Roadtrain
von Jacqueline_K
Bisher war ich immer von irgendwelchen neuen Freunden mitgenommen worden, aber um von Coober Pedy nach Brisbane zu kommen, würde ich entweder einen dieser Überlandbusse für ein Heidengeld nehmen müssen oder ich versuchte es per Anhalter auf einem Roadtrain. Mit so einem Teil wollte ich schon immer mitfahren. Das Problem war nur, dass die meisten Roadtrains von Norden nach Süden durchs Land fuhren. Beladen waren sie mit Erzen, Sand, Beton oder Tieren. Was sollte man schon von West nach Ost transportieren?
„Kamele”, sagte Walter.
„Wie kommst du auf Kamele?”
„Zwischen hier und Perth leben geschätzte zwei Millionen Kamele. Sie sind für unser Land Ungeziefer, aber Araber begehren sie als Rennkamele oder als Schlachtvieh. Ungefähr einmal im Monat fährt ein Viehtransporter von Perth nach Brisbane und macht hier in der Stadt Pause, um bei Sally ihre weltberühmten Eier zu essen.”
„Du meist die Arterienkiller? Da muss man schon ziemlich hart im Nehmen sein, wenn man die Dinger isst und freiwillig dafür hier stehen bleibt.”
Walter grinste: „Morgen dürfte es wieder soweit sein.”
„Du möchtest mich loswerden?”
„Möchtest du lieber hierbleiben und in deiner Mine nach Opalen suchen?”
„Nein. Ich denke, die Suche nach einem Menschen liegt mir mehr. Außerdem komme ich mit ihr dann zurück. Morgen sagst du? Dann werde ich mich mal schön rausputzen, damit der Trucker auch eine Augenweide hat, die er gerne mitnimmt.”
„Öffne unbedingt ein paar Knöpfe an deiner Bluse, das wirkt bestimmt”, grinste Walter.
„Soll ich das auch für dich machen”, schimpfte ich und Walter hob die Arme.
„Bloß nicht. Meine Frau Sally bringt mich um.”
Wir lachten beide. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sich in seinem Vorschlag ein Hintergedanke steckte.
Am nächsten Morgen wusste ich es dann. Ich war gerade damit fertig, meine Sachen zu packen, als ich von Walter den Anruf bekam, dass der Truck angekommen sei. Ich schulterte meinen Rucksack, kontrollierte noch ,mal meinen Besitz, der sich in meinen Gürteltaschen befand und lief dann zu dem an Sallys Imbiss stehenden Truck zu. Der war echt beeindruckend. Schon alleine die Motorhaube der Zugmaschine war gute zwei Meter lang. Kenworth 900 stand auf der Seite und eine wunderschöne nackte Frau rekelte sich darauf. Vorne auf dem Windsc***d über dem Kängurufänger stand groß und breit: „Slut tow”. Wenn das für den Typen Programm war, konnte ich mich wirklich auf was gefasst machen. Ich lehnte mich an den Truck und öffnete leicht meine Bluse und überlegte, ob ich nicht lieber mit dem Bus fahren sollte, da stand auf einmal eine Frau um die vierzig neben mir.
„Kann ich dir helfen?”, fragte sie.
„Äh … Ich weiß noch nicht?”
„Du lehnst an meinem Truck.”
„Dein Truck …?” Ich schaute auf das Gesicht der nackten Schönheit, die ziemlich eindeutig sie darstellte.
„Ich dachte … Ich wollte … Entschuldigung.”
So ein Mist, was mach ich jetzt nur, dachte ich nur, und begann meine Bluse zuzuknöpfen. Ich musste einen Kopf rot wie eine Tomate haben, so peinlich war mir das jetzt.
„Wegen mir musst du dich nicht zuknöpfen”, grinste die Frau. „Mein Onkel Walter hat schon angekündigt, dass ich für die Weiterfahrt eine gut aussehende Beifahrerin bekomme, die meinen Ruf unterstützt.”
„Onkel Walter …”, was für ein Arsch. Ich schaute mich um und da kam er auch schon mit einem super breitem Grinsen aus dem Diner.
„Hab ich dir zu viel versprochen? Sie ist schnuckelig.”
„Ja”, nickte die Angesprochene. „Du hast meinen Geschmack getroffen.”
Ich fühlte mich gerade etwas verkauft.
„Vielleicht sollten wir jetzt Jacky mal aufklären”, lenkte Walter ein und nahm die Truckerin bei der Schulter. „Das, Jaqueline, ist Maxime Taylor, meine Nichte. Und sie steht auf gut aussehende junge Frauen und kräftige Kerle.”
„Walter!!”, Maxime Taylor spielte die Empörte.
