als wir durch ein räuspern gestört wurden. In der Türe stand Nikos und wartete bis ich ihm deute näher zu kommen. Er war gerade gemächlich auf dem Weg zu uns als Aigidios unerwartet aus dem Becken sprang ihm entgegenlief und splitternackt an ihm hochsprang.
„Nikos, Nikos, Damianos hat mich gefragt ob ich damit einverstanden bin wenn er mich an Sohnes statt annimmt und ich meine Ausbildung in hier in Athen machen möchte.“
Nikos blickte leicht verwirrt auf den nackt an ihm hängenden Jungen und er musste milde lächeln. Er strich sanft über sein Haar und kurz darauf glitt der nackte Aigidios wieder von ihm herunter und kehrte danach wieder in das Becken zurück.
„Das freut mich für dich Aigidios vor allem da du von solch einem wichtigen Mann ein wunderbares Geschenk erhältst. Versprich mir nur eines du wirst Damianos und Nikolaos niemals enttäuschen und auch deine Herkunft als Spartaner sollst du niemals verleugnen.“
„Alles will ich gerne tun auch wenn meine Zukunft hier in Athen liegt, so sage ich dir wird ewig das Blut Spartas durch meine Adern fließen und so lange es mir die Götter erlauben will ich beiden Städten dienen.“
„Es freut mich zu hören das du so denkst Aigidios doch bin ich wegen wichtigen Dingen gekommen und störe euch. Damianos ich erhielt soeben Nachricht aus Sparta von König Pleistarchos und dies möchte ich dir nun mitteilen wenn du es mit erlaubst.“
„Natürlich Nikos nimm doch bitte Platz du musst hier nicht stehen vor allem da wir so gemütlich im Bade ruhen.“
Nikos blickte sich kurz um griff sich einen Stuhl platzierte ihn in unserer Nähe und ließ sich darauf nieder.
„Ich lese dir die Schriftrolle die ich erhielt vor denn ich möchte nicht verantwortlich sein etwas vielleicht falsch zu interpretieren.“
Er zog hinter seinem Rücken eine Schriftrolle hervor die er mir präsentierte da das Siegel von König Pleistarchos welche sie verschloss noch nicht gebrochen war. Er brach vor meinen Augen das Siegel und entrollte sie und begann sofort zu lesen.
„Auserwählter es ist mir und ganz Sparta eine unendliche Ehre, euch denn wir bereits mit Hoplon und Rüstung geehrt haben nun als Favoriten der Götter zu kennen. Der erste Gardist Nikos Zanetopoulos schrieb mir dass er bereits eine Bewachung zu eurem Schutze aus den Gardisten des zukünftigen Gemahls meiner Tochter organisiert hat doch wisset es laufen bereits alle Vorbereitungen um diesem Provisorium Abhilfe zu verschaffen. Die besten Weber Spartas wurden bereits damit beauftragt für eure persönliche Garde Umhänge zu weben. Anders als es die Garden der königlichen Garde werden eure Truppen mit blauen Umhängen gewandet sein um zu gewährleisten das jeder Spartiat erkennt wenn ihr bei uns weilt.
Ich persönlich wählte die acht Hopliten aus deren Aufgabe es sein wird euch und euer Leben zu schützen. Ich überlasse es euch wie ihr gedenkt sie einzusetzen da ich mir bewusst bin das ihr als Sohn Athens normalerweise keine Garde besitzt. Ehestmöglich werde ich die Männer eurer Garde entsenden doch erbitte ich um etwas Zeit da die Weber ein paar Tage Zeit benötigen doch bin ich mir sicher das ihr Auserwählter in eurer Heimat bestens geschützt und sicher seid. Bis zum Eintreffen eurer Garde nehmt vorlieb mit der Garde von Telemachos auch wenn diese nicht eurem Rang entspricht.
Nikos Zanetopoulos informierte mich über die Vorkommnisse auf eurer Reise und ich danke den Göttern dass sie ihre Hand schützend über euch gehalten haben. Wenn ihr so gütig wärt den beiden Hopliten die euch begleiteten meinen Dank und Anerkennung auszusprechen wäre ich euch auf ewig zu Dank verpflichtet. Bitte übersendet dem Verwundeten meine besten Wünsche der sobald er wieder in Sparta ist persönlich vor mir erscheinen soll ebenso wie der zweite Hoplit. Ihr Mut und ihr Aufopferung muss und wird belohnt werden dessen könnt ihr euch gewiss sein Auserwählter. Zum Ende gestattet mir noch eine persönliche Bitte die ich an euch richten möchte.
