Gutgelaunt und mit viel Vorfreude bin ich auf dem Weg zu unserer Hütte in dieser traumhaften Landschaft. Ich denke jetzt schon „unsere Hütte”. Dabei ist die Hütte weder uns, also weder ihm, meinem Liebhaber, noch mir, sondern dem Freund von ihm, der sie uns aber immer wieder überlässt. Auch wenn ich ihn, den Freund mei-nes Liebhabers, nicht sonderlich mag, für die großzügige Überlassung der Hütte bin ich ihm sehr dankbar. Ich fühle mich einfach wohl in ihr. Sie ist für mich ein Rück-zugsort geworden an dem ich den Rest dieser Welt und vor allem meines Alltags vergessen kann. Hier bin ich ich – wie so schön gesagt wird. Erholung und Ent-spannung pur, Erotik und Erregung inbegriffen. Und, die Hütte ist im eigentlichen Sinne auch keine Hütte, sondern ein wunderbares kleines, einerseits bequemes, andererseits nicht übermäßig üppig eingerichtet Häuschen in weiter Landschaft ruhig bis einsam gelegen. Handy geht gerade so noch, Telefon gibt es nicht, Fern-sehen auch nicht, dafür aber Wanne und Dusche, und wenn die Sonne lange ge-nug geschienen hat sogar mit warmen / heißen Wasser, einen Kühlschrank, ein Weinregal, ein Bücherregal und einen Zweiflammen-Gasherd. Und natürlich ein paar Möbel wie Tisch, Sofa und Sessel. Und im Dachgeschoss mit raumhohen Fenstern mit Blick in diese herrliche Weite ein großes Bett in spartanischen Zimmer. Bett freistehend, zwei Sessel und … und sonst nichts. Der Holzboden wohlduftend geölt.
Aber, was halte ich mich mit der Hütte auf? Ich freue mich wieder dorthin zu können und freue mich auf meinen Liebhaber. Freue mich auf ein paar entspannte und erotische Tage. Und seine Art der Erotik ist sehr abwechslungsreich und mit Über-raschungen behaftet. Es hat gedauert bis ich mich darauf eingestellt hatte. Jetzt kann ich ihr durchaus etwas abgewinnen … (kleines Understatement).
Ich parke meinen Wagen unter dem großen Baum. Einen Schlüssel habe ich leider nicht. So gehe ich ums Häuschen. Sicher sitzt er im Schatten auf der Terrasse, ge-nießt die Wärme, die Landschaft und die Ruhe. Soweit kenne ich ihn ja.
Auf der Terrasse sitzt tatsächlich jemand. Aber es ist nicht mein Liebhaber.
Ich kenne diesen Mann nicht. Er hat die Augen geschlossen. Auch er genießt die Wärme und die Ruhe. Aber irgendwie erscheint er mir auch angespannt, so als er-warte er etwas von dem er nicht weiß, wie es sein wird, werden wird.
Ach, da bist du ja, ruft mir mein Liebhaber aus dem Häuschen entgegen. Wir haben schon gewartet.
Bin ich zu spät? Frage ich etwas irritiert zurück.
Und setzte dann nach – Hallo, schön wieder hier zu sein, schön wieder bei dir zu sein.
Ja, ja, grinst er mich an, ich bemerke deine Priorität. Erst die Hütte, dann ich …
Er grinst, nein, jetzt lächelt er mich warm und freudig an und umarmt mich. Hmm, wie fein du wieder duftest, wie gut du dich wieder anfühlst.
Und … für mich kommst du immer zu spät und gehst immer zu früh. Flüstert er mir ins Ohr.
Übrigens, ich habe noch einen Gast eingeladen. Ich hoffe, dass das für dich recht ist?
Ich reiche seinem Gast meine Hand. Hallo sage ich ihm, schön, dass sie hier sind.
Was soll ich jetzt auch sonst sagen? denke ich bei mir. Ich bin auch nur Gast hier. Ich habe mich auf ein paar schöne Tage mit ihm gefreut, eingestellt. Aber nun, je-denfalls jetzt und hoffentlich nicht zu lange hat er einen zusätzlichen Gast hier.
Nun denn, denke ich, hoffentlich ist er nett? Damit es wenigstens ein schöner Spätnachmittag und wenn es sein muss Abend wird. Dann ist er hoffentlich wieder fort.