„Und da dachtest du, verkuppelst du uns beide direkt mal, nur weil du so nebenbei durch meine Oma erfahren hast, dass ich bei so etwas auch nicht abgeneigt bin.”
„Nicht direkt. Sie hat immer mal gerne nette Gesellschaft. Du brauchst eine Mitfahrgelegenheit. Das passt doch. Für das andere müsst ihr selber sorgen. Da bin ich raus.”
Ich lächelte verlegen und Maxime nickte.
„Dann spring rein. Der Express nach Brisbane startet jetzt.”
Ich gab Walter zum Abschied noch ein Kuss auf die Wange und ging um die Maschine herum und stieg auf der Beifahrerseite ein. Maxime saß schon hinter dem Steuer und startete den Motor. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis der Truck auf Fahrt kam, da hatten wir auch schon die letzten Ausläufer von Coober Pedy hinter uns gelassen. Wehmütig schaute ich zurück.
„Woher kennst du meinen Onkel?”
„Er ist der Anwalt meines Freundes und jetzt wohl auch mein Anwalt hier in Down Under”,
antwortete ich, bevor mir auffiel, dass ich auch mit ihr die ganze Zeit über deutsch sprach. Bevor ich sie deshalb fragen konnte, fragte sie: „Wer ist den dein Freund?”
„Anton von Avin.”
„Das alte Krokodil ist dein Freund? Respekt. Wie hast du das denn gemacht. Der ist doch seit Jahren nicht mehr freiwillig aus seinem Loch gekommen.”
„Ich bin in seines reingefallen.”
Ich öffnete meine Hose und zog sie aus. Ich zeigte Maxime meine Narbe, die Antons Arzt genäht hatte und die als dunkelroter Kreis über und unter meinem Oberschenkel leuchtete.
„Oha”, sagte Maxime. „Da hat aber was heftiges durchstochen. Was war es? Ne Eisenstange?”
Ich nickte.
„Gute Naht.”
„Dank Anton.”
„Ja, die können da alle gut flicken. Meist sich selber.”
Wieder verbrachten wir einzige Zeit mit Schweigen, die ich mit der Betrachtung ihres Cockpits verbrachte. Mir viel eine Anzeige auf.
„An deinem dritten Anhänger der Dolly das mittlere Rad innen verliert Luft”, stellte ich fest und erntete dafür einen anerkennenden Blick. „Wenn du willst, helfe ich dir beim Flicken.”
„Du willst mir helfen, einen LKW-Reifen zu flicken?”
Jetzt schaute ich zu ihr rüber und sah bares Erstaunen.
„Es ist nicht mein Erster …, Obwohl? Doch. Der Letzte war der eines Reisebusses, der eine Leitplanke zerlegt und in eine Scheune gekracht ist.”
Maxime lachte, „wie ist das denn passiert?”
„Eine Nonne hat den Fahrer mit einem Kreuz geschlagen.”
Da ich das nun erzählt hatte, musste ich nun die ganze Geschichte erzählen und so bekam sie einen groben Abriss meiner Klassenfahrt und wie sie beinahe geendet war. Und meine Bluse lag nun auch in der Schlafkabine, weil Maxime den Drachen auf meiner Brust sehen wollte. Maxime hatte während der ganzen Erzählung, aus der ich die meisten Sexszenen herausgelassen hatte immer mehr gegrinst.
„Du hattest also wilden Sex mit den Nonnen, deinen Klassenkameraden, dem Reporter, dem Tätowierer, dem Polizisten und deiner Freundin aus der Schweiz.”
Ich hatte es nur angedeutet, aber sie hatte mich voll durchschaut. Ich nickte.
„Und was machst du hier?”
„Ich war wegen Au-pair hier. Hab mich aber verdrückt.”
„Schreckliche Gastfamilie?”
„Überhaupt keine Familie, nur Dienstboten. Mein Vater hat die Unterlagen manipuliert und ich war wie weggesperrt.”
„Vielleicht wollte er nur dein Bestes. Unser Land ist ein gefährlicher Ort, auch für Au-pair-Mädchen aus Deutschland. Vor einem Monat erst ist ein deutsches Mädchen, das Au-pair machte, zusammen mit ihrer ganzen Familie in Weipu getötet worden. Und alleine durchs Land streifende junge Leute verschwinden hier auch öfters mal. Zu meiner Zeit war die Rucksacktour in Coober Pedy bei Onkel Walter beendet, nachdem sie Ivan Milak, den Rucksackmörder gefasst hatten. Und einen Nachahmungstäter gab es auch schon.”
„Willst du mir gerade Angst vor eurem Land machen?”
