Schwester Agnes ist cool.
von Jacqueline_K
Ich hatte wirklich gut gefrühstückt. Ich hatte auch hier das Gefühl, dass es das letzte Mal sei, dass ich das in diesem Keller tat. Als ich zusammen mit der Schwester hier saß, sagte ich ihr, dass ich was sagen müsste und es das beste wäre, wenn wir dies in der Kirche täten.
„Du hast was zu beichten.”
„Einiges, Schwester Agnes.”
„Dann lass uns gehen.”
Sie führte und ich folgte. Ich dachte, sie wollte mit mir zum Beichtstuhl, doch sie ging mit mir zu dem Raum, der dem Kloster mal als Sakrestei gedient hatte. Jetzt war es eine Rumpelkammer. Die Schwester zog unbekümmert aus dem wilden durcheinander zwei Klappstühle und stellte sie mit dem Gesicht zueinander.
„So Jac, jetzt erzähl mir, was du auf dem Herzen hast.”
Ich erzählte ihr stockend, was es mit dem Kloster auf sich hatte. Dass die ganzen Schwestern und der Padre alle nicht echt seien und das wir sie mit einem Video unter Druck gesetzt hatten. Ich erzählte ihr das Alba und Antonia und noch zwei junge Nonnen unsere Freundinnen geworden waren und das wir aber noch durch einen Reporter erfahren haben, dass die Nonnen nachts durch Bars laufen und Drogen verkaufen. Bei den Worten regte sich zum ersten Mal was bei der Schwester.
„Drogen? Das ist schlimmer als ich dachte. Jac, du musst wissen, dass ich auch weiß, dass hier nichts echt ist. Es kam mir direkt komisch vor, als wir hier ankamen. Es war zu unordentlich. Ich habe im Vatikan angerufen und die sagten mir dann, dass dieses Kloster eigentlich seit 5 Jahren leer stehe. Es gäbe Überlegungen, es zu einem Christlichen Hostel umzuwandeln. Dafür gäbe es in Barcelona auf jeden Fall bedarf. Daraufhin habe ich den Padre vor die Wahl gestellt, entweder er macht für euch weiter eine Show oder ich hole die Jesuiten und die würden seinen ganzen Möchtegern-Klosterbetrieb aufmischen.”
Ich musste kichern.
„Was hat er gesagt?”
„Was komisches: Jetzt weiß ich, wo sie es herhaben. An den nächsten Tagen waren die alle perfekt. Ich habe mich echt gefragt, wo die das so schnell herhatten. Manchmal musste ich Nonnen noch böse anschauen, aber ich denke, dass meiste daran war sowieso euer Werk, oder?”
„Ja, wir haben Ihnen einen Crashkurs in Klosterleben verpasst. Manche sind da voll drauf angesprungen, vor allen Alba, Antonia und die neuen.”
Ich wurde nachdenklich: „Schwester? Ich weiß, dass es hier eine Razzia geben wird. Die Polizei will in den nächsten Tagen das Kloster stürmen.”
„Oh nein, das wäre eine Schande für die Kirche und für uns.”
„Ich würde es gerne anders lösen, wie schnell kann der Opus Dei mit der Schweizer Garde hier sein?”
„In drei Stunden und 45 Minuten.”
„Haben sie etwas dagegen, wenn sie heute mit den anderen und den beiden neuen in den Freizeitpark fahren?”
„Ich glaube nicht, dass das unsere Reisekasse noch hergibt.”
„Ich gebe Ihnen das Geld von meinem Konto”, sagte ich. „Ich hab was gespart.”
Schwester Agnes sah mich ernst an.
„Du hast mir nicht alles erzählt.”
Ich nickte: „Ich und die anderen haben heute noch eine Aufgabe. Wenn das Folgen hat, möchte ich nicht, dass hier jemand ist, der darunter leiden könnte.”
„Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst.”
„Wenn ich Ihnen alles erzähle, lassen Sie mich nicht gehen.”
Sie sah mich ernst an: „ist da wer, der dir hilft?”
Ich nickte und sagte: „meine Freunde.”
„Dann bin ich beruhigt. Werdet ihr wieder die Nacht weg sein?”
„Das wissen sie auch?”