Auserwählter es wäre Sparta sowie mir persönlich eine Ehre wenn ihr uns die Ehre erweisen würdet an der Vermählung meiner Tochter als Ehrengast beizuwohnen. Ihr sollt nicht als Abgesandter Athen an der Vermählung teilhaben denn diese ehrenvolle Aufgabe wird dessen bin ich mir bewusst der Vater des Gemahls selbst übernehmen, nein ihr sollt dies als Gesandter der Götter tun. Für euren Schutz eurer Quartier sowie euer Wohl werde ich persönlich Sorgen eurer Zustimmung sicher habe ich bereits alles in die Wege geleitet.
König Pleistarchos.“
Ich sehe schweigend Nikos an während er das Schriftstück wieder zusammenrollt sich erhebt und auf die in der Nähe befindlichen Ablage ablegt. Er kommt wieder zu seinem Stuhl und blickt mich wartend an.
„Ich danke dir Nikos für diese Nachricht ich werde sobald ich dem Bade entstiegen bin dem König eine Nachricht auf sein Ansuchen schreiben. Dich Nikos beauftrage ich Jorgos und Deimos über den Stolz und ihr Treffen mit dem König zu informieren sobald ihr Sparta wieder erreicht und versichere ihnen bitte auch das auch ihnen mehr als dankbar bin und sie sich meiner Freundschaft gewiss sein können auf ewig.
Doch eine Frage Nikos beschäftigt mich seit du es mir vorgelesen hast weshalb blaue Umhänge? Weshalb soll die Garde mit der ich mich im Übrigen abgefunden habe anders gewandet sein als die anderen Spartiaten das ist es das ich noch nicht verstehe.“
Nikos nickte doch ehe er zur Antwort ansetzen konnte kam ihm Aigidios zuvor.
„ Nikos bitte erlaube mir Damianos die Antwort auf seine Frage zu geben.“
Nikos nickte ihm zu und so richtete ich meine Augen wieder auf den vor Ungeduld wartenden Aigidios.
„Also Damianos es ist so dass die Garde der königlichen und von hohen Würdenträgern stets rot als Umhangfarbe trägt doch du bist keiner der genannten. Deine Garde wird blau tragen da es die Farbe des Himmels ist und der wiederum wird regiert von Zeus dem Allmächtigen. Du der Auserwählte des Zeus wirst von nun an von eben in dieser Farbe gewandeten Garde beschützt werden dies Damianos ist der einzige Grund weshalb blau.“
Ich nahm die Erklärung von Aigidios nickend zur Kenntnis und sah Nikos nach der im Begriff war den Raum zu verlassen. Wir beendeten in aller Ruhe unser Bad und machten es uns dann den Rest des Tages gemütlich.
Die Tage zogen ins Land und Nikolaos der nun wieder seiner Tätigkeit beim Archon nachging bereitete sich nebenbei auf seine Ausbildung vor die er beginnen sollte. Ich kam gerade von einem Aufenthalt im Gymnasion zurück und ging in meinem Raum als ich dort einen in meiner alten Rüstung gewandeten Nikolaos stehen sah. Leicht verwirrt über diesen Anblick konnte ich mir jedoch ein Grinsen nicht verkneifen.
„Habe ich etwas versäumt mein lieber oder steht eine Bedrohung für Athen bevor?“
Nikolaos schnellte herum und sah mich leicht entsetzt an er wirkte nervös.
„Was nein Damianos du musst verzeihen wie du weisst beginnt morgen die militärische Ausbildung und naja da ich bisher noch keine Rüstung habe dachte ich das ich eventuell ja deine Rüstung die du damals als ich dich traf tragen könnte. Bitte sei mir nicht böse ich weiß sie gehört dir und trägt die Insignien deiner Familie.“
Ich ging auf ihn zu und legte meinen Finger auf seine Lippen um ihm am Weiterreden zu hindern.