„Nein. Aber ich kann ein bisschen deinen Vater verstehen. Ich denke dann an meine Kinder und überlege, was ich mache, wenn die auf die Idee kommen, in ein fremdes Land zu reisen, wo ich keinen Einfluss mehr habe. Wenn ich könnte, würde ich die Welt für sie in einen friedlichen Ort verwandeln.”
„Das kannst du aber nicht. Du kannst nur hoffen, dass du deinen Kindern genug Rüstzeug mitgegeben hast, dass sie sich in der Welt an die richtigen Menschen wenden. Und der Rest ist Glück. Und das habe ich, mehr oder weniger.”
Maxime schaute meinen Körper entlang, der mehr als nur die große neue Narbe zeigte.
„Wie oft wollte man dich töten?”
„Bisher fünf Mal. Zwei mal Entführer, ein Drogenhändler, ein Hai und ein Krokodil.”
„Jac, das ist nicht witzig.”
„Irgendwie schon, auf meinem ach so behüteten Kontinent muss ich vor Menschen Angst haben, bei euch versucht mich die Tierwelt zu fressen. Wenn es also danach geht, darf ich am besten nie das Haus verlassen. Dann würde ich aber niemanden mehr kennenlernen.”
„Da hast du wohl recht. Es ist dir das Risiko wert?”
„Wenn ich in meinem Golden Käfig geblieben wäre, hätte ich dich nicht kennengelernt, hätte nicht mit Haien gesurft und keinen einzigen Sonnenaufgang in der Wüste gesehen. Ich hätte kein Krokodil gegessen, das kurz zuvor noch versucht hat, mich zu essen. Ich wäre nie in eine Opalmine geklettert und hätte auch nie so einen schönen Stein gefunden.”
Ich zeigte Maxime mein Herz, das ich von Anton bekommen hatte und dabei schossen mir die Tränen in die Augen. Ich musste danach den Kopf wegdrehen.
„Was hast du?”, fragte Maxime.
„Ach, das Herz ist von Anton”, heulte ich. „Er ist vor vier Tagen in meinen Armen gestorben, nachdem er so viel für mich getan hat.”
Maxime zog mich zu sich und ich heulte ihre Bluse voll. Es dauerte eine ziemliche Zeit, in der Sie mich einfach nur festhielt. Es dämmerte schon, als ich mich beruhigte. Trotzdem blieb ich in ihren Armen und sie drückte mich auch nicht weg. In der Ferne tauchten langsam die Lichter eines großen Rastplatzes auf.
„So Jac. Der Platz da vorne gehört zu den gefährlichsten Rastplätzen des Landes. Hier verschwinden die meisten Menschen, aber auch einfach aus der Tatsache heraus, dass es der Knotenpunkt von 3 Fernstraßen ist. Hier gibt es auch viele Rucksacktouristen, die ihre Mitfahrgelegenheit wechseln. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass wenn man hier als Frau alleine oder zu zweit herumläuft, endet man nicht selten nackt und zum Sterben zurückgelassen in der Wüste. Und weil die Polizei hier draußen dünn besetzt ist, haben sie nicht wirklich Lust, mehr als Eigenverschulden in ihren Berichten anzunehmen.”
Ich nickte.
„Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Erstens: Du bleibst unsichtbar im Truck, während ich tanke. Zweitens: Ich führe dich offiziell als meine Bitch ein mit einem riesigen Tamtam und öffentlichen Rumgeknutsche. Dann gehörst du sehr schnell zur Familie der Trucker und wir passen aufeinander auf.”
„Ich nehme die Familie”, sagte ich und schob ihr zur Bestätigung meine Hand unter den Stoff. Ich spürte bei ihr ein freudiges Zittern, aber sie sagte noch nichts. Sie drehte sich nur kurz zu mir und küsste mich. Vorsichtig lenkte sie den langen Truck auf den Parkplatz. Ich wollte aussteigen, um ihr zu helfen, die Zugmaschine abzukoppeln, aber sie hielt mich auf. Sie holte ein Tablet hervor und drückte ein paar Knöpfe.
„Das ist fast wie bei Ted”, entfuhr es mir.
„Wer ist Ted?”
„Ein Freund aus der Schweiz, der seinen Truck mit der elektronischen Steuerung eines Teslas gekreuzt hat. So ist der theoretisch selbstfahrend.”
„Das bräuchte ich auch”, sagte Maxime wehmütig und grinste dann. „Dann bist du ja schon ein Truckerbunny. Das wird vieles vereinfachen. Bereit?”
„Ja, was soll ich anziehen?”
„Schuhe dürften reichen”, sagte Maxime und zog ihre Bluse aus. Ihre Oberweite war größer als meine und für ihr Alter noch ziemlich fest. Jetzt flog noch ihre Hose nach hinten und wir saßen beide nur mit Slip da.