„und von euren Dusch und Pyjama Partys. Ich bin vielleicht eine Nonne, aber ich war auch mal jung, bevor ich die alleinige Braut Christi wurde.”
„Schwester Agnes, du bist cool.”
„Soweit würde ich nicht gehen, werdet ihr nun über Nacht wegbleiben?”
„Höchst wahrscheinlich.”
„Dann werde ich für euch beten.”
„Danke, Schwester Agnes.”
Während also ich zur Bank ging und tausend Euro abhob, rief die Schwester im Vatikan an. Als der Bus mit den anderen abgefahren war, sah mich Anna an.
„Den Freizeitpark hat doch kein Elternteil gesponsert.”
Ich schüttelte den Kopf.
„Was hast du ihr gegeben?”
„Tausend Euro”, sagte ich.
„Jac, das ist dein ganzes gespartes Taschengeld der letzten 10 Jahre! Warum hast du nichts gesagt.”
„Es ist meine Schuld, ich muss es ausbügeln. Wenn ich damals nicht so verträumt gewesen wäre, dann wären wir jetzt in Sardinien.”
„Und hätten keine endgeilen Tattoos. Das mit deinem Geld regeln wir zuhause”, sagte sie bestimmt. „Wie sieht der weitere Plan aus?”
„Wir 6 gehen zu Mercedes.”
Anna schaute zu Alba und Antonia und nickte. Ich erklärte den beiden, dass wir zu Mercedes gehen würden, die immer wieder besondere Models suchen würde. Und das ich die Beiden dort unbedingt. vorführen wollte. Vor allem Antonia meinte, sie wäre doch nicht schön. Erst nach dem wir ihr alle sagten, dass sie wundervoll sei, ließ sie sich mitziehen.
Mercedes war hingerissen, dass wir die beiden zu ihr brachten. Nach wenigen Minuten standen die beiden in Pose und waren für die nächsten Stunden beschäftigt. Jetzt hatten wir freie Hand. Es dauerte nur eine Stunde, da trafen die Herren des Vatikan ein. Es waren über 40 Herren in schwarzen Ordensgewändern, die in freundlicher aber bestimmter Art das Kloster übernahmen. In den Kellerräumen fanden sie dann die Drogen und jede Menge Geld, dass dort in Bündeln aufgestapelt war. Sie schlossen alles ein. Die Drogen, das Geld, die Mädchen und übernahmen den Dienst an Gott. Aber irgendwie war ihnen der Padre entwischt. Er war unauffindbar.
Wir hatten danach ein Date mit einem Boot. Jakobus gab uns noch Instruktionen, nicht vor 22 Uhr in der Villa auf zu tauchen, sie bräuchten noch etwas, ihre Mannschaften zu koordinieren. Sowohl der Bus, als auch das Kloster und die Villa sollten zur gleichen Zeit gestürmt werden, damit keiner abhauen könnte. Aber wir sollen uns keine Sorgen machen, sie kämen rechtzeitig. Ich hoffte es für sie. Wir vier fuhren mit dem Boot aufs Meer.
„Was machen wir jetzt die ganze Zeit?”, wollte Chloe wissen. „Sonnen dürfen wir nicht, ins Wasser dürfen wir nicht. Zehn Stunden werden da echt langweilig.”
„Sonnen können wir schon. Nur nicht nackt”, stellte ich fest.
„Camoflagebräune”, lästerte Vanessa. „Das wird lustig.”
Sie zog sich eine Leggins an und ein lang ärmeliges Shirt über den Kopf. Danach noch ein Handtuch quer und blieb so auf Deck liegen. Ob das was wird, fragte ich mich, machte aber auch mit. Alle halbe Stunde schmierten wir uns mit Sonnenmilch ein und änderten die Abdeckung. Gegen Abend waren wir tatsächlich einen Hauch von bunt.
„Wir sind bescheuert”, lachte Anna. „Jetzt sehen wir wie Idiotinnen aus.”
„Vielleicht hilft uns das gleich”, sagte ich. „In einer Stunde sollen wir zur Villa fahren. Da werden sie uns in Empfang nehmen und vielleicht nicht all zu nett sein. Ich werde versuchen, alles auf mich zuziehen. Und genug Zeit schinden, bis Jakobus kommt.”