Mein Liebhaber gibt mir einen Kuss auf meine Wange und weißt mir mit einer ein-ladenden Geste auf den Stuhl zwischen seinem Gast und ihm auf der Terrasse an. Er gibt mir ein Glas heißen erfrischenden Minzetee. Er kennt meinen Geschmack. Eigentlich bin ich Kaffeetrinkerin aber diesem Wetter ist der Minzetee für mich das richtige.
Mein Liebhaber ist immer sehr direkt. An mich gewandt sagt er ohne zusätzlichen Smalltalk und Einleitung, Neulich hast du mir gesagt, ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen und ohne dich brüskieren zu wollen – und dabei hast du mir ganz treu, aber auch voller Neugier in die Augen geschaut – würdest du gerne wissen, wie es ist, mit anderen Männern körperliche Liebe zu haben.
Oh, oh, muss ich denken … Ich richte meinen Blick erst in die Ferne, beginne zu blinzeln, dann blicke ich zu Boden. Mir fällt plötzlich die Ameise auf, die auf dem Grashalm, der zwischen den Terrassenfließen heraus wächst, balanciert.
Und in meinem Bauch zieht es sich zusammen.
Aber, spricht er weiter, aber, hast du mir auch gesagt, dir sei ganz wichtig, mich nicht zu verlieren, daher wäre das sicherlich ein ganz doofer Vorschlag und ich solle ihn schnell wieder vergessen. Und wenn doch nicht, hast du dann vorsichtig und mit viel Schalk und Blitzen in deinen Augen angefügt, dann wäre es dir ganz wichtig, dass ich dabei wäre. Das gäbe dir Sicherheit in solch einer verqueren überkreuzten Situation. So nanntest du es, wenn du mit einem anderen fremden Mann in mei-nem Beisein Sex haben würdest.
Jetzt blickt er zu seinem Gast, der mittlerweile, nein, schon die ganze Zeit dem Ge-spräch mit großem Interesse lauschte.
In meinem Unterleib fühlt es sich an, als hätte ich dort einen Stoß erhalten. Wie wird so schön gesagt, ein Schlag in die Magengrube. Bei mir jetzt, ein Schlag in meinen Unterleib. Denn hier hat sich alles verdichtet, und ist riesig schwer geworden – von jetzt auf gleich! Und mein Kopf ganz leer mit ganz vielen nicht greifbaren flatternden Gedanken.
Ja, ich hatte das damals gesagt, gestehe ich mir ein, an einem Tag an dem es mir richtig gut ging, als ich mit mir zufrieden und mit der, nein mit meiner Welt im reinen war, als ich genau deshalb übermütig und neugierig war, wohl zu neugierig…
Natürlich habe ich nie damit gerechnet, dass er das Thema wieder aufgreifen wird.
Und jetzt das …
Ich besehe mir seinen Gast aus den Augenwinkeln etwas genauer.
Mann halt, wie ein Mann eben. Nichts Besonderes an Mann, nichts ungewöhnli-ches, weder positiv noch negativ. Irgendwie gewöhnlich. Die Vokabel langweilig fällt mir gerade eben nicht ein. Auch er scheint sich im Moment nicht wirklich wohl in seiner Haut zu fühlen, trotzdem will er selbstsicher wahrgenommen werden – so scheint mir. Er hat sich aufgerichtet und schaut zu mir hin.
Ich sehe nicht zu ihm. Nein, das will ich jetzt nicht.
Nach einer Weile steht er auf, nach dieser Weile, in der niemand etwas sagt und zwei Männer mich anschauen, bietet mir seine Hand an und sagt, darf ich bitten …
Was soll ich jetzt tun?
Ja, damals schien dies mir eine interessante und abenteuerliche Möglichkeit zu sein. Meine Fantasie malte es mir in den schillerndsten Farben spannend und inte-ressant aus, voller Erotik und wildem Sex.
Aber jetzt? So konkret? So real? Und dann noch mit diesem Mann? Aber hier ge-stehe ich mir ein, der Mann an sich ist hier nicht das Problem. Ich bin mein eigenes Problem. Will ich das wirklich?
Mit Verzweiflung in den Augen blicke ich zu meinem Liebhaber.
Ich sehe Liebe in seinen Augen, sehe Zuversicht, sehe die Aufforderung mutig zu sein, sehe die Aufforderung es zu doch zu wagen, sehe auch etwas Strenge und leichte Ungeduld.
Aber muss ich das jetzt tun?