„Nikolaos ich bin dir doch nicht böse das weisst du aber auch, weshalb also bist du so nervös? Was beunruhigt dich?“
„Ach es ist nichts Damianos ich hoffe nur ich werde die Ausbildung gut abschließen können, ich meine ich kenne mich doch mit all diesen militärischen Dingen nicht aus. Eine eigene Rüstung besitze ich nicht und meine Drachmen reichen noch nicht aus um mir eine eigene zu kaufen. Was wenn ich alle enttäusche und versage?“
„So als erstes Nikolaos legst du einmal die Rüstung ab und setzt dich in Ruhe zu mir.“
Ich half Ihm beim Ablegen der Rüstung und als ich die Rüstung weggebracht hatte und mich umdrehte saß Nikolaos zusammengesunken wie ein Häufchen Elend auf dem Bett. Ich ging zu ihm hinüber setzte mich neben ihn und nahm ihn in den Arm er lehnte seinen Kopf an meine Schulter.
„Nikolaos nun sag mir mal was du denkst dass du nicht schaffst?“
„Ach dieses ganze militärische Damianos ich habe davon doch keine Ahnung das weisst du doch. Ich habe nie eine Ausbildung erhalten ich war nur ein Bauer bevor ich dich traf. Ich habe doch keinerlei Ahnung von Schlachtordnungen, Taktik und alledem.“
„Nikolaos was denkst du denn wird in den nächsten Tagen bei deiner Ausbildung geschehen, du nimmst daran teil um genau all das vor dem du hier Angst hast zu erlernen. Denkst du denn mir wurde es in die Wiege gelegt eine Tagma zu führen und wie selbstverständlich die Schlachtordnungen zu befehlen? Auch ich machte die Ausbildung die du morgen beginnst dir wird alles das du wissen musst beigebracht Nikolaos, dort wirst du niemanden antreffen der mehr oder weniger weiß als du über als das das dir Sorgen macht. Wenn du am Abend zu mir nach Hause zurückkehrst und du meine Hilfe benötigst werde ich dir nur zu gerne helfen du musst mich nur Fragen.
Was die Rüstung betrifft es wäre mir eine Ehre wenn du die Insignien meiner Familie tragen würdest Nikolaos bei deiner Ausbildung. Ich weiß dass du sie mit Stolz tragen wirst und ihr alle Ehre machen wirst ebenso weiß ich dass du die Ausbildung mit den besten Bewertungen abschließen wirst.“
„Wirklich du gibst mir deine Rüstung Damianos? Ich verspreche dir ich werde sie mit vollster Achtung tragen und versuchen dich mit Stolz zu erfüllen, ich will versuchen das alles zu begreifen doch viel Hoffnung habe ich nicht.“
„Du schaffst das schon doch nun komm wir werden uns einen gemütlichen Abend zu zweit machen jetzt wo Jorgos mit Nikos Telemachos einen Besuch abstatten.“
Jorgos ging es seit knapp einer Woche wieder besser so das Iantha im gestattete für wenige Stunden das Bett zu verlassen. Während dieser Zeit wich Nikos ihm keinen Schritt von der Seite und wachte ständig über ihn. An diesem Abend tranken wir mindestens eine Amphore Wein denn egal wie beruhigend ich auf Nikolaos einredete er wollte sich nicht wirklich beruhigen. Er schlummerte dann auch recht bald völlig trunken ein und so ließ ich ihn in unserem Raum zurück.
Ich kleidete mich wieder an und verließ das Haus und begab mich vor die Mauern Athens dort stand bereits das errichtete Feldlager in dem die Ausbildung der neuen Kämpfer Athens stattfinden sollte. Noch war das Lager leer bis auf wenige Menschen die alles vorbereiteten. Ich suchte den Kommandanten für die Ausbildung auf welcher ein befreundeter Tagmatarches war und er lud mich in sein Zelt zu einem Becher Wein ein.