„Meinst du, es wird so hart?”
„Wir haben einem Drogenhändler seine Drogen geklaut. Wir haben das Schiff zwei Tage bei der Polizei geparkt und dann in einer Bucht. Wenn die es nur einmal entdeckt haben, werden sie weiß Gott was denken. Wenn nicht, werden sie trotzdem jeden Winkel des Bootes absuchen und uns aufs peinlichste verhören. Sagt einfach du bist der Boss. Ihr macht nur, was ich sage. Sagt, das ganze sei für euch nur eine Riesen Party.”
„Aber dann bekommst du alles ab, Jac”, sagte Anna. „Das kann ich nicht zulassen.”
„Dann werden sie euch vielleicht als Druckmittel benutzen. Nein so ist es besser.”
Es war 21:30 Uhr, als wir zur Küste fuhren und vom Meer aus die Villa suchten. Wir brauchten nur 10 Minuten, bis wir sie fanden. Am Steg war kein Mensch und wir dachten schon, dass wir vielleicht unbehelligt von hier weg kommen konnten, aber als wir das Boot richtig fest hatten, stand der alte Gonzalez auf dem Steg. Hinter ihm drei seiner Jungs, einer war Andre, der Boxer.
„Wen haben wir denn da?”
„Wir wollten ihnen ihr Boot zurückbringen. Entschuldigen sie, dass wir den Tank leer gefahren haben”, sagte ich.
„Auch noch frech die kleinen Luder. Jungs? Einpacken.”
Nach einem kleinen Handgemenge zerrten sie uns hoch zu seiner Villa. dort wurden wir auf die Lounge geworfen, auf der wir schon einige Stunden verbracht hatten. Von dort sahen wir unter Bewachung zu, wie Gonzales Männer Päckchenweise die Drogen vom Schiff in die Villa trugen. Als alles oben war, bauten die Männer einen Tisch vor uns auf, an den sich Gonzalez setzte.
„So, ich möchte wissen, wer euch geschickt hat.”
„Ich sage nichts”, sagte ich.
Meine Freundinnen schwiegen und schauten auf den Boden.
„Ich habe mir schon gedacht, dass du die Anführerin bist, Jac. Ich darf dich doch Jac nennen.”
„Tun sie sich keinen Zwang an, Mister.”
„Ich werde das so machen. Ich werde dir eine Frage stellen und wenn mir die Antwort nicht gefällt, werden deine Freundinnen leiden, nicht du.”
„Die Bitches sind mir egal”, sagte ich.
„Das glaube ich dir nicht, aber das werden wir ja sehen. Wo kommt ihr her.”
„Aus Deutschland”, sagte ich.
„Bist du dir sicher?”
Meine Freundinnen nickten.
„Dann will ich das jetzt mal glauben. Wer hat euch geschickt?”
„Niemand”, sagte ich.
„Und genau das glaube ich dir nicht, Andre? Die kleine ohne Titten.”
Andre zerrte Vanessa am Hals hoch.
„Also nochmal. Wer hat dich geschickt?”
„Sie glauben es doch eh nicht, wenn ich was sage.”
„Du glaubst echt du bist hart? Andre! Wirf sie runter!”
„Boss?”
„Ich sagte wirf die Kleine über die Klippe.”
„Das sind 30 Meter Boss.”
„Hast du gehört Jac? Überlebt deine kleine Freundin 30 Meter?”
Ich lächelte. Und wie Vanessa die 12 Meter überleben würde. Wenn Andre sie jetzt wirft, dann wäre sie außer Gefahr.
„Mach mit ihr was du willst, sie ist mir gleich.”
Gonzalez winkte und fixierte mich mit den Augen. Ich hielt ihm stand, obwohl ich hinter mir die Angstschreie und das Flehen von Vanessa hörte. Anna klammerte sich an mich, aber ich streifte sie unbeeindruckt ab. Dann folgte der verklingende Klang der abstürzenden Vanessa.