Die Hand seines Gastes wartet. Ich sehe sie, sehe sie an. Dann blicke ich seinem Gast in die Augen, seinem Gast – nicht meinem Gast. Meine Unsicherheit macht ihn sicher. Ich sehe, wie sein Selbstbewusstsein wächst. Er ergreift die Initiative und legt seine Hand unter meine Hand und hebt sie so an. Dann führt er mich ins Haus. Zur Treppe nach oben.
Ich habe um mich herum alles vergessen. Ich höre nichts mehr, ich sehe kaum et-was. Ich friere nicht, aber die Wärme berührt mich auch nicht. Ich lasse mich führen, weiß was gleich kommt und ahne doch nichts. Irgendwie fühle ich mich leer.
Oben führt er mich vors Bett, stellt mich mit meinem Rücken zum Bett. Er selbst setzt sich in einen der beiden Sessel.
Ich nehme wahr, dass sich meine Leibheber, der uns offensichtlich gefolgt ist, in den anderen Sessel setzt. Die beiden Sessel sind nun von meinem Liebhaber und seinem Gast besetzt. Beide sitzen und ich stehe, stehe vor ihnen in diesem Raum und vor dem Bett. Und beide schauen mich an, erwartungsvoll an.
Wieder vergeht Zeit, stumme, leise, zähe, kaum vergehende Zeit. Ich schaue ab-wechseln zu Boden – mit gesenktem Kopf – und aus dem Fenster, fixiere den Baum, dort hinten, ganz weit hinten am Rand des Horizonts.
Lege bitte deine Kleider ab und ziehe dich aus, sagt mein Liebhaber zu mir.
Nochmals vergeht Zeit. Der Weg von meinem Ohr zu meinem Bewusstsein zu mei-ner Handlung ist lang, sehr lang.
Langsam nehme ich mein Drumherum wieder wahr. Aber ich bemerke auch, ich reagiere lediglich mechanisch. Er sagt etwas und ich tue es, denke gar nicht viel über das Gesagte nach.
So ziehe ich mich aus. Vor ihnen. Es ist kein Akt. Zumindest im Augenblick nicht. Für mich ist es kein Entblößen vor zwei Männern, wovon einer mir vollkommen un-bekannt ist. Ich ziehe mich nur aus, lege nur meine Kleidung ab, so wie mir gehei-ßen, lege sie artig auf den Rand des Bettes, sorgsam und gefaltet. Zug um Zug alle meine Kleidungsstücke – bis ich vollkommen nackt bin, nackt vor ihnen stehe.
Ich stelle mich auf dieselbe Position, die mir sein Gast eben zuwies, drehe mich zu ihnen und senke wieder meinen Kopf.
Wieder tropfe die Zeit zäh und lautlos in die Unendlichkeit. Wieder sind die Geräu-sche der Natur ein grotesker Kontrast zu der brüllenden Stille hier im Raum.
…
Aber sie bewirkt auch etwas in mir, das entfernte Zwitschern der Vögel, das Zirpen der Grillen, das Rauschen des Windes.
Ich weiß, beide sehen mich jetzt an, betrachten mich von Kopf bis Fuß und zurück, betrachten mich im Gesamten, nehmen mich als Eindruck wahr und vermutlich auch en Detail.
Und langsam kehrt mein Bewusstsein für mich zurück. Ich nehme ihre Blicke wahr. Und fühle mich zunehmend entblößt, so vor ihnen zu stehen.
Ich hebe meinen Kopf und sehe sie an, beide.
Und nun? frage ich in den Raum, mit Absicht niemanden direkt ansprechend.
Sein Gast fühlt sich angesprochen, steht auf und stellt sich vor mich hin. Er sieht an mir hinunter. Lässt sich Zeit dabei, scheint mich zu begutachten und zu mustern. Dann streicht er mir mit seiner Hand wie zur Versicherung dessen, was er sieht über meine Brust, über meinen Bauch und legt schließlich seine Finger zwischen meine Beine.
Irgendwie ungelenk, muss ich denken.
Ich öffne mich ihm nicht. Ich lasse ihn einfach mich betasten, bleibe aber unverän-dert so stehen, wie ich stehe.
Dann nimmt er meine Hände und legt sie beide auf seine sichtbar ausgebeulte Ho-se.
Nimm IHN, er betont IHHHN besonders, nimm IHHHN heraus. fordert er mich auf.
Ich sehe ihm in seine Augen. Vorsichtig tastend öffne ich seine Hose und greife tief in seine Boxershorts. Natürlich springt er mir sofort entgegen. Ich habe nichts ande-res erwartet. Seine Hose rutscht zu Boden. Sein steifer Schwanz schaut oben aus seiner Boxershorts heraus.