„Damianos welch Freude dich hier im Feldlager zu sehen was beschert mir die Ehre deines Besuches?“
„Patroklos mein Freund auch mich freut es dich zu sehen und diesmal nicht in Zeiten der Gefahr. Wie ich erfuhr mein Freund obliegt die Ausbildung der neuen Truppen dir und den Männern deiner Tagma ich beglückwünsche ich hierzu.“
„Ich danke dir Damianos doch bist du nicht gekommen um mir dies zu sagen vor allem nicht so spät am Tage also sprich was bringt dich zu mir.“
„Ich sehe ich kann dir nichts vormachen Patroklos also will ich ehrlich zu dir sein ich bin hier um dir einen Gefallen abzuverlangen.“
„Wusste ich es doch der große Damianos Passadakis der Held Athens seit der letzten Schlacht benötigt meine Hilfe also sprich was ist es das du von mir möchtest.“
„Patroklos du kennst mich seit wir gemeinsam den Grammatikos besuchten und ich weiß auch dass du meine Art des Lebens kennst. Einer der Männer die morgen zur Ausbildung erscheinen liegt mir besonders am Herzen und ich möchte nicht dass er irgendwelche negativen Eindrücke vom militärischen Dienst sammeln muss. Ich fordere von dir Patroklos das du und deine Männer die üblichen Boshaftigkeiten bei ihm unterlasst.“
„Damianos was willst du mir hier unterstellen? Ja mir ist bewusst das du dem unsrigen Geschlecht zugetan bist doch ist mir dies völlig egal und das weißt du auch. Weshalb willst du mir oder meinen Männern unterstellen das wir böses Spiel mit den neuen treiben?“
„Patroklos, ich bitte dich halte mich nicht für schwachsinnig auch ich führte bereits solch Ausbildungen durch und ich weiß das jeder altgediente seine Spielchen mit den neuen treibt. Dies ist auch dir bewusst deshalb bitte ich dich nochmals als Freund weise deine Männer an dies bei dem Mann welcher die Insignien meiner Familie tragen wird unterlassen sollen.“
Der Blick von Patroklos der bisher freundlich war erstarrte und er blickte mich mit funkelnden Augen an.
„Ist dies eine Drohung Damianos?“
„Es ist eine freundliche Warnung Patroklos doch hoffe ich auf deine Vernunft. Bisher waren wir gute Freunde doch sei dir dessen sicher sollte dem Mann um den es hier geht etwas zustoßen werde ich alles in meiner Macht stehende tun seinen Vorgesetzten zur Rechnung zu ziehen. Du kennst mich gut du kennst auch den Einfluss den ich hier in Athen genieße und ich werde nicht zögern ihn einzusetzen.“
„Damianos ich denke es ist besser wenn du jetzt gehst ich weiß nicht was es ist das dich denken lässt das ich oder die Männer meiner Tagma irgendwem der neuen Schaden zufügen wollen, ich werde das von dir gesagte vergessen wegen unserer Freundschaft. Was deinen Geliebten, Gefährten oder was auch immer er sein mag betrifft hast du mein Wort das er unter meinem persönlichen Schutz stehen wird doch muss ich dir nicht sagen dass trotz der größten Vorsicht in der Ausbildung immer Verletzungen vorkommen können und nun entschuldigst du mich ich habe besseres zu tun als mich hier deinen Unterstellungen hinzugeben.“
Patroklos verließ mit schnellem Schritt das Zelt und ließ mich alleine zurück und ich grübelte darüber nach ob ich nicht einen Schritt zu weit gegangen bin. Patroklos war bis zum heutigen Tag ein guter und treuer Freund gewesen, hatte ich es mir nun mit ihm verscherzt? Ich selbst erhob mich und begab mich ohne Umwege wieder in die Stadt und kehrte nach Hause zurück. Ich begab mich wieder in meinen Raum im welchen mein angetrunkener Nikolaos selig schlummerte zu welchem ich mich sogleich nach dem ausziehen legte und sanft an ihn geschmiegt einschlief.
„Damianos, Damianos wach auf komm schon.“
Ich öffnete meine Augen und blickte in die smaragdgrünen Augen von Nikolaos welcher direkt mit seinem Kopf über mir war.
„Ich wollte dir nur sagen dass ich mich jetzt in das Feldlager begebe um dort an der Ausbildung teilzunehmen. Wann und ob ich nach Hause komme kann ich dir noch nicht sagen doch hoffe ich das du noch wach bist mein Geliebter.“
„Ich werde auf dich warten Nikolaos doch bevor du gehst küsse mich so wie du es noch nie getan hast.“
Nach dem Kuss in dem er wirklich all seine Leidenschaft legte setzte er sich auf richtete sich nochmals die bereits angelegte Rüstung und verließ den Raum.