„Dir sind die Bitches echt egal. Eigentlich würde mir das jetzt imponieren. Aber ich hatte letzte Woche die Polizei im Haus und das einzige neue im Haus warst du und diese Bitches. Ihr wart nicht im Gefängnis. Euch hat keiner gesehen. Dafür kommt ihr jetzt mit meinem Boot und meinen Drogen angeschippert. Soll ich dir sagen, was du bist? Eine Undercoverdrogendezernatschlampe. Wenigstens das könntest du zugeben.”
„Ich gebe gar nichts zu. Ich wollte einfach nur meinen Spaß und den habe ich bekommen. Andere sind mir so was von egal.”
„Du wolltest Spaß? Den kannst du haben. Andre? Die Schlampe auf meinen Tisch. Ihr anderen könnt die Kleinen da mitnehmen. Fickt sie meinetwegen. Füllt sie mit billigen Fusel ab. Morgen schicken wir sie nach Marokko, da bringen ihre nackten Ärsche gutes Geld.”
Ich hörte, wie Anna und Chloe unter gezeter weg gezerrt wurden. Ich wurde von Andre mit dem Gesicht auf den Tisch gepresst. Vor mir lag ein Packet von den Drogen.
„Weißt du was das ist”, fragte Gonzalez.
„Das ist mir egal, Alter. Ich nehme keine Drogen.”
„Das glaube ich dir sogar. Deshalb wird das hier auch sehr schön bei dir wirken. Das ist Crystal.”
„Oh Scheiße”, dachte ich und dachte an den Drogenaufklärungsunterricht. „Alle Drogen sind scheiße, aber Crystal machte sofort abhängig. Wenn die mich zwangen, dass zu nehmen, würde ich erstens alles verraten, was sie wissen wollten und zweitens das nächste Jahr im Inneren einer Drogenklinik verbringen müssen.”
Nun musste ich zusehen, wie dieser Typ das Zeug vor mir in eine Schüssel kippte.
„Du wirst das nehmen, ob du willst oder nicht.”
„Nein.”
„Das werden wir ja sehen”, sagte Gonzalez. „Andre? Heb sie an.”
Andre tat es und Gonzalez schob die Schüssel an die Stelle, wo mein Kopf war.
„Letzte Chance zu singen, teuerste.”
Ich holte Luft, sagte aber nichts. Wo bleibt Jakobus?
„Press sie rein Andre.”
„Boss? Wenn sie atmet, kann sie sterben.”
„Ja und? Dann werfen wir Sie über die Klippe. Eine Wasserleiche mehr oder weniger. Sie kann dem Kapitän und der Bitch Gesellschaft leisten. Und jetzt mach, was ich sage.”
Andre presste mein Gesicht in die Schüssel. Ich spürte das Puder überall auf meiner Haut. „Nicht Atmen. Nicht Zwinkern, keine Bewegung machen. Jakobus, Hilfe.” Langsam überkam mich Verzweiflung.
„Sie will doch tatsächlich nicht atmen! Okay, ich weiss, wie du es musst. Andre fick sie.”
„Boss, sie ist sehr Eng.”
„Was ist heute nur los mit dir? Das stört dich doch auch sonst nicht. Also mach jetzt.”
Andre beugte sich über mich und sagte: „tut mir leid, Bitch. Du hast es so gewollt.”
Jetzt hatte ich Gonzales Klammergriff an meinem Kopf und Andre riss meine Leggin entzwei.
„Bitte! Herr Gott, lass mich stark sein”, dachte ich. „Es kann nur noch Sekunden dauern, bis mich jemand rettet.”
Und dann hämmerte dieses Monster in meinen Arsch. Ich hatte das Gefühl, dass ich innerlich zerrissen wurde. Und weil das nicht genug war, zog er sich zurück und schlug noch tiefer ein und ich konnte nur meine Lungen freiblasen.
„Verdammte Scheiße”, schrie Gonzales und ließ meinen Kopf los. Ich versuchte Krampfhaft nicht einzuatmen.
„Du hast mir den Mist ins Gesicht geblasen, elende Bitch”, schrie er und als nächstes traf mich seine Hand mit voller Wucht im Gesicht, sodass meine Augen tränten.
„Ich bring dich um.”
„Andre, Jacobus, Gott, irgendwer. Ich brauch Hilfe. Ich sterbe gleich”, waren die letzten Gedanken.