Nicht von schlechten Eltern, muss ich denken.
Ich schau nach unten auf sein Glied. Hat alles, was ich mag. Größe, Umfang, Län-ge. Dazu ist er gebogen. In seinem erigierten Zustand, den er jetzt hat, zeigt die Ei-chel wieder zu ihm selbst hin, berührt fast seinen Nabel. Und sie macht auf mich den Eindruck eines Bohrkopfes, ist umfangreicher als der Schaft.
Ich finde Gefallen an seinem Glied. Ich beuge mich hinunter, ziehe seinem Gast nun auch die Boxershorts aus. Er selbst hat sein T-Shirt ebenfalls ausgezogen.
So stehen wir uns nun beide nackt gegenüber.
Er hat sich alle Haare unterhalb seines Bauchnabels entfernt. Wohl frisch entfernt, denn ich sehe keine Stoppel und fühlen kann ich sie auch nicht. Der Haarwuchs an seinem Körper ist spärlich genug, so dass es keinen Bruch im Gesamtbild seiner Erscheinung gibt. Schön denke ich. Eine schöne Gewöhnlichkeit, denke ich, gar nicht so schlecht.
Und ich stelle erstaunt fest, ich bin wieder da in dieser Welt, in diesem Haus, in die-sem Zimmer.
Nun muss ich lächeln. Wie das für meinen Liebhaber wohl aussehen mag. Sein Gast nackt vor seiner nackten Geliebten? Und er im Sessel sitzend, bekleidet, uns beobachtend. Irgendwie finde ich Gefallen an der Situation. War vielleicht doch keine so abwegige, abseitige Idee?
Ich lege meine Arme um ihn und auch ein Bein lege ich um ihn. Meinen Kopf lege ich in seine Halsbeuge ab, ruckle ihn noch etwas zu Recht und schließe meine Augen.
Ganz nah bin ich ihm jetzt, kann ihn riechen. Viel meiner Haut berührt viel seiner Haut. Meinen Herzschlag könnte er fühlen so wie ich seinen Herzschlag fühlen könnte.
Dumm scheint er auch nicht zu sein, denn auch er umarmt mich jetzt und zieht mich fest an sich. Er wärmt mich, er umfängt mich, er hält mich, er gewährt mir Schutz.
Ich gestehe mir ein, es fühlt sich gut, wirklich gut an, die Umarmung mit ihm, seine Haut, sogar sein Penis zwischen uns, sein Geruch, sein Halten, seine Bewegung, seine Zeit, die er sich nimmt. Und sie tropft jetzt nicht mehr, sie ist stetig, vergeht langsam und beständig, lässt Zeit zum Atmen, für die Ruhe.
Wie mag dies jetzt für meinen Liebhaber sein? Seine Geliebte engumschlungen mit seinem Gast? Nicht mit ihm selbst?
Ich weiß es nicht wirklich. Aber er könnte ja, wenn es ihm zu viel ist, unterbrechen. Könnte Stopp rufen oder uns wieder trennen. Er könnte weg sehen oder weg ge-hen. Er könnte jetzt so vieles … Ich habe meine Augen geschlossen. Aber ich höre von ihm nichts. Nichts in der ganzen Zeit, die jetzt warm umhüllend stetig mit mir in den Armen seines Gastes fließt.
…
Ich bemerke, wie der Druck der mich haltenden Arme etwas nachlässt, er seine Po-sition leicht ändert.
Ich befreie mich, lass mich rückwärts aufs Bett hinter mir fallen.
Ich liege mit ausgestreckten Armen vor ihm. Meine Zehenspitzen berühren noch seine Beine.
Er will sofort mir nach, doch ich bedeute ihm, Nein!
Dann lege ich mich so, dass ich mit meiner gesamten Länge auf dem Bett liege, he-be meine Beine an und öffne sie langsam vor seinen Augen. Immer weiter spreize ich sie. Ich kann sehen, wie er schluckt und ich weiß, mein Liebhaber schaut ge-nauso gebannt hin. Mit meinen Armen drücke ich sie noch weiter auseinander. Nein, ich beherrsche den Spagat nicht, aber ich liege jetzt weit und offen vor ihm.