„Auf zum Tanken”, sagte sie, fuhr nach vorne und stellte die Zugmaschine zwischen zwei Zapfsäulen. „Ich nehme die Außentanks. Dir gehören die zur Station hin, das ist sicherer. Und schön mit dem Hintern wackeln, damit den Jungs schon im Vorfeld das Messer in der Hose aufgeht.”
Ich nickte grinsend und folgte ihren Anweisungen. Es war echt ein kribbelndes Gefühl, so freizügig den schweren Schlauch aus der Säule zu holen und dann in den Tank zu stecken. Ich stellte mir gerade vor, wie sich die Kerle die Nasen platt drückten und stieg mit einem Bein über den Schlauch. Mit der Füllpistole zwischen den Titten schaute ich in den Tank. Von Maxime auf der anderen Seite hinter der Schlafkabine war kaum was zu sehen. Wenn jetzt jemand käme und sie entführen würde, ich würde es nicht mitbekommen. Mein Tank war erst zu 2/3 voll, da kam Maxime herüber. Ich bekam von ihr einen Klapps auf den Hintern und als ich hinschaute, sah ich deutlich einen öligen Handabdruck.
„Was ist das?”
„Meine Besitzmarke. Damit die Kerle da direkt wissen, was hier Sache ist.”
Als auch ich fertig war, gaben wir uns einen Kuss, der von meiner Seite auch schon halb offen war. Dann reichte sie mir die Hand und wir gingen Richtung Station. Wir waren kaum durch die Tür und in dem Raum, der eine Mischung aus Bar, Dinner und Verkaufsraum war, als uns eine ungehaltene Stimme entgegen schlug.
„Max, muss das wirklich sein? Musst du schon wieder nackt hier einlaufen? Was sollen denn meine Gäste denken!?”
„Jim, das nennt man Gleichberechtigung. Aber wenn sich deine anderen Gäste alle was oben herum anziehen, mach ich das natürlich auch. Sie zog aus ihrem Slip eine Kreditkarte und sagte, „das Übliche, aber diesmal zweimal.”
Jim seufzte und zog die Karte durch. Maxime dirigierte mich derweil in den Bereich, wo an einem langen Tresen viele halb angezogene Trucker saßen. Bei einem ließ sie mich los und umarmte ihn überschwänglich.
„Darf ich vorstellen, das ist Little Big John.”
Ein bisschen groß? Der Kerl war ein Riese. Und das betraf nicht nur seinen massiven Oberkörper. Auch seine Hose bewies, dass er gut bestückt war. Vielleicht ein bisschen zu groß und ich musste lächeln. Ja der Name passte. Ich reichte ihm die Hand und er zog mich auch in eine Umarmung.
Bald kannte ich alle Trucker und alle waren nett, wie Familie. Das übliche, was Max bestellt hatte, bestand aus eine großen Portion Nudeln mit Tomatenfleischbällchen und ein Pincher voll Apfelschorle. Maxime verriet, dass sie die Einzige war, die hier so etwas trank und dass Jim den Apfelsaft extra nur für sie aus Sydney liefern ließ. Meist war es im Beigepäck eines anderen Truckers.
Wir waren gerade fast fertig mit Essen, da kamen 5 Touristen in die Station. Dass sie nicht dazu gehörten, merkte man sofort, weil die Trucker sie sehr aufmerksam beobachteten. Als die fünf uns beide sahen, kamen sie rüber und drängten sich uns auf.
„Geil, hier gibt es auch Schlampen. Hätte ich nicht gedacht.”
„Ich bin aber zuerst dran, von der Kleinen beim letzten Mal hab ich kaum was abbekommen.”
„Ob die beiden auch Dreilochstuten sind?”
All die Sätze kamen auf Deutsch und wenn Maximes Blick hätten töten können, wäre vier von denen sofort tot umgefallen. Der Fünfte motzte jetzt: „Ach, die Kleine ungefragt zu ficken reicht euch nicht? Jetzt wollt ihr das hier fortsetzen?”
Er fragte nun auf Englisch, ob an unserem Tisch etwas frei wäre. Ich sah zu Maxime und die schüttelte den Kopf.
„Ej bitch. What the fuck is your Problem”, sagte einer der anderen und setze sich einfach neben mich und schon hatte ich eine Hand sehr hoch auf meinem Schenkel. Danach hörte ich einen unterdrückten Schmerzenslaut. Little Big John hatte eine Hand auf seiner Schulter.
„Thats my Sisters.”
Er hob den Kerl hoch, der sich zappelnde aus seinem Griff befreien wollte, aber keine Chance hatte und warf ihn raus. Seine Kumpels folgten mehr unfreiwillig als freiwillig hinter her.
„Siehst du? Deswegen Familie”, grinste Maxime.