Fortsetzung vom Teil 5:
Simon aber durfte trotz der für ihn schrecklichen Vorgänge weder etwas protestierend sagen, noch aktiv einschreiten. „Der Gast ist hier König”, hatte der Geschäftsführer ihm ans Herz gelegt, und Simon war auf seinen Verdienst angewiesen. Also „nicht meckern, nichts sagen, nur sehen und hören,” und seine Putzarbeiten verrichten, sobald eine Kabine wieder frei wurde.
Darin sah es dann entsprechend der vorher zu hörenden Geräusche auch aus. In den meisten Kabinen fehlte sowieso das Toilettenpapier, dafür gab es nur in den „normalen” Kabinen passende Toilettenpapierhalter. Für Simon war dies praktisch, so konnte er Toilettenpapier separat ausgeben und dafür ein Taschengeld bekommen.
So ging es den ganzen Abend bis spät in die Nacht. Schließlich ging es auf 3 h nach Mitternacht zu und der Showroom leerte sich allmählich. Der Barkeeper spendierte Simon zum Feierabend eine von einem Gast bestellte, aber nicht abgeholte Cuba Libre und fragte ihn, wie ihm sein erster Arbeitstag gefallen habe.
„Alles ein Bisschen ungewohnt und neu für mich, Charly, aber man lernt ja immer dazu. Wenigstens habe ich heute Abend über 25 $ Trinkgeld gekriegt.” Sagte Simon und dachte bei sich: ‚Hier habe ich an einem Tag m e h r Trinkgeld, als ich in meinem Dorf in einer ganzen Woche hätte verdienen können!‘
Sag mal, Charly, geht es jeden Abend hier so äh – verrucht unsittlich zu?” fragte Simon leicht verlegen.
„Ach, das heute war ja noch gar nichts, ein ganz normaler Tag. Warte mal ab, bis der Auktionstag einmal im Monat stattfindet. Da werden dir die Augen übergehen!” grinste der Barkeeper.
Simon wusch seinen Putzeimer und die Putzlappen aus, nahm die letzten drei Münzen aus seinem „Servicetellerchen” und machte sich auf den Heimweg, der erfreulicherweise nur drei Blocks weit war. Er schloss seine bescheidene Wohnung auf, duschte schnell und fiel dann müde ins Bett. Seine Träume waren wirr und wild und sein Unterbewusstsein verarbeitete die Erlebnisse.
Am nächsten Spätvormittag suchte er seine Zimmerwirtin auf und zahlte ihr weitere 20 $ auf seine Wochenmiete auf. Mit den restlichen 5 $ kaufte er sich was Vernünftiges zu essen und was zu trinken.
Als er vom Supermarkt wieder zu seiner Wohnung zurückschlenderte, sprach ihn ein Mann, der schlecht und unordentlich gekleidet sowie unrasiert war, an und bot ihm ein relativ gut erhaltenes Fahrrad zum Kauf an. Aber selbst wenn er den verlangten Preis von 100 $ gehabt hätte, machte ihn der Preis und der „Verkäufer”, der sofort auf erst achtzig, dann 70 $ herunterging, misstrauisch, so dass er es auch bei überschüssigem Geld nicht gekauft hätte. Das Fahrrad war mit 99%-ger Sicherheit gestohlen und der angebliche „Besitzer” ein Junkie, und mit einem gestohlenen Fahrrad der Polizei ins Netz zu gehen, war Simon zu riskant.
Am Abend gegen sechs machte er sich wieder auf den Weg zur Bar. Nun waren ihm die seltsamen Gepflogenheiten dort schon vertrauter. Er verrichtete seinen Job und ging diesmal schon mit über 30 $ Trinkgeld heim.
Samstag und Sonntag war mehr los, eine Negerdomina führte am Samstag gleich zwei weiße Burschen splitterfasernackt an Leinen mit sich herum. Von ihr bekam er eine 20 $ Note als Trinkgeld, nachdem sie mit ihren beiden Sklaven aus einer Kabine mit den ‚französischen’ Toilettenbecken herauskam. Da muss es zu Dritt reichlich eng zugegangen sein…, dachte sich Simon.
Er bekam auch mit, dass es unter der Bar eine Tiefgarage mit Aufzug direkt zur Garderobe der Bar gab und dass viele der Herren und „Damen” ihre nackten Sklaven per Auto im Kofferraum zur Tiefgarage und von da per Aufzug zur Bar brachten, denn sie konnten ja schlechterdings nicht mit ihren nackten Sklaven von der Straße durch den Haupteingang gehen. Nur die Einzelherren und er selbst kamen durch den normalen straßenseitigen Eingang zum Club. Simon hatte ja kein Auto, also brauchte er ja auch keine Tiefgarage.
So ging die Woche abwechslungsreich und schnell vorbei. Inzwischen hatte seine „Texas-Ranchers’ Savings Bank” schon sein „Guthaben” aus Mexiko herbei-geordert und auf seinem hiesigen 10-$ Konto gutgeschrieben.
Am Sonntag bekam er auch seinen ersten Lohn von Mr. Prescott, 200 $ bar auf die Hand. Simon fühlte sich wie ein Krösus. Und in der nächsten Woche wieder und der dritten Woche auch 200 $. Simon beglich seine Miete und kaufte sich von dem Rest 2 neue Hosen, drei Hemden und Rasierklingen und was man sonst zur Körperpflege so braucht. Fürs Essen gab er in den drei Wochen ganze 120 $ aus.
Kapitel 4 Master Bruno.
Nach drei Wochen Dienst in dieser SM-Schwulenbar konnte Simon kaum noch etwas erschüttern, was er in dieser Schwulenbar alles an Perversitäten zu sehen und zu hören bekam.
„Morgen komm bitte etwas früher,” riet ihm Charly, der Barkeeper, am Freitag, „denn morgen muss die Showbühne picco-bello sauber und gewienert sein, denn ab 20 Uhr findet die monatliche Aktion statt.”
Simon versprach es und war innerlich doch neugierig gespannt, was sich da morgen auf der Bühne tat. Auktion!
Wer oder was wurde hier versteigert? Er konnte es zwar stark vermuten, aber doch nicht so richtig glauben, dass hier in einem demokratischen Land, das sein Eintreten für die Menschenrechte und die Gleichheit aller Rassen lauthals in die ganze Welt hinausposaunte, so etwas möglich sein sollte.
Oh du ahnungsloser Simon! Hier waren noch ganz andere Dinge möglich, sofern man Gelegenheit hatte, hinter die Kulissen oder in manchen privaten Kellerraum oder in den Stall mancher Farm oder abgelegenen Ranch zu blicken …
Wird fortgesetzt