Sein Gast wird mir immer sympathischer, denn er lässt sich tatsächlich die Zeit mich so zu betrachten. Wohl eine Augenmensch – ich mag Augenmenschen, Men-schen, die sehen und dabei das, was sie sehen, genießen können. Seine Ruhe in seiner Erregung imponiert mir. Und seine Erregung ist überdeutlich, steht etwas von ihm ab, steht steil nach oben – und bei ihm, zeigt sie auch auf ihn zurück.
Ich muss lächeln, eine deutliches Zeichen, der Verweis auf sich selbst?
Ich blicke ihm in seine Augen und sehe, wie sie in Ruhe über mich wandern. Er hat die innere Sicherheit mir in die Augen zu sehen ohne sofort auszuweichen, wenn ich zurück sehe. Er scheut sich auch nicht, sich meinen Schoß intensiv zu betrach-ten und dabei seine Gier zu zeigen.
Ich spüre förmlich wie er sich am Oval meiner Schamlippen entlang tastet um schließlich an meinem Kitzler und dann am Eingang meiner Vagina zu verharren, sich vielleicht vorzustellen, wie es für ihn sei, für sein Geschlecht dort sein könnte. Genauso besieht, beschäftigt er sich mit meinen Anus.
Sein Betrachten, dabei das Verlangen in seinen Augen, sein überall hin sehen … irgendwie fühle ich mich angekommen, warm und wohl dabei. Jetzt ist es schön mit solcher Geilheit angeglotzt zu werden.
Sein demonstratives Zurückhalten, seine schon unerschütterliche Ruhe gepaart mit seiner offensichtlichen Gier auf mich erregt mich sehr. Jetzt bin ich es, die mehr möchte.
Ich versuche seinen Blick einzufangen. Er bemerkt es und lässt es zu. Und ich ver-suche ihn zu mir aufs Bett zu ziehen. Es beginnt ein Spiel unserer Augen. Wir bei-de bemerken es. Jeder bindet den anderen, zieht ihn / sie zu sich.
Seine Hand nimmt seinen Penis, reibt ihn. Natürlich mach ich es ihm gleich. Ich streichle mich vor ihm. Aber ich lasse ihn nicht aus den Augen, konzentriere mich auf ihn, immer stärker. Und auch er hält mich mit seinen Blicken fest.
Ich fühle ein Fallen in seine Augen hinein, in ihn hinen. Er scheint mich aufzu-saugen. Immer weniger habe ich das Gefühl ich zu sein. Immer mehr werde ich er. Immer mehr will ich, was er zu wollen scheint. Mit meinen Fingern öffne ich meine Vagina, ziehe sie auseinander. Er schaut nicht dorthin, aber hält, fesselt mich mit seinem Blick. Erst einen, dann zwei, dann drei Finger führe ich in mich ein. Vor seinen Augen. Schließlich mit den Fingern beiden Händen dehne ich mich.
Zwischendurch streichle ich über meine Brüste, präsentiere sie ihm, biete sie ihm an.
Ich schließe meine Augen, so wie ich es so oft tue, wenn ich erregt bin, mich immer mehr errege. Und plötzlich ist der Zauber seiner Augen fort.
Mir wird langsam klar, was ich hier gerade tue. Ich liege vor zwei Männern und mas-turbiere mich und biete mich gleichzeitig an.
Meine Erregung beginnt zu schwindet, obwohl es vor ihm, so vor ihnen zu tun sehr geil ist. Auch dies gestehe ich mir gerade ein.
Trotzdem, mein Selbstbewusstsein schwindet. Ich werde unsicher. Aus lauter nicht zu wissen, was ich weiter tun soll, mache ich einfach weiter. Und fühle mich dabei immer weniger wohl.
Und dann spüre ich die Hand auf meinen Händen. Sie unterstützt, sie treibt weiter, sie intensiviert. Die Berührung beruhigt mich. Ich gewinne wieder Sicherheit. Ich spüre, dass es jetzt genau richtig ist, dass zu tun, was ich gerade tue.
Schließlich nehme ich meine Hände weg, lass ihn machen, überlasse mich meinen Gefühlen und Empfindungen, vor allem aber meiner Erregung. Ich bin meinem Or-gasmus nahe. Seine Finger finden den Weg in mich nicht. Eine massive körperli-che Leere breitet sich in mir aus und mich verlangt es intensiv ausgefüllt zu werden. Ich möchte jetzt ihn in mir spüren.
Und dann fühle ich ihn in mir!
Jetzt fickt er mich! Stößt immer wieder in mich, ohne Pause. Ich umklammere ihn, habe meine Beine um ihn gelegt, habe mich für ihn geöffnet, will, dass er in mich kommt, in mir bleibt, in mir kommt. Ich genieße seine Stöße, die immer härter wer-den. Meine Erregung steigt weiter. Ich kralle mich in die Haut seines Rückens. Und ich höre sein Stöhnen und Ächzen. Seine Bewegungen werden immer schneller, immer weniger achtsam.
Mit einem lauten Grunzen ergießt er sich in mir. Und dann wird er ruhig, bleibt aber auf und in mir. Und küsst mich, zärtlich, intensiv.
Schließlich steigt er von mir herunter und setzt sich neben mich. Er korrigiert meine Ausrichtung, dreht mich in Richtung meines Liebhabers. Ich weiß nicht, was er vor-hat. Ich lasse ihn gewähren. Er nimmt meine Beine und öffnet mich wieder. Und dann zieht er meine Labien auseinander.
Erst jetzt wird mir klar, er zeigt seinen Erfolg meinem Liebhaber. Er zeigt, dass er mich erfolgreich gefickt hat, dass er mich, wie man in Männersprache so sagt, be-samt hat.
Erst denke ich mir nichts dabei. Aber dann fällt mir auf, was für eine Geste! Der eine Mann zeigt dem anderen Mann wie erfolgreich er eine Frau bestiegen hat, mit wie viel Können und welchen Bravur – in seinen Augen – wie erfolgreich der eine die Frau des anderen gevögelt hat, wie potent er ist, was er doch alles leisten kann. Genau diese Vokabeln fallen mir jetzt ein. Und währenddessen läuft aus meinem offenen Schoß sein Sperma aus mir heraus. Und beide Männer besehen sich die-ses Schauspiel an mir gemeinsam.
Und was bin ich, welche Rolle habe ich in diesem Schauspiel? frage ich mich.
Eine Geste von Männern für Männer. Die Frau – ICH – ein Objekt, wie zum Beispiel ihr Auto, dessen festsitzende Ölablassschraube sie erfolgreich lösen konnten und sie jetzt befriedigt und stolz zusehen, wie das alte Öl ausfließt und schließlich ab-tropft.
Eine sehr sehr männliche, machohafte, dominante Geste!
Meine Rolle scheint hier die zu sein, die, die überhaupt notwendig ist, damit sie sich ihren Erfolg präsentieren können – der eine – und zustimmend bewundern zu kön-nen – der andere.
Der Gast meines Liebhabers, dessen Spiel ich noch bis vor wenige Augenblicke so sehr genoss, wendet sich wieder mir zu. Mit seiner Zunge umspielt er meinen Kitz-ler, macht es sanft, saugt und beißt. Er findet genau die richtige Stärke für mich.
Ich falle wieder aus meiner gerade grau gewordenen Stimmung und denke, manchmal bist du richtig bescheuert, törnst dich selbst ab, ohne die geringste Not-wendigkeit. Er hat nicht seinen Erfolg präsentiert, er hat mich zurecht gelegt und meinen Beine auseinander geschoben, meine Schamlippen gespreizt, damit er mit seiner Zunge, seinem Gesicht besser an meinen Schoß, an meinen Kitzler kommt.
Ich schüttle innerlich über mich selbst den Kopf, bin, wie gelegentlich, über mich selbst verwundert.
Ich gebe mich wieder seinen Liebkosungen hin – erregend. Mit geschlossenen Au-gen fühle ich, was er tut – himmlisch. Ich gleite immer weiter in den Vorzustandes eines Orgasmus. Wieder werde ich hin und her geschoben, aber ich genieße wei-ter. Hände streicheln meine Brüste, eine Zunge erregt mich an meinen Schoß, Hände halten meine Hände.
Ein Mund sucht meinen Mund. Ich werde intensiv und mit viel Leidenschaft ge-küsst. Es ist der Kuss meines Liebhabers, ich kenne ihn, ich mag ihn, ich kann nie genug von ihm bekommen.
Ich umarme meinen Liebhaber, damit er nicht von mir ablässt.
Und sein Gast fickt mich wieder, stößt seine wieder harte gebogene Rute in mich hinein.
Ich treibe immer weiter meinen Höhepunkt zu. Es ist Wahnsinn. Zwei Männer be-mühen sich um meine Lust. Und sie sind nicht erfolglos …
…
Erschöpft wache ich später zwischen zwei nackten schlafenden Männern auf. Ich steige vorsichtig aus dem Bett, schleiche mich leise die Treppe hinunter und bereite für jeden von uns einen Kaffee zu. Schon der Duft …